Fundstücke der Woche

  • in der Diskussion um S-Pedelecs auf Radwegen.

    Ich verstehe den Gedanken trotzdem nicht: Ein Pedelec fährt 25 mit Motorunterstützung, ein Fahrrad vielleicht ebenso ohne Motor, ein S-Pedelec meist um die 30 unterstützt.

    Immer geht es dabei um angepasste Fahrweise bzw. darum, dass "Fahrräder" i. w. S. im Grunde ohnehin nicht auf oder neben Gehwege gehören. Oder schreiben wir einander vorbei?

    „Zeigen wir dem staunenden Ausländer einen neuen Beweis für ein aufstrebendes Deutschland, in dem der Kraftfahrer nicht nur auf den Autobahnen, sondern auf allen Straßen durch den Radfahrer freie, sichere Bahn findet.“ (Reichsverkehrsministerium, 1934)

    Einmal editiert, zuletzt von cubernaut (25. August 2022 um 21:21)

  • Noch so eine bloße Behauptung. Ich kann im Alltag nicht feststellen, dass Pedelecs ständig an der 25km/h-Grenze betrieben werden.

    Ich auch nicht.

    Sehr oft fahre ich an Pedelecs vorbei - und ich habe Asthma und bin nur mittelfit: mit meinen Biorädern (Brompton, Trekking-Rad, manchmal MTB), meinem Lastenrad-Pedelec, meinem Lastenrad-S-Pedelec, meinem "normalen" S-Pedelec.

    Meiner Erfahrung nach kommen derartig realitätsfremde Behauptungen von denen, die im Alltag kein E-unterstütztes Rad bewegen (jedenfalls nicht mehrere 1000 km/Jahr) und/oder mit dem Biorad weit unter 20 km/h fahren.

    Wir sind hier ja immerhin in einem Fahrradforum. Im Alltag (von 50 KollegInnen fährt einer immer (99,9 %) mit dem Rad, 2-3 häufig und 1-2 ab und zu bei schönem Wetter) habe ich schon so oft von regelmäßig Auto Fahrenden (gern 2-5 km) hören können: "Pedelec? Ich fahre noch ein echtes Rad. Wenn ich mal 70 bin ..." Meine Lieblingsgegenfrage: "Und? Wie bist du heute hier?"

    „Zeigen wir dem staunenden Ausländer einen neuen Beweis für ein aufstrebendes Deutschland, in dem der Kraftfahrer nicht nur auf den Autobahnen, sondern auf allen Straßen durch den Radfahrer freie, sichere Bahn findet.“ (Reichsverkehrsministerium, 1934)

  • <Loriot on />

    Ach ...

    <Loriot off />

    „Zeigen wir dem staunenden Ausländer einen neuen Beweis für ein aufstrebendes Deutschland, in dem der Kraftfahrer nicht nur auf den Autobahnen, sondern auf allen Straßen durch den Radfahrer freie, sichere Bahn findet.“ (Reichsverkehrsministerium, 1934)

  • Ich auch nicht.

    Sehr oft fahre ich an Pedelecs vorbei - und ich habe Asthma und bin nur mittelfit: mit meinen Biorädern (Brompton, Trekking-Rad, manchmal MTB), meinem Lastenrad-Pedelec, meinem Lastenrad-S-Pedelec, meinem "normalen" S-Pedelec.

    Meiner Erfahrung nach kommen derartig realitätsfremde Behauptungen von denen, die im Alltag kein E-unterstütztes Rad bewegen (jedenfalls nicht mehrere 1000 km/Jahr) und/oder mit dem Biorad weit unter 20 km/h fahren.

    Wir sind hier ja immerhin in einem Fahrradforum. Im Alltag (von 50 KollegInnen fährt einer immer (99,9 %) mit dem Rad, 2-3 häufig und 1-2 ab und zu bei schönem Wetter) habe ich schon so oft von regelmäßig Auto Fahrenden (gern 2-5 km) hören können: "Pedelec? Ich fahre noch ein echtes Rad. Wenn ich mal 70 bin ..." Meine Lieblingsgegenfrage: "Und? Wie bist du heute hier?"

