Radfahren in...Dingenskirchen

  • Was würdet Ihr tun? Einen Schnaps trinken und die Sache verdrängen? Oder nachhaken und Anzeige mit ein paar einschlägigen Tatbeständen?

    Ich würde auf jeden Fall eine Anzeige erstatten, wenn ich keinen eigenen Fehler gemacht habe. Anhand des Videos sollte diese Prüfung ja problemlos möglich sein. Fahren gegen die Einbahnstraße mit Kontakt geht meiner mMn gar nicht.

    Nicht jeder Kontakt ist auch immer gleich ein Unfall.

    Soweit ich weiß, ist so ziemlich jeder Kontakt ein Unfall. Strafbare Unfallflucht liegt aber nur vor, wenn der Fahrer den Unfall bemerkt hat. Das dürfte hier nicht nachweisbar sein.

  • Werde nächsten Monat wieder in St. Peter-Ording sein. Vermutlich wird es dann immer noch eine Gehwegbenutzungspflicht innerhalb der Tempo 30-Zone geben.
    Besonders absurd finde ich allerdings die extrem hohe Helmtragequote bei den Radlern dort. Während die Einheimischen quasi helmlos radeln, sind die Auswärtigen fast ausnahmslos mit den Sicherheitsfetischen unterwegs - ob auf dem Teerdeich, in der Tempo 30-Zone, in der Fußgängerzone oder am Strand auf dem Weg zu den Pfahlbauten. Vermutlich alles Gelegenheitsradler, die mit dem Auto an der Küste sind und ihre blitzeblanken Räder einmal im Jahr während des Urlaubs nutzen. Zuhause in der Großstadt ist Radfahren ja ohnehin zu gefährlich . . .

  • Radfahren in Venlo: 6 Stunden mit fiets unterwegs, keine Sicherheitsfetische gesehen, bis, ach, da war doch was: Zwei behelmte Radler, eindeutig als Touris - mit Packtaschen an den Rädern - erkennbar, trauten der niederländischen Radinfrastruktur nicht. Hightechtrekkingräder und Ortliebtaschen, vermutlich aus dem großen Nachbarland nebenan, wo Darth Vader für das Fetischtragen wirbt.

  • Heute ein ganz besonders originelle Radverkehrsführung in SPO entdeckt. Kurz vor der Kreuzung beginnt ein Kombiweg, der allerdings an der folgenden Kreuzung nur Fahrbezieungen nach rechts oder links zulässt. Geradeaus gehts nicht per Kombiweg . . . .
    Hinter der Kreuzung ist rechts wieder ein Kombiweg, der jedoch soweit rechts abgesetzt beginnt, dass ein Radler dazu die durchgezogene Mittellinie der zu querenden Vorfahrtstraße überfahren müsste, samt dem Linksabbiegeaufstellstreifen.
    In welches Lehrbuch haben die Planer auf Eiderstedt denn geschaut?

  • Hi
    ist doch kein Problem. Will man geradeaus, bleibt man auf der Fahrbahn, da der hier beginnende Radweg genau dahin führt, wo man nicht hinmöchte. Nicht zielführend-> nicht zumutbar-> nicht benutzungspflichtig.

    Anscheinend traut die zuständige Behörde es den Dosenfahrern nicht zu, auf einer übersichtlichen Kreuzung die Radler nicht zu "übersehen" und über den Haufen zu fahren.
    Damit hat sie leider zu oft recht...

    bye
    Explosiv smilie_be_131.gif

  • ist doch kein Problem. Will man geradeaus, bleibt man auf der Fahrbahn, da der hier beginnende Radweg genau dahin führt, wo man nicht hinmöchte. Nicht zielführend-> nicht zumutbar-> nicht benutzungspflichtig.

