Hier im Forum kam ja schon mehrmals die Holsteiner Chaussee zu Wort. Für Ortsunkundige: Es handelt sich um die Fortsetzung der hier im Forum berühmten Kieler Straße Richtung Norden, wo sich anschließend weitere 16 Kilometer Kieler Straße anschließen.
In Eidelstedt wurde vor einiger Zeit die Holsteiner Chaussee saniert, dabei wurde versucht, das Parken auf dem östlichen Grünstreifen mit Drängelgittern zu unterbinden. Auf Google Streetview kann man sich Aufnahmen aus der Zeit der Sanierungsarbeiten ansehen; die Drängelgitter stehen schon.
Mit dem Aufbau der Drängelgitter hat sich die Situation meines Erachtens aber drastisch verschlechtert. Früher kletterte man von der Fahrbahn den Kantstein hoch, quer über den Radweg und parkte ein. Nun stehen die Drängelgitter dort, so dass durch eine Einfahrt gegenüber des Baumarktes auf den Radweg aufgefahren wird und dort teilweise bis zu dreihundert Meter auf bis zum Parkplatz zurückgelegt werden. Noch komplizierter wird das Ausparken: Um sich nicht die Felgen an dem Kantstein an der Bushaltestelle zu ruinieren, werden teilweise wieder bis zu dreihundert Meter im Rückwärtsgang bis zur Einfahrt gegenüber des Baumarktes zurückgelegt. Dazu kommen dann natürlich noch die üblichen Spielchen, etwa von Norden kommend durch eine Lücke im Gegenverkehr nach links auf den Radweg abbiegen.
Wenn ich nach Feierabend zum Einkaufen oder zu einem benachbarten Fast-Food-Tempel fahre, ist eigentlich so gut wie immer ein Kraftfahrzeug auf dem Radweg zugange. Meistens fährt der vor einem her und sucht seinen Parkplatz und dann muss man halt ein bisschen warten, bis der seinen Parkplatz gesucht und befahren hat — ich halte jedenfalls nicht so viel davon, noch schnell vor oder hinter einem herumrangierenden Kraftfahrzeug hindurchzusausen.
Lästiger wird es, wenn einem zwei Rückfahrscheinwerfer entgegenkommen. Dann muss man sich als Radling entscheiden, ob man links oder rechts des Radweges warten will, denn der rückwärtsfahrende Kraftfahrer wartet in der Regel nicht. Das ist dann wie heute Vormittag ganz schön blöd, wenn man rechts auf dem Gehweg wartet und anschließend angepflaumt wird, warum man denn nicht links auf dem Radweg vorbeifährt. Tja, ich kann halt auch nicht hellsehen. Und ein anderes mal will der Kraftfahrer dann links ranfahren und mal soll rechts dran vorbei. Und nachts wird dann einfach mitten auf dem Radweg geparkt.
Und als ich heute vom Einkaufen zurück rollte, wurde ein älteres Mütterchen von einem Kraftfahrzeug auf dem Gehweg gestreift, so dass ihre Einkäufe auf den Boden kullerten. Der Wagen fuhr ungerührt weiter und fuhr an der besagten Bushaltestelle auf die Kieler Straße auf, die Dame blieb zum Glück unverletzt, will aber leider auch keine Anzeige erstatten.
Nun reicht’s mir aber langsam.
Im Netz finde ich zwei Drucksachen dazu, in 20-1061 wird ebenfalls davon berichtet, dass Kraftfahrer gefährliche Situationen verursachen oder Fußgänger anhupen. Mit Pollern soll das Auffahren auf den Radweg unterbunden werden. Ende September wurde die Sache dann auf Mitte November vertagt — das ist ja nun auch schon wieder gleich zwei Monate her.
Hat jemand weitere Informationen darüber oder muss ich mal beim PK Koppelstraße nachfragen?
Vielleicht könnte man sich ja auch dazu ermutigen, wie angekündigt die blauen Schilder abzumontieren — dann könnte man ja endlich mal dieses „Radfahrer fahren mitten auf der Straße, Autos fahren auf dem Radweg“ praktizieren.