Corona

  • Es wird immer "Eigenverantwortung" gefordert. Wie gut das funktioniert, kann ich gerade wunderbar beobachten:

    Meine Tochter hatte heute die klare Ansage, bei einem weiteren positiven Test in der Klasse sofort nach hause zu kommen.

    Sie war die einzige. Der Rest der Klasse hat jetzt noch ganz normalen Unterricht - nach 6 positiven Schnelltests in der Klasse in zwei Tagen.

    Meine zweite Tochter haben wir zum Schutz der anderen Kinder sofort aus der Schule abgeholt. Denn sie hatte gestern auch Kontakt zu einem Kind mit positivem Schnelltest.

    Und was hören wir da von einem anderen Kind:

    Die Schwester meinem Sitznachbarn hat auch Corona. Der ist natürlich weiterhin in der Schule.

    "Eigenverantwortung" funktioniert nicht. Zur Eindämmung müssen klare und deutliche Regeln existieren.

    Aber der Staat macht ja leider überhaupt nichts mehr.

  • Bei uns scheint die Vorgehensweise zur Eindämmung den Schulen individuell überlassen zu sein. Es gibt aber ein stadtweites System bei positiven Diagnosen.

    Unsere Schule schreibt:

    Procedure in the Case of a Positive Self-test

    If a self-test is positive, the person concerned should isolate themselves immediately.

    The school management immediately informs the health authority.

    The health authority immediately orders a PCR test and informs about how to proceed.

    Das gilt auch für Kinder, die bei den Selbsttests zu Schulbeginn auffallen. Die werden in der Schule isoliert, bis die Eltern abholen. Leider (eher: zum Glück) ist mir gerade kein positiver Fall bekannt.

    Viel Glück den eigenen Kindern. Es muss sich ja nicht jeder Kontakt angesteckt haben.

  • Zumindest in Bayern ist das die normale Vorgehensweise.

    - Kinder, die beim Testen in der Schule positiv sind, werden separiert von der Klasse und müssen abgeholt werden.

    - 1. Kontakte und Haushalt/Familie gehen mindestens 7 Tage in Quarantäne, bevor sie sich frei testen können

    Die andere Frage ist natürlich, wie das mit der Nachverfolgung klappt, die meisten Gesundheitsämter hier dürften schon wieder überfordert sein damit. Jetzt nach den Herbstferien ist schon einiges geboten.

  • Was sollte der Staat denn deiner Meinung nach machen? Ich hatte sehr früh schon den Gedanken, dass die Corona-Tests in den Schulen stattfinden sollten von zertifizierten Test-Labors, die eine Bescheinigung ausstellen, die auch dafür gegolten hätte, zum Beispiel nachmittags zum Fitness-Studio zu gehen oder zu einer anderen Einrichtung wie Friseur oder Restaurant.

    Klar hätte das eine Menge Geld gekostet. (Und in den Schulen hätte man stundenplantechnisch durch unterschiedliche Anfangszeiten das unterstützen müssen.) Aber es wäre erstens eine deutlich zuverlässigere Maßnahme gewesen als die Selbsttests, bei denen die Eltern oder bei erwachsenen Schülern diese selbst allein per Unterschrift bescheinigen, dass sie negativ getestet sind.

    Zweitens wäre es nicht nur wegen des Schulbesuchs selbst attraktiv gewesen, in die Schule zu gehen und sich der Test-Prozedur zu unterziehen, sondern es hätte quasi einen "Mehrwert" gehabt. Nämlich die Möglichkeit zu nachmittäglichen Aktivitäten mit 3G-Vorgabe.

    Um aber die Impfquote hoch zu treiben hat man es bei Selbst-Tests in den Schulen belassen, von denen seit den Herbstferien 2021 in Niedersachsen auch noch die ausgenommen wurden, die geimpft sind. (Nach den Sommerferien mussten sich noch alle selbst testen.) Es gibt allerdings auch Schulklassen, in denen weiter die Selbsttests an alle Schüler ausgeteilt werden, weil keiner der Schüler angegeben hat, dass er geimpft sei. Auch dann nicht, wenn er tatsächlich geimpft ist. Und diese Schüler benutzen auch nach Auskunft einer Bekannten entsprechend den Vorgaben (z. Z. dreimal wöchentlich) den Test.

    Andere wiederum halten das für übertrieben (geimpft sein + testen), die würden entsprechende staatliche Aktivitäten (z. B. kostenlose Bürgertests auch für Geimpfte) nicht nur für übertrieben halten. Die sähen außerdem darin die Impfbereitschaft dadurch gefährdet, weil wenn sich alle kostenlos testen lassen könnten, dann würde sich ja keiner mehr impfen lassen, so eine weit verbreitete Meinung, die von vielen Politikern gerne weiterverbreitet wird.

