Neues aus Stade

  • Dass so ein Leben möglich ist, bestreite ich auch gar nicht. Auch nicht, dass zu viele Menschen gar keine andere Wahl haben. Aber deshalb allen anderen Menschen pauschal diese Möglichkeit zu nehmen ist doch auch keine Lösung. Das wäre vermutlich auch das Ende für viele Sportveranstaltungen im Hobbybereich und damit sicher auch für viele Sportvereine. Sportvereine die einen sehr großen Teil der Jugendarbeit in Deutschland leisten und die auch vielen Erwachsenen die Möglichkeit bieten günstig Sport zu treiben.

  • Meinen Sie, ich schätze die Aussagen des "Alt-Autofahrers" von den "Liberalen Senioren von Hannover" falsch ein? Weil Sie möglicherweise annehmen, dass ich nicht mitbekommen habe, dass es sich bei der heute-show um eine Satire-Sendung handelt?

    Glauben Sie am Ende gar, es gäbe diese "Liberalen Senioren von Hannover gar nicht, alles nur eine Erfindung der heute-show-Macher?

    "Wer als Rentner seinen Führerschein abgibt, erhält ab 2021 eine für ein Jahr gültige Seniorennetzkarte für Üstra und Regiobus. Was für ein Tausch!? Was haben die Jugendlichen gegen die ältere Generation? Denken sie, die Senioren beherrschen das Autofahren nicht mehr? Wer möchte, kann am Fahrsicherheitstrainings teilnehmen, das wir mit dem ADAC anbieten."

    Das ist zitiert von der Internetseite der Liberalen Senioren Niedersachsen. Auf deren Seite wird der Protest von Manfred Kobusch, Vorsitzender der Liberalen Senioren in der Region abgedruckt. Das ist dieser Mann aus der heute-show-Sendung, der ziemlich am Anfang zu Wort kommt mit der Aussage, "Denn gerade die älteren Bürger sollen selbst entscheiden, wie lange sie Auto fahren, und solange sie nicht regelmäßig Fußgänger oder Radfahrer umfahren, denke ich, können sie weiterhin am Steuer sitzen."

    Auf der Internetseite der Liberalen Senioren Niedersachsen hört sich das so an:

    "Wer als Rentner seinen Führerschein abgibt, erhält ab 2021 eine für ein Jahr gültige Seniorennetzkarte für Üstra und Regiobus. Was für ein Tausch!? Was haben die Jugendlichen gegen die ältere Generation? Denken sie, die Senioren beherrschen das Autofahren nicht mehr?"
    Es folgen mehrere Beispiele für schlechte ÖPNV-Anbindungen in der Region Hannover. Der Tenor des Beitrages ist jedoch nicht, die ÖPNV-Verbindungen zu verbessern, sondern die Kritik an der Region, dass sie dem Vorschlag des Jugendparlamentes folgte und älteren Menschen im Tausch gegen den Führerschein das Angebot für eine Jahres-Netzkarte gemacht hat.

    "Fahrerschein gegen Führerschein - nicht mit uns."

    https://www.liberale-senioren-nds.de/berichte/lis-k…rband-hannover/

    Das ist nicht zuletzt unsolidarisch gegenüber jenen Senioren, die sich aus Gesundheitsgründen das Autofahren aufgegeben haben und sich über das Angebot der Region freuen.

    In ähnlicher Manier ist übrigens der nächste Beitrag auf der Internetseite der "Liberalen Senioren" geschrieben:

    "Immer die Radfahrer" ist der Titel.

