• Nichtrepräsentative Online-Umfrage. Wer halt immer so online fahrradmässig unterwegs ist.

    Nun ja, halbwegs repräsentative Werte hat man höchstwahrscheinlich schon dadurch verhindert, indem man die Umfrage
    in der (nur?) KN erwähnt hat. Da ist das Publikum schon sehr eingeschränkt, der durchschnittliche Student liest nicht die KN,
    sondern eher die Onlineausgabe der "Akademiker-Bild" und FB.
    Um noch mal darauf zurückzukommen, meinem subjektiven Eindruck nach werden die Streifchen trotz ihrer Schwächen
    eher gut angenommen, aber nicht von Allen. Nach etlichen Gesprächen mit Normalradfahrern habe ich das Gefühl, die
    werden von eher selbstbewußten Radfahrern bevorzugt, die gern bequem und flott unterwegs sind. Die Anderen sind
    dann eher jene, wie auf der Olshausenstraße in Höhe des Uni-Hochhauses, die ohne mit dem Tempo runter zu gehen
    ihr helltönendes Glöckchen erschallen lassen, wenn sie mitten durch eine Traube von Fußgängern an der Haltestelle
    fahren.
    Aber auch repräsentative Umfragen haben ganz klar den Nachteil, daß sie lediglich subjektive Realitäten wiedergeben
    können. Die Stadt Kiel findet solche Umfragen aber immer total geil, weil man die deuten kann wie man es gerne
    hätte und weil Marketing eben kaum was kostet. An objektiven Wahrheiten ist man nicht so recht interessiert...

  • In die (hoffentlich nicht mehr allzu ferne) Zukunft geschaut: Zu rechtlichen Fragen bei selbstfahrenden Autos.


    Das wäre doch was:

    Zitat

    Eine Maschine am Steuer wird [...] nie schläfrig, sie startet keine waghalsigen Überholmanöver oder starrt auf ihr Handy.

    Zitat

    Die Hürde für die Autos der Zukunft ist immer weniger die Technik, sondern zunehmend der Mensch. Oder eher: seine Gesetze.

  • Ich habs heute auch gesehen. Laut Bild soll man wohl die Stadt für die 4 von 10 ausausrichten. Im übrigen, auch ich hab ein Auto. Damit fahr ich aber nicht in der Stadt sondern ab und an am Wochenende. In Altstadt gabs außerdem einen massiven Rückgang der Autozulassungen... Und was spricht dagegen den Ballindamm menschenfreundlich umzubauen?

  • Zitat in der Bild: "Bürgermeister Olaf Scholz (55, SPD) behauptet: „Für immer mehr junge Menschen verliert das eigene Auto an Attraktivität.“ (...) Diethelm Wolf (78, Kfz-Meister) aus Hamm: „In jeder freien Minute hege und pflege ich meine Schätzchen." (...) Nico Hahner (39, Kfz-Mechaniker) (...) Ute Priemer (42, Geschäftsfrau)"

    Finde die Fehler...

  • Kann mich mal jemand aufklären, was an dem Artikel in der Bild so schlecht ist?

    Wenn die Politik davon redet, dass immer mehr aufs Fahrrad umsteigen, finde ich es schon interessant, dass die Zulassungszahlen beim Auto weiterhin steigen. Soweit finde ich den Artikel eigentlich sachlich.

    Er soll wohl einen Widerspruch zwischen Zahlen und Aussagen aufdecken.

    Dass danach einige weitere widersprüchliche Aussagen kommen, unterstützt das nur.

  • Wobei die Zulassungszahlen nicht unbedingt etwas zu der km-Laufleistung der Autos aussagt. Die wäre viel entscheidender. Als Student bin ich mit meinem VW Käfer jeden Meter mit dem Auto gefahren, insgesamt im Schnitt 20tkm/Jahr. Heute fahren meine Freundin und ich vll. noch 5000km zusammen.

    Das sollte man auch untersuchen.


  • Wenn die Politik davon redet, dass immer mehr aufs Fahrrad umsteigen, finde ich es schon interessant, dass die Zulassungszahlen beim Auto weiterhin steigen. Soweit finde ich den Artikel eigentlich sachlich.

    in der Karte wird nicht klar, was das für Zahlen sind. zugelassene Fahrzeuge? auf privatpersonen zugelassene Fahrzeuge?
    in der Tabelle ist dann wieder explizit von Private PKW die Rede.

