• Hier in Hamburg-Lohbrügge endet der linksseitig freigegebene Radweg. Radfahrer werden hier dezent darauf hingewiesen, doch bitte die Straßenseite zu wechseln und nicht als Geisterradler weiterzufahren.

    Das Schild ist auf Google jedoch kaum zu erkennen. Es befindet sich direkt am Ampelmast vor der Praxis-Klinik, wo auch das Straßenschild "Sander Damm" angebracht ist. Einige Meter zuvor ist noch installiert.

    Ich finde dieses Schild im Prinzip nicht schlecht, da es zumindest einen kleinen Bruchteil von ahnungslosen Radlern vielleicht aufrüttelt.

    Ach ja, dieser Beitrag ist mein allererster in diesem Forum. Und somit habe ich auch gleich mein Profilbild erklärt... :D

  • Ich wage mal die Schätzung, dass es die meisten Radfahrer sind, denen der Sinn dieser Zeichen entweder unbekannt und/oder egal ist.

    D'accord. Dummerweise machen es diese Leute dann wiederum den Behörden sehr einfach ihre Schei**e nach dem Motto "Radfahrer halten sich eh nicht dran und sind an den Unfällen selber schuld" zu rechtfertigen.

    Ich kann auch die Radfahrer verstehen. Die sind ja auch nicht blöd und fragen sich warum die 50 m weit einen Gehweg befahren müssen weil die Fahrbahn so gefährlich ist und den dann die nächsten 100 m nicht mehr befahren dürfen obwohl sich an der Straße und am Verkehrsaufkommen nichts geändert hat. Oder für die 20 m absteigen sollen. Oder hinten zwischen durch oben drüber drunter fahren sollen während "der Verkehr" 3-spurig geradeaus fährt.

  • Es ist aber ein himmelweiter Unterschied, ob ein Radfahrer in Unkenntnis der Regeln oder aus Verzweiflung über unsinnige Regelungen individuell entscheidet, etwas anders zu machen. Oder ob eine Behörde kollektiv allen Radfahrern Verhaltensweisen vorschreibt/ abverlangt, die mit der Straßenverkehrsordnung nicht in Einklang zu bringen sind.

    Twitter: @Nbg_steigt_ab

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    Ich finde dieses Schild im Prinzip nicht schlecht, da es zumindest einen kleinen Bruchteil von ahnungslosen Radlern vielleicht aufrüttelt.


    Die Ahnungslosen Radfahrer werden doch genau durch so etwas erst erzeugt. Statt Radfahrer immer rechts fahren zu lassen baut man aus Kostengründen Radwege in zwei Richtungen ohne besondere Markierungen. Diese Wege sind optisch nicht von einseitigen Radwegen zu unterscheiden. Hätte man wenigstens bei Radwegen immer das Geld für Begrenzungslinien und bei zwei Richtungen für eine gestrichelte Mittellinie in die Hand genommen, aber nein Hauptsache billig und freie Bahn für KFZ.

    Derartige Schilder lösen nichts, sie retuschieren nur Symptome für ein Problem, was man einfach nicht angehen will.

    Alleine das asymmetrisches Abblendlicht zugelassen ist, wäre schon ein Grund niemals Radwege links neben Fahrbahnen zu bauen. Da muss man sich nicht wundern, wenn Radfahrer sich nichts dabei denken auch an ungünstigen Stellen links zu fahren, es ist schließlich oft vor geschrieben. Und da wo neue Seitenstraßen hinzu gekommen sind oder sonst wie gebaut wurde fehlen die Schilder oft stellenweise. Aber da wird selbstverständlich erwartet, das Radfahrer dies erkennen und trotzdem so fahren wie es gedacht ist. Woher kommt wohl das Gerücht man dürfte (nur) dann einen Radweg nicht linksseitig befahren, wenn es rechts einen Radweg gibt? Weil es in der Praxis oft der einzige Indikator ist, dass man nun wirklich nicht mehr links weiter fahren soll.

    Bei Baustellen werden Radwege zur linksseitigen Pflicht beschildert. Wenn die Baustelle (auf der rechten Seite) weg ist, dann wird der selbe Weg plötzlich so gefährlich, dass man dort nicht fahren darf.

    Doomsday: It's nature's revenge for what we've done (Chris Pohl)

  • Solche Erklärbär-Schilder sind
    a) leider notwendig, weil viel zu viele die Straßenverkehrsregeln nicht verinnerlicht haben und z.B. Verkehrsverbote oft doppelt und dreifach beschildert werden müssen, bevor sie befolgt werden.
    b) unglücklich, weil sie die erlernte Hilflosigkeit der Verkehrsteilnehmer weiter fördern.

    Twitter: @Nbg_steigt_ab

  • So weit kommt's auch noch, wegen so eines fragwürdigen Schildes den linken Gehweg* zu beradeln! Bei Tempo 30 würde ich mal schön auf der rechten Fahrbahnseite bleiben.

    Lustig auch die Ankündigung des beschrankten Bahnübergangs mit einem Verkehrszeichen, das nicht nur verdreht, sondern auch veraltet ist. :whistling:

    * oder soll das da ein Radweg sein?

    Twitter: @Nbg_steigt_ab

  • Auf die Idee, Radfahrer auf der Straße fahren zu lassen, kommt hier keiner. Hier werden Radfahrer auf den Seitenstreifen geschickt, egal, welches Verkehrsaufkommen besteht oder wie der Weg beschaffen ist und egal, ob auf der rechten oder linken Straßenseite. Wir haben hier noch viel Arbeit vor uns, damit sich grundlegend etwas ändert.

    Immerhin habe ich seit heute einen Kontakt zu einem zuständigen Mitarbeiter bei der Stadtverwaltung. Ich hatte über ein Meldeportal der Stadt testweise darauf hingewiesen, dass die Benutzungspflicht an der unten gezeigten Stelle unzulässig ist. Hier soll man stadteinwärts auf der linken Seite fahren, stadtauswärts besteht keine Benutzungspflicht. Immerhin wurde mir heute zugesagt, dass dort die Benutzungspflicht aufgehoben wird und ich hoffe, dass man mit den Leuten von der Stadt auch über die ganzen anderen Punkte reden kann (wollte nicht gleich mit der Tür ins Haus fallen...)

    Würde man sich hier an die Benutzungspflicht halten, würde man sich direkt hinter der Bahnunterführung nach einer scharfen Linkskurve in folgender Situation wiederfinden: