Fahrradklimatest 2020

  • Nein.

    1. Das Foto zeigt eine andere Stelle

    2. In der Salzstraße endet der VBB bereits an der Kreuzung Johannisstraße

    Danke für den Hinweis, ich hatte in dem Zitat das falsche Bild aus deiner Bildersammlung ausgewählt.

    Aber das hier ist das richtige Bild, das die veränderte Kreuzungsgestaltung zeigt:

    Und hier noch mal zum Vergleich die alte Kreuzungsgestaltung:

    https://media04.kreiszeitung-wochenblatt.de/article/2015/0….jpg?1563518406

    In der alten Form hatten an der Kreuzung die Fußgänger auf der Hansestraße keinen Vorrang gegenüber dem Fahrzeugverkehr, der aus der Salzstraße herausgefahren ist.

    In der neuen Form der Kreuzung haben die Fußgänger jetzt sowohl Vorrang gegenüber dem Verkehr, der von der Hansestraße in die Salzstraße einbiegt als auch Vorrang gegenüber dem Verkehr, der aus der Salzstraße rausfährt.

    https://www.google.com/maps/@53.60277…h/data=!3m1!1e3

    (Link zur Satellitenaufnahme)

    In Hannover gibt es viele Seitenstraßen mit aufgepflasterten Einmündungen, zum Beispiel mündet hier die Baumstraße in die Marienstraße. Die Fußgänger, die auf dem Bürgersteig der Marienstraße gehen, haben Vorrang vor dem Autoverkehr, egal aus welcher Richtung der Autoverkehr kommt. Auch der weiße Kombi, der hier gerade herausfährt aus der Baumstraße, muss einen Fußgänger passieren lassen.

  • n der neuen Form der Kreuzung haben die Fußgänger jetzt sowohl Vorrang gegenüber dem Verkehr, der von der Hansestraße in die Salzstraße einbiegt als auch Vorrang gegenüber dem Verkehr, der aus der Salzstraße rausfährt.

    Nein, wieso sollten Fußgänger dort gegenüber Fahrzeugen aus der Salzstraße Vorrang haben? Zwischen der Johannisstraße und der Hansestraße ist die Salzstraße kein VBB.

  • Nein, wieso sollten Fußgänger dort gegenüber Fahrzeugen aus der Salzstraße Vorrang haben? Zwischen der Johannisstraße und der Hansestraße ist die Salzstraße kein VBB.

    Zunächst mal ist mit das ganz praktisch aufgefallen, dass es sich so verhält, dass an einer Stelle an der eine Straßeneinmündung aufgepflastert ist und dann über einen abgesenkten Bordstein auf eine Querstraße mündet der Fußverkehr augenscheinlich Vorrang hat. Ob das mal in der Fahrschule thematisiert wurde, kann ich nicht mehr sagen.

    Aber es gibt ja heutzutage diese youtube-Fahrstunden. In diesem Video wird das m. E. gut und richtig erläutert:

    Externer Inhalt www.youtube.com
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    Der Video dauert 9 Minuten, aber die ersten 3 Minuten reichen aus, dort wird das eindeutig erklärt, dass alle Fußgänger die deinen Fahrweg queren, Vorrang haben, wenn du über eine aufgepflasterte Straßeneinmündung mit abgesenktem Bordstein fährst um auf eine andere Straße einzubiegen oder drüber weg zu fahren.

    Hier zwei Beispielbilder von der Marienstraße:

    Das erste zeigt eine solche Kreuzungssituation aus Fußgängersicht.

    Das schwarze SUV muss allen anderen Verkehrsteilnehmern Vorrang gewähren.

    Die Stelle auf streetview:

    https://www.google.com/maps/@52.36903…!7i13312!8i6656

    Und hier noch mal dieselbe Stelle, aber aus Sicht eines Verkehrsteilnehmers, der aus der Höltystraße in die Marienstraße hineinfahren will: Der Radfahrer muss dem Fußgänger Vorrang gewähren!

    https://www.google.com/maps/@52.36883…!7i13312!8i6656

    Das zweite Bild zeigt die Situation an der Einmündung Papenstieg aus Autofahrersicht.

    Hier ist nur der Fußgängervorrang eingezeichnet.

    Aber die anderen Verkehrsteilnehmer, die auf der Marienstraße fahren, in die ich hineinfahren will, sind ebenfalls vorrangberechtigt.

    Deshalb steht das Vorfahrt achten Schild überflüssigerweise dort. Wenn es nicht dort stehen würde, dann wäre die Vorfahrt, bzw. Vorrangsituation genau dieselbe!

    Die Stelle auf streetview:

    https://www.google.com/maps/@52.36900…!7i13312!8i6656

  • Ich fürchte, das Problem ist, das die Meisten, egal wie du die Frage formulierst, die "gefühlte Sicherheit" als Grundlage zur Beantwortung einer Frage nach Sicherheit nehmen werden.

    Und da schneiden möglichst weit vom "gefährlichem KFZ-Verkehr" abgesetzte Hochbordradwege, solange sie baulich ok sind, am Besten ab.

    So berechtigt diese Kritik sein mag, ist es jedoch kein Grund, den Fahrradklimatest in Frage zu stellen. Es hat schließlich Ursachen, dass viele Menschen gut ausgebaute Hochbordradwege als sicher empfinden.

    Nimm mal zum Beispiel diese Zeitungsmeldung aus Hannover von heute früh:

    "Illegales Autorennen in Hannover: Mercedes-Fahrer prallt gegen Laterne

    Am Sonntag haben sich in der Innenstadt Hannovers offenbar zwei Fahrer ein illegales Autorennen geliefert."

    https://www.rnd.de/panorama/illeg…3TKXCPZA6I.html

    Die Autofahrerschaft arbeitet intensiv daran ihren grottenschlechten Ruf bei den Radfahrern auszubauen. Und der Verkehrsminister gibt Gummi, um Raser in Schutz zu nehmen.

    Und du erwartest, dass sich Radfahrer so verhalten, wie das manche Hundebesitzer von Passanten erwarten. "Jetzt seien Sie mal nicht so schreckhaft, der tut nichts." Das ist der häufigste Satz, den du von Hundebesitzern zu hören bekommst. Der zweithäufigste ist: "Das hat er noch nie getan." ;)

    Die Autofahrerschaft hat es in der Hand an ihrem Image zu arbeiten. Und es gibt technische Verbesserungen, wie zum Beispiel ISA (Intelligent Speed Adaption). Diese Chancen werden jedoch vertan. Geschwindigkeitskontrollen zum Beispiel werden als "Abzocke" verunglimpft. ISA wird als Tempobremse (=Spaßbremse) schlecht geredet.

    Als Radfahrer sagst du dir dann: Mit dem Autoverkehr so wenig Kontakt wie möglich. Und es ist tragisch, wenn daraus eine Radverkehrsinfrastruktur entsteht, die tödliche Kontakte mit dem Autoverkehr begünstigen, anstatt diese Gefahr zu minimieren. (Abbiegeunfälle)

    Eine gelungene Fahrradinfrastruktur ist möglich. Die erreicht man aber nicht dadurch, dass man alle Hochbordradwege einfach umpflügt. Und ich bin mir sicher, dass der Mehrheit der Radfahrer*innen, die an dem Test teilnehmen, die Problematik sehr wohl bewusst ist, dass Hochbordradwege auch ein Gefährdungspotenzial haben.

  • So berechtigt diese Kritik sein mag, ist es jedoch kein Grund, den Fahrradklimatest in Frage zu stellen. Es hat schließlich Ursachen, dass viele Menschen gut ausgebaute Hochbordradwege als sicher empfinden.

    Das ist ja das Problem :Der Widerspruch zwischen objektiv, durch Unfallforscher ermitteltes, Unfallrisiko und subjektiv empfundener Sicherheit.

  • Auch breite Radfahrstreifen auf der Fahrbahn sind nicht automatisch sicherer. Beziehungsweise sie bremsen den Radverkehr aus, wenn sie zugeparkt oder zugestellt werden. Das ist ja auch eine der Fragen in dem Fahrradklimatest:

    "Frage 7. In meiner Stadt ...überwacht die Stadt bzw. Gemeinde streng, dass Autos nicht auf Radwegen parken. <<< << < > >> >>> ...wird großzügig geduldet, wenn Autofahrer*innen auf Radwegen parken."

