"Fridays for future" fordert die Verkehrswende

  • Nach dem ich die Frage gestellt habe könnte man meinen das es mich interessiert?

    Würde mich auch bei anderen Forumsteilnehmern Interessieren, wie viel fahrt Ihr aus Spaß an der Freude, und, davon ausgehend das es den meisten hier Spaß macht Fahrrad zu fahren, wie viel davon ist Alltagsverkehr, der eine Auto oder ÖPNV-Fahrt vermeidet?

    Wer transportiert auch mal Sachen mit dem Fahrrad -> Hänger, -> Lastenrad?

    Mach ich mal den Anfang, wie oben schon erwähnt, fahre ich wohl so 10.000km mit dem Fahrrad im Jahr,

    davon sind wohl so 8000km reines Alltagsradln. Ich fahre natürlich auch, weil ich gerne fahre, aber ich versuche schon so weit wie möglich damit das Auto und den ÖPNV zu ersetzen.

    Radl habe ich nur 2, das MTB im Alltagstrimm (Gepäckträger und meistens Schutzblech), ein älteres 26" Trialradl für den Spaß.

    Das Freizeitradln ist meistens mit meinen Söhnen mit dem MTB durch den Wald, oder Familienausflug (Baden, irgendwohin zum Wandern,..), manchmal auch so etwas ähnliches wie Downhill, wobei ich da in der Regel mein Trial-Radl benutze, ist also nicht ernsthaft den Berg runter, und ein paar der Kilometer machen wir auch so die Gegend mit dem Trial-Radl unsicher.

    Ich nutze auch einen Hänger zum Einkaufen, um auch mal größere Dinge nach Hause zu bringen, wie Getränke, Baumarkt,...

  • Also ich mache im Alltag alles mit dem Rad. Arbeitswege, Freizeitwege, einkaufen mit dem Hänger und hin und wieder leihe ich mir ein Lastenrad für größere Besorgungen.

    Im Sommer mache ich immer mit meinem Sohn eine Radwandertour.

    Ansonsten schwinge ich mich auch gern mal aufs Rad um einfach nur mal den Kopf frei zu kriegen.

  • Bei mir sind sicherlich über 80% der Fahrradfahrten normale Alltagswege. Wobei die Grenzen fließend sind, weil ich manchmal nach Lust und Laune auf den Alltagswegen Umwege fahre. Daher fahre ich sicherlich mehr Fahrradkilometer, als wenn ich den selben Weg mit dem Auto zurückgelegt hätte.

  • Würde mich auch bei anderen Forumsteilnehmern Interessieren, wie viel fahrt Ihr aus Spaß an der Freude, und, davon ausgehend das es den meisten hier Spaß macht Fahrrad zu fahren, wie viel davon ist Alltagsverkehr, der eine Auto oder ÖPNV-Fahrt vermeidet?

    Wer transportiert auch mal Sachen mit dem Fahrrad -> Hänger, -> Lastenrad?

    Mangels Auto kann ich durch Radeln auch keine Autofahrt einsparen ;)

    Die beruflichen Wege sind zu kurz fürs Radeln, bleiben nur Freizeit- und sonstige Alltagsfahrten.

    Flotte:

    1 Liegedreirad zzgl. aus altem Liegedreirad etc. gebastelter Anhänger

    So 4-5 Normalräder zzgl. ein großer Lastenanhänger

    Mit viel Glück ist von der Flotte eins betriebsbereit *flöt* ;)

    Derzeit ist es das beste Normalrad.

    Um das Liegedreirad muss ich mich die Tage mal kümmern, es wird ja wärmer, nur dann wäre ein Gespann vorhanden, um Katzenstreuvorräte aufzufüllen, weil der große Anhänger ist wegen durchgemodertem Holzaufbau (war mal der Umweltzentrumsanhänger, der im Freien stand, stünde nun als Dauerleihgabe bei mir in der TG) im Umbau ist ...

  • Bis Mitte Februar lag meine Radverkehrsquote bei annähernd 100 Prozent, seitdem ist sie jedoch gesunken. Während ich meine Arbeitswege auch weiterhin nahezu immer mit dem Rad zurücklege, fällt der Samstag und gelegentlich auch der Sonntag dafür flach, da ich dann eine Weiterbildung besuche und die Schulmaterialien (schätzungsweise 25kg) nicht gefährdungsfrei komplett am Fahrrad unterbekomme. Ich bewege mich gezwungenermaßen zu dieser Zeit mit einem extra dafür beschafften großen Pilotenkoffer und Tagesticket der BVG durch Berlin.

    Durch Corona wird der Anteil nun vorübergehend wieder auf annähernd 100 Prozent steigen.

