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Dieses Thema
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Natenom †

  • Mueck
  • 31. Januar 2024 um 10:11
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  • Peter Viehrig
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    • 7. Februar 2024 um 21:27
    • #81
    Zitat von TheK

    Aber auch nur bei der Frage, wer nachher Matsch ist – das Szenario "greiser Radfahrer übersieht ein Auto, welches Vorfahrt hat" ist auch nicht gerade selten in der Unfallstatistik.

    Das halte ich für relevant, gefährdet und (andere) gefährdend. Gegen letzteres wäre Handhabe möglich.

    ebayForumKopfverkl.jpg
    Peter Viehrig

    "Glaube ist die Überzeugung, dass etwas wahr ist, weil die Belege zeigen, dass es falsch ist."
    (Andreas Müller)

  • Chrik
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    • 8. Februar 2024 um 07:15
    • #82

    Adieu Andreas / madiko

    Einmal editiert, zuletzt von Chrik (8. Februar 2024 um 18:33) aus folgendem Grund: URL geändert, da diese langfristig gültig sein soll

  • Chrik
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    • 8. Februar 2024 um 11:35
    • #83
    ADFC Hamburg (@ADFC_Hamburg@norden.social)
    Angehängt: 1 Bild Schweigeminute, Gedenkfahrt sowie Mahnwache zum Gedenken an den getöteten Radfahrer Andreas #Mandalka #Natenom in #Hamburg am 11. Februar.…
    norden.social
  • Chrik
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    • 8. Februar 2024 um 13:34
    • #84

    Natenom bei Fest & Flauschig kurz thematisiert (ab 47:34)

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  • Chrik
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    • 8. Februar 2024 um 18:43
    • #85
    Baden-Württemberg: Auto überfährt Fahrrad-Aktivisten: Selbst nach seinem Tod wird noch über „Natenom“ gestritten
    Der bekannte Rad-Blogger stirbt nach einem Unfall mit einem Auto. Und doch geht die Diskussion weiter: War er stiller Held oder lauter Provokateur?
    www.suedkurier.de
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    • 8. Februar 2024 um 19:26
    • #86
    Zitat von Chrik

    Gekürztes Transkript: […]

    Was für ein Haufen bangemachendes, motorisierte Gewalt entgegen aller scheinheilig vorgeschobenen Entrüstung zum Normalzustand erklärendes und sie damit nur legitimierendes Geschwafel. Unerträglich.

    Offensichtlich hat im allgemeinen Empörungs-Sturm jetzt die dpa den Überblick über das Geschehen verloren. Gestern präsentieren praktisch alle großen Newsplattformen eine dpa-Meldung, die Natenom eine Woche nach seinem Tod noch einmal sterben lässt.

    Die Süddeutsche hat den Fehler mittlerweile bemerkt und den Artikel wieder vom Netz genommen.

  • Fahrbahnradler
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    • 8. Februar 2024 um 19:49
    • #87
    Zitat

    »Wer herumfragt, bekommt mehrfach die gleiche Antwort – aber niemanden, der sich namentlich zitieren lassen will. „Alle haben ihn gekannt, alle haben ihn gehasst, alle hat er provoziert, alle hat er angezeigt“, sagt ein Rentner, der am Ortseingang von Schellbronn wohnt.

    Mandalka sei kein Märtyrer, sondern ein Provokateur gewesen. Deshalb sei er auch aus Prinzip nicht auf dem Radweg parallel der Straße gefahren, sondern habe den Verkehr auf der Landstraße ausgebremst. Auch den Unfallverursacher und dessen Familie kenne jeder im Ort, ein Mann, der im Ehrenamt engagiert sei und schwer am Geschehen leide, und der Ort mit ihm.«

    Über diese Aussage wird sich der Strafverteidiger des Autofahrers bestimmt nicht freuen.

  • Ullie
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    • 9. Februar 2024 um 14:10
    • #88
    Zitat von Fahrbahnradler

    Über diese Aussage wird sich der Strafverteidiger des Autofahrers bestimmt nicht freuen.