    Hier könnte man noch ergänzen auf Radwegen und Radfahrstreifen. Ich bin mir sicher, dass viele Radfahrer das unterscheiden können.

    In Frage 14 werden dann beide Begriffe verwendet:

    "Frage 14. In meiner Stadt ...gibt es keine Hindernisse auf Radwegen und Radfahrstreifen. <<< << < > >> >>> ...gibt es viele Hindernisse auf Radwegen und Radfahrstreifen (z. B. Laternen, Drängelgitter, Werbeständer)."

    Die in Klammern genannten Hindernisse sind allerdings für Hochbordradwege typisch, nicht für Radfahrstreifen.

    Allerdings bezweifle ich, dass Unfallforscher objektiv ein höheres Unfallrisiko auf Hochbordradwegen ermittelt haben. Das mag zutreffen im Vergleich zu Radfahrstreifen auf der Fahrbahn. Aber trifft es zum Beispiel auch zu im Vergleich zu keiner Form von Radverkehrsinfrastruktur?

    Oder im Vergleich zu Hochbordradwegen, die rechtzeitig vor einer Kreuzung auf die Fahrbahn heruntergeführt werden, damit im Kreuzungsbereich selbst die Radfahrer*innen besser gesehen werden können? Ich sehe darin einen guten Kompromiss, der subjektives Sicherheitsempfinden und objektive Unfallforschungsergebnisse zusammenbringen kann.

    Wenn ich in Hannover andere Radfahrer frage, warum sie nicht so gerne die neu angelegten Radfahrstreifen in der Goethestraße benutzen, um in die Stadt zu fahren, dann kommt als häufige Antwort: Die sind so oft zugeparkt. Bei Hochbordradwegen kommt das auch vor, aber deutlich seltener.

    Satellitenbild von der Goethestraße:

    https://www.google.com/maps/@52.37458…m/data=!3m1!1e3

  • Warum ist oll den eine Fahrbahn keine Fahrradinfrastruktur sein?

    Aber tatsächlich wäre eine Untersuchung bzw. ein objektiver Vergleich zwischen der Gefahr von reinem Fahrbahnradln zu FR-Streifen zu Hochboardradweg interessant. Es besteht aber sicher von offizieller Seite wenig Interesse daran sich selber ins Knie zu schießen. Vielleicht kommt ja irgendwann ein Student und macht seine Masterarbeit darüber.

  • So berechtigt diese Kritik sein mag, ist es jedoch kein Grund, den Fahrradklimatest in Frage zu stellen. Es hat schließlich Ursachen, dass viele Menschen gut ausgebaute Hochbordradwege als sicher empfinden.

    Ein wichtiger Punkt wird sein, dass sie nicht aufgeklärt werden. Das wäre eigentlich Aufgabe des ADFCs. Der verschweigt nicht nur bewusst die Fakten, sondern versucht sogar noch andere Annahmen zu bestärken. Da hatte ich als Beispiel die Frage 17 (?) genannt, in der der Sicherheit die gefühlte Unsicherheit entgegengesetzt wurde.

    Allerdings bezweifle ich, dass Unfallforscher objektiv ein höheres Unfallrisiko auf Hochbordradwegen ermittelt haben. Das mag zutreffen im Vergleich zu Radfahrstreifen auf der Fahrbahn. Aber trifft es zum Beispiel auch zu im Vergleich zu keiner Form von Radverkehrsinfrastruktur?

    Selbstverständlich wurde es gemacht. Als Beispiel nenne ich einmal die Studie "Verkehrssichere Anlage und Gestaltung von Radwegen" der BASt, nach der ausgesucht "gute" Radwege an Hauptverkehrsstraßen es selbst zwischen den Knotenpunkten nicht schaffen, sicherer zu sein als die Fahrbahn. Und dann kommen wir zu den Knotenpunkten ... Dabei ist auch noch zu bedenken, dass auf der Fahrbahn fast die Hälfte der Unfälle Unfälle mit dem ruhendem Verkehr sind und durch eine vernünftige Fahrlinie leicht zu vermeiden wären. Oder die dänische Studie von Bach, Rossbach und Jörgensen (Titel ist mir gerade entfallen) mit einem Vorher-Nachher-Vergleich. Oder ....