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    Peter Viehrig

    "Glaube ist die Überzeugung, dass etwas wahr ist, weil die Belege zeigen, dass es falsch ist."
    (Andreas Müller)

  • Dieses Plakat hatte ich ja zu meinem Profil dazu gefügt:

    Eine ausführliche mit Zahlen belegte Darstellung habe ich noch nicht gefunden, aber durch dass, was ich in den Nachrichten so gehört habe, kam ich auf diese Idee zur Umgestaltung des Plakates:

  • Klare Antwort auf diese dumme Frage: Nein!

    Es gibt keine dumme Fragen! Und klare Antworten haben mitunter eine kurze Halbwerts-Zeit.

    Was hättest du wohl vor drei Wochen gesagt, wenn dich einer gefragt hätte:

    Hältst du es für möglich, dass ich 10 Supermärkte abklappern muss und trotzdem kein einziges Paket Klopapier ergattern kann?

    Klare Antwort auf diese dumme Frage: Nein!

    Und was würden wohl die meisten Menschen heute dazu sagen, wenn sie einer fragt:

    Hältst du es für möglich, dass ich einfach in den nächsten Supermarkt gegangen bin und problemlos zwei Pakete Klopapier eingekauft habe?

    Klare Antwort auf diese dumme Frage: Nein!

    War übrigens tatsächlich so, dass ich in dem Supermarkt, in dem ich sonst auch einkaufe problemlos zwei Pakete Klopapier gekriegt habe. Allerdings hatte ich zuvor drei andere abkeklappert, die auf meinem Nachhauseweg lagen, weil mich jeder vorwarnte, dass überall das Klopapier aus sei.

  • Mir ist das egal, wo du dein Klopapier kaufst. Die Frage auf deinem von dir modifizierten Plakat lautet, ob die Corona-Pandemie die Lösung gegen Luftverschmutzung ist. Das halte ich für hochgradig zynisch. Wenn Klopapier derzeit aber deine einzige Sorge ist, wundert mich das nicht.

  • Mir ist das egal, wo du dein Klopapier kaufst. Die Frage auf deinem von dir modifizierten Plakat lautet, ob die Corona-Pandemie die Lösung gegen Luftverschmutzung ist. Das halte ich für hochgradig zynisch. Wenn Klopapier derzeit aber deine einzige Sorge ist, wundert mich das nicht.

    Die Versorgung der Geschäfte mit Klopapier fällt nicht in meinen Aufgabenbereich, aber diejenigen, die dafür Sorge tragen, sollten es besser nicht auf die leichte Schulter nehmen!

    Zum geänderten Plakattext: Hochgradig zynisch wäre es, wenn der Plakattext nicht als Frage formuliert wäre!

    Oder wenn man annimmt, es sei eine reine Suggestiv-Frage etwa so:

    "Findest du nicht auch, dass der Corona-Virus eine sehr viel wirksamere Maßnahme zur CO2-Reduktion darstellt als eine Verkehrswende weg vom Auto, hin zu mehr Fahrrad-Mobilität?"

    So ist die Frage aber nicht formuliert und auch nicht gemeint, deshalb wehre ich mich gegen deinen Vorwurf, der Plakattext sei "hochgradig zynisch".

    Als Frage formuliert ergeben sich nämlich sehr wohl einige Überlegungen, die man nicht einfach mit der Bemerkung "dumme" Frage bei Seite wischt.

    Zum Beispiel diese Überlegung: Es ist hinreichend bekannt, dass der hohe CO2-Ausstoß negativ unser Klima beeinflusst. Deshaklb ist es wenig besorgniserregend an vielen Stellen fstzustellen, dass keine ernsthaften Bemühungen unternommen werden, den CO2-Ausstoß zu senken.

    Ebenfalls ist hinreichend bekannt, dass eine Verlangsamung der Ausbreitung des neuen Corona-Virus dazu beiträgt, Menschenleben zu retten und eine adäquate Krankenversorgung für alle Betroffenen sicher zu stellen. Deshalb ist es erfreulich, dass Maßnahmen ergriffen werden und von breiten Teilen der Bevökerung unterstützt werden, die dazu beitragen, die Ausbreitung des Virus zu verlangsamen.

    Diese Maßnahmen haben den "Nebeneffekt", dass Flugbewegungen und andere Verkehrsbedingte Belastungen der Umwelt zurückgehen.

    Auch auf die Gefahr hin, dass du die folgende Frage ebenfalls als zynisch empfindest, diese Frage:

    Leistet Corona-Angst, was Flugscham nicht geschafft hat?

    Diese Frage ist nicht als Suggestiv-Frage zu verstehen, im Sinne von: Findest du nicht auch, dass Corona-Angst das leistet, was Flugscham nicht geschafft hat? So ist die Frage nicht zu verstehen, denn das wäre tatsächlich zynisch.

