Gerade wieder zwei Kinder gesehen, die den Kinngurt zwar geschlossen hatten, bei denen der Gurt aber so lang war, dass sie auch nichts bringen. Dann lieber Gurt auf, dann erwürgt man sich wenigstens nicht, wenn der Helm nach hinten vom Kopf rutscht.
Und gegen Kastanien von oben hilft er ja trotzdem
Die Gretchenfrage: Wie habt ihr’s mit dem Helm?
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Oh, auch gegen tief hängende Zweige!
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Oh, auch gegen tief hängende Zweige!
Allerdings nicht im Gesicht, den Augen . . .
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Helm auf Strecken >2km fast immer auf. Wenn die Kinder mitfahren auch fast immer auf. Für MTB-Strecken Helm immer auf.
Helm immer sofort aus, wenn man vom Rad absteigt. -
Da ich nur Fahrrad fahre und weder in ein brennedes Haus rennen, noch in den Krieg ziehen oder sonst eine wirklich gefährliche Unternehmung durchführen möchte, trage ich keinen Helm. Bis ca. 2010/2011 war ich großer Verfechter von Fahrradhelmen und habe meine damalige Freundin mit den bekannten Sprüchen überzeugt: "Sicher ist sicher. - Man kann ja nie wissen. - Wer nichts zu schützen hat, braucht auch keinen Helm." usw. usf. Bin dann durch diverse Radforen im Netz zufällig auf die Themen Radverkehrssicherheit, -infrastruktur etc. gestoßen und habe mich mehr und mehr auch mit der Helmfrage beschäftigt. Irgendwann war mir klar: Es gibt keinen Grund für mich, beim normalen Radfahren einen Helm zu tragen. Wenn ich MTB-Downhill führe oder andere verrückte Dinge meinen Adrenalinspiegel hochtreiben lassen wollte, dann würde ich mir einen Vollintegralhelm zulegen. Mach ich aber nicht, ich fahre nur mit dem Rad von A nach B.
Ich durfte letzte Woche eine Klassenfahrt einer 6. Klasse begleiten, wo selbstverständlich Helmpflicht für die Kiddies und Lehrer bestand (Schulauflage; rechtlichte Grundlage unbekannt). Ich habe dem Klassenlehrer (ein guter Freund von mir) gleich gesagt: "Mit Helm wirst du mich nicht sehen." Ein kurzer Austausch mit einer Lehrerin hat mir gezeigt, dass ernsthafte Diskussionen mit Menschen, die sich mit dem Thema nicht auseinandergesetzt haben, fruchtlos sind. Ich hörte wie immer "Vorbild sein", "ist schon besser", "mein Helm hat mir mal das Leben gerettet(!)" usw. Auf meine Argumente ist sie leider Null eingegangen.
Ich war schon halbwegs zufrieden, dass bei 20 von 27 Kiddies die Helme vernünftig auf dem Kopf sitzen: angepasst und Kinnriemen fest. Bei den anderen sieben: zu groß, schief, zu weit im Nacken, Kinnriemen lose. Ähnliches galt übrigens auch für die oben angeführte Lehrerin, die ohne Probleme ihren Helm in den Nacken schieben konnte, als ihr ein Insekt in den Helm geflogen ist und sie ihn nach hinten geschoben hat...
Ich habe nicht per se etwas dagegen, dass Helme getragen werden, jedoch setzt man damit m.M.n. ein falsches Signal: Rad fahren ist gefährlich. Und das ist es nach derzeitigem Stand bei uns - objektiv - nicht.
Bin gespannt, auch welche Diskussionen ich mich in Zukunft einlassen muss, wenn meine Kinder in die Schule kommen und dort(hin) ohne Helm fahren...
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Ich durfte letzte Woche eine Klassenfahrt einer 6. Klasse begleiten, wo selbstverständlich Helmpflicht für die Kiddies und Lehrer bestand (Schulauflage; rechtlichte Grundlage unbekannt).
Weil niemand die Verantwortung dafür übernehmen will, wenn doch mal was passiert.
Das Kind trägt einen Helm und verletzt sich nicht / nur leicht: Der Helm hilft. Helmpflicht!
Das Kind trägt einen Helm und verletzt sich schwer(st): Der Helm hat die Folgen abgemildert. Helmpflicht!
Das Kind trägt einen Helm und stirbt: Selbst der Helm konnte nicht helfen. Shit happens, aber Helme erhöhen die Sicherheit. Helmpflicht!
Das Kind trägt keinen Helm und verletzt sich nicht / nur leicht: Diesmal gerade noch Glück gehabt. Aber nächstes mal bitte mit Helm. Helmpflicht!
Das Kind trägt keinen Helm und verletzt sich schwer(st) / tödlich: Mit Helm wäre das glimpflicher ausgegangen. Helmpflicht!Erklär doch mal den aufgebrachten Eltern, warum du deren Kind keinen Helm aufgesetzt hast und es nun am Kopf blutet (oder schlimmer). Da heißt's dann sofort Vernachlässigung der Aufsichtspflicht und schlimmer!