    Das Herabmachen (Cancel Culture?) von Pedelecs ist Legende. Es begnetet mir persönlich hauptsächlich von Menschen, die selbst mit dem Auto fahren und fragen, wo ist da "der Sport"?

    Was soll man dazu sagen? Ich schweige.

  • Jede Form von missionarischem Eifer, man möge mit Fahrrädern doch bitte wie die Mormonen mit Pferdekutschen im Schritttempo rumfahren, ist m.E. schädlich für eine Verkehrswende und treibt mich lediglich dazu, wieder aufs Auto zurückzukehren.

    Damals, in der 12. Klasse, waren wir in Erfurts Süden im Internat, und die Schule war im Norden. Meine Klassenkameraden legten 8 km Schulweg mit dem Auto zurück, ich 7 km mit dem Rennrad. Wenn sie aus dem Haus sind, bin ich ins Bad zum Zähneputzen. Weil meine Fahrzeit nahezu unabhängig von der Verkehrsdichte war, etwa 15 Minuten. Ich denke schon, damit nebenbei auch ein bisschen Werbung für das Radfahren gemacht zu haben.

    Zehn Jahre später, 2003, kam mir mal eine Broschüre des ADAC in die Hand: "Mit dem Fahrrad unterwegs". Darin wurde u.a. thematisiert, dass der Anteil der Radfahrer, die mit 30 - 40 km/h im Straßenverkehr unterwegs sind, gestiegen ist, was wiederum eine Anpassung der Autofahrer erfordert. - Wow, dachte ich, ohne jemals auf einer Fahrraddemo gewesen zu sein, war ich Teil einer Critical Mass.

    Doch heute, scheint mir, wird der schnelle Radverkehr an vielen Stellen mehr behindert als vor 20 Jahren, vor allem dort, wo es damals keine Radwege gab. Dabei entwickelt sich auch bei unmotorisierten Rädern die Technik ständig weiter. Schnellere Reifen (in allen Breiten), bessere Bremsen usw.

  • Ich hatte geschrieben, dass Pedelecs Menschen dazu anreizen, schneller zu fahren als die üblichen 15-20 km/h, die die meisten Menschen fahren, die einen Radweg benutzen, wenn er vorhanden ist und in einem guten Zustand ist. Und ich habe geschrieben, dass die Benutzung eines Pedelecs sehr leicht dazu verleiten kann, auch dann schneller zu fahren als 15-20 km/h, wenn die gewählte Route weniger gut ist. Zum Beispiel dann, wenn sie durch einen verkehrsberuhigten Bereich führt oder auf so ausgeschilderten Wegen: [Zeichen 240] oder [Zeichen 239] + [Zusatzzeichen 1022-10] . Oder wenn bei einem [Zeichen 241-30] die Verkehrsflächen jeweils zu schmal sind.

    Wenn du schreibst:

    Noch so eine bloße Behauptung. Ich kann im Alltag nicht feststellen, dass Pedelecs ständig an der 25km/h-Grenze betrieben werden.

    Dann ist es doch auch kein Problem, dass Pedelecs statt bei 25 km/h schon bei 20 km/h mit der Motorunterstützung aufhören. Wenn es ohnehin nicht so oft vorkommt, dass die 25 km/h damit gefahren werden.

    Und wer schneller fahren will, der fährt ein S-Pedelec. Da setzt die Motorunterstützung erst bei 45 km/h aus. Das ist für Radwege verboten. Aber damit darf auf der Fahrbahn gefahren werden.

    Darüber hinaus fände ich es sehr wünschenswert, wenn die Radwege-Benutzungspflicht aufgehoben würde. Es sind zwar nur relativ wenige Fahrradfahrerinnen, die deutlich schneller als mit den üblichen 15 bis 20 km/h unterwegs sind, aber die hätten dann ganz legal die Möglichkeit auf der Fahrbahn zu fahren. Besonders bei den gezeigten Beispielen dürfte es den schnelleren Fahrrdfahrer*innen sehr entgegenkommen, wenn sie ordnungsgerecht auf der Fahrbahn fahren dürften.

  • Vor meiner Erkrankung war ich mit dem Rad mit 30 bis 50 kmh unterwegs. Manchmal auch schneller. Was natürlich nur durch eine passende Auswahl an entsprechender Strecken geht.

