Woche 39 vom 19. bis zum 25. September 2016

  • Wenn ich mich nicht täusche zeigt die sog. Radfahrerpendlerkarte auch Radfahrer auf der Köhlbrandbrücke an, wo Radverkehr üblicherweise nicht erlaubt ist. Welchen Wert hat so eine Karte also für Stadt- und Verkehrsplaner?? Radwege oder Schutzstreifen für die Köhlbrandbrücke?

  • Wenn ich mich nicht täusche zeigt die sog. Radfahrerpendlerkarte auch Radfahrer auf der Köhlbrandbrücke an, wo Radverkehr üblicherweise nicht erlaubt ist. Welchen Wert hat so eine Karte also für Stadt- und Verkehrsplaner?? Radwege oder Schutzstreifen für die Köhlbrandbrücke?

    Die Stravadaten haben m.M.n. eh nur wenig Aussagekraft, weil wohl in erster Linie Freizeitfahrten aufgezeichnet werden und nicht die täglichen Pendelstrecken.

  • Auch die relativ hohe Anzahl an Radfahrern aus der City raus bis über die Bramfelder Chaussee nach Poppenbüttel finde ich unplausibel. Die Karte bildet also nur das ab, was eine wenige technikversessene Langstreckenradler, die nicht dem Durchschnitt des Alltagsradlers entsprechen, auf ihren Fahrten gespeichert haben. Eigentlich müsste doch der Neue Pferdemarkt ein Hotspot des Radverkehrs sein, wo aus allen möglichen Richtungen es in alle neue Richtungen auf unbeschreibliche Art und Weise weiter geht.
    Interessant, was sich da in den Harburger Bergen abspielte und besonders im Altonaer Volkspark, wie ich vermute.

    Auf dem Ring 2 in Eimsbüttel (Doormannsweg / Schulweg / Im Gehölz / Gärtnerstraße) scheint es nach der Karte mehr Radfahrer zu geben als am Kaiser-Friedrich-Ufer, was ich anzweifle. Und ein sehr stark ausgeprägter Ast geht über An der Verbindungsbahn, Schröderstiftstraße, Schäferkampsallee, Fruchtallee bis zur Kreuzung mit Ring 2. Weiter entlang der Fruchtallee Richtung Eimsbütteler Marktplatz mögen Radfahrer offensichtlich nach der Karte nicht fahren. Werden da die Fahrten einzelner Radkuriere abgebildet, die an bestimmten Orten regelmäßig ihre Stammkunden anfahren?

  • Ähnliche Heatmaps gibt es auch von den Bike Citizens. Wobei ich da zu blöd bin, diese anzeigen zu lassen. Eventuell sind diese Daten für den Alltagsverkehr aussagekräftiger, weil die App als Navigationslösung für Stadtradler vermarktet wird und nicht als Trainingsjournal wie Strava.

  • Wir haben übrigen einen Jahrestag:

    So viel Toleranz an anderen Stellen würde es wohl nicht geben. Man stelle sich mal vor da wird jemand mit frisiertem Mofa, Fixie, ... erwischt und man sagt dann, okay du hast jetzt über in Jahr Zeit dir eine Lösung einfallen zu lassen, damit es wieder den Bestimmungen entspricht. Bis dahin fahre mal einfach weiter...

    Doomsday: It's nature's revenge for what we've done (Chris Pohl)

  • Gestern Abend kam auf RTL in der Sendung 30 Minuten für Deutschland "Kampfzone Straße". Dort wurden mehrere Fälle vorgestellt, bei dem Autofahrer gegenüber Radfahrern Gewalt anwendeten. U.a. ein Fall von Marco Laufenberg, der Ursache des Soester Schutzstreifens und weitere. Die Richterin, die sich immer mal wieder zu Wort meldete, gab kurze Infos. Fast alle Fälle haben gemein, dass Strafanzeigen gegen die Autofahrer schnell eingestellt werden. Hier wurde mehrfach als Grund fehlendes öffentliche Interesse genannt. Gegen dieses Justizversagen verlor die Richterin leider kein Wort.

    Beitrag:

    In mir arbeitet dazu gerade eine Idee. Der örtlichen Staatsanwaltschaft von 100+ Leuten der Stadt öffentliches Interesse mitteilen (per Unterschriftenliste oder Briefvorlage), damit gegen Gewalt gegen Radfahrern und Fußgängern ermittelt wird und nicht wegen fehlendem öffentlichen Interesse eingestellt wird.

