Radfahren in Lüneburg

  • Wenn man es mit Arschlöchern zu tun hat, braucht es halt robuste Lösungen – zumal man die da auch nicht so einfach abschleppen kann und Strafzettel einfach aus der Portokasse zahlen. Interessant die Piktogramme, immer wenn es unter 1,5 m Abstand sind.

    Hier in Lüneburg sind die entfernten Poller offenbar Teil eines größeren Programmes gegen Hindernisse auf Radwegen; siehe hier (vor allem Seite 70):

    https://ratsinfo.stadt.lueneburg.de/bi/___tmp/tmp/45081036/5C7yJZBXWOYBbNArDoFmJCIBmBVHPdKeA4DdWJnA/qJKdGrRa/82-Anlagen/01/Gesamtpraesentation.pdf

    In der Präsentation werden übrigens auch die Projekte für die kommenden Jahre vorgestellt, inklusive einer Skizze für die Sternkreuzung, die mir weit besser zusagt als die "Angstweichen" im Radverkehrskonzept.

    Für das kommende Jahr sind es dann schonmal drei (+die "Micromängel"): Bahnbrücke Soltauer bis Heidkamp (bzw. Grundschule Hasenburger Berg, wo man dann ja durch's Grüne fahren kann), ein weiteres Stück Dahlenburger (Pulverweg bis Ziegelkamp; hoffentlich auch inklusive 241 statt des 240 an der Südseite…) und der Radweg nach Ebensberg.

  • Ich bin dort an den vergangenen Sonntagen mal unauffällig langgefahren, aber entweder war der Parkdruck nicht hoch genug oder die Leute haben dann doch irgendwo anders geparkt. Auf dem Radweg wurde jedenfalls nicht geparkt, in den umliegenden Straßen allerdings auch nicht.

    Am 10.12. kommt es zum großen Derby MTV gegen LSK - vielleicht lohnt es sich dann nochmal zu gucken.

  • Kleinvieh macht auch Mist…

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    www.google.de

    Bei der Benutzungspflicht hier hatte ich bereits Ende September auf §45 (1c) hingewiesen und sehr schnell die Zusage bekommen, dass die entfernt wird – das Problem ist weniger die 30-Zone (Fahrradweiche direkt vor deren Ende ist manchmal sogar sinnvoll) als vielmehr Konflikte mit der Bushaltestelle.

    Heute vorbei gekommen und jetzt sind's da gähnen leer aus:

  • Die Lüneburger Landeszeitung berichtet über Planungen für den Umbau der so genannten Sternkreuzung:

    Mehr Sicherheit für Fahradfahrer: Soll die Stern-Kreuzung umgebaut werden?
    Die Stern-Kreuzung nahe der Salztherme soll fahrradfreundlicher werden. Doch ein geplanter Umbau wurde im Mobilitätsausschuss stark kritisiert, weil andere…
    www.landeszeitung.de

    Dazu gibt es natürlich wieder die obligatorischen Drunterkommentare, in denen ausführlich das Fehlverhalten von Radfahrern skizziert wird und auf dem zweiten Blick recht deutlich wird, dass überraschend häufig eine Fehlinterpretation der Verkehrsregeln durch die Windschutzscheibe hindurch vorlag.

    Ich tippe mich derweil wieder dumm und dusselig beim Versuch, den Leuten zu erklären, ob man an solchen Kreisverkehren mit dem Fahrrad Vorfahrt hat oder nicht oder ob man trotz der Fahrradfurt absteigen muss oder ob Radfahrer nur Vorfahrt haben, wenn die Furt rot markiert ist.

    Und dann habe ich auch gleich wieder eine gewisse Idee, warum es an solchen Kreuzungen häufiger Konflikte gibt.

  • Ich finde es immer wieder erschreckend, wie politisch aufgeladen und unsachlich (zumindest bei Facebook) solche Planungen diskutiert werden. Der SPD-Vertreter stimmt auch wohlfeil ins Grünen-Bashing ein (vorher "erstmal Straßen in Ordnung bringen", "konstruierte Unfallschwerpunkte", "intakte Infrastruktur (...) zerstören", "grüne Fahrrad-Oasen").

  • Aus bislang ungeklärter Ursache geriet ein aufgemotzter Audi A7 aufgrund überhöhter Geschwindigkeit von der Straße ab ...

    Also ich weiß ja nicht, wie es Euch geht, aber ich lese da eine Ursache direkt nach dem Modellnamen ...

    In Hamburg: Audi kracht gegen Ampelmast – Insassen flüchten
    Ein schwerer Verkehrsunfall in Neuland beschäftigt seit Dienstagabend die Ermittler des Verkehrsunfalldienstes der Polizei. Ein Audi war nahe der Autobahn
    www.mopo.de
  • Vielleicht könnte man anstatt der großen, aufwendigen und teuren Umbau-Lösungen auch mit deutlich geringerem Aufwand schnelle Verbesserungen für den Radverkehr an den Lüneburger Kreuzungen erreichen?


