Woche 50 - 11. - 17. Dezember 23

  • Wohltuend die unaufgeregte Reaktion sowohl im Report als auch in Medien und Social Media in NL. Was in Deutschland los wäre, käme es zu einer derartigen Explosion bei Toten und Verletzten will ich nicht wissen.

    Bedroht Tempo 30 die Verkehrssicherheit der Fahrradfahrenden?

    So gut bin ich in den Niederlanden nicht beheimatet, dass ich die Beurteilung eines solchen Reports in den sozialen Netzwerken etc. bewerten könnte. Um trotzdem einen kleinen Einblick zu bekommen, habe ich mir den Artikel von https://www.deepl.com/translator übersetzen lassen.

    Bemerkenswert ist u. a. diese Aussage:

    "Relativ viele Tote auf 30er-StraĂźen
    Auffallend an den Zahlen des SWOV ist, dass es im vergangenen Jahr besonders viele Todesopfer auf StraĂźen mit einer Geschwindigkeitsbegrenzung von 30 km/h gab - rund 100 Tote. Das ist ein Anstieg von 86 Prozent von 2019 bis 2021."

    Darauf folgt eine ebenso bemerkenswerte Erklärung, bzw. Nicht-Erklärung:

    "Die Entwicklung, dass das Tempolimit auf immer mehr Straßen von 50 auf 30 km/h gesenkt wird, wie es letzte Woche in der Amsterdamer Innenstadt umgesetzt wurde, erkläre nicht die hohe Zahl der Verkehrstoten auf 30er-Straßen, so die Sprecherin."

    Ich halte das dagegen für eine sehr logische Erklärung und im weiteren Verlauf des Artikels wird dann auch sehr deutlich kritisiert, dass in den jetzt mit Tempo 30 ausgeschilderten Straßen vielfach immer noch Tempo 50 gefahren wird. Und es wird angemahnt, dass mit Bremsschwellen, einem geänderten Straßenbelag und anderen baulichen Maßnahmen erreicht werden soll, dass tatsächlich nur 30 km/h gefahren wird.

    Eine andere Aussage in dem Artikel ist, dass der demografische Wandel mitverantwortlich sei für die zunehmende Zahl der Fahrradverkehrstoten. Die Prognose sieht eine hohe Anzahl der Fahrradverkehrstoten voraus, die sich aber stabilisieren wird und eine auch langfristig weiter ansteigende Zahl der schwerverletzten Fahrradfahrer*innen. "Der Sprecher erklärte, dass die Forscher diese Prognosen auf Faktoren wie die Alterung und die Entwicklung der Mobilität stützen."

    https://nos.nl/artikel/250143…den-op-30-wegen (übersetzt mit https://www.deepl.com/translator)

    Ein bisschen mehr "Alarmismus" wĂĽrde ich mir schon wĂĽnschen.

    Immerhin scheint es in den Niederlanden möglich zu sein, laut darüber nachzudenken, Verkehrsüberwachungskameras dazu einzusetzen, die missbräuchliche Handy-Benutzung von Autofahrer*innen zu kontrollieren. Das würde in Deutschland zu einem lautstarken Aufschrei und Wutgeheul von ADAC, FDP und Co. führen.

    "Infrastrukturminister Harbers sagte in einer Antwort auf den Bericht, ... er werde auf die Durchsetzung der Vorschriften setzen, z. B. auf Kameras, die erkennen können, wenn man am Steuer sein Handy in der Hand hält."

  • Obs am Gehwegradln liegt?

    Ich vermute, es hängt nicht zuletzt damit zusammen, was sich in den Niederlanden alles auf den Radwegen tummelt.

    Das Foto zeigt einen typischen "Fahrradweg" auĂźerorts in den Niederlanden.

    Das Zeitungsfoto von dem niederländischen Artikel spricht Bände:

    Meer ernstige verkeersgewonden in 2022, opvallende stijging doden op 30-wegen
    Net als het aantal verkeersdoden, is het aantal ernstige verkeersgewonden vorig jaar fors gestegen. Opvallend is dat er een forse stijging te zien is in het…
    nos.nl

    In Deutschland gilt, dass Mofas auĂźerhalb geschlossener Ortschaften auf Fahrradwegen fahren dĂĽrfen, in den Niederlanden mĂĽssen sie das.