    Durch meine Erkrankung kann ich nicht mehr mit dem Analograd fahren weswegen ich nun ein Pedelec habe mit dem ich bedauerlicherweise nur noch halb so schnell unterwegs sein kann. Wobei ich neulich durch ein körperliches Hoch über die Abregelgrenze hinaus es immerhin auf 38 kmh geschaft habe. Immerhin.

    Erstaunlicherweise haben meine Räder Vorrichtungen die ich nutze wenn ich aus Gründen mit geringeren Geschwindigkeiten unterwegs bin.

    Aufgrund von Verkehrssituationen verschiedenster Art. Beispielsweise macht es doll Aua wenn man bei Rot über die Kreutzung fährt. Oder man kommt nur schwer voran wenn mann mit Vollgas durch eine Menschenmenge fährt, was auch doll Aua macht.

    Ich fand schon immer das angepasstes Fahren viel Sinn macht. Dazu muß man sich natürlich etwas Konzentrieren und man sollte sich schon mal mit der Technik beschäftigt haben mit der man unterwegs ist. (Üben, üben, üben).

    Das nun ein nicht unerheblicher Teil der (radelnden) Verkehrsteilnehmer mit den Grundlagen überfordert ist (schalten, bremsen u.s.w.) und nur mit 12 bis 14 kmh unterwegs ist, kann ja nicht der Grund dafür sein das man jene drangsaliert die es können.

  • Ich fand schon immer das angepasstes Fahren viel Sinn macht.

    Ich auch. ;) Zu der von Ullie aufgeworfenen Frage, ob die Radfahrgeschwindigkeit in belebten Fußgängerzonen etc. eher vom Leistungsvermögen oder von der Vernunft abhängt, schätze ich: Bei 90% der Radfahrer von der Vernunft. Von mir aus könnten es gern mehr sein.

    Einige Jahre führte auch mein Arbeitsweg durch eine Fußgängerzone. Morgens mit 25 km/h, nachmittags mit 10 km/h, ungefähr. Wenn sich Behörden genötigt sehen, dort generell nur 10 km/h zu erlauben, dann ist das für mdRzA schon ein Nachteil.

  • Ist halt wie überall, Rücksicht auf schwächere Verkehrsteilnehmer angesagt. Deswegen wechselt man in solchen Situationen rechtzeitig auf die Fahrbahn, bzw. nutzt einfach diese, um auch KFZ-Betreibern die Möglichkeit zu geben Rücksicht zu üben.

  • Das Herabmachen (Cancel Culture?) von Pedelecs ist Legende. Es begnetet mir persönlich hauptsächlich von Menschen, die selbst mit dem Auto fahren und fragen, wo ist da "der Sport"?

    Ich habe ein ambivalentes Verhältnis zum Pedelec, in Summe eher negativ.

    Wir führen unbewusst eine Kosten-Nutzen-Rechnung durch, hier Mobilität gegen Energie. Die nicht über den Mund zugeführte Energie (egal ob Steckdose oder Zapfsäule) wird aber nicht mit in diese Rechnung einbezogen, was die sinnvolle Abwägung aushebelt. Das ist auch ein entscheidender Punkt, warum so viel Menschen Auto fahren wollen, Dem Unterbewusstsein wird ein gigantisch gutes Mobilität-Energie-Verhältnis vorgegaukelt. Wir sollten uns immer vor Augen halten, dass Pedelecs Kraftfahrzeuge sind, um Größenordnugen besser als die anderen aber Kraftfahrzeuge.

    Ich bin absolut unsportlich und fahre nur deswegen mit dem Pedelec, weil es m.E. vernünftiger ist als mit dem Auto zu fahren. Jede Form von missionarischem Eifer, man möge mit Fahrrädern doch bitte wie die Mormonen mit Pferdekutschen im Schritttempo rumfahren, ist m.E. schädlich für eine Verkehrswende und treibt mich lediglich dazu, wieder aufs Auto zurückzukehren.

    Dazu zwei Bemerkungen:

    Der Versich von diskriminieren Menschen, sich durch möglichst regelkonformes Verhalten die Anerkennung der Unterdrücker zu sicher, ist sinnlos, weil es zu den Techniken der Unterdrückung gehört, den Unterdrückten Regelbrüche zu unterstellen unabhängig davon, ob sie wirklich vorliegen.