    Dann werden in der Tabelle die Anzahl der privaten PKW 2er Jahre gegenübergestellt. Die einzige Aussage dieser Tabelle:
    In Stadtteil X waren 2007 mehr/weniger private PKW zugelassen als 2013.
    Damit kann kein Trend zum/vom Auto weg belegt werden. An die Stelle gehören Einwohnerzahlen. Und nach Altersgruppen geschlüsselt.

    Mir schwirren gerade so viele Kritikpunkte durch den Kopf, ich kann die gar nicht so schnell niederschreiben. Dieser Artikel der bild hat absoluten NULL-wert.
    Nicht 0 im Sinne einer Zahl, sondern NULL. leer. keine Daten.

  • Kann mich mal jemand aufklären, was an dem Artikel in der Bild so schlecht ist?

    Wenn die Politik davon redet, dass immer mehr aufs Fahrrad umsteigen, finde ich es schon interessant, dass die Zulassungszahlen beim Auto weiterhin steigen. Soweit finde ich den Artikel eigentlich sachlich.


    Erstens dürfte nicht nur die Zahl der Autos, sondern auch die Bewohnerzahl von 2007 bis 2013 gestiegen sein. Zweitens ist zwar von "privaten Pkw" die Rede, aber ich bezweifle dass Dienst- und Firmen-Pkw extra aus der Statistik herausgerechnet wurden (oder weiß da wer mehr?). Konkret sagen die Zahlen also nicht aus, ob die Zahl der Haushalte mit eigenem Pkw zu- oder abgenommen hat. Tendenziell vermute ich bei Innenstadt und innenstadtnahen Wohngebieten eher letzteres.
    Und die Aussagen von Oldtimerfans und Autobastlern als "repräsentativ" für den Durchschnittsautofahrer darzustellen ist genauso platt wie Fahrradbastler oder Ökos ("ich fahre Rad um das Klima und die Welt zu retten!") als "typischen Radfahrer" zu präsentieren.

  • Dass immer mehr junge Leute aufs Fahrrad umsteigen bedeutet ja nicht automatisch, dass sie gar kein Auto mehr fahren. Insofern ist konstruiert diese "Zeitung" hier einen Widerspruch.
    Und wenn man dann Leute mittleren oder höheren Alters als Widerspruch gegen diesen Trend anbringen möchte, ist das auch nicht sehr seriös.

  • Ich bin mir nicht klar über die Bild-Aussage.

    1. Man darf Zahlen von BILD nicht ernstnehmen.

    2. Andererseits passt es gut zu Scholz, SPD und der übrigen Autolobby-Politik, einfach zu behaupten, dass die Autos weniger würden, natürlich dank ihrer weisen Politik. Klingt doch beruhigend.

    In Wirklichkeit machen sie knallharte MIV Politik, die Zulassungszahlen steigen und sie behaupten nur das Gegenteil.

    Gestern eine kleine Notiz im Abendblatt: Der Daimler Konzern spendet auch dieses Jahr wieder an die Parteien: Am meisten an CDU/SPD, dann zu gleichen Teilen an CSU/GRÜNE/FDP.

    In velo veritas.

  • Zum Bildartikel:

    Der Artikel versucht Scholz Aussage das Auto werde unwichtiger für junge Menschen zu widerlegen, indem er 40 bis 70jährige zitiert, von denen zwei auch noch KFZ-Mechaniker sind. Drei Leute in Hamburg zu finden, denen ihr Auto wichtig ist, sollte nicht so schwer sein. Laut Bild hat die Zahl der zugelassenen PKW seit 2007 um 5 % zugenommen, gleichzeitig ist die Einwohnerzahl seit 2007 um 2 % gestiegen (Melderegisterzahl). Hier ist es aber nicht so leicht eine genaue Zahl zu finden, da nach dem Mikrozensus 2011 die Einwohnerzahl um etwa 80 000 nach unten korrigiert wurde. Interessant finde ich aber eher die Zahlen für die einzelnen Stadtteile: In den Innenstadtquartieren ist die Zahl der Autos absolut gesunken, während sie in den äußeren Stadtteilen eher steigt.