  • "Ein Verzicht auf den 1,3 Milliarden Euro teuren Neubau von Frankfurter Oper und Theater könnte eine Ăśberlegung wert sein. SchlieĂźlich arbeitet Frankfurts Stadtregierung daran, die Zufahrt zur Innenstadt und Parken fĂĽr ortsfremde Autofahrer zu erschweren. Wie sollen Theatergänger und Opernbesucher aus dem Umland zur Veranstaltung kommen, vor allem zu später Stunde wieder nach Hause? Das Angebot an öffentlichem Nahverkehr wird am späteren Abend dĂĽnn und endet oft an der Stadtgrenze." Zitat aus dem verlinkten Artikel

    Tatsächlich liegt die Antwort ganz offensichtlich auf der Hand und wird vom Autor selbst angedeutet:

    Der ÖPNV darf nicht länger als eine "Insel-Lösung" für Städte betrachtet werden. Viele Verkehrskonzepte leiden darunter, dass den Menschen schlicht die Fantasie fehlt, dass ÖPNV auch auf dem Land hervorragend funktioniert, wenn denn ernsthaft an seiner Einführung gearbeitet wird. Es ist halt viel einfacher, über den mangelhaften ÖPNV auf dem Land zu meckern, da hat man schnell Menschen beisammen, die das aus eigener Erfahrung bestätigen Und es wird gar nicht erst versucht, daran etwas zu ändern, sondern stattdessen so getan, als sei das Thema Verkehrswende ein Thema für die Innenstadt. Diejenigen, die nicht verstanden haben und es nicht verstehen wollen, wie man mit dem ÖPNV in die Innenstadt gelangt, stellen sich dann als Opfer einer verfehlten Verkehrsplanung dar. Und sie lehnen es ab, mit solchen "Zumutungen" wie ÖPNV-Nutzung (oder Fahrradnutzung) konfrontiert zu werden.

  • Ich gebe zu, ich habe nach dem Datum gesucht, ob da der 1. April steht.

    Die haben die Warnweste vergessen. Und den Schutz fĂĽr untenrum, wegen Besuchs illegaler Bordelle.

    Leider kein 1. April-Scherz.

    Und die Schutzwesten tragen die Ordnungsdienstmitarbeiter*innen schon länger:

    "Bereits seit 2019 gehört eine stichsichere Weste zur Ausstattung."

    Zu den Helmen heiĂźt es in dem Artikel:

    "Betont wird zudem der Schutz vor klimatischen Extremen wie Stürmen und anderen Wetterphänomenen, den die neuen Helme bieten würden."

    Ich befürchte allerdings dem Phänomen Hitzesommer, als ein weiteres Wetterphänomen aufgrund der Erderwärmung, wird der Helm nichts entgegenzusetzen haben. Im Gegenteil.

  • 250 Jahre alte Alleebäume bei Seelow sollen wegen StraĂźenverbreiterung gefällt werden
    Sie sind 250 Jahre alt und könnten vermutlich noch weitere 750 Jahre leben - wäre da nicht die Bundesstraße. Bei Seelow sollen Stieleichen gefällt werden, um…
    www.rbb24.de

    Blöd, dass zumindest dem Bild nach schon ein Radweg vorhanden ist. Sonst hätte man die Straßenverbreiterung mit dem dringend notwendigen Radweg rechtfertigen und das Bäume fällen dem Radverkehr anlasten können. 🤪

  • Kuscheljustiz.

    Die aber von den einschlägigen Medien nicht entsprechend skandalisiert wird. Und da die Staatsanwaltschaft weisungsgebunden ist, wäre doch mal der Regierende und seine Verkehrssenatorin zu fragen, ob sie der Staatsanwaltschaft den Auftrag gegeben haben, einen notorischen Gesetzesbrecher ("prall gefüllte Akte in Flensburg") für das Inkaufnehmen der Tötung eines Menschen quasi straffrei davonkommen zu lassen - denn das was der bekommen hat, entspricht doch eher dem Umnieten einer Laternenpfahls

  • Nur einmal als Vergleich. FĂĽr den pivaten Waffenbesitz als z.B. Jäger*in oder SportschĂĽtz*in gelten als Faustregel Verurteilungen zu > 60 Tagessätzen oder zwei waffenrechtliche OWis als ausreichend, um die waffenrechtliche Zuverlässigkeit abzuerkennen. Die Erlaubnisse fĂĽr den Waffenbesitz werden widerrufen und die Waffen ggf. ersatzlos eingezogen.