Ob Helme objektiv gesehen sinnvoll sind, interessiert bei der Argumentation überhaupt nicht.
Das Prinzip kannst du auch überall anders verwenden, wo eine beliebige Maßnahme einen gewünschten Effekt erziehen soll.
Du kannst zu Quetzalcoatl beten, dass es morgen nicht regnen wird. Wenn es nicht regnet, hat das Beten geholfen. Wenn doch, hat er dich halt nicht erhört. Aber wenn du nicht betest und es morgen regnet, dann bist *DU* Schuld! -
Vorhin vergessen: ca. die Hälfte der Räder war nicht StVO-konform ausgestattet (Licht, Reflektoren etc). Bei einem Schüler hab ich die Bremsen erstmal richtig montiert, da hatte sicher Vater des Schülers vorher dran versucht. Bei drei weiteren waren sie einfach schon recht weit runtergefahren... Soviel zur Gefahrenwahrnehmung
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Du kannst zu Quetzalcoatl beten, dass es morgen nicht regnen wird. Wenn es nicht regnet, hat das Beten geholfen. Wenn doch, hat er dich halt nicht erhört.
Um im Bild zu bleiben: man kann mit solchen Beispielen eben schön die eigene Meinung bestätigt sehen. Die Frage, ob der Quetzalcoatl den Regen macht, lässt sich damit aber nicht klären. Ich würde jedenfalls empfehlen, das unvoreingenommen zu sehen und nicht von vorneherein davon auszugehen, dass der Quetzalcoatl mit dem Regen nichts zu tun hat.
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nicht von vorneherein davon auszugehen, dass der Quetzalcoatl mit dem Regen nichts zu tun hat
Nichts läge mir ferner, als die religiösen Gefühle meiner Mitmenschen zu verletzen!
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Gut.
Nun ersetze "Quetzalcoatl" durch "Fahrradhelm" etc. -
Du meinst, zum Fahrradhelm zu beten könnte mit dem Wetter helfen?
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Ich bin für eine Helmpflicht aber im PKW und nur dort. Zusätzlich bin ich für ein "Hans" System im PKW, die meisten Verkehrsverletzten und Toten gibt es nun mal bei den PKWs. Warum sollte man auf dem Fahrrad einen Helm tragen? Zu Fuß gehen ist gefährlicher!
Leider ist die Helmlobby zu sehr mit der KFZlobby verstrickt. Ich gehe davon aus, das die gesamte Helmfrage nur einen Zweck hat, nämlich die Radfahrer von der Straße zu kriegen.
Ich hab keinen Helm und setz auf dem Rad auch keinen auf. Im Auto habe ich damit schon öfter angefangen. ;o)
Gruß Delle -
Helmlobby? Uiuiuiui.
Klingt für mich fast schon wie "chemical trails".
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Wo anfangen? OK: Ich trage keinen Helm. Das hat mehrere Gründe.
Etwas Grundlegendes vorweg: Wann nutzt man eine Schutzausrüstung? Wenn ich (oder mein Arbeitgeber etc) eine Gefahr für mich als zu groß einschätze, und, wenn die Schützausrüstig die Gefahr senkt (relativ zum Aufwand).
1) Radfahren ist nicht sonderlich gefährlich. Bei vergleichbar gefährlichen Tätigkeiten wird üblicherweise keine Schtzausrüstung getragen. Warum sollte ich es also auf dem Rad tun?
2) Helme bieten bei einem Unfall auch keine ernsthaften Schutz. So wie es aussieht, können sie leichte Verletzungen verhindern oder mildern (was ich jedoch für nebensächlich halte). Nur, wenn es drauf ankommt, nützen sie nicht, schaden aber auch nicht. Sollte mir Radfahrern zu gefährlich werden, würde eine andere Maßnahme zur Gefahrenabwehr wählen.
3) Abgesehen davon ist es gar nicht wichtig, ob der Helm bei einem Unfall hilft, sondern, ob ich sicherer irgendwo hin komme. Risikokompensation ist bekannt. Mit Helm verunfallt man öfters. Diesen Effekt müsste ein Helm erst einmal ausgleichen, bevor er nutzen kann.
4) Das Geld spielt nur eine Nebenrolle aber ein paar Euro sind ein paar Euro.
5) Ich möchte nicht den eindruck erwecken, Radfahren sei gefährlich. Das könnte Menschen vom Radfahren abhalten.
6) Ich möchte die Helmtragequote nicht erhöhen. Da sinkt die Hemmschwelle, eine Pflicht einzuführen, was Menschen vom Radfahren abhalten würde.
7) Ich möchte dem sozialen, familiären Druck, einen Helm zu tragen, verringern. Auch, indem ich bei Gelgeneheit Fakten ausstreue.