    Die Heftigkeit solcher Aussagen, wie die in der SZ zitierte eines namenlosen Rentners, erinnert mich an eine Diskussion, die ich zufällig im Urlaub mitbekommen hatte, als in Linz 2007 der Weltkrieg II - Desserteur Franz Jägerstetter selig gesprochen wurde.

    Das gab damals wirklich heftige Leserbriefe mit scharfen Anfeindungen gegen diejenigen, die die Seligsprechung initiiert hatten.

    Franz Jägerstätter – Wikipedia

    Ein anderes Beispiel, das mir einfällt ist die Diskussion um die Umbenennung der Hindenburgstraße in Hannover. Die Umbenennung wurde veranlasst nachdem dem zuständigen Bezirksrat die Kriegsverbrechen Hindenburgs im Ersten Weltkrieg zunehmend bewusst wurde und deshalb die Ehrung Hindenburgs mit einem Straßennamen nicht länger bestehen lassen wollte.

    Auch in dem Fall gab es schärfste Anfeindungen gegen diejenigen, die die Umbenennung initiiert hatten.

  • Chrik
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    • 10. Februar 2024 um 22:31
    • #89

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  • Silence
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    • 11. Februar 2024 um 00:29
    • #90

    Manchmal glaube ich wirklich, ich ertrage diese Social Media-Sche... nicht mehr.

    Zum Beispiel wenn die erste Antwort auf eine Traueranzeige irgendein bek... Victim-Blaming-Meme ist.

  • Fahrbahnradler
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    • 11. Februar 2024 um 04:59
    • #91

    »Verkehrsprobleme«

    Das ist so ziemlich das erste, was der der Polizei zur Gedenkfahrt für Natenom einfällt - und die dpa haut das auch genau so raus.

    Fahrrad-Demo für bei Unfall gestorbenen Aktivisten geplant
    www.stimme.de
    Zitat

    In Fahrradkreisen war er bekannt, auch weil er über Gefahren auf der Straße bloggte. Nach dem Tod des Aktivisten «Natenom» planen Radfahrer eine Gedenkfahrt als Demo. Erwartet werden Verkehrsprobleme.

    ...

    Wie schnell sich die Versammlung fortbewegt, lässt sich nach Einschätzung des Pforzheimer Präsidiums nicht abschätzen. Insbesondere auf der Landesstraße 574 auf dem Weg zur Unfallstelle sei mit erheblichen Verkehrsbehinderungen zu rechnen. «Ein Überholen der Versammlungsteilnehmer wird nicht möglich sein.» Da in Neuhausen ein Faschingsumzug geplant ist, raten die Beamten, hierzu möglichst frühzeitig anzureisen.

    Ach ja, und:

    Zitat

    Menschen aus ganz Deutschland würden samt Rädern in Pforzheim erwartet. So sollen nach Polizeiangaben zum Beispiel rund 50 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus Stuttgart kommen, eventuell auch mehr.

    Also eher 200 als 50. Die Polizei hat es ja auch schon in Hamburg fertiggebracht, aus 180.000 Demonstranten 50.000 zu machen ...

  • Chrik
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    • 11. Februar 2024 um 07:58
    • #92
    Er nannte sich "Störenfried". Nun soll sein tödlicher Unfall nicht vergeblich gewesen sein
    Er nannte sich "Störenfried", kämpfte für sichere Fahrt für Radfahrer. Der Aktivist "Natenom" kam bei einem Unfall in Pforzheim ums Leben. Am Sonntag finden…
    www.stern.de
    Zitat

    Das städtische Ordnungsamt habe ihm geschrieben, man werde kleinere Fälle, bei denen den Verursachern ein Verwarngeld bis maximal 35 Euro drohe, "generell nicht mehr bearbeiten". Die Stadt Pforzheim sagt dazu auf stern-Anfrage: Anzeigen von Privatpersonen würden grundsätzlich bearbeitet, ob eine Anzeige allerdings verwertet werden kann, hänge vom Einzelfall und vom Beweismaterial ab, ob beispielsweise der Verstoß eindeutig nachgewiesen werden kann oder der Fahrer ermittelbar ist. "Wir weisen zurück, dass unsere Bußgeldstelle eine weitere Bearbeitung generell angelehnt hat." Möglicherweise seien während der Pandemie wegen Personalknappheit Anzeigen unter 35 Euro "vereinzelt" nicht mehr bearbeitet worden. Mandalka habe Anzeigen im "dreistelligen Bereich" gestellt.