    Die Geschwindigkeit (oder besser der erwartete Zeitaufwand) ist ein wichtiges Kriterium bei der Wahl des Verkehrsmittels. Höhere Geschwindigkeiten zu verbieten oder zu verunmöglichen, schadet. Nur bezweifel ich, dass der Radverkehr einen entscheidenden Beitrag zu einer echten Verkehrswende leistet. Ich setze da auf die Öffis.

  • Höhere Geschwindigkeiten zu verbieten oder zu verunmöglichen, schadet. Nur bezweifel ich, dass der Radverkehr einen entscheidenden Beitrag zu einer echten Verkehrswende leistet. Ich setze da auf die Öffis.

    Hmm, also ich bin bis jetzt E-Bikes, Pedelecs traue ich mich gerade nicht zu schreiben, weil mit Fahrern von elektrisch unterstützten Zweirädern gibts oft stundenlange Diskussion, wie wo was die richtige Bezeichnung ist, in jedweder Form nur "Probe"-gefahren. Bin zwar nicht wirklich sportlich, aber zumindest würde ich mich als geübter Radfahrer bezeichnen.

    Normale Pedelec sind mir zu langsam, bzw. zu schwer. S-Pedelec find ich zum Teil gut, kein Radweg nutzen müssen z. Beispiel ist ++, würde mich zum Teil deutlich beschleunigen, mir ist/wäre aber der Aufwand im Alltag zu hoch. Wie Heimtragepflicht, ständig ans laden denken, es ist zu schwer. Und (zumindest theoretisch) bleiben einen damit wiederum viele Wege verwehrt, die den Vorteil des Rads ausmachen, also wo man Abkürzungen nutzen kann, die einem mit einem KFZ verwehrt bleiben.

    E-Bikes haben, zumindest hier, viele Leute wieder aufs Radl gebraucht, die nie und nimmer ein Bio-Bike fahren würden. Das ist ein riesen Plus und ein Teilder von mir subjektiv wahrgenommenen Rücksicht auf Radler kommt imho daher, dass auch Leute, die bei der Fahrprüfung noch den Verkehrsregelkatalog von 1918 gelernt haben, plötzlich wieder ganz andere Einblicke in den Straßenverkehr bekommen haben.

    Ich wohn ja im Münchner Speckgürtel, und hab so 14km an den Stadtrand (Arbeit) oder etwa 18km (Zuhause). Und, kommt natürlich auf das Ziel an, bin ich mit dem Radl etwa so schnell wie der Nahverkehr, wenn man umsteigen muss. Klar, wenn man nur in die Sausebahn einsteigt und irgendwann wieder aus, ist die unschlagbar schneller. Aber von Bruck zum Olympia-Zentrum z. B., da ists mit dem Radl kaum ein Unterschied. Dafür ist das Rad unabhängig und immer verfügbar jenseits irgendwelcher Fahrpläne. Alleine der Letztere Punkt spart viele Stunden im Jahr.

    ÖPNV ist ein großer Gleichmacher, was ja gut ist, aber genau deswegen wollen viele ihn nicht nutzen. Schon alleine deswegen sehe ich die Zuwachsraten da beschränkt, bzw. es wird eine maximale Auslastung geben. Daher sehe ich das Rad bzw. Verkehrsmittel, die sich auch individualisieren lassen für eine Verkehrswende als sehr wichtig.

    Denn der ÖPNV wird viele Menschen zu sehr einschränken. In Form und Farbe, in Zeit und Flexibilität.

  • All deine Beispiele gehören simpel und einfach entbläut. Würde ich weder mit dem Pedelc noch mit dem Biorad nutzen.

    2 und 5 ist das, was ich hier so als Durchschnitt kenne, vorausgesetzt es sind Einrichtungsradwege. 1 ebenso, vorausgesetzt es ist ein reiner Radweg. 4 ist wohl indiskutabel und über 3 würde ich mich schon freuen, obwohl er für beide Richtungen ist (den Weg, nicht den Parker).