    Auch da kommt derselbe Manfred Kobusch zu Wort, der auch in dem heute-show-Beitrag zu Wort kommt. Auf der Internetseite der Liberalen Senioren Niedersachsen sagt er:

    "Wenn Autofahrer manchmal die Radfahrer, die auf der Straße fahren, anhupen, sind sie meistens im Recht: Radfahrer müssen die Wege mit dem „blauen Schild“ grundsätzlich benutzen, auch wenn der Weg uneben ist oder durch Wurzelaufbrüche holprig wurde." (Das steht da wirklich genau so!)

    https://www.liberale-senioren-nds.de/berichte/lis-k…rband-hannover/

  • Zitat

    Niedersachsen sagt er:

    "Wenn Autofahrer manchmal die Radfahrer, die auf der Straße fahren, anhupen, sind sie meistens im Recht: Radfahrer müssen die Wege mit dem „blauen Schild“ grundsätzlich benutzen, auch wenn der Weg uneben ist oder durch Wurzelaufbrüche holprig wurde." (Das steht da wirklich genau so!)

    https://www.liberale-senioren-nds.de/berichte/lis-k…rband-hannover/

    Da Du ja Hannoveraner bist, solltest Du vielleicht das Zitat mit der Bitte um Überprüfung der Fahreignung an eure Führerscheinstelle schicken. Weil Du Bedenken hast dem Herren zu begegnen und dann von ihm vorsätzlich genötigt zu werden.

    Denn, soweit ich die Regeln kenne, darf man innerhalb einer Ortschaft nur zur Gefahrenabwehr hupen. Und Belehrung von Verkehrsteilnehmern, so schwer es uns hier im Forum auch selbst fällt, obliegt der Polizei.

  • Dass so ein Leben möglich ist, bestreite ich auch gar nicht. Auch nicht, dass zu viele Menschen gar keine andere Wahl haben. Aber deshalb allen anderen Menschen pauschal diese Möglichkeit zu nehmen ist doch auch keine Lösung. Das wäre vermutlich auch das Ende für viele Sportveranstaltungen im Hobbybereich und damit sicher auch für viele Sportvereine. Sportvereine die einen sehr großen Teil der Jugendarbeit in Deutschland leisten und die auch vielen Erwachsenen die Möglichkeit bieten günstig Sport zu treiben.

    Nochmal: Es geht nicht darum Menschen Möglichkeiten zu nehmen, sondern neue Möglichkeiten zu eröffnen, bzw. verschüttet Gegangenes wieder zu ermöglichen. Ich habe es als Kind selbst noch erlebt, dass es in meinem kleinen Herkunftsort, im ländlichen Raum zwei verschiedene Lebensmittelgeschäfte gab, sowie einen Metzger und einen fahrenden Bäcker aus dem Nachbarort, einen fahrenden Gemüsehändler, sowie einen fahrenden Metzger, bei dem man vorbestellen konnte.

    Viele dieser Möglichkeiten sind in den vergangenen Jahrzehnten verschwunden, durch die Massenmotorisierung verschwunden. Den Menschen wurden Möglichkeiten genommen.

    Und das gilt auch für zahlreiche Vereine, Sportverein, Musikzug, kirchliche Vereine etc.

    So lange es üblich war, dass diese Vereine zu Fuß oder mit dem Fahrrad besucht wurden, und das Auto noch wenig verbreitet war, gab es nur wenige, die sich im Nachbarort oder gleich mehrere Ortschaften weiter ihren Verein gesucht haben. Gab es Streitigkeiten oder Reibereien innerhalb eines Vereins wurde innerhalb des Vereins eine Lösung gesucht. Inzwischen wird einfach der Verein gewechselt. Ist ja nur eine kurze Autofahrt über schnelle Landstraßen, um den Verein im Nachbarort oder ein paar Ortschaften weiter zu erreichen.
    Und was den Nachwuchs angeht: Da werden vorwiegend die Mütter zu Lenkern der "Elterntaxis", um die Mobilität ihrer Kinder zu gewährleisten, die früher einfach zu Fuß zum Training oder zu Zusammenkünften in dem Verein des eigenen Ortes gehen oder schnell mit dem Fahrrad hinfahren konnten.