    Mandalkas Fazit lautete schon vor Jahren: Er werde von Behörden als "Störenfried" betrachtet, "der nur Arbeit verursacht und den Verkehr stört." Fast alle Fälle seien von der Staatsanwaltschaft eingestellt worden, weil die Gefahr "zu abstrakt" gewesen sei. Nur ein Fall sei verurteilt worden – "er fuhr beim Überholen mit seinem rechten Seitenspiegel unter meinem Lenker durch."

  • Malte
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    • 11. Februar 2024 um 10:13
    • #93

    Ich breche gleich hier drunten in Pforzheim zur Demonstration auf. Hier gibt es eine Liste mit Demonstrationen, Kundgebungen und Gedenken in anderen Städten:

    criticalmass.in — Critical Mass, Touren, Photos und mehr
    criticalmass.in sammelt Fotos und Tourdaten über die Critical Mass
    criticalmass.in
  • Malte
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    • 11. Februar 2024 um 17:06
    • #94
    Pforzheim: Große Fahrrad-Demo für Radaktivisten »Natenom« nach Unfalltod
    »Es passiert einfach so viel«, schrieb der Radaktivist »Natenom«. Ende Januar starb er bei einem Verkehrsunfall. Nun versammelten sich Hunderte Menschen zu…
    www.spiegel.de
  • Autogenix
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    • 11. Februar 2024 um 21:10
    • #95
    500 Teilnehmer bei Gedenkfahrt für Pforzheimer Radaktivisten „Natenom“
    Von Pforzheim aus Richtung Neuhausen: Radfahrer gedenken Andreas Mandalka. Der letzte Abschnitt zur Unfallstelle soll schweigend zurückgelegt werden.
    bnn.de
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    • 11. Februar 2024 um 21:28
    • #96
    Zitat

    Noch im Pforzheimer Stadtgebiet gab es nach Angaben der Veranstalter zwei Zwischenfälle. Dabei hatten Autos den Demozug durchbrochen. In einem Fall kam es Augenzeugen zufolge zu einem körperlichen Angriff auf einen Ordner.

    Und? Fahrer aus dem Verkehr gezogen? Waffen beschlagnahmt? Oder hat die Pforzheimer Polizei mal wieder demonstriert, dass sie Radfahrer für Gewürm hält?

  • Ullie
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    • 11. Februar 2024 um 21:38
    • #97
    Zitat von Fahrbahnradler

    Und? Fahrer aus dem Verkehr gezogen? Waffen beschlagnahmt? Oder hat die Pforzheimer Polizei mal wieder demonstriert, dass sie Radfahrer für Gewürm hält?

    Wer versucht, sich mit seinem Auto Platz verschaffen, indem sie*er auf einen anderen, insbesondere einen weniger gut geschützten Verkehrsteilnehmer zufährt, benutzt sein Auto als Waffe. Ich fürchte allerdings, dass die Bewertung durch die Polizei bisweilen genau andersherum läuft, zumindest hatte ich diesen Eindruck bei den Traktor - Demonstranten für Billig-Diesel im Vergleich zu den Demonstrationen für Klimaschutz.