  • Die Sendung wurde auch im Thread "YouTube-Highlights" angesprochen. Ich finde es auch dreist, wie hier Gewalt verharmlost wird.
    Man kann es doch mal so sehen: Eine Justiz, die weitere Ermittlungen gegen solche Autofahrer mit dem Argument, sie lägen nicht im öffentlichen Interesse, ablehnt, erklärt damit doch, dass es im öffentlichen Interesse liege, solche Gewalt ungesühnt zu lassen, sprich: "Mach nur so weiter, das ist schon okay so."
    Man hat doch an dem Fall des im Park über den Haufen gefahrenen Radlers gesehen, wie es wirkt, wenn die Justiz tatsächlich mal ihren Job macht: 10 Monate Lappen weg. Der Radler sagte, er konnte damit seinen Frieden machen.
    Und dann nehme man die Schwerverletzten, die ums Augenlicht bangen müssen und vom "Rechtsstaat" verhöhnt werden.

  • Eine Justiz, die weitere Ermittlungen gegen solche Autofahrer mit dem Argument, sie lägen nicht im öffentlichen Interesse, ablehnt, erklärt damit doch, dass es im öffentlichen Interesse liege, solche Gewalt ungesühnt zu lassen, sprich: "Mach nur so weiter, das ist schon okay so."

    Nachdem ich den Beitrag bis zum Ende gesehen hatte, überlegte ich, ob ich anschließend noch durch Wilhelmsburg auf der Fahrbahn radeln wollte . . . .


    Hat aber alles gut geklappt, trotz der Kampffahrer auf der Georg-Wilhelm-Straße . . .

  • Nachdem ich den Beitrag bis zum Ende gesehen hatte, überlegte ich, ob ich anschließend noch durch Wilhelmsburg auf der Fahrbahn radeln wollte . . . .


    Hat aber alles gut geklappt, trotz der Kampffahrer auf der Georg-Wilhelm-Straße . . .

    Die Menschen sind gut, jedenfalls zum größten Teil. Deshalb werden so wenige vorsätzlich oder überhaupt über den Haufen gefahren. Das Problem ist lediglich, daß die wenigen schlechten bestätigt werden und sich dadurch durchsetzen, wenn die Justiz nicht handelt.

    Das vorgeblich "fehlende öffentliche Interesse" ist natürlich einerseits eine Lüge, andererseits aber eine Folge der jahrzehntelang massenhaft fehlplazierten Kreuze auf den Stimmzetteln, was zur chronischen Unterfinanzierung und Unterausstattung der normalen Polizei- und Justizbehörden wie allgemein der Öffentlichen Hand führt, woraus die meisten Wähler noch immer keine oder wenn doch, dann offensichtlich eklatant falsche Schlüsse ziehen. Aber wenn ich mir vergegenwärtige, daß überwiegend Figuren wie Schavan oder Honecker (die Margot) die Bildungspolitik der letzten fünfzig Jahre und damit die grundlegende Bildung der meisten heute erwachsenen und stimmberechtigten Menschen in Deutschland geprägt haben, wundert das dann wiederum auch nicht mehr.

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    Peter Viehrig

    "Glaube ist die Überzeugung, dass etwas wahr ist, weil die Belege zeigen, dass es falsch ist."
    (Andreas Müller)

  • Sollten sich Gehwegradler am besten ausdrucken: Nicht auf Gehwegen zu fahren wird nur empfohlen:


    Das ganze Problem da kann ja eigentlich nur auf schlechter Wegführung für Radfahrer basieren. Wenn man Fuß und Radverkehr nicht mischt, dann entsteht so ein Problem nicht. Auch nicht wenn man Radfahrer nicht an Bushaltestellen auf dem Hochbord führt.
    Wenn es davor einen Radweg gibt gehört der vernünftig auf die Fahrbahn geführt in diesem Bereich. Aber nee, da wäre dann ja weniger Platz für Autofahrer, die den dringend für die unbesetzten Beifahrersitze brauchen. Sollen Radfahrer halt absteigen und schieben.
    <X

    Doomsday: It's nature's revenge for what we've done (Chris Pohl)

  • FAZ: Radfahren nicht in allen Großstädten Trend.

    Artikel mit leichtem Kotzpotenzial. Bildunterschrift des Aufmacherbildes: "Vorbildlich: Radler mit Helm, die bei Rot halten, sind eher die Ausnahme."
    Später kommt dann "In Frankfurt passiert es nicht selten, dass rüde Radler die Fußgänger auf einem Bürgersteig aus dem Weg klingeln oder ein Radler auf einer engen Wohnstraße zur Straßenmitte ausschert, um den Autoverkehr auszubremsen."