• Schon komisch

    Ganz ehrlich: Ich verstehe es einfach nicht: weder vom Bauch noch vom Kopf. Ich bin Jg. 1972 und habe fast jede scheiß Kinderkrankheit mitgemacht. Kannte jemanden mit Kinderlähmung. Und nun so viele Skrupel wegen - pardon: lächerlicher! Impfwirkungen (nicht etwa "Nebenwirkungen"). Bitte missverstehe mich nicht, ich richte mich nicht gegen dich als Person, dein Kommentar dient mir nur als Aufhänger, als Trigger. Ich verstehe es _wirklich_ nicht.:

    Der Durchschnitt der Bevölkerung: grillt und isst Fleisch, schluckt bedenkenlos Schmerztabletten, isst sowieso zu viel und das Falsche, bewegt sich nicht genug, verpestet sonstwie die Luft, trinkt aus Plastikflaschen, raucht, kifft, genießt Acrylamide, fährt Auto (gar Motorrad) - aber bei Millionen verabreichter Impfdosen gibt es ein paar Dutzend Komplikationen - "oh, ich weiß nicht so recht, Gertrudes Freundin hatte argen Schüttelfrost und Kopfweh. Lieber nich".

    Nein, ich versteh es nicht.

    „Zeigen wir dem staunenden Ausländer einen neuen Beweis für ein aufstrebendes Deutschland, in dem der Kraftfahrer nicht nur auf den Autobahnen, sondern auf allen Straßen durch den Radfahrer freie, sichere Bahn findet.“ (Reichsverkehrsministerium, 1934)

  • Nein, ich versteh es nicht.

    Das Verstehen finde ich ehrlich gesagt nicht weiter schwer. Für die Ablehnung der Impfung gibt es genügend Ansätze, die mehr oder weniger weit verbreitet sind.

    • Allgemeines Misstrauen gegen den Staat
    • Angst vor Nebenwirkungen, die noch keiner kennt*
    • Unterschätzen der Gefährlichkeit von Corona

    Einige Menschen kommen da halt zu dem Schluss, dass sie keine Impfung möchten.

    * die Angst vor unbekannten Nebenwirkungen teile ich übrigens. RNA-Impfstoffe wurden vorher nie an Menschen getestet (zumindest nicht im großen Stil). Und jetzt wird diese neue Technik unter höchstem politischen Druck entwickelt und direkt verimpft. Das ist ein ganz schön großes Glücksspiel.

  • Das Verstehen finde ich ehrlich gesagt nicht weiter schwer. Für die Ablehnung der Impfung gibt es genügend Ansätze, die mehr oder weniger weit verbreitet sind.

    • Allgemeines Misstrauen gegen den Staat
    • Angst vor Nebenwirkungen, die noch keiner kennt*
    • Unterschätzen der Gefährlichkeit von Corona

    Einige Menschen kommen da halt zu dem Schluss, dass sie keine Impfung möchten.

    * die Angst vor unbekannten Nebenwirkungen teile ich übrigens. RNA-Impfstoffe wurden vorher nie an Menschen getestet (zumindest nicht im großen Stil). Und jetzt wird diese neue Technik unter höchstem politischen Druck entwickelt und direkt verimpft. Das ist ein ganz schön großes Glücksspiel.

    Ich würde noch ergänzen, dass uns Corona ja mal offiziell als harmlose Grippe, für die es keine Masken braucht, vorgestellt wurde. Und wohl viele auch deshalb davon ausgehen, dass sie zu den 90+% gehören, die eine mögliche Coronainfektion mehr oder weniger locker wegstecken.

    Mir persönlich ist auch eine 10%-Chance, daran ernsthaft zu erkranken, viel zu hoch. Deshalb will ich geimpft werden. Die Unterteilung der Gesellschaft in Menschen mit Impfnachweis und "Übrige" mit praktischen Auswirkungen aufs Leben finde ich momentan allerdings ziemlich krass.

  • Wer Bedenken gegenüber den RNA-Impfstoffen hat, kann sich ja aber auch mit einem der Impfstoffe impfen lassen, welche auf herkömmlichen Weg entwickelt/hergestellt werden.

    Der Punkt ist hier trotzdem (selbst wenn man mal von irgendwelchen Langzeitfolgen absieht, die in der Tat bereits aus rein mechanistischen Überlegungen höchst unwahrscheinlich sind), dass wir derzeit eben keinen Unterschied von mehreren Größenordnungen zwischen der Wahrscheinlichkeit von Impfnebenwirkungen und der Wahrscheinlichkeit von bleibenden Schäden durch Corona haben (wie es bei anderen Impfungen die Regel ist). Das hängt auch damit zusammen, dass Corona zwar nicht harmlos, aber eben für junge und gesunde Menschen auch nicht wahnsinnig gefährlich ist.