    Wissenschaftlich gesehen ist das Ding durch. Es gibt nur keine finanzstarken Gruppen, die das immer wieder aufs Tablett bringen können. Und die finanzstarken habe allesamt ein Interesse daran, dass es eben nicht dort landet.

  • Bei Hochbordradwegen kommt das genauso vor, aber dann sind es die Leute ja gewohnt, einfach auf den Gehweg auszuweichen. Immer schön nach unten treten...

    In Hannover werden eindeutig die Radfahrstreifen deutlich häufiger zugestellt oder zugeparkt als die Hochbordradwege. Es gibt ja auch viel mehr Möglichkeiten dazu. Die meisten Hochbordradwege befinden sich hinter einer Wand von parkenden Autos. (Das macht sie ja so gefährlich.) Der Radfahrstreifen dagegen befindet sich direkt auf dem rechten Fahrbahnrand. Um mit einem Auto auf dem Hochbordradweg parken zu können, müsstest du die Wand parkender Autos überwinden. Oder an den äußersten Enden, das ist in der Regel in einem Kreuzungsbereich, auf den Hochbordradweg auffahren. Dort und an Einfahrten stehen allerdings in der Regel Poller, um genau das zu verhindern.

    Möglicherweise könnte der Hochbordradweg dadurch verbessert werden, dass er im Kreuzungsbereich auf die Fahrbahn geführt wird.

    Das Radfahrer "immer schön nach unten treten" halte ich für nicht zutreffend. Vermutlich wird es auch Radfahrer*innen mit der Mentalität geben "nach oben buckeln und nach unten treten". Aber schon diese Redewendung ist komplett daneben. Es ist ein reines Wortspiel. Und obwohl es "nur" ein Wortspiel ist, rückt es Radfahrer*innen in ein schlechtes Licht. Das muss ich nicht übernehmen, um dann damit auch noch meinen Radfahrerkolleg*innen eins reinzuwürgen, und das auch noch ohne evidente Grundlage.

    Es gibt auch einzelne Radfahrer*innen, die sich daneben benehmen: Leider ist es oft eng auf Rad- und Fußwegen, weil an manchen Stellen von der Verkehrsverwaltung immer noch an viel zu schmalen verpflichtenden Hochbordradwegen festgehalten wird. Und trotzdem kommt es nur relativ selten zu gefährlichen Situationen zwischen Radfahrern und Fußgängern.

    In Hannover wurde beim Fahrradklimatest 2018 die Frage nach Konflikten von Radfahrern mit Fußgängern mit 3,7 (Im Vergleich Stade: 3,8) bewertet.

    Für die Frage nach Konflikten mit Autofahrern gab es die Note 4,4 in Hannover (Im Vergleich Stade: 3,9).

    https://object-manager.com/om_map_fahrrad…18/Hannover.pdf

    https://object-manager.com/om_map_fahrrad…/2018/Stade.pdf

    Die Aussage, dass Fahrradfahrer auf Hochbordradwegen es angeblich gewohnt seien, einfach auf den Gehweg auszuweichen, weil sie ja angeblich notorisch nach unten treten, wie du es behauptest, widerspreche ich entschieden.

    Solche Situationen wie hier auf der Goethestraße nerven viele Fahrradfahrer*innen und sie kommen auf Radfahrstreifen deutlich häufiger vor als auf Hochbordradwegen, die hinter parkenden Autos langgeführt werden. Viele Fahrradfahrerinnen mögen es überhaupt nicht, an solchen Stellen die ordnungswidrig abgestellten PKW zu umfahren. Und leider hat man oft den Eindruck, dass das Fehlverhalten der Autofahrer behördlich geduldet wird.

    Auf diesem Bild sieht man dass die Radfahrerin nicht auf den Gehweg ausweicht, obwohl sie die Möglichkeit hätte, dort bequem über einen abgeflachten Bordstein hin zu gelangen. Da ist nichts mit: "Immer schön nach unten treten..."