    Am Beispiel der Sternkreuzung:

    Bremsschwellen auf den freien Rechtsabbiegern.

    Umwidmen der Rechtsabbiegestreifen in Nord- und Südrichtung als Radstreifen - dann hätte man mehr Aufstellflächefür die Fahrräder.

    Für die Maßnahmen bräuchte man Farbe und Fahrbahnmarkierungen, Bremsschwellen und sowas wie kleine Poller oder Begrenzungen.


    Das könnte man doch an vielen Knotenpunkten relativ schnell und kostengünstig umsetzen, bis dann in ein paar Jahren der große Umbau folgt.

  • Ist die Frage "an welcher Straße führt ein Radweg über einen Zebrastreifen?" eigentlich so eine intellektuelle Herausforderung, dass man darauf nicht eine einzige halbwegs qualifizierte Antwort bekommt? *aufreg*

  • Ich tippe mich derweil wieder dumm und dusselig beim Versuch, den Leuten zu erklären, ob man an solchen Kreisverkehren mit dem Fahrrad Vorfahrt hat oder nicht oder ob man trotz der Fahrradfurt absteigen muss oder ob Radfahrer nur Vorfahrt haben, wenn die Furt rot markiert ist.

    Und dann habe ich auch gleich wieder eine gewisse Idee, warum es an solchen Kreuzungen häufiger Konflikte gibt.

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    Bevorrechtigt zwischen dem Zebrastreifen über den freien Rechtsabbieger und dann rum um den Kreisverkehr... hui, da habt ihr aber auch abenteuerliche Konstruktionen bei euch. Und dann jemand erklären, dass es auf der Fahrbahn gefährlicher wäre :rolleyes::rolleyes:

  • https://www.google.com/maps/@53.24062…i8192?entry=ttu

    Bevorrechtigt zwischen dem Zebrastreifen über den freien Rechtsabbieger und dann rum um den Kreisverkehr... hui, da habt ihr aber auch abenteuerliche Konstruktionen bei euch. Und dann jemand erklären, dass es auf der Fahrbahn gefährlicher wäre :rolleyes::rolleyes:

    Und du kannst sicher sein, dass du früher oder später an jemanden geraten wirst, der dir dort vorsätzlich die Vorfahrt nehmen wird. Oder wie man es halt als Kraftfahrer nennt: „Radfahrer müssen sich an die Regeln halten!“

  • Und du kannst sicher sein, dass du früher oder später an jemanden geraten wirst, der dir dort vorsätzlich die Vorfahrt nehmen wird. Oder wie man es halt als Kraftfahrer nennt: „Radfahrer müssen sich an die Regeln halten!“

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    Noch ein wenig virtuell bei euch rumgefahren, fleißig linksseitige Benutzungspflichten innerorts, um dann in dieser sehr interessanten Variante von - soll man das indirektes Rechtsgradeausabbiegen nennen - zu münden. Alter Schwede ... da kann zumindest den Rest der Woche demütig auf die Kreationen hier bei uns schauen ^^

  • Ja hat was, diese Radinfra, dazu in Straßen, die den Titel Weg haben. Immerhin mit Kombi-Scheibe in der Fußgänger-Ampel auf der anderen Seite und extra keine Aufstellfläche.

    Glaubt man der allgemeinen Fahrradbubble-Argumentation müssen in Lüneburg 80% mit dem Radl unterwegs sein, bei so viel Pflicht-Radwegen.

  • Wieso, im Gegensatz zu bei uns, haben Radler hier ganz eindeutig immer Vorfahrt.

    Hält allerdings einige (wenige, aber laute) Autofahrer:innen nicht davon ab, irgendwas von "am Zebrastreifen absteigen" zu phantasieren. Ich vermute, dass das mit der Sonderregelung für Kinder zu tun hat, die auf dem Gehweg radeln – die müssen ja tatsächlich an jeder Einmündung absteigen.

    Was den Radverkehrsanteil angeht, haben wir eine Umfrage, die von 31% spricht. Auf dem Stadtring ist es tendenziell weniger (zumal man den wegen der vielen Ampeln eigentlich vermeidet), dafür isses woanders quasi normal, wenn da mehr Fahrräder als Autos sind. An sich gibt es hier auch kaum jemanden, der nicht zumindest hin und wieder mit dem Fahrrad unterwegs ist – selbst Herr Pols von der CDU musste das im Mobilitätsausschuss am Mittwoch nochmal extra betonen (bevor er den Umbau als Geldverschwendung bezeichnen wollte, dann aber bei "von den 4 Mio gibt's 75% vom Bund" recht kleinlaut wurde…).

  • Wieso, im Gegensatz zu bei uns, haben Radler hier ganz eindeutig immer Vorfahrt.