    Aber die Frage, "Leistet Corona-Angst, was Flugscham nicht geschafft hat?", diese Frage hat es verdient diskutiert zu werden.

    Und um das ebenfalls ein bisschen zu illustrieren ein weiteres verändertes Plakat:

    Das Original:

       >> verändert >>

  • Die notwendigen Maßnahmen gegen den Klimawandel zielen darauf ab, unsere Energieversorgung umzustellen und nicht darauf, das gesellschaftliche Leben und die Weltwirtschaft zum Erliegen zu bringen. Es geht um eine Transformation, die zügig und konsequent, aber nicht von einem Tag auf den anderen stattfinden muss. Daher halte ich es für Unsinn, die Corona-Krise als Lösung der Klimakrise zu betrachten, denn gegen die Ausbreitung des Virus helfen nur sofortige drastische Maßnahmen.

    Es ist richtig, dass auch die Klimakrise konsequentes Handeln erfordert, das bislang nicht erkennbar ist. Es ist auch richtig, dass der Wirtschaftseinbruch und die Einschränkungen der Mobilität zu einer Reduzierung der CO2-Emissionen führen werden. Aber das kann doch nicht die Lösung sein!

    Ich bin gespannt, wie wir darüber denken werden, wenn wir die Corona-Pandemie überstanden haben: Ob die Menschheit daraus lernen kann, eine globale Krise gemeinsam zu meistern oder ob wir anschließend wieder weitermachen wie vorher.

  • Du hast die Thematik gut auf den Punkt gebracht, Yeti!

    Vor allem deine Aussage "Es ist richtig, dass auch die Klimakrise konsequentes Handeln erfordert, das bislang nicht erkennbar ist." ist es, was zur Zeit viele umtreibt, die vernünftigerweise ihre Demonstrationen und Aktionen für ein konsequentes Handeln in der Klimakrise zurückgeschraubt haben.

    Aber ich würde auch noch ein Stück darüber hinaus gehen. Gestern abend machte ich einen kleinen Alleine-Spaziergang durch den Stadtteil und hatte keinerlei Probleme damit, in den Straßen abseits der Hauptverkehrsstraße konsequent mitten auf der Straße zu gehen. in ca. einer halben Stunde begegnete ich einem Fahradfahrer und einem Motorrollerfahrer. Wir passten gut aneinander vorbei, ohne dass ich auf den Bürgersteig ausweichen musste. Ich weiß nicht ob es in den nächstenTagen so ruhig bleibt und ob es vielleicht noch mehr Menschen gibt, die diese neue Freiheit erproben. Hoffentlich werden es viele als so angenehm empfinden wie ich und ihre Kriterien für ein gesundes Wirtschaftswachstum überdenken.

  • Das ist aber nicht die Folge davon, dass die Leute anstatt mit dem Auto mit dem Fahrrad fahren oder zu Fuß gehen, sondern dass sie gar nicht mehr unterwegs sind. Deshalb schrieb ich, dass das, was wir gerade erleben nicht die Lösung gegen den Klimawandel ist.

    Es mag sein, dass der Eine oder Andere gerade erlebt, dass es auch anders geht (gehen muss) als gewohnt und dass weniger Autoverkehr sich gut anfühlt. Aber die derzeitigen Maßnahmen gehen weit über das hinaus, was die Gesellschaft längerfristig aushalten kann. Und wir stehen erst am Anfang der Pandemie!

    Meine Frau betreibt einen kleinen Laden mit Werkstatt. Der Werkstattbetrieb fällt derzeit unter die Ausnahme für Handwerksbetriebe, aber der Laden ist dicht. Wenn eine Ausgangssperre verhängt wird, gibt es auch für die Werkstatt keine Aufträge mehr, weil niemand mehr hier hin kommt und dann brechen die Einnahmen zu 100% weg. Unsere Nachbarin betreibt einen kleinen Buchladen -> geschlossen. Auf der gegenüberliegenden Straßenseite befinden sich Kneipen und Restaurants -> geschlossen. Da kommt auch gerade keiner mehr mit dem Fahrrad, wenn das Restaurant geschlossen hat.

    Wer jetzt im Homeoffice einfach weiterarbeiten kann, versteht das vielleicht nicht, was gerade passiert.

  • Deshalb schrieb ich, dass das, was wir gerade erleben nicht die Lösung gegen den Klimawandel ist.

    Ganz im Gegenteil: Die jetzige Krise wird man in den reinen CO2-Zahlen als sinkende Emissionen sehen können.

    Und auch wenn absolut jeder weiß, dass es ein Einmaleffekt ist, wird es mMn trotzdem zum Nachlassen bei den Anstrengungen führen.