  • Solche Situationen wie hier auf der Goethestraße nerven viele Fahrradfahrer*innen und sie kommen auf Radfahrstreifen deutlich häufiger vor als auf Hochbordradwegen, die hinter parkenden Autos langgeführt werden. Viele Fahrradfahrerinnen mögen es überhaupt nicht, an solchen Stellen die ordnungswidrig abgestellten PKW zu umfahren. Und leider hat man oft den Eindruck, dass das Fehlverhalten der Autofahrer behördlich geduldet wird.

    Ja. Falschparker. Ärgerlich. Gegenwärtig kaum Kontrolldruck.

    Gleichzeitig wird bei solchen Fotos ganz häufig so getan, als ob Rad Fahrende automatisch unter dem von hinten mit 80 Sachen heranrollenden LKW landen würden. Wenn die ganzen Übertreibungen und Ausschmückungen stimmten, hätten wir eine signifikante Zahl von Todesfälle an solchen Stellen zu verzeichnen. Insbesondere bei der tatsächlichen Falschparkerfrequenz!

    Haben wir aber aber nicht. Stattdessen werden Rad Fahrende weiterhin von Abbiegern zermatscht.

    Rad Fahrende befinden sich auch nicht im "Wahrnehmungsfreien Raum" in solchen Situationen. Die fahren im direkten Sichtfeld der dahinter fahrenden KFZ! Da gibts kein "Übersehen". Da muss man schon aktiv weggucken, um nicht zu antizipieren, dass da gleich ein Rad Fahrender die Spur wechselt.

  • Das ist halt der Unterschied. Ungeübte, langsame, vorsichtige Radfahrer fahren lieber auf dem Hochbord, da man bei träumenden Fußgängern bremsen und ausweichen kann. Man muss nur nach vorne schauen. Fehler gehen eher glimpflich aus, da man ja schon recht langsam ist.

    Bei einem blockierten Radfahrstreifen muss man sich jedoch wie auf dem Beschleunigungsstreifen einer Autobahn nach links einfädeln, dabei den Verkehr von hinten beobachten und abschätzen, ob ein Einfädeln möglich ist. Das ist natürlich schwieriger je langsamer man selber ist und je weniger sicher man einen Schulterblick beherrscht oder man einen guten Spiegel hat. Oder man nichtmal sicher mit einer Hand fahren kann. Verschätzt man sich, kann man schnell auf einem Auto oder unter einem Lkw oder SUV liegen. Auch wenn die Autofahrer von hinten aufpassen müssen, so sagt die Erfahrung dass nicht alle da auf einscherende Radfahrer Rücksicht nehmen.

    Das ist halt genau das Thema. Der routinierte Radfahrer mit 25km/h verreißt halt beim Schulterblick nicht mal eben das Lenkrad, sondern schaut mehrfach, streckt den Arm raus und ist oft nur wenige km/h langsamer als der Verkehr auf der Fahrbahn. Dagegen ist ein Hochbordradweg bei dem Tempo eher ein Spießrutenlauf um verträumte Fußgänger herum. Da genügt schon ein falsches Abschätzen und es kracht.

    Daher wird es nie DIE perfekte Lösung geben.

  • Das ist ja das Problem :Der Widerspruch zwischen objektiv, durch Unfallforscher ermitteltes, Unfallrisiko und subjektiv empfundener Sicherheit.

    Das Problem besteht leider darin, dass buchstäblich alle, egal ob Laien am Stammtisch, Parlamentarier, Verwaltungsbeamte, Polizisten, Richter, Medien oder Umwelt-NGOs gar nicht wahrhaben wollen, dass es da überhaupt einen Widerspruch gibt. Auch dann nicht, wenn man sie darauf hinweist und das Argument mit Statistiken untermauert. Sie halten sich die Ohren zu, zitieren Churchill oder lenken zum Schein ein, um endlich ihre Ruhe zu haben (und um gleich darauf dem nächsten Diskussionspartner unbeeindruckt wieder die alte Leier vorzujammern).

    Wenn Einsicht und Lernen was ändern würde, wären da draußen nicht so viele Leute übergewichtig.

