Woche 28 vom 9. bis zum 15. Juli 2018

  • Ach, es gibt tatsächlich Fahrradstraßen, die für den KFZ-Verkehr gänzlich gesperrt sind? Wo denn?

    Scheint so.

    Ich empfinde es im Vergleich zur normalen 30-Zone aber auch schon als Vorteil, wenn nur der Anliegerverkehr zugelassen ist.

    Natürlich halten sich nicht alle daran. Aber der Verkehr in diesen Straßen nimmt dadurch trotzdem ab.

  • Das Radfahrer drauf halten liegt aber auch daran, das eine eigentlich wichtige Regel, von Kraftfahrern selten beachtet wird; Wer Vorfahrt zu gewähren hat, muss dies rechtzeitig anzeigen, insbesondere durch verringern der Geschwindigkeit.

    Lieder fahren viele Kraftfahrer recht schnell ein einen Wartepunkt heran und bremsen im letzten Moment stark ab. Radfahrer gewöhnen sich an dieses Verhalten und schon wird es gefährlich, wenn es wirklich zu Vorfahrtverstößen kommt. Dann ist weniger Raum zum reagieren da, als wenn man früher erkennen könnte, was passieren wird.

    Trotzdem reagieren Radfahrer und stecken zurück, wenn ihnen die Vorfahrt genommen wird. wäre dies nicht so, würden die Unfallzahlen ganz anders aussehen. Wer immer so einen Unsinn schreibt fährt kein Rad. Denn jeder der selber wirklich Rad fährt weiß recht schnell, dass man in einer deutschen Stadt auf dem Rad keine 100km Strecke zurück legen kann ohne zu verunglücken, wenn man stur auf seiner Vorfahrt besteht.

    Doomsday: It's nature's revenge for what we've done (Chris Pohl)

  • Das Radfahrer drauf halten liegt aber auch daran, das eine eigentlich wichtige Regel, von Kraftfahrern selten beachtet wird; Wer Vorfahrt zu gewähren hat, muss dies rechtzeitig anzeigen, insbesondere durch verringern der Geschwindigkeit.

    Lieder fahren viele Kraftfahrer recht schnell ein einen Wartepunkt heran und bremsen im letzten Moment stark ab.

    Das mit den Verringern der Geschwindigkeit könnte aber auch der Grund sein, dass Radfahrer von Autofahrern als rücksichtslos wahrgenommen werden.

    Ich fahre gerade bei rechts vor links mit dem Fahrrad auch zügig an Kreuzungen heran. Im Normalfall kann ich nämlich über die parkenden Autos rüberschauen und sehe früh, ob frei ist. Ist genug Platz, bremse ich nicht ab.

    Erzwinge ich aus Autofahrersicht so meine Vorfahrt? Der Autofahrer sieht in den Moment vielleicht, dass ich einfach so ohne Bremsen über die Kreuzung fahre. Weiß er, dass ich guten Überblick habe? Oder schließt er von sich und ärgert sich über den Fahrrad-Rambo, der vor der Kreuzung nicht stark abbremst?

  • Ähnliche Gedanken habe ich immer, wenn ich indirekt links abbiege und in der neuen Fahrtrichtung bei rot die Fahrbahn quere.

    Es weiß garantiert fast niemand, dass das erlaubt ist.

    Nur wenn Kinder an den Ampeln stehen lasse ich es.

  • Victim Blaming kann die Polizei Sachsen übrigens nicht nur gegenüber Radfahrern: https://twitter.com/BuzzFeedNewsDE…694152656654337

    Da greift an Mann einer Frau an die Brust. Sie wehrt sich, er schlägt ihr ins Gesicht. So etwas kann man als gewalttätigen Übergriff, als sexuellen Missbrauch, als einen ernsthaften Vorfall betrachten.

    @PolizeiSachsen hingegen philosophiert von den „ebenmäßigen Formen“ des Opfers. Selbst wenn der Täter das so angegeben hat, könnte man sich ja mal Gedanken machen, ob man diesen Stuss so ungefiltert wiedergeben muss oder ob man vielleicht doch Worte findet, die der Situation ein bisschen angemessener wären.

  • Was passiert, wenn sich die Anzahl der Unfälle zwischen Radfahrenden und Zufußgehenden in vier Jahren um 15,3 % erhöht und außerdem in einem anderen Jahr elf Fußgänger bei Unfällen mit Autos getötet werden?

    Die österreichische »Kronenzeitung« macht daraus:

    »Unfallzahl seit 2012 verdoppelt« ... »Besonders auffällig ist die Steigerung bei Unfällen Radfahrer gegen Fußgeher: In nur vier Jahren erhöhte sich die Zahl von 44 auf 74 Menschen. Und ein weiterer Negativrekord: Die Zahl der getöteten Fußgeher stieg 2017 auf elf Menschen.«

    https://www.kobuk.at/2018/07/von-ra…krone-stimmung/

    Das Pendant zum »BildBlog« recherchiert dabei auch noch, dass die von der Polizei herausgegebenen Zahlen drastisch von denen der Statistikbehörde abweichen und die Polizei nicht in der Lage ist, diese Abweichung zu erklären.

  • Die österreichische »Kronenzeitung« macht daraus:


    »Unfallzahl seit 2012 verdoppelt« ... »Besonders auffällig ist die Steigerung bei Unfällen Radfahrer gegen Fußgeher: In nur vier Jahren erhöhte sich die Zahl von 44 auf 74 Menschen. Und ein weiterer Negativrekord: Die Zahl der getöteten Fußgeher stieg 2017 auf elf Menschen.«


    https://www.kobuk.at/2018/07/von-ra…krone-stimmung/

    Richard Schmitt, Chefredakteur der Kronen-Zeitung, droht "Kobuk"-Blog mit Klage. Man will wohl die Gelegenheit nutzen, um das Blog finanziell ausbluten zu lassen.

    Interessant sind natürlich mal wieder die Kommentare unter dem Standard-Artikel, in dem sich die Leser mit Schmitt solidarisieren, weil sie schon mal schlechte Erfahrungen mit Radfahrern gemacht haben.

  • Tödlicher Unfall mit Ebike und Helm:

    https://www.ksta.de/koeln/toedlich…schwer-30968928

    Im Text:

    "Experten empfehlen, einen Helm zu tragen."

    Im Text wird UDV-Brockmann zitiert, wonach 2017 "fast 150" Pedelecfahrer tödlich verunglückt seien. Es waren in Wahrheit nach Destatis nur 70. Was auch niemand wahrhaben will: die Pedelecfahrer sind wohl weniger Umsteiger vom klassischen Rad als Neu-/Wiedereinsteiger. Insofern wären mal Positivmeldungen "Zahl der Verkehrsopfer auf konventionellen Fahrrädern auf historischem Tiefststand" mehr als angebracht. Aber bei Fahrrädern kann die Presse wohl nur negativ.

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  • Derzeit in »Neues Deutschland«: die Serie »Sattelfest«

    https://www.neues-deutschland.de/artikel/109294…-verlieren.html

    https://www.neues-deutschland.de/artikel/109363…-von-unten.html

    Zitat

    »Wir bauen die Autoparkplätze übrigens nicht ab, sondern widmen sie zu Fahrradstellplätzen um«, so Lehmkühlers Sprachregelung. Bis zu zwölf Räder können dort abgestellt werden, wo bisher nur ein Auto Platz fand.

    https://www.neues-deutschland.de/artikel/109435…-den-inbus.html