Woche 33 vom 11. bis 17. August 2025

  • Diese Fragen hatte ich ja auch bereits gestellt, wie die Polizei bei einer Kontrolle überhaupt feststellen, geschweige denn nachweisen will, dass es sich um "Ausweichverkehr" handelt. Der Begriff ist doch nirgends definiert und es ist nicht eindeutig, wer damit genau gemeint sein soll. Das Zusatzzeichen ist auch sicherlich nicht im VZ-Katalog enthalten. Was ist bei einer Vollsperrung? Ist das dann auch Ausweichverkehr oder Umleitungsverkehr?

    Was sollen eigentlich Autofahrer machen, die am Ortseingang auf dieses VZ treffen und sich davon angesprochen fühlen? Wenden und zurück auf die Autobahn fahren?

    Sobald die ersten Bußgelder verhängt werden, wird es also auch eine Reihe von Widersprüchen geben. Vielleicht ist das Ganze nur eine Show, in der Hoffnung, dass sich einige trotzdem daran halten.

  • Wie wir hier in der Diskussion sehen: das ganze Ding könnte allein schon deshalb rechtswidrig sein, weil es an der Bestimmtheit der Anordnung fehlt.

    Aber halt!! Wenn es ein CSU-Staatssekretär für rechtmäßig erklärt, wer darf dann daran zweifeln?

  • Sobald die ersten Bußgelder verhängt werden, wird es also auch eine Reihe von Widersprüchen geben.

    Widerspruch? Ne, nicht mehr zulässig. Das landet dann direkt bei der 23. Kammer am Münchner Verwaltungsgericht (zuständig für ganz Oberbayern für Klagen hinsichtlich Straßenverkehrsrecht). Und wie ich den Vorsitzenden dort kenne, wird der sich die Sache sehr genau anschauen.

    Zitat

    Vielleicht ist das Ganze nur eine Show, in der Hoffnung, dass sich einige trotzdem daran halten.

    Genau das!

  • "Aus Sicht des Autofahrerklubs ADAC Südbayern sind die neuen Durchfahrtsperren allerdings keine langfristige Lösung, weil sie die eigentlichen Probleme nicht beseitigten. Stattdessen fordert der ADAC „ganzheitliche“ und grenzüberschreitende Lösungsansätze ...

    sowie speziell für die A8 den schon seit langer Zeit geplanten Ausbau mit mehr Fahrspuren."

    So close ...

    Wenn der Stau nicht mehr länger werden kann, wird er wenigstens breiter. Neue Ansage bei Bayern 3: "Auf der A8 staut es sich auf 20 km Länge und 250 m Breite". Oder um Zeit zu sparen: "...staut es sich auf 5 km²".

    Zitat

    Aber halt!! Wenn es ein CSU-Staatssekretär für rechtmäßig erklärt, wer darf dann daran zweifeln?

    A propos "grenzüberschreitende Lösungsansätze" und CSU: Helfen Grenzkontrollen eigentlich dabei, Staus zu vermeiden? :/

  • A propos "grenzüberschreitende Lösungsansätze" und CSU: Helfen Grenzkontrollen eigentlich dabei, Staus zu vermeiden? :/

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  • Ich kann mich noch gut an die "grenzüberschreitenden Lösungsansätze" des CSU-Freistaatschefs FJS erinnern:

    Zitat

    Franz Josef Strauß, 70, Ministerpräsident von Bayern, der Ende Februar 1984 den protestierenden Lkw-Fahrern auf der von ihnen blockierten Inntal-Autobahn einen Besuch abstattete, hat sich damit nicht der Beihilfe zur Nötigung, der öffentlichen Aufforderung zu Straftaten, des Landfriedensbruchs, der Unterstützung einer kriminellen Vereinigung, der verfassungsfeindlichen Sabotage und Verstoßes gegen das Versammlungsgesetz schuldig gemacht. Jedenfalls hat die Staatsanwaltschaft beim Landgericht München I fünf Strafanzeigen mit diesen Vorwürfen »keine Folge« gegeben. In der jetzt veröffentlichten Begründung des Ablehnungsbescheides heißt es, der CSU-Vorsitzende Franz Josef Strauß sei den blockierenden Brummi-Fahrern »weder unmittelbar, eigenhändig« noch »durch Rat oder Tat« behilflich gewesen und könne auch nicht wegen »psychischer Beihilfe« belangt werden. Der bayrische Staatschef sei nicht als »gleichgesinnter Interessenvertreter« oder gar als »Helfershelfer der Blockierer« aufgetreten, sondern lediglich als »Adressat ihrer berufsbezogenen Forderungen«. Alles in allem ist es nach Ansicht der Staatsanwaltschaft »abwegig, dem bayrischen Ministerpräsidenten zu unterstellen, er habe die Blockade unterstützt«.

    Franz Josef Strauß
    Franz Josef Strauß, 70, Ministerpräsident von Bayern, der Ende Februar 1984 den protestierenden Lkw-Fahrern auf der von ihnen blockierten Inntal-Autobahn einen…
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    Sein Auftritt bei der Lastwagen-Blockade in Kiefersfelden trug Franz Josef Strauß eine Strafanzeige ein - wegen Beihilfe zur Nötigung. *
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