  • Das ist halt der Unterschied. Ungeübte, langsame, vorsichtige Radfahrer fahren lieber auf dem Hochbord, da man bei träumenden Fußgängern bremsen und ausweichen kann. Man muss nur nach vorne schauen. Fehler gehen eher glimpflich aus, da man ja schon recht langsam ist.

    Und werden beim Ausweichen dann "böse Kampfradler", die den Gehweg benutzen und das Leben der dort befindlichen Fußgänger aufs äusserste gefährden.:evil:

  • Der routinierte Radfahrer mit 25km/h verreißt halt beim Schulterblick nicht mal eben das Lenkrad, sondern schaut mehrfach, streckt den Arm raus und ist oft nur wenige km/h langsamer als der Verkehr auf der Fahrbahn. Dagegen ist ein Hochbordradweg bei dem Tempo eher ein Spießrutenlauf um verträumte Fußgänger herum. Da genügt schon ein falsches Abschätzen und es kracht.

    Daher wird es nie DIE perfekte Lösung geben.

    Auch das finde ich eine problematische Zuschreibung:

    "Der routinierte Radfahrer mit 25 km/h ..."

    Ich bin ein routinierter Radfahrer, aber ich fahre in der Regel langsamer als 25 km/h. Routiniert heißt nicht unbedingt auch gut trainiert.

    Und auch viele "Nach Möglichkeit stets Hochbord-Radfahrer" sind sehr routiniert. Aber eben nicht unbedingt darin, auf mehrspurigen Fahrbahnen zu fahren.

    Wenn dann ein Auto am Fahrbahnrand einer mehrspurigen Straße hält, dann werden viele durchaus routinierte Radfahrer hinter dem Wagen so lange warten, bis sich eine sehr große Lücke auftut. Und sie werden vermutlich auf eine deutlich größere Lücke warten als der Radfahrer, der mit 25 km/h sich flüssiger in die zweite Fahrspur einordnen kann, um dem Hindernis auf der Fahrbahn auszuweichen.

    Diese Wartezeit ist um so länger, je höher die Geschwindigkeitsdifferenz ist. Deshalb halte ich auch eine möglichst niedriges Tempolimit für entscheidend, um das Fahrbahnradeln populärer zu machen.

    Im Prinzip ist es ja bereits heute so, dass für schnelle Radfahrer keine Radwege-Benutzungspflicht besteht, nämlich dann, wenn sie ein sogenanntes "Speed-Pedelic" (Tretunterstützung bis 45 km/h) benutzen anstatt ein normales Fahrrad. Solche Fahrradfahrer, die auf einem "Speed-Pedelic" unterwegs sind, dürfen den Radweg gar nicht benutzen. Ich glaube nicht einmal dann, wenn der Radweg für Mofas freigegeben ist. Aber da bin ich mir grad nicht so ganz sicher.

    Fahrradfahrer sind sehr viel schmaler als Autofahrer, da sollte man Fahrradfahrern ganz einfach eine doppelte Wegeführung anbieten, wo es möglich ist. Die Fahrbahn möglicherweise inklusive einem breiten Schutzstreifen auf der Fahrbahn + ein Hochbord-Angebotsradweg. Autofahrer nehmen ja, obwohl sie meistens alleine im Fahrzeug sitzen, auch die doppelte Querschnittsbreite in Anspruch, also so viel Platz wie zwei Radfahrer*innen, die nebeneinander fahren.

    Radfahrstreifen auf der Fahrbahn dann, wenn sicher gestellt ist, dass die nicht zugestellt werden und das Tempo auf der Fahrbahn niedrig ist. (30 km/h).

  • Und werden beim Ausweichen dann "böse Kampfradler", die den Gehweg benutzen und das Leben der dort befindlichen Fußgänger aufs äusserste gefährden.:evil:

    Die allermeisten tödlich verunglückten Verkehrsopfer sind Fahrer oder Beifahrer eines KFZ.

    Zum Glück kommt es nur sehr selten vor, dass ein Radfahrer einen Fußgänger so unglücklich anfährt, dass der stirbt.

