Woche 39 vom 25. September bis zum 1. Oktober 2023

  • In einigen Blasen gehört es zum guten Ton, auf die FDP zu schimpfen. Da ist leider das für Verschwörungstheorien übliche Netz aus Halbwahrheiten und Lügen entstanden. Und niemand in der Blase hinterfragt sie mehr ernsthaft.

    So pflegt die Blase ihre Vorurteile und sonnt sich in der vermeintlichen eigenen Überlegenheit.

    Ist genau das gleiche, wie bei Querdenkern, Reichsbürgern u.ä.

    Klimaschutz: Die heimlichen Einflüsterer der FDP – Kolumne
    Die FDP versucht in der Ampel jedes relevante Klimaschutzgesetz zu torpedieren, mit erschreckendem Erfolg. Warum? Eine zentrale Rolle spielen radikale…
    www.spiegel.de
  • Unerfreuliche Lektüre bzgl. Ereignis und Umgang damit:

    Ui. Der sechste tödliche Überhol-/Auffahrunfall allein im September - das ist nach der sehr ruhigen ersten Jahreshälfte mal ein heftiger Cluster.

    Damit steht das Jahr 2023 dann bei insgesamt 18 (alle außerorts).

  • Mal abgesehen von dem Geschwaffel von Energieoffenheit und das wird der Markt schon regeln,

    blockiert gerade die FDP eine angemessene CO2-Bepreisung, hat die Klimasektorziele aufgeweicht, findet nicht genug Schilder für ein allg. Tempolimit,

    macht das GEG weniger effizient,......

    Der Markt wird es auch regeln. Aber nur wenn die Politik die richtigen Anreize setzt. Gerade die FDP möchte deshalb den Emissionshandel auf bisher nicht betroffene Bereiche ausweiten, vorhandene Lücken stopfen und verschärfen.

    Der Entfall der Sektorenziele ist dabei genau der richtige Schritt. Denn sie machen das Erreichen der Ziele teurer als nötig.

    Das GEG ist das Paradebeispiel dafür: In einem Sektor soll CO2 gespart werden. Laut Habeck selbst kostet jede durch sein Gesetz eingesparte Tonne CO2 aktuell um die 300 Euro.

    Der aktuelle CO2-Preis beträgt hingegen 70 €. Würde man also die 300 € an anderer Stelle einsetzen, könnte man für das gleiche Geld gut 4 Tonnen einsparen. Man könnte also zu gleichen Kosten den 4-fachen Effekt erreichen.

    Genau diese Verteilung erledigt der CO2-Preis von ganz alleine.

    Die Träumereien von Wasserstoffwirtschaft u.ä. halte ich technisch auch für lächerlich. Aber wozu darüber diskutieren?

    Das sollen die Marktteilnehmer untereinander ausmachen. Und sie werden es tun, wenn CO2 den richtigen Preis hat.

  • Was auch fehlt ist eine Angabe zur Beleuchtung beider Fahrzeuge, also wohl vorhanden und intakt, und, ähm, zur Uhrzeit, ob all das Gedöns überhaupt zwingend nötig war ...

    Die Uhrzeit wäre sicher auch hilfreich, wenn man ernsthaft nach Zeugen suchen wollte?

    Die Pedelecs kommen in Bayern an und die Leute radeln auf Straßen, wo ein Fischkopp annimmt, das VZ 331 wurde nur vergessen und der Radweg ist irgendwo hinterm Gebüsch…

    Tödliche Auffahrunfälle 2023 je Bundesland: BW 3, BY 5, HE 2, NI 2, NRW 1, RP 3, SH 2

    Überraschenderweise ist der nicht gerade für seine vielen Landstraßen-Radwege berühmte Osten der Republik damit heuer noch gar nicht vertreten...

  • ich sehe nur die Überschrift, brauche aber den Artikel vermutlich nicht.

    Denn meiner Ansicht nach macht die Ampel beim Klimaschutz tatsächlich hauptsächlich großen Mist. Und - wäre ich im Bundestag - hätte ich wahrscheinlich auch alles torpediert.

    Das Ziel der CO2-Neutralität teile ich. Ohne Vorbehalt.

    Trotzdem habe ich von SPD und Grünen bisher keinen Vorschlag gehört, den ich unterstützen würde. Praktisch alles sind irgendwelche kleinteiligen und sehr konkreten Vorschriften, um an bestimmten Stellen CO2 einzusparen.

    Die Politiker denken also, dass sie selbst am besten wissen, wo man jetzt als nächstes CO2 einsparen sollte.

    Und das ist ein sehr teurer Trugschluss.