  • Dass das normal ist, klar, aber unbenutzbar sind die Wege trotzdem. Vielleicht liegts ja am Radwegebau?

    Mal angenommen, dass die Reihenfolge unsere normale Lesart ist mit von links nach rechts und oben nach unten:

    5 ist mit dem weißen BMW und der Barke: Super Beispiel, denn man kann schon die geforderten 1-1,5m Abstand zu den parkenden Autos nicht einhalten, ohne den RW verlassen zu haben, er ist also unbenutzbar. Ich tendierte da auch eher zu 1,5m, so eine Autotür ist nämlich schon bei einem 4-türigem Polo 1,2m lang, die vorderen Türen des BMW ganz sicher an die 1,5m.

    1-3, die Engstellen, halt zu eng, 2+3 (Mercedes), zu viel Ein-Ausfahrten die nicht eingesehen werden können, bei beiden sieht man schon kommende Konfliktzonen, einmal Baustelle, einmal Ladenbereiche und Kreuzung inkl Poller.

  • Deswegen wechselt man in solchen Situationen rechtzeitig auf die Fahrbahn, bzw. nutzt einfach diese, um auch KFZ-Betreibern die Möglichkeit zu geben Rücksicht zu üben.

    In meinem Fall war der direkte Weg durchs Stadtzentrum 400 m kürzer und hatte 6 Ampeln weniger. Die gesamte Strecke hatte den Aufbau: Allegro - Largo - Vivace. Habe dabei den langsamen Satz zum Luftholen genutzt. ;)

  • Dass das normal ist, klar, aber unbenutzbar sind die Wege trotzdem. Vielleicht liegts ja am Radwegebau?

    Das ist ja das Problem von "klassischen Radwegen" igO. Die bedeuten bringen fast immer Einschränkungen bezüglich Mobilität und Sicherheit mit sich. Wenn ich (legal) überall die Wahl hatte, würde ich mich meistens für die Fahrbahn entscheiden. Auf Radwegen bin ich in der Stadt im Schnitt bestimmt mindestens 10 km/h langsamer unterwegs, weil man selbst bei freier Bahn, die ganzen Unzulänglichkeiten aus den obigen Beispielen durch angepasste Fahrweise kompensieren muss.

    Da finde ich unnötige Zusatzhindernisse wie den Falschparker und die Wahlplakate fast noch am ärgerlichsten.

    Das ältere Gegenstück zu dem Zweirichtungsradweg habe ich quasi vor der Haustür. Das Foto ist schon der breiteste Teil von der Strecke. Hab letztens nochmal einen Anlauf gestartet, den Blumenkübel entsorgen zu lassen. Abgesehen davon, dass der kaum zur Verschönerung des Stadtbildes beitragen dürfte, gibt da seit mindestens 10 Jahren keine Apotheke mehr...

    Positiv zu bemerken ist die Parkbucht für FFahrräder, die man links vorne sieht.

  • Das nun ein nicht unerheblicher Teil der (radelnden) Verkehrsteilnehmer mit den Grundlagen überfordert ist (schalten, bremsen u.s.w.) und nur mit 12 bis 14 kmh unterwegs ist, kann ja nicht der Grund dafür sein das man jene drangsaliert die es können.

    Inwiefern drangsaliert jemand, der mit dem Fahrrad 12-14 km/h fährt, andere Fahrradfahrer*innen?

    Und warum vermutest du, dass jemand, der mit dem Fahrrad mit 12-14 km/h unterwegs ist, weder richtig schalten noch bremsen kann?

    Überhaupt: Was spricht denn dagegen, mit dem Fahrrad ein Tempo von 12-14 km/h zu fahren? Das ist immer noch etwa doppelt bis dreimal so schnell als zu Fuß zu gehen.

    Trotzdem stimme ich dir zu, dass der Anteil der Fahrradfahrer*innen, die noch nicht alle möglichen Vorzüge einer Gangschaltung entdeckt haben, recht hoch ist. Häufiger habe ich beobachtet, dass beim Anhalten und wieder Anfahren nicht der Gang gewechselt wird. Es gibt aber auch Fahrradfahrer*innen, die einfach keine Lust haben, sich mit den Möglichkeiten zu beschäftigen, die eine Gangschaltung bietet. Die kaufen sich dann ganz bewusst ein Fahrrad ohne Gangschaltung. Leider gelingt es Fahrradverkäufern allzu leicht, solchen Personen ein Fahrrad mit Gangschaltung aufzuschwätzen.

