Wenn nicht, dann galt rechts vor links.
Weil das Ende des Sonderwegs nicht explizit angezeigt wird? Aber dann würden ja Autos auf einem fahren. Schwer vabödn.
Wenn nicht, dann galt rechts vor links.
Weil das Ende des Sonderwegs nicht explizit angezeigt wird? Aber dann würden ja Autos auf einem fahren. Schwer vabödn.
Weil das Ende des Sonderwegs nicht explizit angezeigt wird?
Meine Meinung: Nein, weil in §10 nur von abgesenkten Bordsteinen, bei deren Überfahren man niemanden gefährden darf, und vom Einfahren auf die Fahrbahn von anderen Straßenteilen die Rede ist (was da nicht explizit steht, aber offensichtlich gemeint ist: von anderen Straßenteilen der selben Straße). Das hat gar nichts mit Vorfahrt zu tun.
Vorfahrtregeln stehen in §8. Darin ist aber nicht von Sonderwegen die Rede, sondern nur Feld- und Waldwege sind von den allgemeinen Vorfahrtregeln ausgenommen.
Und die Frage bzgl. Fußgängern geht mir auch nicht aus dem Kopf: Sie müssen sich jetzt nach den allgemeinen Regeln des Latschens auf Fahrbahnen richten. Es gibt ja keine Sonderwege für sie und die Fahrbahn ist jetzt schon zu schmal für eine Fahrradstraße.
Gibt es denn in Jena einen aktiven Fuß e.V., der sich zu der Neubeschilderung geäußert hat?
Oder haben Fußgänger in anderer Form dazu Stellung bezogen?
Aus Fahrradfahrersicht ist es keine glückliche Lösung, einen gemeinsamen Fuß- und Radweg zu einer Fahrradstraße umzuschildern, wenn in der Straße keine exklusiven Fußgängerflächen vorhanden sind.
Die Fußgänger sind ja trotzdem vorhanden. Und Sinn der Fahrradstraße soll es ja sein, den Autoverkehr zu minimieren und/oder zu einem rücksichtsvolleren Verhalten gegenüber Fahrradfahrenden zu verpflichten. Die Fahrradstraße soll nicht dazu dienen, die Bedingungen für den Fußverkehr zu verschlechtern.
Denn Fuß- UND Fahrradverkehr (und ÖPNV) sind Verkehrsarten, die eine nachhaltige Mobilität für Alle ermöglichen.
Das verbietet es, den Fußverkehr gegen den Radverkehr und umgekehrt gegeneinander in Stellung zu bringen. Das könnte allenfalls einem "schurkischen" Verkehrsplaner in den Sinn kommen, der versucht die beiden Verkehrsarten Fuß- und Radverkehr gegeneinander auszuspielen.
der Fußverkehr ist dort nach meinem Empfinden auch gar nicht so gering.
Einen aktiven Fuß e.V. hat es in Jena nicht - nur mindestens ein Mitglied
Habe gerade meine Fotosammlung durchblättert und diese Aufnahme gefunden, die die Fahrradstraße Kleestraße zeigt:
Die Kleestraße führt an der Eilenriede entlang und ist früher einmal eine Straße gewesen, heute eine Fahrradstraße. In ihrem vorderen Teil (im Stadtteil Kleefeld) hat sie auf der Häuserseite einen Bürgersteig. In diesem Teil auf der einen Seite Wald, auf der anderen Seite einen Sportplatz und Schrebergärten, hatte die Straße noch nie einen richtigen Bürgersteig (allerdings einen parallel geführten Spaziergängerweg im Wald auf der anderen Seite des Grabens rechts im Bild. Link zu google-Satellitenbild:
Neulich ist mir dieses Fußweg-Schild aufgefallen, dass quasi einen Fußweg im Rasenstreifen neben der Fahrbahn anzeigt. Vermutlich stand es aber schon da, bevor die Kleestraße vor wenigen Jahren Fahrradstraße wurde. Bedeutet das jetzt, dass in dem Fall, dass ich von einem Auto oder Fahrrad angefahren werde (Autoverkehr ist zulässig in der Straße aber es findet tatsächlich nur wenig Autoverkehr statt), dass ich dann als Fußgänger eine Mitschuld bekomme wenn ich nicht auf dem "Dreckstreifen" neben der Fahrbahn gegangen bin?
Dann ist mir die Fahrradstraße-Lösung in Jena ja noch lieber. Da habe ich als Fußgänger gar nicht erst die Wahl, in einem "Dreckstreifen" neben der Fahrbahn zu gehen.
Das verbietet es, den Fußverkehr gegen den Radverkehr und umgekehrt gegeneinander in Stellung zu bringen. Das könnte allenfalls einem "schurkischen" Verkehrsplaner in den Sinn kommen, der versucht die beiden Verkehrsarten Fuß- und Radverkehr gegeneinander auszuspielen.
Das würde ich nicht ausschließen. Jena hat unter den deutschen Großstädten einen sehr hohen Fußgängeranteil von immer noch 35% im Modal Split. Und es werden jährlich neue aufgestellt, auch in Bereichen, wo man Schrittgeschwindigkeit fahren muss, um keine Fußgänger zu gefährden. Es gibt hier eine Tendenz, den Radverkehr von Flächen des Nahverkehrs fernzuhalten.
den Radverkehr von Flächen des Nahverkehrs fernzuhalten
Was ist denn genau der "Nahverkehr" bei euch? Hab ich nicht verstanden, sorry. Genau genommen ist Nahverkehr ja alles, was nah genug ist. Wenn ich z.B. mit dem VW T6 eine(!) Pizza bei der Pizzeria abhole, obwohl ich nur 500 Meter weiter weg wohne? Zuletzt gesehen in Puchheim, Ristorante El Molino
Nahverkehr = ÖPNV
Das würde ich nicht ausschließen
Nachdem das hier
vom sog. "Team Verkehrsorganisation" Jena kommt, würde ich auch nichts mehr ausschließen.
