Bin ich wirklich der einzige, der dem Autofahrer vollumfänglich zustimmt? Wieso werden Argumente falsch, wenn sie ein Autofahrer vorbringt?
Eigentlich ist das doch ein Klassiker, der sich lediglich durch die Art des Fahrzeugs des Unfallverursachers vom alltäglichen unterscheidet:
Der Straßenbahnführer hat entweder
- das Sichtfahrgebot mißachtet (war also zu schnell) oder
- hat einen zu geringen Sicherheitsabstand zum vorausfahrenden Fahrzeug gehalten oder
- hat die Abstände zur Seite falsch eingeschätzt oder
- eine Mischung davon.
Wieso dem Autofahrer eine Teilhaftung auferlegt werden soll, ist mir vollkommen unklar und wirkt an den Haaren herbeigezogen.
Wenn ich es richtig mitbekommen habe, dann hat der Anwalt im Studio darauf hingewiesen, dass eine Straßenbahn sich darauf verlassen darf, dass die anderen sich an Regeln halten, also nicht abbremsen muss, wenn seitlich versetzt vor ihr jemand fährt, der nach links herüberziehen könnte.
Wir wissen übrigens nicht, wie lange das Auto da schon gestanden hat. Der Anwalt erklärte ebenfalls, dass davon einiges abhinge.
Es war einige Male die Fahrbahn zu sehen. Auffallend: keine Markierung am rechten Rand des Lichtraumprofils der Tram, sondern nur so komische unterbrochene Doppelstriche in der Fahrbahnmitte. Das weckt bei mir den Verdacht, dass wegen einer für zwei reguläre Fahrspuren zu schmalen Richtungsfahrbahn die Stadt eine unechte Zweispurigkeit zulassen wollte - mit allen Risiken, die das mit sich bringt. Alternative: Lichtraumprofil abmarkteten und womöglich abpollern oder mit Begrenzungs-Schwelle sichern. Aber das würde ja die Leichtigkeit des Kfz-Verkehrs usw. ...