    Nach meiner Erinnerung ist das in Hannover schon viele Jahre her, als am Maschsee-Radweg ein solcher Unfall in der Nähe eines Fahrbahn-Überweges passierte. Und dabei ist der Unfallverursachende Radfahrer nicht einmal besonders schnell gefahren.

    Vielleicht hast du deine Bemerkung ja auch ironisch gemeint?

  • Fahrradfahrer sind sehr viel schmaler als Autofahrer, da sollte man Fahrradfahrern ganz einfach eine doppelte Wegeführung anbieten, wo es möglich ist.

    :/

    Wegeführung 1 - Fahrbahn.

    Wegeführung 2 - nicht benutzungspflichtiger, Richtlinienkonformer Radweg

    ?

    joa, kann man machen

    Die Fahrbahn möglicherweise inklusive einem breiten Schutzstreifen auf der Fahrbahn + ein Hochbord-Angebotsradweg. Autofahrer nehmen ja, obwohl sie meistens alleine im Fahrzeug sitzen, auch die doppelte Querschnittsbreite in Anspruch, also so viel Platz wie zwei Radfahrer*innen, die nebeneinander fahren.

    ein breiter Schutzstreifen ist wie ein schmaler Schutzstreifen: überflüssig.

    entweder, der Radfahrer ist auf der Fahrbahn unterwegs und kann trotz Gegenverkehrs überholt werden, dann ist der Schutzstreifen breit. Aber dann brauch ich ihn nicht.

    oder der Radfahrer ist auf der Fahrbahn unterwegs und kann bei Gegenverkehr nicht überholt werden. Dann ist der Schutzstreifen in Regel- oder Mindestmaß und ich brauche ihn nicht.

    Niemand braucht den da.


    Radfahrstreifen auf der Fahrbahn dann, wenn sicher gestellt ist, dass die nicht zugestellt werden und das Tempo auf der Fahrbahn niedrig ist. (30 km/h).

    wait, what?

    - wie will man sicher stellen, dass der nicht zugeparkt wird? Achso, PBL. X/

    - bei T30 brauch ich gar-keine Radwege. Niemand braucht das. Weil die Differenzgeschwindigkeit einfach so gering ist.

  • Ein wichtiger Punkt wird sein, dass sie nicht aufgeklärt werden. Das wäre eigentlich Aufgabe des ADFCs. Der verschweigt nicht nur bewusst die Fakten, sondern versucht sogar noch andere Annahmen zu bestärken....

    Ja, natürlich!

    Ziel des ADFC ist es nun einmal, den Radverkehrsanteil zu erhöhen bzw. mehr Menschen auf`s Fahrrad zu bekommen. Dazu ist nun einmal gefühlte Sicherheit notwendig. Objektive Sicherheit (die Abwesenheit von unvertretbaren Risiken) interessiert den ADFC nicht. Das ist auch nicht deren Aufgabe.

    Das Problem besteht leider darin, dass buchstäblich alle, egal ob Laien am Stammtisch, Parlamentarier, Verwaltungsbeamte, Polizisten, Richter, Medien oder Umwelt-NGOs gar nicht wahrhaben wollen, dass es da überhaupt einen Widerspruch gibt. Auch dann nicht, wenn man sie darauf hinweist und das Argument mit Statistiken untermauert. Sie halten sich die Ohren zu, zitieren Churchill oder lenken zum Schein ein, um endlich ihre Ruhe zu haben (und um gleich darauf dem nächsten Diskussionspartner unbeeindruckt wieder die alte Leier vorzujammern).

    ...

    Der Unterschied zwischen objektiver Sicherheit und empfundener Sicherheit ist zentraler Bestandteil einer Ausbildung, die mit Gefahrenabwehr zu tun hat. So oft kann man auch gar nicht krank sein, um das nicht mitzubekommen. Die Verwaltungsbeamte und Polizisten, die ich kenne, wissen das auch alle.

    Verwaltungsbeamte und Polizisten sind aber nun einmal nicht unabhängig, sondern von Weisungen der politischen Ebene abhängig. Und natürlich wollen Politiker das machen, womit sie wiedergewählt wird.

    Für Verkehrssicherheit interessiert sich bei uns in der Ratsversammlung keine Sau.