    Es gibt bessere Wege, um das zu entscheiden.

  • ? die K42 ist eine Kreisstraße und wahrscheinlich fahren da am Tag 600 Autos.

    Hat immerhin eine Mittellinie, was eher >2000 spricht, aber komische Auswüchse hab ich da durchaus auch schon gesehen – die anderen 5 diesen Monat waren in Bayern und BaWü und die Jahresstatistik hat Thomas ja gerade gebracht.

    Den zweiten in SH finde ich übrigens in der Liste nicht und auch insgesamt stehen da nur 17…?

  • ich sehe nur die Überschrift, brauche aber den Artikel vermutlich nicht.

    Mit dieser Haltung haben sich weitere Diskussionen wohl erledigt. Scheuklappen auf und durch.

    Aber eines wundert mich dann doch: dass jemand im 21. Jahrhundert noch an die Legende von der "unsichtbaren Hand des Marktes" glaubt. Und einerseits Politikern nicht das Recht zubilligen will, Entscheidungen zu treffen, aber andererseits die CO2-Bepreisung lobt. Ja wer hat denn die beschlossen, wenn nicht die Politiker?*

    * Natürlich nach intensiver Bearbeitung durch Lobbyisten, die möglichst gute Konditionen für ihre Klientel herausholen wollen. Und genau das sind die Hinterzimmer, über die man sich aufregen kann ...

  • dass jemand im 21. Jahrhundert noch an die Legende von der "unsichtbaren Hand des Marktes" glaubt.

    Versuch doch mal, irgendwas zu verkaufen. Du wirst die "unsichtbare Hand des Marktes" sehr schnell zu spüren bekommen.

    Denn natürlich gibt es die "unsichtbare Hand des Marktes". Und sie ist sehr mächtig darin, bestimmtes Verhalten zu belohnen und zu bestrafen. So treibt sie die Marktteilnehmer in eine bestimmte Richtung. Machtvoll und ständig.

    Ein Ergebnis von dieser ständigen Kraft ist unser heutiger Wohlstand, der noch von niemandem ohne Markt erreicht wurde. Nichtmal ansatzweise. Der Markt ist unübertroffen darin, mit begrenzten Ressourcen das maximale Ergebnis zu erreichen.

    Aber: Die Richtung, in die die unsichtbare Hand schiebt, ist nicht unbedingt die beste. Die Umweltverschmutzung an vielen Stellen zeigt es. Oder die Ausbeutung von Arbeitern. Aktuell ist es CO2.

    Da kommt die Politik ins Spiel: sie muss den Markt regulieren. Aktuell also CO2 begrenzen.

    Der Markt ist unschlagbar darin, mit begrenzten Ressourcen umzugehen. Was läge da näher, als einfach das Ziel vorzugeben und die Marktteilnehmer den besten Weg suchen zu lassen?

    Genau das macht der Zertifikatehandel.

    Oder man denkt sich: "Quatsch! Ich weiß selbst am besten, wie es geht. Schließlich bin ich schlauer als alle anderen.".

    Das macht Habeck mit dem GEG.

    Und einerseits Politikern nicht das Recht zubilligen will, Entscheidungen zu treffen

    Natürlich darf die Politik das GEG verabschieden.

    Aber es zeigt mal wieder, wie wenig wirtschaftlichen Sachverstand Politik hat. Hätte Habeck ein paar Semester VWL gelernt, hätte es das GEG nicht gegeben.

    Wobei: Wahrscheinlich hätte es es trotzdem gegeben. Einfach weil jemand anders es vorgeschlagen hätte und gewählt worden wäre. Dann säße Habeck jetzt zu Hause und würde sich über den Politiker ärgern, der von VWL keine Ahnung hat.

  • Mal ganz polemisch:

    In machen Bundesländern hat man sich an radfahrerfreie Fahrbahnen gewöhnt und rechnet nicht mehr mit Radfahren

    Bayern ist das zweitbevölkerungsreichste und das flächengrößte Bundesland. Das, und der Faktor "Zufall" dürften bei so kleinen Absolutwerten wohl am ehesten als Erklärung in Frage kommen.

    Objekte mit der Silhouette eines Zweirades muss man sowieso auf dem Zettel haben; das reicht aus, um auch Fahrräder nicht zu übersehen. Das Merkmal "Muskelantrieb" macht ja nicht unsichtbar.

    "Safety in Numbers" beruht beim Radverkehr auf zwei Säulen: erstens auf mehr eigener Fahrpraxis der Radfahrer selber, und zweitens auf dem aktiven Rechnen der Kraftfahrer mit Radverkehr auf Sonderwegen neben der Fahrbahn an Kreuzungen und Einmündungen.