    Edit: Mir geht es nicht darum "Hängt ihn höher!" zu schreien, um meine Punitivität befriedigt zu sehen. Ich möchte die Frage stellen, welche Anforderungen an Personen gestellt werden können, die beim Lenken eines Kfz, aufgrund des Gefährdungspotentials, eine erhebliche Sorgfaltspflicht haben. Dazu gehört im Mindestmaß die Einhaltung der grundlegenden Verkehrsregeln. Wer durch wiederholte und ggf. erhebliche Verstöße zeigt, nicht Willens oder in der Lage zu sein diese Regeln einzuhalten, ist nach meiner Meinung in der Beweispflicht warum sich dies nachhaltig geändern haben soll. Das ist dann keine Bloßstellung als schlechter Mensch, sondern einfach nur die Versagung der Fahrerlaubnis. Bei BTM-Konsument*innen ist man nach meiner Beobachtung z.B. wenig Nachsichtig wenn es um die Faherlaubnis geht.

  • https://www.rbb24.de/studiofrankfur…e-alt.html?s=09

    Blöd, dass zumindest dem Bild nach schon ein Radweg vorhanden ist. Sonst hätte man die Straßenverbreiterung mit dem dringend notwendigen Radweg rechtfertigen und das Bäume fällen dem Radverkehr anlasten können. 🤪

    Einmal mehr zeigt sich: Tempo 100 ist deshalb die erlaubte Höchstgeschwindigkeit für Landstraßen, damit der Bauindustrie auf Jahrzehnte hinaus viele lukrative Verdienstmöglichkeiten sicher sind. Würde ein grundsätzliches Tempolimit von 60 km/h für Landstraßen gelten, dann würde niemand in Erwägung ziehen, dort Bäume zu fällen. In dem verlinkten Artikel heißt es:

    "Noch ist es nicht endgültig entschieden, ob die Bäume gefällt werden. Das vorgeschriebene Planfeststellungsverfahren sei noch nicht abgeschlossen, heißt es aus dem Landesstraßenbetrieb. Der Bürgermeister von Seelow würde stattdessen lieber das Tempolimit von 70 auf 50 km/h senken. Das sei preiswerter als ein kostspieliges Kurvendesign ohne Bäume."

  • E-Auto-Prämie: Wirtschaftsministerium bezeichnet abruptes Ende als »missliche Situation«
    Das Wirtschaftsministerium bedauert, dass die Förderung für Elektroautos so schnell ausläuft. Es gebe nicht mehr genügend Geld für Anträge, die nach diesem…
    www.spiegel.de



    Das Auto als Schutzschild in einer unsicheren Welt?
    SUVs boomen – aber ihre Popularität geht auf Kosten der Schwächeren. Ein Experte erklärt, wie Ängste politisch geschürt werden und wie man gegensteuert.
    www.riffreporter.de
  • "Die staatliche Förderung beim E-Auto-Kauf läuft bereits an diesem Sonntag aus – und damit deutlich frĂĽher als geplant. Nun wehrt sich das Bundeswirtschaftsministerium gegen Kritik an dem abrupten Ende des Förderprogramms. »Es ist keine leichte Entscheidung, den Umweltbonus nun zu beenden«, sagte ein Sprecher des GrĂĽnen-gefĂĽhrten Ministeriums.
    Der Stopp des Förderprogramms sei »eine unmittelbare Konsequenz aus dem Urteil des Bundesverfassungsgerichts und der daraus resultierenden Haushaltskonsolidierung«, sagte er weiter."

    Es war ohnehin nie eine gute Idee, den Autokauf zu fördern. Das gilt auch für den Kauf von E-Autos, die sind schließlich nicht nachhaltiger oder ungefährlicher als andere Autos auch. Leider hat es trotzdem diese unsinnige Autoförderung gegeben. Ist halt schwer zu vermitteln, dass Autos egal mit welchem Antrieb ganz einfach nur besch...eiden sind. Schön, dass man das jetzt der CDU anlasten kann, dass sie mit ihrer Haushaltsklage dafür gesorgt hat, dass die E-Auto-Förderung schnell beendet wird. Denn den Menschen zu erklären, dass eine E-Auto-Förderung Mumpitz ist, das übersteigt bei vielen die Vorstellungskraft.