Ist der Pazifismus am Ende?
Wenn ich mir die Leute anschaue, die hin und wieder noch für „den Frieden“ demonstrieren, dann bin ich mir tatsächlich recht sicher, dass die so genannte Friedensbewegung einen Neustart benötigt.
Im März standen gegenüber meines Arbeitsplatzes in der Hamburger Innenstadt einige Banner herum, unter anderem dieses:
Dort steht, dass man den Überfall der russischen Armee auf die Menschen in der Ukraine verurteile. Nicht den Überfall auf die Ukraine. Und auch nicht den Überfall Russlands auf die Ukraine.
Nun weiß ich natürlich nicht, wer dieses Banner gedruckt hat, wer sich den Text dort ausgedacht hat, aber das ist ja die Dogwhistle schlechthin, laut der es gar keine Ukraine als Völkerrechtssubjekt gibt, wohl aber Menschen auf irgendeinem Gebiet, das auf der Landkarte unscharf als „Ukraine“ bezeichnet wird.
Wir hatten uns damals unfreiwillig noch mit ein paar Leuten dort unterhalten, deren Antwort auf die geopolitischen Spannungen dieser Welt leider nicht über „Abrüstung“ und „Ergeben“ hinausgeht. Die Ukraine möge sich einfach ergeben, dann wäre doch Frieden, Deutschland möge abrüsten, damit wir den russischen Bären nicht provozieren.
Passend dazu hielt damals eine junge Dame eine Rede, in der „bei Hamburg stationierte Atomwaffen“ erwähnt wurden. Sie hatte Büchel mit Büchen verwechselt.
Und ich denke, mit dieser Art von Friedensbewegung möchte ich persönlich dann doch nichts zu tun haben.