• So erzieht man sich Radfahrer, die Gebotsschilder ignorieren:

    Man sperre einen Radweg mit [Zeichen 250] und sage dann öffentlich man kann da ja "auf eigene Gefahr fahren". Dazu räume man den Weg noch im Winter. Wobei das natürlich auch für Fußgänger geräumt sein könnte.

    Die Aussage „Auf eigene Gefahr kann dort jeder fahren.“ ist allerdings eindeutig. Wenn dann Radfahrer allerdings mal auf die Idee kommen woanders eine Sperrung zu ignorieren und dort auf eigene Gefahr zu fahren, dann halten sich Radfahrer ja nicht an Verkehrsregeln. Wobei an dieser Stelle die meisten Autofahrer sicher nur dann schimpfen werden, wenn sich dort mal ein Radfahrer an die Regeln hält und die Fahrbahn nutzt und nicht den gesperrten Weg daneben.

    Wenn man es dann ganz genau nimmt, müsste das Verkehrszeichen aber die gesamte Straße für Fahrzeuge sperren, oder steht irgendwo, das es so aufgestellt nur den Sonderweg betrifft?

    Doomsday: It's nature's revenge for what we've done (Chris Pohl)

  • Bei Tageslicht schaffe ich das erst nächstes Wochenende.


    Vielleicht ein Stativ mitnehmen?

    Man kann froh sein, daß der Staat keinen rot-weißen Draht auf Halshöhe über den Gehweg gespannt hat.


    Bis dahin wäre es auch nur noch ein kleiner Schritt. Diese Hindernisse hier sind ein Paradebeispiel dafür, dass "der Staat", was die Bedürfnisse des Autoverkehrs angeht, auf jedes noch so kleine Detail achtet, das eine Gefahr darstellen könnte. Die ganz sicher nicht minder großen Bedürfnisse von Radfahrern und Fußgängern werden hingegen ignoriert und mit Füßen getreten!

    Diese beiden extrem gefährlichen Hindernisse auf dem "Radweg" habe vor mehreren Jahren bei der Polizei angeprangert. Der Mast an der Vogt-Wells-Straße wurde kurz darauf entfernt. Der im dunkeln kaum erkennbare(!) Poller stand noch Jahre später dort. Die Behörde sah offenbar keinen Grund, ihn zu entfernen - ganz nebenbei ist nicht erkennbar, wen er wovor schützen sollte. Inzwischen wurde auch er entfernt.

    Während Masten und ähnliches mindestens 50 Zentimeter Abstand zur Fahrbahn haben müssen, nimmt man es bei Geh- und Radwegen nicht so genau. Ich wünschte, es wäre auch nur für einen Monat einmal umgekehrt! Deutlicher können die Behörden ihre Verlogenheit, den Radverkehr fördern zu wollen, nicht demonstrieren!

  • So erzieht man sich Radfahrer, die Gebotsschilder ignorieren:

    Man sperre einen Radweg mit [Zeichen 250] und sage dann öffentlich man kann da ja "auf eigene Gefahr fahren". Dazu räume man den Weg noch im Winter. Wobei das natürlich auch für Fußgänger geräumt sein könnte.

    Die Aussage „Auf eigene Gefahr kann dort jeder fahren.“ ist allerdings eindeutig. Wenn dann Radfahrer allerdings mal auf die Idee kommen woanders eine Sperrung zu ignorieren und dort auf eigene Gefahr zu fahren, dann halten sich Radfahrer ja nicht an Verkehrsregeln. Wobei an dieser Stelle die meisten Autofahrer sicher nur dann schimpfen werden, wenn sich dort mal ein Radfahrer an die Regeln hält und die Fahrbahn nutzt und nicht den gesperrten Weg daneben.

    Wenn man es dann ganz genau nimmt, müsste das Verkehrszeichen aber die gesamte Straße für Fahrzeuge sperren, oder steht irgendwo, das es so aufgestellt nur den Sonderweg betrifft?