Aber am wichtigsten sind untern Strich, dass die beiden (2 und 3 gehören zusammen) ersten Punkte, die beide erfüllt sein müssten, um das Tragen zu rechtfertigen, beide nicht erfüllt sind.
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Erklär doch mal den aufgebrachten Eltern, warum du deren Kind keinen Helm aufgesetzt hast und es nun am Kopf blutet (oder schlimmer). Da heißt's dann sofort Vernachlässigung der Aufsichtspflicht und schlimmer!
Meine Eltern haben mich früher mit Roller und Fahrrad ohne Helm radeln lassen, in einer Stadt, wo es nahezu überall steil bergauf und bergab geht . . .
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Ich bin für eine Helmpflicht aber im PKW und nur dort. Im Auto habe ich damit schon öfter angefangen. ;o)
Bist du in Heidelberg unterwegs? Da habe ich nämlich in den Sommerferien tatsächlich einen Autofahrer gesehen, der beim Fahren einen Fahrradhelm trug.
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Also ich mache bei der Frage Helm oder nicht den Unterschied, wo ich damit fahre. Die Entscheidung, mir einen Helm zu kaufen, habe ich bei einer Durchquerung des Autobahn-Elbtunnels getroffen, als neben mir Skater, MTB-Fahrer und andere Chaoten umhergesaust sind. Und wenn ich mit 75 km/h den Berninapass oder das Stilfser Joch runtergesaust bin, setze ich den Helm auf. Im Schrebergarten bei 15 km/h nicht.
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Meine Eltern haben mich früher mit Roller und Fahrrad ohne Helm radeln lassen, in einer Stadt, wo es nahezu überall steil bergauf und bergab geht . . .
Was Deine Eltern mit Dir gemacht haben, ist etwas vollkommen anderes als das, was Lehrer in den vollkommen hysterischen Zeiten von Facebook und Co mit den ihnen anvertrauten Schülern so unternehmen.
Da wird lieber auf den ganzen Ausflug verzichtet, als einen ausgewachsenen Shitstorm zu riskieren. -
Was die Eltern zu einer Zeit, in der es über doppelt so viele Verkehrstote bei nicht mal halb so viel Verkehr gab, getan haben, ist nicht unbedingt der Maßstab, an dem man sich orientieren sollte. Außerdem gibt es Radhelme zu erschwinglichen Preisen noch nicht so ewig lange.
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Ich hatte noch nie einen "Fahrradhelm" auf und werde mir auch niemals einen kaufen. Besonders abstoßend waren für mich auch die Erfahrungen als Rennradfahrer, denn da haben es die Fahrradhelmverkäufer ja schon geschafft, eine "soziale" Helmpflicht zu etablieren. Teils wurde man richtig gemobbt, nur weil man nicht auf ähnlich alberne Art und Weise die "Profis" nachäffen wollte, wie der Rest der materialistischen Schafherde... Regelrecht pervers empfinde ich es auch, dass wegen dieser fashion-victims ein Gericht vor vielen Jahren ein Urteil fällte, wonach NUR Rennradfahrer selber Schuld an ihren Kopfverletzungen seien - auch wenn sie den Unfall gar nicht verursacht haben!
Radfahren ist für den Kopf nicht gefährlicher als Laufen. Solange in dieser immer paranoider werdenden Gesellschaft die Leute also nicht bald auch als Fußgänger mit diesen albernen Styroporschüsseln (die nicht einmal als Epileptikerhelme taugen würden) rumlaufen, sollen sie mir auch nicht auf die Nerven gehen und mir dauernd erzählen, wie gefährlich das Radfahren doch sei... Das sind die gleichen Leute, die dann aus dem Skiurlaub mit Kreuzbandriss, Gehirnerschütterung usw. heimkommen. Denn auch dort gilt ja inzwischen: "Helm auf, Hirn aus"!
Nebenbei: Ich finde es ja immer wieder faszinierend, dass Leute, die den Radverkehrsanteil steigern wollen, diese Paranoia mitmachen und unbedingt suggerieren müssen, wie gefährlich Radfahren doch sei. Und durch ihr Helmchen die Ängste der "Noch-Nicht-Radfahrer" bestätigen. Auch amüsant finde ich grade im Hinblick auf die sportlicheren Fahrer immer wieder die Aussage, dass man zwar beim Rennradfahren oder Mountainbiken einen Helm tragen würde - aber bei den Alltagsfahrten natürlich nicht. Klar, weil das Alltagsfahren in der Stadt natürlich um Welten ungefährlicher ist als das Rennradfahren auf einsamen Landstraßen... Wenn Leute, die es eigentlich besser wissen müssten, bereits derartigen Trugschlüssen unterliegen, kann man sich ausmalen, wie das beim Rest der autofahrenden Bevölkerung ausschaut...
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