Momentan werden am Bahnhof Grafrath (das ist im Landkreis Fürstenfeldbruck/Bayern) die Bahnsteige saniert. Alte Gehwegplatten raus, neue Beton-Pflastersteine rein. Sehen ganz hübsch aus. Natürlich müssen etliche Steine wegen Kanten, Kabelschächten, Pfosten usw. reichlich geschnitten werden. Und wo macht man sowas dann am besten? Genau! Direkt neben dem Fahrrad-Unterstand!
So sah dann mein Fahrrad aus, als ich müde von der Arbeit aus der S-Bahn fiel:
Nein, das ist kein Ghostbike! Das ist mein Kettler-Bahnhofsfahrrad. Das ist normalerweise dunkelgrün!
Ich war erst einmal nicht schlecht am Staunen. Die Arbeiten wurden unterdessen natürlich unbeirrt fortgeführt:
Ich habe direkt vor Ort niemanden mit dem Sachverhalt konfrontiert. Geschehen ist schließlich geschehen. Viel mehr freute ich mich, mich auf offiziellem Wege an die Baufirma zu wenden. Aber vorher hatte ich noch versucht, das Fahrrad mit dem Gartenschlauch abzubrausen. Solange das Fahrrad naß war, sah es auch einigermaßen sauber aus. Doch sobald es wieder getrocknet war, kam der weiße Betonschleier zurück:
Und zum Vergleich ein Archivfoto vom sauberen Fahrrad:
Geputzt habe ich es bislang noch nicht. Dafür hat die Baufirma letzte Woche jedoch einen netten Brief inklusive Fotos von mir bekommen. Bislang keine Reaktion. Mal sehen, ob und was da wohl noch kommt.
Sind Firmen nicht gegen Schäden an Fahrzeugen versichert, die sie anrichten? Dann brauchen die es ja nur ihrer Versicherung mittteilen, oder? Der Schaden ist jedoch schwer zu schätzen. Auf jeden Fall ist eine gründliche mechanische Reinigung mit vieeel Wasser erforderlich. Und Lager, Naben, Kette müssten allesamt gereinigt und neu geschmiert werden. Der Staub setzt sich ja überall ab und wirkt wie Schleifpapier. Das ist 'ne Arbeit, zu der ich eigentlich gar kein Bock habe.
Ach ja, meine Hose war natürlich auch eingesaut. Man hätte meinen können, I C H wäre der Bauarbeiter gewesen! Waschmaschine hat's aber geheilt.
Die Baustelle ist dort auf jeden Fall noch längere Zeit eingerichtet und auch die Schneidemaschine versieht weiterhin dort fleißig ihren Dienst.