    Mal wieder ein typischer Fall von "keine Ahnung, aber mal was gemacht".

    a) Ich sehe da kein Schild, das einen Radweg kennzeichnet.
    b) "feinsäuberlich geräumt" ist für mich nicht das, was man im Hintergrund erkennen kann
    c) 80m auf der Fahrbahn einer Staatsstraße zu fahren ist also gefährlicher als den gesamten Weg neben diesem "Radweg" auf der Fahrbahn zu verbringen.
    d) Das mit der Haftung habe ich nicht verstanden. Die "Gefahr" soll ja laut Aussage von den letzten 80m ausgehen, die noch nicht fertig sind. Das hieße ja, wenn der Weg freigegeben wäre und ich dann beim Wechsel oder beim Befahren dieser 80m überfahren werde, dann haftet die Gemeinde? Haftet dann jetzt auch die Gemeinde, wenn ich beim Befahren der Fahrbahn neben dem diesem Weg überfahren werde, weil der Weg gesperrt ist? (ich glaube ja, dass dort niemand überhaupt haftbar gemacht werden kann, denn ansonsten wäre je jede Gemeinde/Kommune ständig in der Haftung wegen fehlender Radwege)

  • Vielleicht ein Stativ mitnehmen?


    Stativ habe ich. Im Gegensatz zu einer gescheiten Kamera. Und der einen schlichten in meinem Uralt-Handy war es gestern halt zu finster. Weder Belichtungszeit noch Blende, geschweige denn ein optischer Zoom lassen sich an der einstellen.

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    Peter Viehrig

    "Glaube ist die Überzeugung, dass etwas wahr ist, weil die Belege zeigen, dass es falsch ist."
    (Andreas Müller)

  • Immer wieder lustig wie manche Leute sofort glauben Parkplätze wären doch so wichtig für Händler. Die ehemaligen Kunden fasten jetzt also alle, weil sie nicht mehr am Markt parken können? Oder wird es viel mehr so sein, dass die jetzt einfach bei einem anderen Händler ihre Lebensmittel kaufen?

    Es gehen keine Kunden verloren, sie verlagern sich nur. Das gilt ganz besonders im Bereich Lebensmittel. Wie viel da jemand benötigt ist relativ konstant. Würden die Leute mit dem Rad zum Markt fahren statt mit dem Auto, würden sie sogar noch etwas mehr Lebensmittel benötigen und auch viel weniger Raum um ihr Fahrzeug ab zu stellen.

    Das der übermäßige Platzbedarf der heutigen PKW irgendwas mit dem Problem zu tun haben könnte, daran denkt natürlich niemand. Traurig ist nur, dass erst eine Notlage dazu führt, dass diese unnötige Platzverschwendung mal nicht die höchste Priorität hat.

    Doomsday: It's nature's revenge for what we've done (Chris Pohl)

  • Naja, ich kenne einige Wochenmärkte in HH, wo es schwierig für Stehzeuge ist: Isemarkt, Lange Reihe, Spritzenplatz, Goldbekplatz, Neue Große Bergstraße. Trotzdem sind die Märkte weiterhin sehr beliebt. In Nettelnburg muss es andere Probleme geben . . .

  • Hi
    man kann es sich natürlich einfach machen und die Dosenfahrer und Händler belächeln, wenn letztere nicht mehr auf dem Wochenmarkt einkaufen mangels Parkplatz.

    Man kann aber auch mal über den Tellerrand blicken und erkennen, dass hier ein den ÖPNV stärkender P+R-Parkplatz einfach zweckentfremdes wurde. Zwar zu einem guten Zweck, aber es ist wieder symptomatisch dafür, wo eine Gemeinde meint, im Notfall etwas abknapsen zu können. Schön, dass es hier bis auf die örtliche Wirtschaft durchschlägt, da diese eher Gehör findet als der gemeine Fernpendler, der sich per P+R am ÖPNV beteiligen und nicht das Chaos in Ballungsgebieten erhöhen möchte.