  • Fahrbahnradler
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    • 11. Februar 2024 um 23:36
    • #98
    POL-Pforzheim: (PF/Enzkreis) Pforzheim/Neuhausen - Demonstration von Fahrradfahrern am Faschingssonntag - Erhebliche Verkehrsbehinderungen erwartet
    Pforzheim/Neuhausen (ots) - Bei einer Versammlung von Fahrradfahrern am kommenden Sonntag (11. Februar) muss mit erheblichen Verkehrsbehinderungen in Pforzheim…
    www.presseportal.de

    und

    POL-Pforzheim: (PF/Enzkreis) Pforzheim/Neuhausen - Angemeldete Versammlung mit störungsfreiem Verlauf
    Pforzheim/Neuhausen (ots) - Das Polizeipräsidium Pforzheim zieht ein insgesamt positives Fazit hinsichtlich des Verlaufs der Demonstration von Fahrradfahrern.…
    www.presseportal.de
    Zitat

    Im Verlauf des Aufzuges soll sich ein an einer Kreuzung wartender Autofahrer zwischen die Versammlungsteilnehmer gedrängt haben, eine strafrechtliche Relevanz wird geprüft.

    ...

    Gegen 15:45 Uhr wurde die Hauptversammlung, an der in der Spitze rund 500 Fahrradfahrer teilnahmen, weitestgehend ohne Zwischenfälle beendet.

    »soll sich« bedeutet wohl, dass die Polizei weggeguckt hat und nur diese Aktivisten irgendwas erzählen.

    Und ein möglicherweise strafrechtlich relevanter Vorfall plus weitere Zwischenfälle (es lief ja nur "weitestgehend", nicht "völlig" ohne Zwischenfälle gerinnen in der Schlagzeile zu:

    Zitat

    Angemeldete Versammlung mit störungsfreiem Verlauf

  • Malte
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    • 12. Februar 2024 um 03:09
    • #99

    Ich hab hier drüben ein paar Fotos hochgeladen und die (für eine Fahrraddemonstration meines Erachtens beinahe schon üblichen) Erlebnisse geschildert:

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    Zitat

    Gedenken an #Natenom, der vor einigen Tagen bei einem Verkehrsunfall in der Nähe von Pforzheim ums Leben kam. Man bezeichnet ihn wohl als Fahrradaktivisten, obwohl ich glaube, dass er sich selbst nicht so genannt hätte. Vielleicht war er eher ein engagiertes Mitglied unserer Gesellschaft, zeigte Probleme im Straßenverkehr auf und arbeitete offenbar auch hartnäckig daran, in Politik und Verwaltung ebenjene Probleme und Gefahrenstellen abzustellen.

    Wie ich heute erfuhr, waren wir uns sogar ein bisschen ähnlich: Er sorgte bei jeder #CriticalMass für Fotos, filmte, war immer und überall unterwegs und wusste über alles Bescheid (na gut, ich weiß vermutlich nicht ansatzweise so viel wie er). Das gefiel natürlich nicht jedem, denn wer Natenom mit einem Kraftfahrzeug begegnete, musste sehr schnell lernen, wie groß der Abstand zum Überholen eines Fahrrades tatsächlich ist und dass längst nicht alles, was durch die Windschutzscheibe nach einem Radweg aussieht, auch tatsächlich mit dem Rad befahren werden muss. Vielleicht nannten ihn andere Menschen gar nicht Fahrradaktivist, sondern eher Querulant.

    Wie unangenehm das Radfahren in der Gegend von Pforzheim ist, erfuhr ich im Dezember 2019, als ich mit dem Faltrad von Stuttgart nach Karlsruhe kurbelte und in der Dunkelheit des Nordschwarzwaldes die kurvigen Straßen entlangrollte, die auch Natenom täglich befuhr. Und ich hatte schon den Eindruck, ja, hier waren die Leute und ihre Autos sehr genervt, wenn jemand mit dem Fahrrad vor Ihnen auf der Straße unterwegs war. Tatsächlich wurde ich auch unzählige Male eng überholt, zwei Mal angehupt und einmal wäre mir beinahe ein Kraftfahrer mit seinem SUV hinten reingefahren; da hatte beim Bremsen schon ordentlich das ABS gepumpt. Insofern glaube ich Natenom, dass seine Berichte keineswegs übertrieben waren.