Jena hat Straßenbahn
Jena hat Busverkehr (immerhin eine Linie mit Elektroantrieb!)
Und ich werde (es dem NAhverkehrJena) nicht vergessen, dass auch meine BEschwerden zum Nahüberholen sinngem. kam: "das sind Busse, da sitzen mehr Menschen drin, da müssen sie halt mal Rücksicht nehmen."
Selbst wenn die Radfahrer in der Überzahl sind, lässt sich der Jenaer Nahverkehr nicht aufhalten:
Critical Mass 2020 als angemeldete Demonstration mit gut 500 Teilnehmern, Ordnern und Blaulicht-Begleitung vorn und hinten. Einen geschlossenen Verband konnte einer der StraBa-Fahrer darin nicht erkennen und schneidet sich am Holzmarkt unter Dauerbimmeln quer durch den Zug.
Die Stellungnahme seines Arbeitgebers las sich danach genauso, schließlich sei die Aktion nicht hinreichend in den Medien angekündigt worden, von daher konnte der Fahrer ja gar nicht wissen, was er da vor sich hatte und überhaupt muss er ja seinen Fahrplan einhalten ...
Selbst wenn die Radfahrer in der Überzahl sind, lässt sich der Jenaer Nahverkehr nicht aufhalten:
Critical Mass 2020 als angemeldete Demonstration mit gut 500 Teilnehmern, Ordnern und Blaulicht-Begleitung vorn und hinten. Einen geschlossenen Verband konnte einer der StraBa-Fahrer darin nicht erkennen und schneidet sich am Holzmarkt unter Dauerbimmeln quer durch den Zug.
Die Stellungnahme seines Arbeitgebers las sich danach genauso, schließlich sei die Aktion nicht hinreichend in den Medien angekündigt worden, von daher konnte der Fahrer ja gar nicht wissen, was er da vor sich hatte und überhaupt muss er ja seinen Fahrplan einhalten ...
Und die Blaulicht-Truppe hat den Berserker gewähren lassen?
Natürlich, war schließlich kein Autokorso und es ist ja keiner unter die Räder gekommen
Bin auch mal gespannt, ob die Stadt die ausgestellten Ausnahmegenehmigungen, die die Gärtnerei da für das Befahren des Geh- und Radweges bekommen hat, jetzt auf Fahrradstraße umgeschrieben wurden.
Und wie so oft frag ich mich: warum stellt die Stadt dafür eigentliche Ausnahmegenehmigungen aus? Die Gärtnerei kann von "hinten" angefahren werden, wie es auch alle Kunden machen. Aber hey..
Dem Anschein nach "Ja" oder die Mitarbeiter machen das einfach in gewohnter Manier.
Zumindest kam mir heute ein Transporter der Firma auf der echten Fahrradstraße nördlich der Straßenbahnhaltestelle entgegen. Immerhin schlich er da gezwungenermaßen hinter einem Radfahrer hinterher, der wohl keine Lust hatte, überholt zu werden und nicht nach rechts an den Rand kuschte.
Tja, stellt sich mal wieder die Frage, ob die Ausnahmegenehmigung so überhaupt zulässig ist...
ganz egal, ob Geh/Radweg oder Fahrradstraße. Eine Zuwegung zum Grundstück besteht auch anderweitig.
Ich habe es mit in den Fragekatalog aufgenommen
bislang gab es dort hinten einen Abschnitt, der zwar als Fahrradstraße ausgewiesen war, aber irgendwie eher Lade- und Fahrstraße der anliegenden Gärtnerei ist.
Sieht dann regelmäßig so aus:
Zu (nicht nur) meiner Überraschung hat unsere Stadt den Bruder des Gärtners (dessen Firmensitz in der Gärtnerei ist) mit der Planung eines Radwegs am anderen Ende der Stadt beauftragt: https://sessionnet.jena.de/sessionnet/bue…107584&type=do&
hm, ja nun...
also wenn Unternehmer XY sein Handwerk versteht, warum dann nicht beauftragen?
die 3 Variantenvorschläge müsst ich mir morgen mal in Ruhe durcharbeiten. Aber 2+3 sehen schon arg kurvig aus. hm.
also wenn Unternehmer XY sein Handwerk versteht, warum dann nicht beauftragen?
Weil die Bürger Jenas evtl. davon ausgehen, dass der ohnehin bezahlte "Fachdienst Stadtentwicklung" sein Handwerk natürlich ebenfalls versteht, viel besser als ein Landschaftsarchitekt, und sowas selbstverständlich selber macht? Oder sind die alle auf Kur?
Selbst eine echt große Verwaltung wie in Hamburg bekommt es nicht hin, die unterschiedliche Auftragssituation stets zu 100% in-house abzudecken. In diesen Fällen sind Planungsbüros dann einfach wie Leiharbeiter: die fangen Auftragsspitzen ab oder springen bei geänderter Priorisierung ein.
Eine gute Alternative dazu gibt es meines Erachtens nicht. Entweder hat man zu viel Personal für zu wenig Projekte - oder es bleiben Projekte einfach in der Schublade und werden jahrzehnte nicht weitergeplant.