Woche 20 vom 1. bis zum 7. April 2024

  • Der Radrennsport ist für meinen Geschmack keine gute Werbung für das Fahrrad als Alltagsverkehrsmittel. Solche Berichte erwecken zu sehr den Eindruck, als ginge es beim Fahrradfahren darum, mit hohem Wagnis möglichst schnell vorwärtszukommen. Leider gibt es Fahrradfahrer*innen im Alltag, die möglicherweise von so einer Art sportivem Ehrgeiz getrieben sind.

  • https://www.spiegel.de/politik/ex-ver…c6-098dd4f15e9a


    Schwerer Schlag für die heute Show, wenn es sich tatsächlich um keinen April Scherz handelt.

    Hätte Scheuer besser machen können:

    Nachdem der EuGH Scheuers Gesetz Maut auf deutschen Straßen wird nur für Nicht-Deutsche erhoben, kassiert hatte, machte Scheuer einen fatalen Fehler. (Aus meiner Sicht und im Hinblick auf mehr Nachhaltigkeit im Verkehr).

    "Die deutsche Pkw-Maut verstößt damit gegen EU-Recht. Die geplante Abgabe sei diskriminierend, weil die wirtschaftliche Last praktisch ausschließlich auf Autofahrern aus anderen EU-Staaten liege, entschied der EuGH. Hintergrund ist, dass deutsche Fahrzeughalter bei der Kfz-Steuer entlastet werden sollen." tagesschau, 18.6.2019

    Europäischer Gerichtshof kippt deutsche Pkw-Maut
    Die deutsche Pkw-Maut ist nicht mit EU-Recht vereinbar. Die Abgabe sei gegenüber Fahrzeughaltern aus dem Ausland diskriminierend, entschied der Europäische…
    www.tagesschau.de

    Scheuer hätte sich umgehend dafür einsetzen können, das Maut-Gesetz so zu ändern, dass alle Maut bezahlen, auch die deutschen Autofahrer*innen. Das Gesetz wäre vermutlich im Bundestag nicht mehrheitsfähig gewesen und hätte dazu geführt, dass Scheuer die Unterstützung aus den eigenen Reihen verloren hätte. Aber diese Unterstützung hat er jetzt ohnehin verloren und mit einer Initiative Scheuers zu einer Änderung des Mautgesetzes, im Sinne von Maut zahlen auch die deutschen Autofahrer*innen, hätte Scheuer immerhin einen würdigen Abgang mit Paukenschlag hingelegt, der Respekt verdient hätte.

  • Der politische Hintergrund dieser sogenannten "Ausländermaut" (Wobei es völlig egal gewesen wäre, welche Nationalität Fahrer*innen gehabt hätten. Entscheidend wäre die Anmeldung des Kfz gewesen.) war in meiner Erinnerung, dass durch ausländische Kraftfahrzeuge kostenlos Verkehswege genutzt würden, für die deutsche Kraftfahrzeuge bezahlt hätten. Und außerdem müsste ja in Österreich auch für deutsche Fahrzeuge Maut entrichtet werden.

    Da wurde versucht, den populistischen Mist des Autofahrenden als "Melkvieh der Nation" und das Märchen vom Ausländer, der es sich auf deutsche Kosten bequem macht, zu verknüpfen.

    Eine Änderung des Planes auf "Maut für alle" wäre damit völlig aus dem Konzept gefallen.

  • Also Ulli, "hohe Geschwindigkeit" ist nicht der Erzfeind bei jedem Fahrzeug in jeder Situation.

    Ich bin froh, dass deine Wünsche nicht mehrheitsfähig sind: Aus deiner Sicht ist 25 km/h mit dem Fahrrad schnell und alles über 60 km/ auf der Landstraße zu schnell.

    Vielleicht rührt es auch daher, dass ich hohe Geschwindigkeiten einfach sehr gern mochte und immer noch mag. Aber beide Extreme werden sich demokratisch in der Mitte treffen müssen , und darüber bin ich froh.

  • aus der "Elbvertiefung" der ZEIT:

    Zitat

    Vor Kurzem fuhr ich mit meinem fünfjährigen Neffen durch die Straßen unserer schönen Stadt. Nach einer Weile sagt er nachdenklich zu mir: »Mein Papa hat immer Pech beim Autofahren. Er trifft immer auf die doofen Autofahrer; er muss immer hupen.« Nach einer kurzen sinnierenden Pause: »Mama hat immer Glück. Sie muss nie hupen.«

  • Malte 6. April 2024 um 11:24

    Hat den Titel des Themas von „Woche 20 vom 01. bis 08. April 2024“ zu „Woche 20 vom 1. bis zum 7. April 2024“ geändert.
  • Also Ulli, "hohe Geschwindigkeit" ist nicht der Erzfeind bei jedem Fahrzeug in jeder Situation.

