Bei wenigen Erkrankungen von ~80 Millionen Einwohnern ist das auch richtig.
Nein, auf keinen Fall. Denn es war im Februar schon längst klar, dass das Virus exponentiell wächst (*), wenn es erstmal in einem Land angekommen ist.
Ab diesem Zeitpunkt werden - vereinfacht gesprochen - die prozentualen täglichen Neuansteckungen einfach in einer langen Kette miteinander multipliziert. Und dieser tägliche Faktor ist unabhängig von der absoluten Höhe der Inzidenz (erst viel später wird er durch Immunitäten gedämpft).
Wenn Masken also bei Inzidenzen von 100 und drüber sinnvoll sind, sind sie es auch bei Inzidenzen von 1 oder weniger. Denn sie reduzieren in beiden Fällen den relativen Anstieg im gleichen Maße. Und nur auf den kommt es bei solchen Viren an.
(*) "Exponentiell wächst" im wissenschaftlichen Sinn. Das Wachstum der Inzidenz von 1 auf 2 ist genauso exponentiell wie das von 100 auf 200. Die Politik verwendet den Begriff leider falsch.
Daraus lese ich sehr wohl, dass das RKI einen Nutzen in den Masken auch bei gesunden (hier: Die Einsatzkraft) sah.
ZitatDies trifft laut RKI insbesondere auf Menschen zu, die bereits an dem Virus erkrankt sind. Dann gehe es jedoch darum, andere vor einer Ansteckung durch Husten oder Niesen zu schützen.
Na ist ja schön, dass die sich anscheinend auch noch selber widersprochen haben.
Das gehört alles zum Vertrauensverlust.
Ich halte es für unmittelbar einsichtig, dass OP-Masken die Gefahr einer Tröpfcheninfektion deutlich reduzieren. Denn sie filtern einen Großteil der potentiell eingeatmeten Viren weg. Da muss man nun kein großer Virologe für sein. Lediglich die Evidenz für dieses konkrete Virus fehlte noch.
Sowas wäre eine vernünftige Kommunikation gewesen.
Hat das RKI aber nicht gemacht. Statt dessen hat das RKI kommuniziert, dass es lediglich einzelne Ausnahmen gäbe, in denen Masken sinnvoll seien. Damit sagen sie gleichzeitig, dass die Masken in allen anderen Situationen nicht sinnvoll sind.
Das war schon damals totaler Quatsch.