  • Mal ganz polemisch:

    In machen Bundesländern hat man sich an radfahrerfreie Fahrbahnen gewöhnt und rechnet nicht mehr mit Radfahren

    Nun, bei den drei Straßen aus Niedersachsen und SH rechnet man wahrscheinlich eher mit Rehen und Wildschweinen als mit anderen Menschen - und das gilt wohl in beiden Richtungen. Dagegen liefert uns der Süden auch die eine oder andere Bundesstraße. Und natürlich beeinflusst auch die allgemeine Verbreitung des Radverkehrs die Unfallzahlen - die wiederum in beiden Richtungen mit der Verbreitung von Radwegen korreliert; außerorts noch viel extremer als Innerorts. So müsste man um auf einer viel befahrenen Straße ohne Radweg in Niedersachsen überfahren zu werden erstmal eine finden (ja, es gibt sie, aber die meisten machen natürlich einen Bogen drum).

  • Steht leider auch nicht im Original

    https://www.presseportal.de/blaulicht/pm/68441/5619562

    Daher ist die Wahrscheinlichkeit von signalgrau und großelimousinenvorfahrtsanthrazit nicht gering ...

    Was auch fehlt ist eine Angabe zur Beleuchtung beider Fahrzeuge, also wohl vorhanden und intakt, und, ähm, zur Uhrzeit, ob all das Gedöns überhaupt zwingend nötig war ...

    Okay, man muss da vorsichtig sein. Kann ja sein, es war ein weißes Auto. Und das dann auch noch hineinzuschreiben in den Unfall-Bericht kann dann so einen Klang bekommen wie: "Weißes Auto darf dunkel bekleidete Fahrradfahrerin totfahren." Oder: "Die Fahrradfahrerin hätte das weiße Auto doch sehen müssen."

    Trotzdem ist es nicht gut, dass Autos schwarz lackiert sein dürfen.

    Immerhin hat die sozialliberale Bundesregierung 1971 die Taxi-Farbe Schwarz in Hell-Elfenbein (Farbnummer: Ral 1015) geändert.

    t-online vom 22.9.23

    Ein wichtiger Grund war: "Außerdem erhöhte die hellere Farbe die Sicherheit auf den Straßen – ein wichtiges Anliegen Lebers (damals Bundesverkehrsminister), der unter anderem auch die für Jahrzehnte gültige Promillegrenze von 0,8 Promille durchboxte."

    Vorher galt die 1953 eingeführte 1,5 Promille Grenze.

    FR vom 10.1.2019.

    Heißt im Klartext: Für Taxis wurde weiße Lackierung durchgesetzt, weil es zur Sicherheit beiträgt. Aber viele Millionen andere Autos dürfen weiter als dunkel bis tarnfarben lackiertes Sicherheitsrisiko die Straßen unsicher machen.

  • Versuch doch mal, irgendwas zu verkaufen. Du wirst die "unsichtbare Hand des Marktes" sehr schnell zu spüren bekommen.

    Denn natürlich gibt es die "unsichtbare Hand des Marktes". Und sie ist sehr mächtig darin, bestimmtes Verhalten zu belohnen und zu bestrafen. So treibt sie die Marktteilnehmer in eine bestimmte Richtung. Machtvoll und ständig.

    Ein Ergebnis von dieser ständigen Kraft ist unser heutiger Wohlstand, der noch von niemandem ohne Markt erreicht wurde. Nichtmal ansatzweise. Der Markt ist unübertroffen darin, mit begrenzten Ressourcen das maximale Ergebnis zu erreichen.

    Deinen Lobgesang auf die Marktkräfte mag ich ein bisschen verwässern:

    In der Zeit nach dem 2. Weltkrieg gab es eine extrem hohe Wohnungsnot. Dass trotzdem viele Menschen letztlich ein Dach über den Kopf fanden, war der Wohnungszwangsbewirtschaftung zu verdanken.

    Und bis heute funktioniert Wohnungsbau nicht ohne staatliche Regulierungsmaßnahmen und Vorgaben.

    Gilt auch für den Verkehr: Leider wurde über Jahrzehnte hinweg mit den falschen Vorgaben gearbeitet. Es wurden viel zu viele, viel zu breite und viel zu schnelle Straßen für den Autoverkehr gebaut von Verkehrsministern, die wie "unser Andi" Benzin im Blut haben.

    Wie meinst du, könnte die "unsichtbare Hand des Marktes" hier etwas Positives bewirken?

  • Und bis heute funktioniert Wohnungsbau nicht ohne staatliche Regulierungsmaßnahmen und Vorgaben.

