Woche 21 vom 20. bis 26. Mai 2024

  • Kommentar Rendsburg: Radfahrer sind die großen Verlierer | SHZ

    Hier fehlt immer noch ein Facepalm-Smiley ||

    Da kann man nur noch den Kopf schütteln und die Hand vors Gesicht halten! Und damit könnte man es bewenden lassen. Davor kann ich nur warnen. Der Artikel ist Stimmungsmache gegen eine notwendige Verkehrswende, jedoch geschickt verpackt. Und viel zu oft kommen diejenigen, die die Vorherrschaft des MIV für alle Ewigkeit einzementieren wollen, mit der Behauptung, Separation sei der Königsweg für eine gelungene Fahrradinfrastruktur, damit durch.

    Leider steckt der Teufel oft im Detail und denen wird in der breiten Öffentlichkeit oft zu wenig Beachtung geschenkt. Oder überfordert einfach die Aufmerksamkeitsbereitschaft einer breiten Öffentlichkeit. Die breite Öffentlichkeit will von einfachen Lösungen hören: Separate Fahrradwege bauen und alle sind glücklich, denn durch das Fahrradfahren auf der Fahrbahn kommt ja "... der Autoverkehr ins Stocken." Und für den Fahrradverkehr ist es ja auch besser so, dass er von den Fahrbahnen ferngehalten wird, denn da gilt das Gesetz des Stärkeren verbunden mit der Gefahr, überfahren zu werden und damit würde "... der Radfahrer im schlimmsten Fall der größte Verlierer".

    Außerdem besteht die Gefahr, dass "... die Radfahrer zu den meistgehassten Verkehrsteilnehmern werden". Erfüllt dieser Hinweis bereits den Vorwurf der Aufstachelung zu Hass und Gewalt gegen eine bestimmte Gruppe von Verkehrsteilnehmer*innen, der gegenüber sogenannte "stärkere" Verkehrsteilnehmer eigentlich zu besonderer Rücksicht verpflichtet sind?

    Wie auf diesen Affront gegen Fahrradfahrer*innen reagieren, die nichts weiter tun, als ordnungsgemäß entsprechend den Regeln der StVO dort, wo es gestattet ist, die Fahrbahn benutzen? Einfach nur den Kopf schütteln und die Hand vor's Gesicht halten?

    Oder die Zeitung wegen Aufstachelung zu Hass und Gewalt gegen Fahrradfahrer*innen verklagen?

    Einen Knackpunkt sehe ich schon ganz am Anfang: "Radfahrer dürfen in vielen Gemeinden nun die Straße benutzen, ...". Tatsächlich ist es ja genau andersrum: Die Fahrradfahrer*innen dürfen schon seit vielen Jahren die Fahrbahn benutzen, die Verkehrsverwaltung hat sie jedoch daran gehindert, indem sie zu Unrecht vielerorts an der Ausschilderung benutzungspflichtiger Radweg festgehalten hat, was ein Fahrbahnverbot für den Fahrradverkehr darstellt.

    Ich befürchte allerdings, diese Details interessieren viele nicht. Selbst viele Fahrradfahrer*innen interessiert das nicht, weil sie es gewohnt sind, auf Fahrradwegen zu fahren und das für eine sichere Sache halten, und weil sie es vermeiden wollen, sich mit Autofahrer*innen und deren Revierverhalten auseinandersetzen zu müssen.

    2 Mal editiert, zuletzt von Ullie (24. Mai 2024 um 06:13) aus folgendem Grund: Rechtschreibkorrekturen

  • Ich habe mich von der Formulierung in die Irre führen lassen. Ich denke auch, dass der Vergleich der Einwohnerzahl hier durchaus sinnvoll ist. Dänemark hat mit 5.932.654 Einwohnern nur rund ein Drittel der Niederlande mit 17.947.684 Einwohnern. (Ein Drittel ist für mich aber auch nicht "winzig".) Die Einwohnerzahlen erklären aber nicht alles.
    Bei den Niederlanden dürfte die flächendeckend gute Fahrradinfrastruktur und flächendeckende Nutzung (nicht nur in Amsterdam um mal ein Vergleichsobjekt zu Kopenhagen zu haben) eine große Rolle spielen. Wenn ein Pulk Radfahrer vor einem Autofahrer fährt, kann der diese nicht "übersehen" (wie es in deutschen Polizeiberichten gerne nach Unfällen dargestellt wird). Bei einer einsam auf einer Landstraße in der Lüneburger Heide oder in Jütland radelnden Person sieht das anders aus.

  • Bei den Niederlanden dürfte die flächendeckend gute Fahrradinfrastruktur und flächendeckende Nutzung (nicht nur in Amsterdam um mal ein Vergleichsobjekt zu Kopenhagen zu haben) eine große Rolle spielen. Wenn ein Pulk Radfahrer vor einem Autofahrer fährt, kann der diese nicht "übersehen" (wie es in deutschen Polizeiberichten gerne nach Unfällen dargestellt wird). Bei einer einsam auf einer Landstraße in der Lüneburger Heide oder in Jütland radelnden Person sieht das anders aus.

    Radfahrer werden weder in NL, noch in DK, noch in D von hinten erfasst.