    Ich finde es durchaus nachvollziehbar, dass Kunden, die sich regional versorgen wollen, ggf. auch mit regionalen Bioprodukten, für ihren einmal die Woche stattfindenden Einkauf das KFZ benutzen wollen. Nicht jeder hat ein Lastenrad und die nötige Kondition, größere Mengen Einkaufsgut weit nur mit Muskelkraft zu transportieren. Der MIV hat bisweilen schon noch seine Berechtigung.
    In Großstädten mit genügend fußläufiger Kundschaft und engmaschigem ÖPNV mag ein Wochenmarkt auch ohne genügend Parkplätze funktionieren, in Randgebieten dagegen eher nicht.

    bye
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  • Das der übermäßige Platzbedarf der heutigen PKW irgendwas mit dem Problem zu tun haben könnte, daran denkt natürlich niemand.


    Genau das ist eines der Hauptprobleme. Und nicht nur der "heutigen Pkw": Viele Zeitgenossen sollten einmal darüber nachdenken, wie krank es ist, eine Person mit einem Eigengewicht von 50 bis 100 Kilogramm per tonnenschwerer Blechschüssel mit Verbrennungsmotor und 10 bis 15 Quadratmeter Parkplatzbedarf zu benutzen, um wenige Kilometer weiter ein paar Dinge einzukaufen. Das Verweigern aber die meisten. Weshalb sonst werden die Autos immer größer und schwerer (SUV)? M.E. ist es eine eine Mischung aus Bequemlichkeit, Geltungsdrang und Gleichgültigkeit gegenüber der Umwelt in den Köpfen dieser Menschen. Eine Mitschuld trägt aber auch die Politik. Seit der Nazizeit wurde jede Meter Verkehrsfläche dem Autogott geopfert. Bis auf etwas Makulatur hat sich daran, zumindest in Hamburg, bis heute nichts geändert.

    "Terrorismus ist der Krieg der Armen und der Krieg ist der Terrorismus der Reichen"
    Peter Ustinov

  • http://www.tz.de/muenchen/stadt…69-4768085.html

    Irgendein Blogger (ich glaube es ist der Herr aus Bad Oeynhausen) hat sich auch schon mehrfach über diese Gefälligkeiten (Durchwinken usw.) ausgelassen und auf deren Gefahren hingewiesen.

    Ich kann mich auch jedes Mal über diese Leute ärgern, die meinen, den Verkehr an den Regeln vorbei regeln zu müssen, obwohl da auch noch andere fahren, die sich auf die Regeln verlassen (können müssen).
    Ich hatte so eine Situation mal in der Fahrschule: ich wollte aus der Nebenstraße nach rechts abbiegen, einer auf der Hauptstraße winkte. Ich blieb stehen. Lob vom Fahrlehrer: »Richtig gemacht! Wenn Sie losfahren und der dann auch, kriegen Sie die volle Schuld.«

  • Zitat

    Ich kann mich auch jedes Mal über diese Leute ärgern, die meinen, den Verkehr an den Regeln vorbei regeln zu müssen, obwohl da auch noch andere fahren, die sich auf die Regeln verlassen (können müssen).

    Meiner Meinung nach eine der wichtigsten Lektionen, die man Fahrradfahrern beibringen muss, bevor man sie auf Hamburg/beliebige Großstadt losläßt. Alles andere als klar nach StVO fahren, ist gefährlich.

  • Hi
    ich denke, die verunfallte Radlerin hat sich nach StVO korrekt verhalten, genutzt hat es ihr nix.
    Leider reicht das regelkonforme Verhalten allein nicht aus, man muss auf dem Rad noch mehr als im KFZ die Fehler der anderen VT erahnen und sich entsprechend vorsichtig verhalten.
    Hat jemand nen Glaskugelhalter für den Lenker übrig?

    bye
    Explosiv smilie_be_131.gif

  • Im Magazin der Süddeutschen Zeitung gibt es jeden Freitag eine "Gewissensfrage" samt Antwort - diesmal:

    Zitat

    Es geht um einen Pizzadienst, dessen Lieferwagen ständig auf dem Radstreifen parken. Hätte der Nachbar vorher etwas gegen die Falschparker unternehmen müssen, und macht er sich dadurch an dem Unfall moralisch mitschuldig, weil er es unterlassen hat?