    549 Menschen und viele Plüsch-Elefanten zählte ich bei der Abfahrt aus Pforzheim, von wo aus es überraschend steile Hügel hinaufging. In Norddeutschland hatten wir bei der letzten Eiszeit einige Gletscher, die uns eine überaschaubare Anzahl Höhenmeter für eine angenehme Radverkehrsinfrastruktur zurückließen. Vielleicht wäre das ja auch eine Option für Süddeutschland, wenn der Golfstrom in den nächsten Jahrzehnten versiegt.

    Obwohl unsere Fahrt von der Polizei begleitet und gesichert wurde, oblag es den Ordner*innen, an kleinen Nebenstraßen den motorisierten Verkehr aufzuhalten. Und der machte auch recht deutlich, was er von einer Fahrraddemonstration hielt und illustrierte auf traurige Art, was das Problem ist, gegen das Natenom Zeit seines Lebens ankämpfte.

    Wie es die Tradition verlangt, wurde ich aus dem Autofenster homophob beleidigt, ich kleine Schwuchtel solle mal arbeiten gehen, das Bürgergeld wäre zu hoch, wir Scheiß-Radfahrer gehörten ins Gas. Gas? Nee, der Herr am Lenkrad meine natürlich nicht Auschwitz, sondern nur — Brumm, Brumm! — die Abgase aus seinem Töfftöff. Ist klar. Achso, der Typ fährt natürlich auch selbst Fahrrad, aber natürlich nur auf den Radwegen und wenn es keine gibt, keine Radwege, dann steigt er ab und schiebt.

    Das ist insofern lustig, als dass es in Pforzheim und Umgebung nach meiner Kenntnis tatsächlich nur eine sehr überschaubare Anzahl an Radwegen gibt. Viel wird er wohl nicht fahren — oder aber sehr viel schieben, was dann aber in Ermangelung eines Gehweges auch wieder auf der Fahrbahn stattfindet. Da könnte er auch gleich radeln.

    Aber das sind nunmal die Sachen, die man sich heutzutage an den Kopf wirft. Das absolut normalste der Welt. Nachdem es während der Fahrt offenbar mehrere Schlägereien zwischen Kraftfahrer*innen und Demonstrationsteilnehmer*innen gegeben hatte, bat die Versammmlungsleitung darum, dass Betroffene sich später bei der Polizei melden mögen.

    Und da wundere ich mich schon, in welch einer Gesellschaft wir mittlerweile überhaupt angekommen sind. Politik und Behörden scheiterten daran, eine sichere Radverkehrsinfrastruktur zu schaffen, die Polizei mochte Natenoms Beschwerden nicht mehr hören, nun ist er tot und die Polizei schafft es auch mit zwei Dutzend Einsatzkräften nicht, einen Demonstrationszug soweit zu schützen, dass man als einfache*r Teilnehmer*in nicht Gefahr läuft, von wütenden Menschen verprügelt zu werden? Das ist doch an Absurdität kaum noch zu überbieten.

    Kurz vor der eigentlichen Unfallstelle zwickte leider der Terminkalender und ich bog zum nächsten Bahnhof ab. Wäre meine Bahn nicht ohnehin ausgefallen, hätte ich mich vielleicht noch ein bisschen beruhigen können.

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  • Th(oma)s
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    • 12. Februar 2024 um 11:00
    • #100
    Zitat von Malte

    Ich hab hier drüben ein paar Fotos hochgeladen und die (für eine Fahrraddemonstration meines Erachtens beinahe schon üblichen) Erlebnisse geschildert:

    Die Verkehrswende-Agitation ist im Fall Natenom in der Zwickmühle. Man prangert nicht ungestraft den Tod eines radwegignorierenden Fahrbahnradlers an, nachdem man jahrzehntelang "Radweg tut Not!" als alleinseligmachende Lösung für die Radverkehrssicherheit gepriesen hat. Daran ändert auch das jetzt ebenfalls halbherzig gerügte Fehlen von Tempolimits und Abstandskontrollen nichts, denn das bedeutet zwischen den Zeilen doch eigentlich auch nichts anderes als "Radweg her, verdammt nochmal, dann sind wir auch still, versprochen".

    Wie ist eigentlich dein persönlicher Eindruck vom Zustand des Radwegs neben der L547?

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