    Und die Anführungszeichen kannst du auch weglassen. Unfälle resultieren aus Übersehen/Augenblicksversagen (oft genug auh durch den Radfahrer), und nicht aus Ignorieren/Absicht, und auch das gilt wohl in allen drei Ländern.

  • Und die Anführungszeichen kannst du auch weglassen. Unfälle resultieren aus Übersehen/Augenblicksversagen (oft genug auh durch den Radfahrer), und nicht aus Ignorieren/Absicht, [...]

    bei ignorieren / Absicht sind wir auch nicht mehr bei einem VU, sondern direkt bei einer Straftat, ohne VU - oder?

  • Bei den Niederlanden dürfte die flächendeckend gute Fahrradinfrastruktur und flächendeckende Nutzung (nicht nur in Amsterdam um mal ein Vergleichsobjekt zu Kopenhagen zu haben) eine große Rolle spielen.

    Und darauf wollte ich eben hinaus: Kopenhagen ist sowohl die mit Abstand größte Stadt wie auch ein extremer Radverkehrs-Hotspot. In DE oder NL gibt es dagegen solche herausragenden Städte nicht – eher im Gegenteil gibt es mit Rotterdam und dem Ruhrpott große Bevölkerungszentren, die stark unterdurchschnittlich "beradelt" sind.

  • Und darauf wollte ich eben hinaus: Kopenhagen ist sowohl die mit Abstand größte Stadt wie auch ein extremer Radverkehrs-Hotspot. In DE oder NL gibt es dagegen solche herausragenden Städte nicht

    Kopenhagen hat einen Modal Split von insgesamt 24%. Kursierende höhere Werte sind geschönt, indem mal der Fußanteil ignoriert wird oder nur der Binnenpendelverkehr gezählt wird (=Fahrten zur Arbeit oder Ausbildung innerhalb der Stadt). Die 24% sind im Bereich deutscher Städte (Bremen hat mehr, Berlin, München, Köln etwas weniger).

  • Kopenhagen hat einen Modal Split von insgesamt 24%. Kursierende höhere Werte sind geschönt, indem mal der Fußanteil ignoriert wird oder nur der Binnenpendelverkehr gezählt wird (=Fahrten zur Arbeit oder Ausbildung innerhalb der Stadt). Die 24% sind im Bereich deutscher Städte (Bremen hat mehr, Berlin, München, Köln etwas weniger).

    "Das Auto muss weg! Ein Gedankenexperiment", Utopia vom 18.9.20

    Das Auto muss weg! Ein Gedankenexperiment
    Unsere Städte könnten bedeutend ruhiger, sicherer, gr0ßzügiger und gesünder sein, wenn wir unser Verhältnis zum Verkehr ändern. Der motorisierte…
    utopia.de

    Zwar enthält der Artikel längst nicht so radikale Vorschläge wie der Titel erwarten lässt, aber trotzdem nehme ich ihn hier beim Wort und betrachte die Aufforderung als vollendete Aufgabe. Sprich: Die Autos sind weg. Endlich!

    Kopenhagen setzt auf Separation des Fahrradverkehrs. Das passt nicht zusammen mit der Zielsetzung "Das Auto muss weg!" Denn wenn es keine Autos gibt, von wem sollte der Fahrradverkehr dann separiert werden? In einigen Straßen wird es notwendig, Omnibusspuren oder Straßenbahnspuren bereitzuhalten. Aber der Platzbedarf dafür ist trotz deutlich höherer Personentransportleistung deutlich geringer als der Platzbedarf des Autoverkehrs.

    So gesehen befindet sich Kopenhagen auf dem Holzweg mit seiner Separations-Strategie.

  • CDU Umfrage leicht gekapert worden 🤷🏻‍♂️

    Jetzt aktiv werden und das Verbrenner-Verbot abschaffen!
    Unser Weg in eine wirtschaftlich stärkere und klimaneutrale Zukunft ist innovativ und technologieoffen. Wir wollen ein Land der Erfinder und Ingenieure…
    aktion.cdu.de
    Zitat

    Diese Umfrage ist massiv manipuliert worden. Zehntausende Stimmen sind automatisiert abgegeben worden.
    Das ist völlig inakzeptabel. Die Umfrage ist daher abgeschaltet worden.
    Wir stehen als CDU für einen fairen Wahlkampf

  • Liebe CDU, die Umfrage ist bestimmt von der KI erledigt worden, die auf das durchschnittliche Kompetenzniveau der CDU-Wähler eingegangen ist. Doppelte Verneinung "Rücknahme ... Verbot" war da zu viel, zumal ja "niemals nicht" in Bayern zur Bekräftigung von "niemals" dient.

    Gebt es zu: 80 % der CDU-Sympis wollten sagen, dass sie gegen das Verbrennerverbot sind und haben "nein" angeklickt.


    :D

  • Der Spiegel schreibt lapidar:

    »Warum die Partei eine Umfrage online gestellt hat, die technisch nicht verhindert, dass sie mit massenhaften automatisierten Antworten geflutet wird, ist unklar.«

    Ich hätte da eine Vermutung. Sie fängt mit "Neu" an und hört mit "land" auf.