    Für uns ganz eindeutig. Bei einer anderen Diskussion vor einigen Monaten stand für die versammelte Facebook-Kapazität fest, dass Radfahrer hier keine Vorfahrt haben, weil es einen Fußgängerüberweg gäbe. Und das Zeichen 205? Joa, das, öh, gehört bestimmt zum Fußgängerüberweg.

  • Das VZ205 richtet sich ausschließlich an Fahrzeugführende. Aber das haben auch viele Straßenverkehrsbehörden bis heute leider nicht verinnerlicht.

    VZ205 - Ge- oder Verbot

    1. Wer ein Fahrzeug führt, muss Vorfahrt gewähren.

    2. Wer ein Fahrzeug führt, darf bis zu 10 m vor diesem Zeichen nicht halten, wenn es dadurch verdeckt wird.

    Erläuterung
    Das Zeichen steht unmittelbar vor der Kreuzung oder Einmündung. Es kann durch dasselbe Zeichen mit Zusatzzeichen, das die Entfernung angibt, angekündigt sein.

  • .....

    Am Beispiel der Sternkreuzung:

    Bremsschwellen auf den freien Rechtsabbiegern.

    ...

    Schwellen sehe ich als sehr kritsch an. Um die Ecke wurde ja Höhe Goethestraße die Aufflasterung vorgenommen, um für eine niedrigere Geschwindigkeit Höhe Kurpark zu sorgen. Ich quere die Stelle täglich und schaue zuerst immer bei herannahenden Fahrzeugen auf den Fahrzeugtyp. Gerade Menschen in SUV neigen dazu, da ungebremst mit mehr als 50 km/h rüberzuballern anstatt abzubremsen. Das befürchte ich bei einer Schwelle beim freien Rechtsabbieger Soltauer Str./ Uelzener bzw. Lindenstr. /Salzstr. ebenso.

  • Nun war es in den letzten Tagen mal wieder etwas wärmer, knapp 10 °C, und als jemand, der auch gerne mal zu Fuß unterwegs ist, bin ich echt angefressen: Alle, die mir in den letzten Tagen im Straßenverkehr dumm gekommen sind, saßen auf dem Fahrrad.

    Ich habe den Eindruck, dass jetzt wieder die eingerosteten Räder aus dem Keller geholt werden und doch ein wesentlicher Unterschied zwischen den so genannten Ganzjahresradlern und Schönwetterradlern besteht, so man denn bei 10 °C schon „schönes Wetter“ annehmen möchte.

    Aber kaum gehe ich vor die Tür, werde ich auf dem Gehweg beiseite geklingelt, weil sich hier am Amselweg die Leute nicht trauen, die Kreuzung auf der Fahrbahn zu überqueren (was ja auch häufig genug von entgegenkommenden Linksabbiegern sanktioniert wird), sondern die Fußgängerampel nehmen und dann auf dem Gehweg weiterfahren. Zu Fuß den Fußgängerüberweg queren ist auch lustig, wenn ein Auto anhält, aber links und rechts noch Fahrräder vorbeifahren.

    Und dann gibt’s den berühmten Endgegner Vor dem Neuen Tore, wo einem die Leute mit dem Fahrrad einfach hintenrein fahren, weil sie sich nicht anders zu helfen wissen, wenn man nach dem Klingeln nicht auf die Fahrbahn ausweicht oder sich in Luft auflöst. Oder die mit Kopfsteinpflaster verzierte Innenstadt, das die lieben Radfahrer auf die Gehwege treibt (hier auch direkt bei Google StreetView zu sehen).

    Natürlich ist mir klar, dass auch diese Probleme von der Infrastruktur mitverursacht werden. Die Breite des gemeinsamen Fuß- und Radweges Vor dem Neuen Tore ist ja beinahe kriminell, dort kann nun wirklich niemand davon ausgehen, es könnte dort eine konfliktfreie Koexistenz nichtmotorisierter Verkehrsteilnehmer geben.

    Nur kann ich auch nachvollziehen, dass dieses allgegenwärtige Gemecker in Richtung der lieben Radfahrer in den gesellschaftlichen Netzwerken eben auch einen wahren Kern hat, selbst wenn ich den Faktor der miserablen Infrastruktur berücksichtige: Einige Leute verhalten sich auf dem Rad einfach total bescheuert und rücksichtslos. Und auch wenn das nur die üblichen fünf Prozent sind, sind es eben jene, die das Bild des Radverkehrs prägen.

    Aber wenn ich kraft Zeichen 240 gezwungen werde, auf einem untermaßigen Gehweg zu fahren, dann fahre ich in meiner lieben Not nicht dem Fußgänger in die Hacken. Wenn auf der Fahrbahn Kopfsteinpflaster liegt, dann fahre ich nicht in der Gegenwart von Fußgängern auf dem Gehweg.

    Ich wundere mich, dass dieses Verhalten auch im Frühjahr 2024 noch anzutreffen ist.