    Trotzdem hielte ich es für richtig zum kostenlosen Bürgertest für Alle zurückzukehren, zumal dann auch für die tatsächliche Verbreitung von Corona eine bessere Datenlage möglich ist. Das ist auch in Hinblick auf die Frage Dritt-Impfung von erheblicher Bedeutung.

    Was gar nicht geht sind diese "Pädagoge Doktor Prügelpeitsch"-Empfehlungen, diese "Bestraforgien" für Nicht-Geimpfte, die möglichst von allen gesellschaftlichen Aktivitäten ausgeschlossen gehören, wie manche meinen. Der Anreiz durch Impfen vor einem schweren, möglicherweise tödlichen Corona-Verlauf geschützt zu sein ist auch ein großer Anreiz für die Impfung.

  • Mein Ältester ist als Ältester (12) und einzig Geimpfter in seiner Klasse langsam genervt, dass er dauernd aufgerufen wird.

    Wenn in einer einzigen Schulklasse innerhalb von zwei Wochen plötzlich 20 Prozent der Kinder positiv sind, muss doch irgendwo eine Lücke in der Verteidigung sein.

  • Aber der Staat macht ja leider überhaupt nichts mehr.

    Habe gerade einen Anruf aus der Schule bekommen. Die Schule besteht auf die Präsenzpflicht :cursing:

    Sie wird keine durch das Infektionsgeschehen begründeten Fehlzeiten in der Klasse entschuldigen.

    Zur Erinnerung: in der Klasse gab es diese Woche fünf positive Schnelltests, einer der Klassenlehrer noch dazu. Von drei der PCR-Tests liegen bisher Ergebnisse vor. Zwei sind positiv.

    Das ist für die Schule aber keine Entschuldigung. Nach Haltung der Schulleitung müssen die Kinder trotzdem in den Unterricht kommen. Die Inzidenz der Altersgruppe aus den letzten drei Wochen: 198 ➝ 322 ➝584

    Zum Glück sind wenigstens die Lehrer kooperativ und haben uns gebeten, eine Entschuldigung wegen einer normalen Erkrankung zu schreiben.

  • Ich frage mich, wie immer noch Menschen die Sinnhaftigkeit der Impfungen infrage stellen können.

    Andere Grafik, gleiche Aussage:

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  • Der Rest der Klasse hat jetzt noch ganz normalen Unterricht - nach 6 positiven Schnelltests in der Klasse in zwei Tagen.

    Die Schwester meinem Sitznachbarn hat auch Corona. Der ist natürlich weiterhin in der Schule.

    Aber der Staat macht ja leider überhaupt nichts mehr.

    Mag an den Zahlen in Bayern liegen, läuft hier anders, zumindest aber bester Freund von K2 und seine Schwestern hatten in den Ferien Kontakt zu Corona-Kind.

    Alle Quarantäne, aber nur 7 Tage.

    Montag Freund freigetestet, deswegen Dienstag morgen in der Schule, dort aber positiv getestet, also Heim geschickt. Heute Morgen PCR-Bestätigung von Freund, heute Mittag GA Klasse offiziell komplett in Quarantäne geschickt, K2 hat mich gerade fröhlich angerufen. Muss mal schauen, was das für die Rest-Familie heißt, schätze K1 freut sich auch.

  • Also wenn ich Dich richtig verstehe, war der PCR-Test noch 6 oder gar 7 Tage nach der Infektion noch negativ.

    Das ist ganz schön lange.

    Ich habe ja morgen einen Offlabel-Impftermin für meine Kinder. Und eigentlich wollte ich 72 Stunden nach der möglichen Infektion einen PCR-Test machen lassen, um eine Impfung bei aktiver Infektion auszuschließen.

    Aber wenn der Test auch bei Kindern eventuell erst so spät positiv wird, klappt das natürlich nicht.

  • Ich nehme an, es wäre eine Push-Mitteilung aufgeploppt, hätte ich so etwas nicht überall abgestellt. In meinem Fall leuchtete nur eine rot umrandete 1 neben dem App-Symbol.

    Da ich schon mehrfach rote Meldungen hatte seit dem Zeitpunkt der -- frühestmöglichen -- Installation der App: Bei zugelassenen Push-up-Meldungen in den Systemeinstellungen erfolgt in der Tat eine.

    Edit: beim iPhone 12 pro jedenfalls. Wie verlässlich das ist, kann ich natürlich nicht statistisch valide aussagen.