  • Mir war - warum auch immer - ab Anfang Februar 2020 klar, dass Corona keine harmlose Erkrankung ist.

    Eigentlich ist Covid19 nur eine ganz normale Erkältung. Uns fehlt bloß die Grundimmunität, die wir gegebüber anderen Erkältungen haben. Die Impfung baut die Grundimmunität auf, wir werden uns aber trotzdem alle über kurz oder lang infizieren, weil Covid19 endemisch werden wird.

    Solange Dummheit als plausible Erklärung ausreicht, sollte man keinen Vorsatz annehmen.

  • Über welche Kanäle wurde das mit der harmlosen Grippe verbreitet?

    Über alle? Beispiel:

    Zitat

    Zur "Einordnung" betonte Spahn, dass der Krankheitsverlauf beim Coronavirus milder sei als etwa bei einer Grippe. "An einer Grippe, wenn sie schwer verläuft, sterben in Deutschland bis zu 20.000 Menschen im Jahr."

    Auf die Frage, ob in Deutschland wie in China auch die Abschottung ganzer Städte möglich sei, führte Spahn das Beispiel von Masern an, die deutlich ansteckender seien als das Coronavirus. "Und wir bekommen auch einen Masern-Ausbruch in Deutschland mit deutlich milderen Maßnahmen in den Griff, als wir sie derzeit in China sehen."

    ntv - Montag, 27. Januar 2020

  • ...dass wir derzeit eben keinen Unterschied von mehreren Größenordnungen zwischen der Wahrscheinlichkeit von Impfnebenwirkungen und der Wahrscheinlichkeit von bleibenden Schäden durch Corona haben.

    Ich meine neulich gehört zu haben, dass in D von insgesamt 3 Millionen Infizierten 90.000 "an oder mit" Corona gestorben sind. Das wären 3%.

    Also wenn das stimmt (ich hab nicht recherchiert, vielleicht hab ichs falsch verstanden) wäre das m.M.n. eine sehr sehr hohe Gefahr, an einer Coronainfektion zu sterben, verglichen mit anderen Infektionen, Komplikationen, etc.

    Wäre echt gut, wenn man mal belastbare Vergleichszahlen hätte. Infektionen mit Krankenhauskeimen z.B. sollen ja auch viele dahinraffen, die "eigentlich" gar nicht sterben müssten.

  • Achtung: CFR ist nicht gleich IFR. Gerade wenn man eine hohe Dunkelziffer an nicht erkannten Infektionen hat (war gerade am Anfang der Fall als wir noch keine so ausgeklügelte Teststrategie hatten) ist die IFR deutlich niedriger. Die IFR liegt bei Corona deutlich unter einem Prozent. Weiterhin ist sie höchst altersabhängig. Für unter 30 Jährige liegt sie bei weniger als 0.1% (Quelle: https://doi.org/10.1007/s10654-020-00698-1 )

  • Nach einem Tipp von einer Freundin, dass in einem westlichen Münchner Stadtteil frei geimpft wird zwischen 14-17 Uhr, bin ich heute Nachmittag mit dem Radl auf gut Glück auf Menzing gefahren. Die hatte am Vormittag Ihre 14-jähringe Tochter ebendort impfen lassen, mit Biontech.

    Und tatsächlich gabs in einer Scheune, die gerade zu einem Corona-Testzentrum aufgestiegen ist, nicht nur einen relativ unauffälligen Zettel an der Tür, man könne hier auch Corona-Impftermine ausmachen, sondern an der Anmeldung die Auskunft, ja, kein Problem, Arzt anwesend.

    Zur Auswahl gabs für meine Altersgruppe & Geschlecht dann Astra oder Johnson. Nachdem mir mein Gedächtnis vorgegaukelt hat, zu wissen,dass Johnson bei den Thrombosen etwas seltener vertreten ist, die Wirksamkeit aber trotz nur einer Impfung etwas höher, hab ich mich für ein mögliches Gerinnsel von Johnson entschieden, auch weil es mit einer Impfung dann rum ist,wer will schon ständig nach München radln.

    Bis jetzt hab ich mir es verkniffen nun irgendwelche Statistiken zu suchen um mein angebliches Wissen zu stützen.

    Aufklärungsgespräch -> nein (hat meine Frau im Impfzentrum auch nicht bekommen)

    Zettel mit Unterschrift -> musste man abgeben (dito)

    Eintrag ins Impfbuch -> ja (dito)

    Ich bin dann, nach der Impfung, der Aufforderung danach 15 Minuten vor dem Impfzentrum zu warten, ob ich vom Bankerl kipp, nachgekommen und wieder heim geradelt. Weitere Hinweise. 2 Tage keinen Sport und keinen Alkohol. Gut das Alltagsradln kein Sport ist, und Bier kein Alkohol.