  • Hier noch ein Artikel zum Thema "Spaß mit Statistiken":


    In Münster sollen die Radfahrer verstärkt kontrolliert werden, weil die Unfälle mit Radfahrerbeteiligung um 20 % gestiegen sind, während die Gesamtunfallzahl um 4 % gesunken ist. Die Zahlen beziehen sich nur auf das Frühjahr (Januar bis März). Ein Anstieg der Radunfälle sollte nach diesem milden Winter und sehr sonnigem Frühjahr allerdings niemanden wundern.

    Richtig interessant wird es aber erst, wenn man sich die absoluten Zahlen anschaut: Von 2200 Unfällen waren 137 mit Radfahrerbeteiligung, was einem Anteil von 6 % entspricht. Der Modal Split in Münster beträgt für den Radverkehr aber knapp 40 % (Quelle: Stadt Münster für 2007: ). Auf dem Rad ist man also extrem sicher unterwegs, während die Blechdosen anscheinend andauernd zusammenstoßen...

  • Das sind alles gute Argumente, also gestiegene Einwohnerzahl, möglicherweise gesunkene Fahrleistung pro PKW.

    Aber die zwei Statements "Die Hamburger werden immer mehr aufs eigene Autos verzichten." und "Und die Grünen wollen sogar Teile des Ballindamms in einen Park umwandeln, weil‘s angeblich so wenig Autos gibt" beziehen sich, zumindest auf den ersten Blick, ja auch nur auf die Anzahl der PKWs.

    Ansich finde ich den Ansatz die Aussagen der Poltiker anhand der Zulassungszahlen zu prüfen, nicht verkehrt. Besser als die Aussagen 1:1 zu übernehmen.

    Vorallem wird der Parkplatzbedarf größer, je mehr PKWs es gibt, unabhängig von der Einwohnerzahl/Fahrleistung.

  • ich denke auch, es reicht BILD nicht, dass die Politiker, von CDU bis GAL, eh eine autofreundliche Politik machen. BILD will, dass sie sich auch zum Auto bekennen.

    Und nicht: Links blinken, rechts abbiegen, d.h. Autos als doof darstellen, aber alles für Autos tun.

    In velo veritas.

  • Ich finde die Diskussion über die Rolle des Autos im Grunde richtig: Der autoalternative Verkehr ist Thema eines Bevölkerungsteils, den ich mal als urbane obere Mittelschicht, also als typischen Grünenwähler beschreiben würde, und gegen das Interesse anderer Bevölkerungsteile durchsetzt, bei denen das Auto noch eine große Rolle spielt. Da Journalisten zu einem großen Teil aus eben jenem Milieu kommen und in großen Teilen der Presse aus Sicht ihres eigenen Weltbildes schreiben, gibt es die große Tendenz, dass sich viele Menschen in den Medien nicht mehr wiederfinden. Das widerum ermöglicht ja erst den Populismus der Bildzeitung, zumal die Bild ja durchaus konkrete Zahlen in der Hinterhand hat. Für Alternativen zum Auto gibt es ja gute Grunde, aber eine alternative Verkehrspolitik ist eben eine poltische Entscheidung und sollte auch als eine solche verkauft werden.

  • Der autoalternative Verkehr ist Thema eines Bevölkerungsteils, den ich mal als urbane obere Mittelschicht, also als typischen Grünenwähler beschreiben würde, und gegen das Interesse anderer Bevölkerungsteile durchsetzt, bei denen das Auto noch eine große Rolle spielt.

    Das würde ich nicht so grob verallgemeinern. Gerade in Großstädten, wechseln viele Leute (egal ob jung oder alt) aufs Fahrrad und/oder ÖPNV, weil sie merken, dass sie damit oft bequemer, mindestens genauso schnell und auf Dauer auch billiger durch den Alltag kommen. Diesen Leuten ist der Umweltaspekt egal weniger wichtig. Viel mehr interessieren sie sich für das gesparte Geld (Kfz-Steuer, Versicherung, Parkgebühren, Strafzettel, Reparaturen...), die gewonnene Zeit und vielleicht noch die verbesserte körperliche Fitness/Gesundheit.