Richtig ärgerlich ist das Ganze für die SPD, denn diese gründete sich im Jahr des Mauerfalls neu als SDP, als Sozialdemokratiche Partei der DDR. Erst mit der Wiedervereinigung, ein Jahr später, schloss sie sich der SPD an. Dass die SDP/später SPD nicht nahtlos an vorhandene Partei-Organisationen in der DDR anknüpfte, hat jedoch auch nicht überall dazu beigetragen, große Wahlerfolge einzuheimsen und die Blockpartei CDU (heute die CDU in den fünf neuen Bundesländern) und die SED (PDS>Die Linkspartei heute Die Linke) alt aussehen zu lassen.
Ganz im Gegenteil. Die Sozialdemokraten waren ja praktisch alleine und landeten weit unter allen Erwartungen, während die Ost-CDU massenhaft mit Material aus dem Westen gesponsert wurde (pikanterweise musste sich die CDU eines SED/KoKo-Betriebes bedienen, um das Material über die Grenze zu bringen ...) und auch die Liberalen mit Westmaterial um sich warf - und eben zugleich an Traditionen der Ost-CDU/LDPD/NDPD anknüpfen konnte. Das hatte man genauso unterschätzt wie den Wohlfühlfaktor von "Helmut, nimm uns an die Hand / führ uns ins Wirtschaftswunderland".