    Ich habe nirgends behauptet, dass der Markt von alleine für paradiesische Verhältnisse sorgt. Im Gegenteil:

    Aber: Die Richtung, in die die unsichtbare Hand schiebt, ist nicht unbedingt die beste. Die Umweltverschmutzung an vielen Stellen zeigt es. Oder die Ausbeutung von Arbeitern. Aktuell ist es CO2.

    Der Markt ist ein Werkzeug für die Politik, um ihre Ziele zu erreichen. Er wurde ja auch erst durch die Politik geschaffen.

    Wenn der Markt nicht zu den gewünschten Ergebnissen führt, sollte man sich die Ursachen anschauen. Je nach Ursache gibt es gute Werkzeuge, den Markt in die richtige Richtung zu lenken.

    Aber zurück zum Wohnungsbau: in den Städten gibt es gerade zu wenig Wohnungen.

    Warum?

    Weil Wohnungsbau massiv reguliert ist. Die Städte lassen Wohnungsbau in ausreichender Zahl einfach nicht zu.

    Würden sie das zulassen, wären die nötigen Wohnungen schon längst gebaut. Die Städte wären dann höher und dichter.

    Aber auch hässlicher und weniger lebenswert.

    Die Wohnungsnot ist also gerade ein Ergebnis der Regulierung, nicht des Marktes. Sie entsteht quasi zwangsläufig, so lange die Bewohner von Städten es schön haben wollen. Kann ihnen ja auch keiner verübeln.

    Eine Lösung der Wohnungsnot ist nicht einfach. Mir fällt keine wirklich gute ein.

    Es wurden viel zu viele, viel zu breite und viel zu schnelle Straßen für den Autoverkehr gebaut von Verkehrsministern.

    Wenn Politiker nicht Deinen Wünschen entsprechend handeln, hat das nichts mit "Markt ist schlecht" zu tun. Dazu sind Wahlen da. Das ist ein anderes Thema.

  • Sorry, 1 SH und 1 SN statt 2x SH; da hatte ich mich verguckt.

    Über Nr. 18 reden wir gerade, der steht aber natürlich noch nicht in meinen Onlinelisten.

    Ah, ok. Dann passt meine erste Auswertung jetzt:

    * Die drei Stadtstaaten haben diese Art Unfälle außerorts natürlich gar nicht, Berlin aber drei innerorts.

    * Niedersachsen und vor allem SH mit ihren vielen Radwegen haben diese Art der Unfälle etwas unterdurchschnittlich, aber keineswegs gar nicht – und eben gerade auf den Straßen, wo man nicht mit anderen Menschen rechnet. Bedenken muss man zudem den deutlich höheren Radverkehrsanteil, der sich in beiden Richtungen ("safety in numbers" und "mehr da, was man überfahren kann") auswirkt.

    * NRW läuft etwas außer Konkurrenz, weil ja ein großer Teil des Landes de facto eine riesige (und nicht eben für ihren Radverkehr bekannte) Megastadt ist. Auch die Radwege-Quote liegt "so dazwischen" und ich weiß auch nicht, ob das eventuell großteils Innerorts ist.

    * Ein weiterer Ausreißer ist das Saarland: Nur 1 Unfall in all den Jahren (3 wäre zu erwarten), aber ob der Radverkehrsquote selbst in Saarbrücken: Wo nix ist, kann man nix überfahren.

    * Ebenfalls unterdurchschnittlich ist BaWü, vor allem im Vergleich zu den Bayern nebenan: 24 zu 42 bei ähnlicher Bevölkerungszahl.

    * Generell extrem überdurchschnittlich ist der komplette Osten: Bei gerade 15% der Bevölkerung (weniger als Bayern alleine) kommt man auf 35% der tödlichen Unfälle, 84 in absoluter Zahl. Besonders gruselig ist Sachsen-Anhalt, wo die Chance als Roadkill zu enden viermal so hoch ist wie im Bundesdurchschnitt.

    Allgemein machen Überholunfälle außerorts nur rund 5% der im Straßenverkehr getöten Radfahrer aus bei rund 2 Fällen pro Monat – nur machen sie den Menschen halt am meisten Angst, weil man _vollständig_ vom Verhalten des Autofahrers abhängig ist und für diesen selbst Vorsatz eine Leichtigkeit wäre. Das viel beschworene "passive Fahrverhalten" nützt einem hier gar nichts. Entsprechend beeinflusst auch die Abwesenheit ländlicher Radwege ganz ganz extrem den Radverkehrsanteil und zwar durchaus von einem Dorf zum anderen.
    Da diese Unfälle keineswegs selten auch auf "besseren Feldwegen" mit minimalem Verkehrsaufkommen auftreten, halte ich auch die Einschätzung der ERA zur Notwendigkeit von Radwegen für falsch: Die Menge des Autoverkehrs spielt keine Rolle, sondern nur die Netzfunktion für den Rad- und zum Teil auch Fußverkehr.