    Klar, für mich kein Problem, aber der überwiegende Teil der Radler hier sind Auswärtige, die 1x im Jahr und wahrscheinlich dann nur in SPO radeln, einen Helm aufhaben und in der Tempo 20-Zone auf dem Gehweg radeln. Die werden mit so einer Kreuzung vollkommen überfordert. Und dann kracht es . . . bzw. es wurde mal wieder jemand übersehen . . .
    Ich fahre hier ja auch, insofern kein VZ am Gehweg hängt, nicht auf dem Gehweg, als einziger Radler!!!!!!! An der Stelle hängt nur eine Wegweisungstafeln für Radroute am Gehweg, macht damit aber noch keinen Kombiweg, nicht mal die Freigabe des Gehwegs für Radler. Bislang hatte noch kein Autofahrer gehupt.

  • Heute ein ganz besonders originelle Radverkehrsführung in SPO entdeckt. Kurz vor der Kreuzung beginnt ein Kombiweg, der allerdings an der folgenden Kreuzung nur Fahrbezieungen nach rechts oder links zulässt. Geradeaus gehts nicht per Kombiweg . . . .
    Hinter der Kreuzung ist rechts wieder ein Kombiweg, der jedoch soweit rechts abgesetzt beginnt, dass ein Radler dazu die durchgezogene Mittellinie der zu querenden Vorfahrtstraße überfahren müsste, samt dem Linksabbiegeaufstellstreifen.
    In welches Lehrbuch haben die Planer auf Eiderstedt denn geschaut?

    Stehen Verkehrszeichen nicht rechts von der Piste? ;)

  • Stehen Verkehrszeichen nicht rechts von der Piste?

    Daran kann man sich nicht festbeißen, im Zweifel da wo sie nicht stören und ihren Zweck erfüllen.
    Das Schild ist sinnlos aber unbedeutend. Die Gelegenheitsfahrer steigen ohnehin an jeder Kreuzung ab und schieben. Die "Profis" fahren auf der Fahrbahn geradeaus.

  • Die letzten Wochen war ich an der nordamerikanischen Westküste unterwegs. Zwar mit dem Auto, aber ich habe natürlich trotzdem immer einen Blick auf die örtliche Fahrradinfrastruktur gehabt. Begonnen habe ich meinen Trip in Vancouver, British-Columbia (Kanada). Deshalb werde ich hier einmal berichten wie es dort mit dem Radfahren aussieht (außerdem bin ich dort auch selber einen Tag auf das Rad gestiegen).
    Kurz: Während man bei uns noch schwadroniert, wird dort gemacht!
    Obwohl der ernsthafte von A-nach-B-Verkehr einen im Vergleich zu uns geringen Anteil an den Radfahrten hat, sieht man an allen Ecken der Stadt, dass man den Radverkehr fördern will. Manche Anlagen sind bereits fertig, andere kurz vor der Ausführung (man konnte in vielen Straßen schon die Markierungen für die später aufzubringenden Farbflächen sehen). Neben der Infrastruktur ist aber auch das Klima auf den Straßen sehr viel deutlich entspannter als bei uns. Ich war 4 Tage in Vancouver (davon die meiste Zeit Downtown) und ich habe nicht eine(!) Hupe gehört. Autofahrer bremsen sogar, wenn man bei Rot über die Ampel läuft und bleiben tiefentspannt. Die meisten fahren sogar dann erst wieder weiter, wenn man in aller Ruhe die andere Straßenseite erreicht hat.
    Jetzt zur Infrastruktur. Auf den Hauptstraßen gibt es zumeist einen Radfahrstreifen wie man ihn z.B. aus New York kennt. Die Nebenstraßen sind fast alle zu Fahrradstraßen umgewidmet worden. Ab und an gibt es auch eine komplett eigene Infrastruktur, die wirklich gut ist. Radwege von solcher Breite sind mir in Deutschland noch nicht untergekommen. Auch ist die eigene Beschilderung der Radverkehrsverbindungen so gut, dass man sich auch als Ortsfremder zurecht findet
    Hier ein paar Fotos:

