- Hamburger Fahrradkultur: "Warum stehen Altglascontainer an den Wegen?"
- So gefährlich ist Rostock für Radler
- Trotz Fahrbahn mitten auf dem Radweg: Autos fahren trotz Sperrung über Radweg ins Fischachtal
Woche 39 vom 21. bis zum 27. September 2015
-
-
-
Fahrradunfall mal mit mal ohne Helm. Je nach journalistischer Ausrichtung.
Außerdem einer der seltenen Auffahrunfälle im Längsverkehr. Ich fahre daher nie mehr ohne Spiegel. Obwohl ich in zwei Jahren mit Spiegel keinen einzigen Fall erlebt habe, dass ein Autofahrer nicht korrekt zum Überholen ausgeschert wäre. Aber sicher kann man eben nicht sein.
-
Dazu noch dann der hier:
»Weil eine Autofahrerin für einen kurzen Moment unachtsam war, musste ein 50-jähriger Mann am Ende mit seinem Leben dafür bezahlen. Der 50-Jährige machte am Samstagnachmittag einen Ausflug mit seinem Rennrad und fuhr gerade auf der Kreisstraße R11, als das Schicksal plötzlich seinen Lauf nahm. Von hinten näherte sich gegen 16.45 Uhr eine junge Frau mit ihrem Auto. Die 35-Jährige übersah laut Polizei den Rennradfahrer und rammte ihn von hinten.«
Mir kommt die Galle hoch, wenn ich so was lese. Da wird ein Radfahrer umgenietet und stirbt.
Und die Presse macht daraus einen »tragischen« Unfall (also ein »unabwendbares Schicksal«, meist weil sich jemand gegen die griechischen Götter aufgelehnt hat) und stellt Dinge, die man allenfalls vermuten kann (oder die die Autofahrerin als Behauptung aufgestellt hat), als Tatsachen hin, gerade so, als sei der Journalist oder die Polizei Zeuge gewesen oder die Beweisaufnahme schon abgeschlossen:
»Die Frau hatte den Rennradler vor sich übersehen«
»Pkw-Fahrerin übersah offensichtlich den vor ihr fahrenden Rennradfahrer«
»Die 35-Jährige übersah laut Polizei den Rennradfahrer«
Focus ist da vorsichtiger, aber immer noch einseitig:
»Die 35-jährige Autofahrerin hatte den Radler vermutlich übersehen.«
(Also nicht: »Die Autofahrerin behauptete, sie habe den Radler nicht gesehen« oder »Die Autofahrerin hatte sich gerade eine Zigarette angesteckt / nach ihrem Kind umgedreht / ...«, sprich: »Die Autofahrerin hatte nicht auf den Verkehr geachtet.«) -
Die Abendzeitung hat die Überschrift der Polizeimitteilung tatsächlich umformuliert und Ross und Reiter genannt.
Im Original geht es leider so:
Am Sonntag, 20.09.2015, gegen 10.50 Uhr, parkte ein 80-jähriger Münchner mit seinem VW Tiguan auf dem Gehweg vor einem Anwesen in der Arnulfstraße. Um wieder zurück in die Arnulfstraße einzubiegen, musste er einen Fahrradweg kreuzen.
Dabei übersah er einen 48-jährigen Radfahrer, der den rechten Radweg der Arnulfstraße stadteinwärts befuhr. Dieser konnte nicht mehr rechtzeitig abbremsen bzw. ausweichen und prallte frontal in das Heck des Pkw. Anschließend fiel der Fahrradfahrer auf die Fahrbahn.
Der Radfahrer zog sich schwere Verletzungen zu.
Die Formulierung kontrastiert hübsch mit folgender Meldung vom Vortag - wenn der blöde Radfahrer auch noch schuld ist:
1567. Radfahrer missachtet Vorfahrt, wird von Pkw erfasst und schwer verletzt – Waldtrudering
Mit seinem Fahrrad befuhr am Samstag, 19.09.2015, gegen 21.20 Uhr, ein 17-jähriger Schüler die Edeltraudstraße in Waldtrudering. Die Kreuzung zur Florastraße wollte er geradeaus überqueren.Zur gleichen Zeit fuhr eine 49-jährige Münchnerin mit ihrem Pkw auf der Florastraße und wollte die Kreuzung ebenfalls geradeaus überqueren.
Der Schüler fuhr ohne auf die Vorfahrt des Pkw zu achten, auf die Florastraße, fuhr gegen den rechten Kotflügel des Pkw und stürzte. Nach derzeitigem Ermittlungsstand war die Beleuchtung am Fahrrad nicht eingeschaltet.