  • Nochmal: Es geht nicht darum Menschen Möglichkeiten zu nehmen, sondern neue Möglichkeiten zu eröffnen, bzw. verschüttet Gegangenes wieder zu ermöglichen.

    Im Ernst? Erst forderst du die Führerscheinausbildung soll mindestens 20.000 € kosten und meinst dann aber es ginge nicht darum Menschen die Möglichkeit zu nehmen private Fahrten mit einem Auto zu machen.

    Das passt hinten und vorne nicht zusammen.

  • Leider ist es so, dass bisweilen das eine das andere ausschließt. Inzwischen sehen die meisten Menschen sehr deutlich, dass eine gute ÖPNV- und Radverkehrsinfrastruktur umgekehrt voraussetzt, dass MIV-Verkehrsinfrastruktur zurückgebaut werden muss. Deshalb mein Beispiel mit der Bushaltestelle in Deinste (Landkreis Stade).

    Leider geschieht viel zu wenig in dieser Hinsicht. Das ist mit ein Grund dafür, dass immer mehr privatgenutzte PKW auf Deutschlands Straßen rollen. "Kraftfahrzeug-Dichte in Deutschland seit 2010 um fast 15 Prozent gestiegen" Redaktionsnetzwerk Deutschland vom 17.7.2020,

    https://www.rnd.de/politik/autos-…OVEOWGFD2E.html

    Übrigens hatte ich geschrieben, dass die Führerscheinausbildung deutlich verbessert werden muss und einleuchtende Beispiele dafür vorgestellt.

    Mit einer verbesserten Führerscheinausbildung werden niemandem Möglichkeiten genommen, sondern im Gegenteil, die vorhandenen Möglichkeiten werden verbessert.

    Dazu kommt, dass die Kosten für den Führerschein von den Betrieben übernommen werden, in denen jemand arbeitet. Eine bessere Führerscheinausbildung, dazu eine, die die Fahrschüler*innen nichts kostet. Was ist daran schlecht?

    Und ich hatte auch deutlich auf die notwendige Verbesserung von Fuß- und Radverkehr und ÖPNV hingewiesen. Das sind alles deutliche Verbesserungen für Menschen, die aus welchem Grund auch immer keinen Führerschein und/oder kein KFZ besitzen. Während du von diesen Menschen verlangst, sie sollten doch gefälligst einen Führerschein machen und sich eine Auto anschaffen, wenn sie ihre Mobilitätsmöglichkeiten verbessern wollten. Beides ist mit erheblichen Kosten verbunden, auch der Führerschein ist heute schon recht kostspielig. Kosten, die viele Betriebe nicht investieren wollen und stattdessen nach Bewerbern suchen, die möglichst bereits einen Führerschein (und einen PKW) besitzen.

  • Mit einer verbesserten Führerscheinausbildung werden niemandem Möglichkeiten genommen, sondern im Gegenteil, die vorhandenen Möglichkeiten werden verbessert.

    Das hat niemand angezweifelt.

    Dazu kommt, dass die Kosten für den Führerschein von den Betrieben übernommen werden, in denen jemand arbeitet.

    Es dürfen also nur noch die Leute privat ein Kfz nutzen, die auch beruflich eines benutzen müssen oder sich 20.000€ für den Führerschein leisten können.

    Während du von diesen Menschen verlangst, sie sollten doch gefälligst einen Führerschein machen und sich eine Auto anschaffen, wenn sie ihre Mobilitätsmöglichkeiten verbessern wollten.

    Das ist eine absolut dreiste und vorsätzliche Lüge! Das habe ich mit keiner Silbe gefordert. Unser Haushalt besitzt übrigens selbst kein Auto und erledigt den Alltag mit ÖPNV und Rad.

    Da du jetzt offensichtlich anfängst deine eigenen und auch meine Beiträge so zu verdrehen, dass sie dir noch in den Kram passen, ist für mich diese Diskussion beendet. Es macht mit Dir einfach keinen Sinn mehr.