    Es gibt auch viele Fahrradfahrer*innen, die vollkommen zufrieden sind mit einer Dreigangschaltung. Und ich vermute, dass sich bei zunehmender Verbreitung des Fahrrades als Alltags-Verkehrsmittel auch solche Produkte verbreiten werden:

    Elektrofahrrad: Bafang bringt 3-Gang-Automatik-Nabenschaltung für Fahrräder - Golem.de
    Der chinesische Hersteller Bafang hat eine Nabenschaltung mit drei Gängen entwickelt, die automatisch schaltet. Das soll den Komfort der Fahrräder erhöhen.
    www.golem.de

    Der Link führt zu einer Automatik-Dreigangschaltung von einem chinesischen Hersteller.

    Vermutlich ist das Geschäftsinteresse und der Reibach, den man mit dem Verkauf von Fahrrädern erzielen kann einfach zu groß, als dass solche einfachen Lösungen, die in Serie hergestellt sehr preiswert sein können, nicht schon längst stärker verbreitet sind.

    In einer Präsentation heißt es, dass "... alle Radfahrenden das Fahren genießen können, ohne schalten zu müssen. Dies dürfte auch in weniger Ablenkung auf der Straße und damit mehr in Fahrkomfort und Sicherheit resultieren."

    Automatik am Fahrrad mit der neuen Bafang 3-Gang-Getriebenabe
    Der chinesische Hersteller Bafang hat eine neue, intelligente 3-Gang-Automatikschaltung auf den Markt gebracht. Alle Infos gibt's hier!
    www.nimms-rad.de

    Ich befürchte allerdings, dass dieser wichtige Sicherheitsaspekt ignoriert und arrogant heruntergespielt werden wird, insbesondere von der Zweirad-Wirtschaft, aber auch von vielen routinierten Fahrradfahrer*innen. Leider wird dazu ein schlechtes Vorbild herhalten, nämlich die weit verbreitete ablehnende Haltung gegenüber Automatikgetriebe bei KFZ.

    Da fällt mir gerade auf: Diese Vorstellung der Automatikdreigangschaltung ist recht aktuell (Juni 22), also auch gewissermaßen ein Fundstück der Woche.

  • Inwiefern drangsaliert jemand, der mit dem Fahrrad 12-14 km/h fährt, andere Fahrradfahrer*innen?

    Es sind nicht diejenigen, die langsam und friedfertig Rad fahren, die uns Kummer bereiten, sondern die Behörden, die mit der Absicht (oder dem Vorwand?), die Langsamen zu schützen, die Schnellen ausbremsen. Wenn jemand fast so schnell fahren kann wie ein Moped, ihm aber die (legale) Möglichkeit dazu genommen wird, nur weil er mit Muskelkraft unterwegs ist, ist das bitter.

    Überhaupt: Was spricht denn dagegen, mit dem Fahrrad ein Tempo von 12-14 km/h zu fahren? Das ist immer noch etwa doppelt bis dreimal so schnell als zu Fuß zu gehen.

    Für die friedliche Koexistenz von Rad- und Fußverkehr ist diese Geschwindigkeit angemessen. Z.B. auf diesem Weg (der vor wenigen Wochen umgebaggert wurde) hat es genau so funktioniert. ;)

    Doch wer die ganzen 10 km zur Arbeit so fährt, bräuchte 45 Minuten. Hier in Jena brauchen die meisten, die regelmäßig solche Strecken fahren, 25-30 Minuten dafür. Genau in dieses Mittelfeld reihen sich diejenigen ein, die mit dem Pedelec fahren.

    Es sind zwar nur relativ wenige Fahrradfahrerinnen, die deutlich schneller als mit den üblichen 15 bis 20 km/h unterwegs sind,

    Wird in Hannover wirklich so langsam gefahren? In Jena sind 75 % der mdRzA-Fahrer schneller als 20 km/h unterwegs, Männer und Frauen. Ich war dabei. Auch auf dem Heimweg sind es stabile 75 %.