    So nun hoffe ich ob dem Ambiente (ob das nun im Brucker Impfzentrum so viel anders gewesen wäre, keine Ahnung), dass das auch Impfstoff war, und kein Wasser, und bin nun sozusagen 2.-Klasse geimpft. Der letzte in meinem Bekanntenkreis, der auch Impfwillig war.

  • Wochenmarkt endlich wieder ohne Maske.

    In Hannover konnten die Wochenmarktbesucher aufgrund gesunkener Inzidenzwerte das erste Mal seit rund einem Jahr wieder ohne Schutzmaske einkaufen gehen.

    Mit einigen Weiterhin-Masken-Trägern hatte ich gesprochen: Nicht alle wussten davon. Vielleicht waren auch einige dabei, denen das zu unsicher erschien, es aber so nicht direkt sagten. Die Antworten hingen auch ein Stück weit davon ab, ob ich selbst dabei eine Maske getragen hatte oder nicht.

    "Was ist mit der Maske auf dem Wochenmarkt?

    Die Maskenpflicht auf Wochenmärkten ist aufgehoben. Kundinnen und Kunden müssen keine Masken tragen, wenn die Inzidenz unter 10 liegt und der Landkreis bzw. die kreisfreie Stadt eine entsprechende Allgemeinverfügung (Gültigkeit der Inzidenz-Stufe 0 bis 10) erlassen hat."

    "Mund-Nasen-Bedeckung – Antworten auf häufig gestellte Fragen" abgefragt am 30.6.2021

    https://www.niedersachsen.de/Coronavirus/FA…gen-187161.html

  • Auch wenns draußen ist, gerade bei so etwas wie Wochenmarkt, wo einem irgendwelche Nasen von hinten in die Hacke treten werd ich die Maske noch auflassen. Gerade weil es spannend ist ob die nächsten 2 Wochen der EM-Peak kommt. Wenns in 3-4 Wochen noch ruhig ist, dann vielleicht.

  • Gut das Alltagsradln kein Sport ist, und Bier kein Alkohol.

    Nach der ersten Impfung: 14 Tage kein Alkohol, zähneknirschend öfter mit dem Auto gefahren. 2 Wochen ziemlich müde und schlapp.

    Nach der zweiten Impfung: Am ersten Tag vergessen, das ich geimpft wurde und mit ein paar Afghanen auf dem Spielplatz Basketball gespielt, nächsten tage schwimmen in der Ostsee und allgemein so viel Rad gefahren wie sonst üblich, Weinchen und Bierchen gegönnt: topfit (mag aber auch an den Ferien liegen).

    „Zeigen wir dem staunenden Ausländer einen neuen Beweis für ein aufstrebendes Deutschland, in dem der Kraftfahrer nicht nur auf den Autobahnen, sondern auf allen Straßen durch den Radfahrer freie, sichere Bahn findet.“ (Reichsverkehrsministerium, 1934)

  • EM-Peak

    Ich hatt es gerade verdrängt. Mir kommt bei diesem Thema jedes Mal die blanke Wut hoch.

    „Zeigen wir dem staunenden Ausländer einen neuen Beweis für ein aufstrebendes Deutschland, in dem der Kraftfahrer nicht nur auf den Autobahnen, sondern auf allen Straßen durch den Radfahrer freie, sichere Bahn findet.“ (Reichsverkehrsministerium, 1934)

  • Ich bin ja wirklich überrascht, dass entgegen aller düsterer Prognosen plötzlich so viel Impfstoff zur Verfügung steht, dass man sich als erwachsener Impfwilliger quasi ohne Wartezeit überall impfen lassen könnte. Noch vor zwei Wochen war es ein Glücksspiel, im örtlichen Impfzentrum einen Termin zu bekommen, nun sind plötzlich hunderte Termine frei. Bei den Betriebsärzten der mir bekannten Arbeitgeber stapelt sich der Impfstoff geradezu und es wird aufgerufen, jeden mitzubringen den man kennt oder gerade eben in der U-Bahn getroffen hat.

    Bleibt halt die bange Frage, was nun mit Kindern und Jugendlichen ist — und ob es für die Herdenimmunität und gegen Delta- und künftige Varianten reicht.

    Heiko Maas findet indes, man müsste jetzt mal wieder über die Aufhebung aller Infektionsschutzmaßnahmen sprechen: Maas für baldige Aufhebung aller Corona-Einschränkungen

    Ich habe ja immer noch den Eindruck, dass wir mit der Aufhebung vielleicht nicht ganz so überhastet voranpreschen sollten, bis wir denn wirklich wissen, wie wir die Delta-Variante abwehren.