    Die Antwort ist online noch nicht einsehbar (das ist wohl nur bei älteren Fragen so). Die Auflösung gibts also erst in ein paar Tagen ;) .

    Diese Frage stelle ich mir oft, wenn ich an Falschparken vorbeifahre, die andere gefährden - ich aber doch ganz gut vorbeikomme, weil ich die Verkehrssituation gut einschätzen kann, oder einfach Glück habe. Bin ich moralisch verpflichtet im Interesse der öffentlichen Ordnung als "Hilfspolizist" zu handeln, oder kann ich das guten Gewissens den staatlichen Stellen überlassen?
    Auch wenn klar ist, dass es diese einen Dreck schert, wenn durch Falschparker andere Verkehrsteilnehmer behindert und gefährdet werden?

    Meine bisherige Antwort darauf ist halbherzig: Manchmal mache ich Fotos, bin aber fast immer zu faul / habe keine Zeit um tatsächlich eine Anzeige zu stellen.

  • Ich mache ein Foto und zeige sie an. Dabei fühle ich mich weder als "Hilfspolizist" (was ja ein Widerspruch in sich wäre, denn wann gehen Polizisten schon mal gegen Falschprker vor), noch als "Knöllchen-Horst". Parkt jemand auf einem Geh- oder Radweg, wo ich entlanggehe/-fahre, gibt's 'ne Anzeige.

    Bei Lieferanten habe ich lange Zeit eine Ausnahme gemacht. Inzwischen sehe ich auch das anders. Sie können ebenso gut auf der Fahrbahn parken und abladen. Warum sollen Fußgänger und Radfahrer ihre ohnehin lächerlich kleinen Restflächen auch noch für so etwas hergeben?

    "Terrorismus ist der Krieg der Armen und der Krieg ist der Terrorismus der Reichen"
    Peter Ustinov

  • Es würde ja vielleicht schon die Rücksichtnahme erhöhen, wenn der Lieferwagenführer sich in so einem Fall auf der Grundlage von § 13 StGB verantworten müsste.

  • Hi
    wenn man solchd Kampfparker auf ihr Tun anspricht und nicht nur wüst beschimpft wird, läuft es meist darauf hinaus:
    "ich weiß, es ist verboten, aber wen kümmert es?"

    Durch konsequentes Anzeigen würde denen gezeigt, dass es durchaus jemanden kümmert.

    Leider war ich bisher auch nicht konsequent und habe nur sporadisch und bei hartnäckigen Dauerkampfparkern das Ordnungsamt informiert.
    Der Dauerkampfparkende Pizzabote wäre allerdings dabei gewesen, so was kann ich gar nicht ab.
    Nicht das ich das für mich mache, zuverlässig zugeparkte Radwege sind objektiv unbenutzbar und ich fahr dort auf der Fahrbahn. Aber leider gibt es noch genug Lemminge, die wie im beschriebenen Falle dann gerne unter die Räder kommen.
    Dem Falschparker passiert nach so einem Unfall nicht viel, nur die Tatbestandsnummer der Owi-Anzeige ändert sich und der Zahlbetrag ist etwas höher. Hier wäre eine Änderung von Gesetz und Rechtsprechung dringend erforderlich.

    bye
    Explosiv smilie_be_131.gif

  • Ich schau ja bei uns inzwischen "gerne" bei pafnet.de rein da dort die lokalen Unfälle gelistet werden und kopiere die Unfälle mit Radfahrern, pardon, mit Rad fahrenden in eine eigene Datei.

    Da sind mir gerade wieder mal die Überschriften aufgefallen:
    Vorfahrt missachtet
    Vorfahrt missachtet
    Vorfahrt missachtet
    Radfahrerin übersehen
    Vorfahrt missachtet
    Vorfahrt ...

    Ein Schelm wer böses dabei denkt.

  • Der reale Irrsinn <3

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