    Selbsterklärend.
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    Spezielles Hinweisschild für Rechtsabbieger, dass ein Zweirichtungsradweg gekreuzt wird.
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    Perfekt ausgebauter Radweg, der später in eine sehr breite und ruhige Fahrradstraße übergeht.
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    Besagte Fahrradstraße, im Hintergrund eine Gruppe von ca. 20 Vorschulkindern unterwegs auf Fahrrädern. Man beachte auch die Lage der Fahrradpiktogramme. Zur Einrichtung dieser Fahrradstraße hat man übrigens die Durchfahrtsmöglichkeit für PKW unterbunden.
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    Weiter draußen heißt es dann "share the road".
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    Hier das andere Ende von Downtown, auf einer Art Zubringer hat man einfach eine Spur abgetrennt und einen Radweg eingerichtet.
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    Hinweisschild hinter einem Brückenpfeiler (dort befindet sich ein Aussichts- und Rastpunkt und durch den Pfeiler ist die Sicht auf den auf der anderen Seite des Pfeilers vorbeiführenden Radweg eingeschränkt).
    DSCF1275.JPG

    Natürlich gibt es auch Raum für Verbesserungen, hier gilt z.B. ebenfalls "share the road"...im Hintergrund eine Radfahrerin.
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    Zum Schluss noch eine, wie ich finde, schöne Sache auch Oregon. Ich habe sogar mehrere davon entdecken können.
    DSCF1417.JPG

  • Neben der Infrastruktur ist aber auch das Klima auf den Straßen sehr viel deutlich entspannter als bei uns

    Kann ich von einem USA-Urlaub (vor langer Zeit...) bestätigen. Nach 4 Wochen entspanntem Auto fahren in Kalifornien bekommt man fast einen Schock, wenn man wieder in HH im Taxi sitzt, so unterschiedlich ist der Aggressions-Nervositäts-Adrenalin-keine-Zeit-hab-Level.

    Aber könnte es auch daran liegen, dass es "drüben" ganz einfach wesentlich mehr Platz für alle Verkehrsteilnehmer gibt?

    "Terrorismus ist der Krieg der Armen und der Krieg ist der Terrorismus der Reichen"
    Peter Ustinov

  • Sicher auch. Überhaupt macht es die übliche Blockstruktur der Städte einfach, parallele Routen zu nutzen und so angenehmes Radfahren zu ermöglichen.
    Was sicher auch mit reinspielt: Hohe Strafen (wie ich feststellen durfte...war aber nur eine Parkzeitüberschreitung) und als Autofahrer hat man bei einem Unfall mit Personenschaden erst einmal gaaaaaaaaanz schlechte Karten. Soweit mir bekannt, haben viele auch gar keine Versicherung.

  • Müssen hier unbedingt so große Bilder gezeigt werden? Denkt mal an die Leute mit normalem Internet (DSL 2000)

    +1

    Wer Bilder nicht selbst skalieren mag, kann über den Reiter "Dateianhänge" Bilder hochladen. Mittels "Vorschau einfügen" lassen sich so auch wesentlich bandbreitenfreundlichere Varianten im Text einbinden.

  • Heute in der Nürnberger Bahnhofstraße. In Nürnberg sind mir schon so einige seltsame Konstrukte begegnet, auch wenn ich dort noch nie Fahrrad gefahren bin. Besonders die Gegend um den Hauptbahnhof bietet Spaß. Der ca. 150cm breite Hochbordradweg dort auf dem Bahnhofsvorplatz ist nämlich in beide Richtungen beblaut. Gut, nun ist ein Stück weiter östlich ein Streifen entlang der Bahn bebaut worden und in diesem Zuge wurden auch die Gehwege erneuert und ein Hochbordradweg angelegt. Letzteren gab es dort vorher nicht und auf der anderen Straßenseite gibt es ebenfalls keinen. Nun gut, Nürnberg hat als Spezialität ein Fahrradpiktogramm, welches verschiedene Radwege ziert.

    Was bedeutet es? "Achtung Fußgänger, dies ist ein Radweg!"? "Radfahrer, ihr dürft hier in beide Richtungen fahren!"?
    Mir fallen zu diesem Weg noch einige andere Fragen und Kritikpunkte ein, aber erst einmal interessiert mich das Piktogramm. Beblaut ist dieser Abschnitt bislang noch nicht, aber der Weg ist auch noch nicht ganz fertig. Das ist im Übrigen keine ganz unwichtig Route, erreicht man hierüber doch vom HBF kommend die Hochschule.