Durch den Unfall erlitt der 17-Jährige, der keinen Fahrradhelm getragen hatte, schwere Kopfverletzungen. Er wurde zur stationären Behandlung in ein Krankenhaus gebracht.
-
Die Polizei weiß zwar haargenau, was der schwer verletzte und vermutlich nicht vernehmungsfähige Schüler falsch gemacht hat, aber zur Geschwindigkeit der Autofahrerin kein Wort. Die Kreuzung
ist beschildert. Aus einer Richtung ist auf der Vorfahrtstraße direkt vor der Kreuzung ein Zebrastreifen. Kam das Auto daher? Wie schnell war es? Die ganze Gegend ist Tempo-30-Zone! Hätte es vielleicht anhalten müssen, weil Leute den Zebrastreifen überqueren wollten?
Warum ist an der Kreuzung eigentlich nicht rechts vor links? Nur wegen der Buslinie? -
- Schön windschnittig: Der Regenschirm fürs Fahrrad
- Dreiste Übertreibung: Winterhude bekommt eine Fahrrad-Autobahn
- Wer den Radverkehr fördert, hat eine gesundere Bevölkerung
- Gefahrenstellen in Frankfurt: Problem erkannt, Lösung vakant
- Berlin: Auf dem Fahrrad-Schnellweg in die City
- Berlin: Bausenator Geisel entlässt Chef der Verkehrslenkung
- Wladimir Putins seltsame Angst vor dem Fahrrad
-
Mal zwei Bruchstücke aus dem Kommentar zu der Idee des Radschnellweges in Berlin:
"Warum also in dieser Zeit auf jegliche Zwischennutzung verzichten?"
"Auch Autofahrer können einem solchen Schnellweg etwas abgewinnen, entlastet er doch im täglichen Verteilungskampf um den Straßenraum auch sie."
Fällt jemandem auf was für ein Problem entstehen könnte?
-
Fällt jemandem auf was für ein Problem entstehen könnte?
Manchmal frage ich mich, was Politiker so geraucht haben.
Im Grunde gibt es nur zwei Möglichkeiten:
1.) Dieser Weg kommt nicht.
2.) Dieser Weg kommt dauerhaft.Egal wie es rechtlich aussieht: Es wird politisch nicht möglich sein, so einen Weg irgendwann wieder abzubauen.
Das will die Bahn aber nicht. Also bleibt nur die erste Variante. -
Da habe ich mir auch an den Kopf gelangt. Naja, das Ganze entstammt ja einer CDU-Planung, da gehts ja in erster Linie darum, den Kraftverkehr nicht anzulangen.
-
Zitat von Artikel
Wer sich schützen kann, sollte dies tun. "[...] auch bei Hochgeschwindigkeitssportarten wie Skifahren, Radfahren, Skaten und Inlinefahren sollte es ganz normal sein, einen Helm zu tragen", so Heinen. Allerdings gibt es auch im Alltag Situationen, in denen man sich eine Gehirnerschütterung einhandeln kann. Beispielsweise, wenn man im Winter voll bepackt eine Eisplatte auf dem Boden übersieht und mit dem Hinterkopf auf dem Boden aufprallt - oder beim Sport einen Bodycheck vom Gegner bekommt.
ich hoffe mal, die meinen nur nicht-alltagsradfahren mit "Hochgeschwindigkeitssportarten" -
ich hoffe mal, die meinen nur nicht-alltagsradfahren mit "Hochgeschwindigkeitssportarten"
-
-
Das paßt ja. Soeben bin ich über folgenden älteren Blogartikel gestolpert:
Radfahren! in Düren - Radwege sind sicher ? Der Schein trügt !
Inhaltlich für die meisten hier nichts neues. Besonders bemerkenswert finde ich jedoch die dort eingebettete Graphik. Den Bedarf, anderen den Unsinn von innerörtlichen Radwegen erklären zu müssen, gibt es ja häufiger. Am besten also irgendwo griffbereit abspeichern.
-
Interessant, insbesondere wenn man sich die ewige Helmdiskussion vergegenwärtigt: Nur bei einem Viertel der Unfälle ist der Kopf betroffen, bei zwei Dritteln sind Arme, Hände, Beine und Füße verletzt.
-
- Klingt fast wie eine Drohung: Neue Regeln für Radfahrer geplant
- Lernen aus dem VW-Skandal: Raus aus dem SUV, rauf aufs Fahrrad!
-
Muß man in einem öffentlichen YouTube-Video Autokennzeichen unkenntlich machen?
-
-
Malte
8. Januar 2019 um 18:50 Hat das Thema aus dem Forum Medienhinweise nach 2015 verschoben.