    Straßen, die gar nicht dem allgemeinen Autoverkehr dienen sollen, würde ich zudem auch außerorts nicht mit [Zeichen 260] [Zusatzzeichen 1020-12] kennzeichnen, sondern als [Zeichen 244] [Zusatzzeichen 1020-30] . Die Mehrheit des Radverkehrs ergibt sich hier eh automatisch. Zum einen beinhaltet das ein (baulich eigentlich eh meist gebotenes) Tempolimit und zum anderen macht es diese Wege für Radfahrer von kaum befahrbaren Feldwegen unterscheidbar. Zudem kann ein solcher Weg dann die Netzfunktion von der Straße wegnehmen – mir fällt dazu immer die Bushaltestelle "Reinstorfer Kreuz" an der B216 kurz hinter Barendorf ein: Die sitzt genau an der Auto-Kreuzung – Radfahrer und Fußgänger kommen aber 800 m weiter westlich raus…

  • Allgemein machen Überholunfälle außerorts nur rund 5% der im Straßenverkehr getöten Radfahrer aus bei rund 2 Fällen pro Monat – nur machen sie den Menschen halt am meisten Angst, weil man _vollständig_ vom Verhalten des Autofahrers abhängig ist und für diesen selbst Vorsatz eine Leichtigkeit wäre.

    und das unterscheidet sich von jeder anderen Führung, jeder anderen Art der Teilnahme am Verkehr jetzt inwiefern? :/

    interessant finde ich den Ansatz, irgendwelche Schilder zu ändern.

    Wie genau verhindern die Fehlverhalten oder gar "Vorsatz"? Das erschließt sich mir noch nicht ganz.

    und natürlich spielt die Belastung mit KFZ eine Rolle. Ich bin in Thüringen, Sachsen-Anhalt, Brandenburg mit dem Rad unterwegs und es ist geradezu lachhaft, wenn ich mir vorstelle, dass da nun Radwege gebaut werden, weil das eben der kürzeste Weg von A-Dorf nach B-Dorf ist, ich aber auf diesem Abschnitt auf 5km genau von 0 Autos überholt werde. Ok: in 3 von 5 Fällen. in den übrigen Fällen fährt mal eines lang... :/

  • und natürlich spielt die Belastung mit KFZ eine Rolle. Ich bin in Thüringen, Sachsen-Anhalt, Brandenburg mit dem Rad unterwegs und es ist geradezu lachhaft, wenn ich mir vorstelle, dass da nun Radwege gebaut werden, weil das eben der kürzeste Weg von A-Dorf nach B-Dorf ist, ich aber auf diesem Abschnitt auf 5km genau von 0 Autos überholt werde. Ok: in 3 von 5 Fällen. in den übrigen Fällen fährt mal eines lang... :/

    Und genauso denkt der eine Autofahrer auch "Da wird schon keiner kommen, also muss ich auch nicht auf die Straße achten." und am Ende passieren die Unfälle genau da – übrigens bei weitem nicht nur diese, sondern auch "Auto trifft Baum, "Auto trifft Wildschwein", "Auto trifft Trecker" oder "Radfahrer trifft Schlagloch"… Und da setzt auch die Beschilderung an: Eine Anliegerstraße bestätigt dieses "du bist hier alleine" ja noch; eine Fahrradstraße dagegen "hier sind Radfahrer und du bist der Sonderfall".

    Was die Netz-Funktion angeht, definiere ich diese an erster Stelle über den Weg zur Grundschule. Zur Erinnerung: Diese Kinder dürfen auch in einer 30-Zone nicht auf der Fahrbahn fahren (auch wenn das de facto trotzdem passiert, da 30-Zonen auf Dörfern in der Regel keine dieser Bezeichnung würdigen Gehwege haben) – und auf dem Abschnitt zwischen den Dörfern willst du sie dazu zwingen? Und in der Regel ist das dann auch der Ort, wo der Supermarkt und ein besserer ÖPNV sind. Der Rest des Netz sind dann die Verbindungen zwischen den größeren Orten, aber da muss man über die nötige Verkehrslast dann in der Regel auch nicht mehr diskutieren (außerorts liegt die Hürde nach ERA bei 2500 Kfz/Tag).