  • Ganz im Gegenteil: Die jetzige Krise wird man in den reinen CO2-Zahlen als sinkende Emissionen sehen können.

    Und auch wenn absolut jeder weiß, dass es ein Einmaleffekt ist, wird es mMn trotzdem zum Nachlassen bei den Anstrengungen führen.

    Die Gefahr sehe ich auch. Deshalb ist es sehr wichtig genau zu beobachten, wie die Parteien in den nächsten Wahlen mit dieser Frage programmatisch umgehen. Und jeder muss selbst dazu eine klare Haltung formulieren. Mit der Haltung, durch die Corona-Einschränkungen haben wir für die nachsten Jahre genug getan für die Umwelt, darf keine Partei durchkommen.

    Eine Reduktion der Schadstoffe ist jedenfalls möglich.

    Und die wirtschaftlichen Entwicklung darf nicht einfach wieder auf eine Restaurierung des Prinzips der Gewinnmaximierung bei gleichzeitiger Ressourcenvergeudung und Vernachlässigung der Ökologie hinauslaufen.

    Es ist sehr genau zu beobachten, wie die Opferzahlen in anderen Ländern aussehen, in denen das Prinzip der Gewinnmaximierung auch in Zeiten einer schweren Gesundheitskrise in den Vordergrund gestellt werden. (Johnson: ""Keep calm and carry on") Inzwischen hat sich Johnson von seiner ursprünglichen Haltung allerdings wieder ein Stück weit distanziert.

    Oder ob die französische Strategie letztlich erfolgreicher ist (Macron: Wir befinden uns im Krieg um Gesundheit).

    Gesundheit ist wichtig, eine saubere Umwelt auch, nicht zuletzt deshalb, weil saubere Luft, sauberes Wasser und schadstofffreie Lebensmittel wichtig sind für die Gesundheit.

  • Globaler Klimastreik in Berlin - Fridays for Future streikt digital

    Darüber berichtet focus online am 16.04.2020:

    "Die Aktivisten der Klimaschutzbewegung Fridays for Future wollen trotz der Corona-Krise am Tag des globalen Klimastreiks am 24. April demonstrieren."

    Allerdings sollen alle Corona-Schutzmaßnahmen beachtet werden. Deshalb werden Protestaktion vorwiegend digital im Netz stattfinden.

    Geplant ist aber auch die f0lgende Aktion: "Zusätzlich sei in verschiedenen deutschen Großstädten eine Kunstaktion geplant - unter anderem in Berlin. Gemalte Schilder könnten bis zum 20. April an 30 Abgabestationen in den Berliner Bezirken hinterlassen werden. „Danach werden die Boxen mitsamt der Schilder für 72 Stunden versiegelt, um Infektionen auszuschließen“, teilte die Bewegung mit. Am Tag des globalen Klimastreiks sollen alle Plakate dann an einem zentralen symbolträchtigen Ort als einmalige Kunstaktion ausgestellt werden. Die Aktion soll ebenfalls live gestreamt werden."

    https://www.focus.de/finanzen/boers…d_11888341.html

  • Hier eine kleine Auswahl aus der Fridays for future Plakatedemo in Hannover am Freitag, 24.4.2020.

    Um von vornherein eine Ansteckungsgefahr auszuschließen und die geltenden Corona-Schutzbestimmungen für Demos einzuhalten wurde die Demo in der Form durchgeführt, dass im Zeitraum von 14 - 18 Uhr nach und nach Plakate auf der Rathaustreppe am Trammplatz abgelegt wurden. Hier eine kleine Auswahl:

        

        

  • Ganz im Gegenteil: Die jetzige Krise wird man in den reinen CO2-Zahlen als sinkende Emissionen sehen können.

    Und auch wenn absolut jeder weiß, dass es ein Einmaleffekt ist, wird es mMn trotzdem zum Nachlassen bei den Anstrengungen führen.

    Ich finde gerade die Quelle nicht mehr, aber vor ein paar Tagen las ich, dass der CO2-Ausstoß in diesem Jahr bislang um fünf Prozent gesunken wäre, für unsere Klimaziele aber sieben Prozent notwendig wäre — und das jedes Jahr.

    Natürlich ließe sich mit etwas mehr Planung sicherlich ein wirtschaftlicher Totalabsturz wie in den letzten Wochen vermeiden und eine Art sanftere Transformation einleiten, aber ich vermute mal: Jedes Jahr sieben Prozent, das wird kaum zu schaffen sein.

    Und andere Ideen und Optionen haben wir leider nicht.

    Edit: Hier steht's: The world is on lockdown. So where are all the carbon emissions coming from?