  • STADE

    mein ja nur... :cursing:

    Hast ja recht, für's Grundsätzliche habe ich einen neuen Thread eröffnet. Die Betrachtung konkreter Einzelfälle führt halt immer wieder zu grundsätzlichen Überlegungen. Herzliche Einladung zu "No Car":

    Ullie
    15. März 2021 um 17:56
  • und das übliche. Lesen darf man wieder, dass der Radfahrer mit dem Auto kollidierte und sich schwere Verletzungen zuzog.

    laut Unfallschilderung zog aber die KFZ-Führerin in den Gegenverkehr und fuhr frontal in den Radfahrer, der dadurch schwer verletzt wurde. aber hey...

  • Habe mal bei den Polizeimeldungen nachgeschaut, ob da genaueres zu erfahren ist:

    https://aktuell.meinestadt.de/stade/polizeimeldungen/4881217

    Dort steht:
    "Am heutigen frühen Nachmittag (4.4.2021) kam es gegen 13:30 h in Ahlerstedt im Klethener Weg zu einem Verkehrsunfall, bei dem ein 54-jähriger Radfahrer aus Ahlerstedt schwer verletzt wurde.

    Eine 23-jährige Fahrerin eines Renault-Twingo ebenfalls aus Ahlerstedt war zu der Zeit in Richtung Ahrensmoor-West unterwegs."

    Auf google-maps habe ich versucht, das Gewerbegebiet am Klethener Weg ausfindig zu machen. Und habe das hier gefunden:

    https://www.google.com/maps/place/Kle…898!4d9.4698409

    Das sieht nach Landstraße aus, wo generell das Tempo auf maximal 100 km/h begrenzt ist. Vielleicht sind an der Stelle auch niedrigere Tempolimits angeordnet?

    Leider wird weder in der Polizeimeldung noch in der Pressemeldung, die Fahrbahnradler verlinkt hat, etwas über die dort angeordneten Höchstgeschwindigkeiten berichtet, noch eine Andeutung gemacht, wie schnell die Autofahrerin unterwegs gewesen sein könnte.

    Dabei liegt es auf der Hand, dass solche Faktoren ganz erheblich Einfluss haben auf die Schwere der Verletzungen des Radfahrers.

    Interessant ist noch dieser Hinweis zum Unfall aus der Pressemeldung der Polizei:
    "Das Fahrrad wurde bei dem Unfall total beschädigt, und auch der Twingo trug schwere Beschädigungen davon. Der Gesamtschaden wird auf über 10.000 Euro geschätzt." Auf dem Foto aus der Pressemeldung der Polizei sieht der Twingo gar nicht so stark beschädigt aus. Andererseits ist ein Sachschadenswert von 10.000 Euro angegeben. Wenn man für das Rad einen Schaden von 2000 bis 3000 Euro annimmt, dann muss der Twingo schon ziemlich schnell unterwegs gewesen sein, so dass an dem Fahrzeug ein so großer Schaden eingetreten ist.

    Dem Radfahrer jedenfalls wünsche ich gute Genesung nach diesem schlimmen Unfall.

  • Bestimmt werden wir gleich lesen, dass der Radfahrer nicht auf seine Vorfahrt bestehen hätte sollen.

    Zumindest wird man nicht lesen können, dass er auf dem Radweg hätte fahren sollen, denn es gibt dort keinen Radweg. Leider wird es ziemlich sicher Leute geben, die fragen, was denn der Radfahrer da überhaupt zu tun hatte, und wie ungesund es ist, mit dem Rad zu fahren.

  • Leider gibt es bei Mapillary nur unvollständige Bilder. An der Kreuzung mit der Langestr. (K54) ist kein Ortsschild zu sehen. Wenn man aber von Ahrensmoor-West in Richtung Klethener Weg fährt gibt es aber kein Ortsausgangsschild. Ist das nun igO oder oder agO ? Ist der Klethener Weg eine Strasse oder doch nur ein Feldweg ?