    Ich bin froh, dass deine Wünsche nicht mehrheitsfähig sind: Aus deiner Sicht ist 25 km/h mit dem Fahrrad schnell und alles über 60 km/ auf der Landstraße zu schnell.

    Vielleicht rührt es auch daher, dass ich hohe Geschwindigkeiten einfach sehr gern mochte und immer noch mag. Aber beide Extreme werden sich demokratisch in der Mitte treffen müssen , und darüber bin ich froh.

    Wie demokratisch sich da was in der Mitte trifft kann man ja besonders schön beobachten an der Tatsache, dass es in unserer vorbildhaften Demokratie anscheinend nicht möglich ist ein generelles Tempolimit auf Autobahnen durchzusetzen. (Und da will ich jetzt noch gar nicht davon sprechen, ob das bei 80, 100, 120, 130 oder höher liegt.)

    Eines der immer wieder sehr gern vorgetragenen Argumente gegen ein generelles Tempolimit auf Autobahnen ist, "hohe Geschwindigkeit" ist nicht der Erzfeind bei jedem Fahrzeug in jeder Situation.

    Es ist übrigens nicht so, dass ich mir von einem Tempolimit auf Autobahnen große Hoffnungen machte in dem Sinne, dass damit ein wichtiger Beitrag zur Verkehrswende geleistet würde. Im Gegenteil: Ein Tempolimit führt dazu, dass die vorhandenen Fahrbahnen noch effizienter genutzt werden können. Es besteht die Gefahr, dass ein generelles Tempolimit auf Autobahnen zu noch mehr Autos führt.

    Sehr viel wichtiger ist es, die Siedlungsstruktur so zu verändern, dass eine Mobilität der kurzen Wege entsteht. Und diese Veränderung der Siedlungsstruktur würde zum Beispiel begünstigt werden, durch ein generelles Tempolimit auf Landstraßen auf Tempo 60. Es geht nicht beim Tempolimit nicht nur um den Sicherheitsaspekt. Ein anderer wichtiger Aspekt ist: Dadurch dass Tempo 100 auf Landstraßen als generelle Höchstgeschwindigkeit gilt, werden alle baulichen Maßnahmen auf das Ziel ausgerichtet, Landstraßen so zu verbreitern, zu begradigen mit Fahrradwegen auszustatten usw., dass darauf möglichst gefahrlos Tempo 100 gefahren werden kann. Dadurch werden ungeheuer riesige finanzielle Mittel gebunden. Gleichzeitig wird argumentiert, die Verkehrswende koste sehr viel Geld, weil ja zum Beispiel viele neue Radwege gebaut werden müssten. Viele davon müssten aber gar nicht gebaut werden, wenn Tempo 60 die Höchstgeschwindigkeit auf Landstraßen ist und das auch effizient überwacht wird.

    Einmal editiert, zuletzt von Ullie (6. April 2024 um 12:55) aus folgendem Grund: Ergänzung letzter Absatz

  • "Eine Statistik der Stadt Stuttgart aus dem Jahr 2019 zeigt auch, dass selbst an Samstagen die Parkhäuser in der Innenstadt im Schnitt nur zu 64 Prozent belegt sind.", heißt es in dem von littler verlinkten swr-Artikel.

    Da müsste doch die Überschrift eigentich lauten: Der richtige Zeitpunkt.um Überkapazitäten endlich abzubauen.

    In Hannover wird übrigens von vielen Geschäftsleuten behauptet, die Parkplätze in den Parkhäusern seien wenig attraktiv für ihre Kunden, deshalb müssten unbedingt alle Parkplätze im Straßenraum erhalten bleiben.

  • Ist hier in Lüneburg ähnlich: In der gesamten Innenstadt gibt es etwa 600 Parkplätze "am Fahrbahnrand", was gegenüber den Parkhäusern (~3500) und einem Großparkplatz (für alles, was zu sperrig ist…) sowieso nur ein Fliegenschiss ist und selbst an den Advents-Samstagen war mehr in den Parkhäusern frei. Die Stadt plant aber auch schon eine lange Streichliste – es bleibt wohl nur noch Anwohner, Gehbehinderte und was entlang der Strecke zu einem Parkhaus liegt und nicht im Weg ist. Und das dann teurer als das Parkhaus selbst.