Stress im Wiesendamm

  • Tja, das passiert halt, wenn man wie Radio Hamburg gestern solche Fragen stellt:

    Der eigentliche Artikel klingt (mittlerweile?) nicht mehr ganz so drastisch: Mahnwache nach tödlichem Unfall

    Im letzten Absatz bricht aber wieder eine tolle Diskussionsgrundlage durch, die wohl zu entsprechenden Einlassungen in der Morgenshow bei Radio Hamburg geführt hat. Man kann ja mal raten, was da wohl für ein sorgfältig ausdifferenziertes Meinungsbild bei solchen tollen Fragen rauskommt:

    Zitat

    Viele Hörer haben uns am Mittwochmorgen per Whatsapp geschrieben, dass sie natürlich schockiert über den Unfall sind, aber auch für mehr Rücksicht plädieren. Viele Radfahrer missachten nämlich nach wie vor rote Ampeln und fahren einfach drauflos, ohne nachzudenken, ob sie sich und andere damit gefährden.

    Und dann entstehen plötzlich solche Videos wie das dort oben. Der Benutzer, der es dort hochgeladen hat, ist allerdings nicht der Fahrer, der eigentliche Urheber hatte es direkt auf der Seite von Radio Hamburg hochgeladen und nach einiger Zeit wieder gelöscht.

    Auf dem Video filmt offenbar aus einem Führerhaus eines Lastkraftwagens heraus jemand die Fahrt durch den Hamburger Wiesendamm von Osten nach Westen, fährt dem vor ihm fahrenden Radfahrer extrem dicht auf, hupt mehrmals und beleidigt ihn durchs offene Fenster, weil der Radfahrer nicht auf dem bestens ausgebauten und breiten Radweg gefahren ist. Was dem LKW-Fahrer aber nicht auffällt, auf dem Video aber gut zu erkennen ist: Es gibt dort gar keinen Radweg. Und unter Berücksichtigung etwaiger Sicherheitsabstände zu parkenden Kraftfahrzeugen verhält sich der Radfahrer grundsätzlich einwandfrei.

    Ich komme an dieser Stelle nicht umhin Parallelen zu meinem eigenen „Unfall“ vor dreiieinhalb Jahren zu ziehen, als sich ein Kraftfahrer morgens bei der Zeitungslektüre über Kampfradler in Wallung brachte und sich mit unveränderter Stimmung hinters Lenkrad klemmte. Als er mich dann auf der Fahrbahn radeln sah, versuchte er mich im Glauben, ich hätte auf dem Radweg fahren müssen, von vorne anzufahren. Dumm für ihn: Es gab gar keinen Radweg, sondern nur einen Gehweg. Noch dümmer für ihn: Seine ganzen Ausreden zogen nicht, weil ich die Sache gefilmt hatte.

    Der Unterschied ist aber, dass der Fahrer im Wiesendamm jegliches Unrechtsverständnis fahren ließ und offenbar in einem Anfall von Putativnotwehr glaubte, der vermeintlichen Nötigung seitens des Radfahrers mit extrem dichten Auffahren reagieren zu müssen und sein Werk nicht nur filmte, sondern direkt bei Radio Hamburg hochladen musste. Auf die Idee muss man erstmal kommen. Ich kann mir nicht helfen, aber ich halte das für ein einwandfreies Beispiel dieser Enthemmung, die momentan im Straßenverkehr stattfindet.

    Meines Wissens wurden mittlerweile mehrere Strafanzeigen gegen den Fahrer gestellt, ich bin mal gespannt, was dabei herumkommt. Die Firma, bei der er laut seines Facebook-Profils arbeitet, hat ihn offenbar erst vor kurzer Zeit entlassen und sich auf Nachfrage nicht gerade positiv über dieses Fahrverhalten geäußert.

  • Ups — wie heißt diese Art der Verschwenkung denn? Diese Bezeichnung hatte ich mal bei irgendeiner Planung aufgeschnappt, als auch noch in diesem Jahrtausend diese unsinnigen Verschwenkungen gebaut werden sollten.

    DMHH: Jetzt weiß ich’s wieder: Ich hatte damals bei der Debatte zur Hudtwalckerstraße diesen Begriff gehört, weil dort der Radverkehr genauso lustig an der Kreuzung zur Bebelallee plötzlich hinter parkenden Kraftfahrzeugen und Straßenbegleitgrün auf den allerletzten Metern noch Richtung Fahrbahn verschwenkt wird. Das war aber tatsächlich die „umgekehrte Variante“ von der Situation am Holstenkamp, insofern habe ich da wohl einiges durcheinandergebracht.

  • [Mobbing gegen vermeintlichen Radwegmissachter] Ich kann mir nicht helfen, aber ich halte das für ein einwandfreies Beispiel dieser Enthemmung, die momentan im Straßenverkehr stattfindet.

    Hier wird die Road-Rage-Enthemmung durch die Fiktion vom "sicheren Radweg" legitimiert. Wer sich nicht freiwillig auf den Bürgersteig verzieht, der will absichtlich provozieren, hat somit den Streit angefangen, und ist folglich an allen etwaigen Konsequenzen eben selber schuld. Wer mit dem Feuer spielt, kommt darin um, fertich.

  • Radio HH: Einem Radfahrer wurde die Vorfahrt genommen und er wurde dabei unterm Laster zermalmt. Radfahrer fahren aber auch immer schlimmer, oder was meint ihr?

    Ich kann nicht so viel fressen, wie ich kotzen möchte! :cursing:

    „Zeigen wir dem staunenden Ausländer einen neuen Beweis für ein aufstrebendes Deutschland, in dem der Kraftfahrer nicht nur auf den Autobahnen, sondern auf allen Straßen durch den Radfahrer freie, sichere Bahn findet.“ (Reichsverkehrsministerium, 1934)

  • Wer sich nicht freiwillig auf den Bürgersteig verzieht, der will absichtlich provozieren, hat somit den Streit angefangen, und ist folglich an allen etwaigen Konsequenzen eben selber schuld.

    Das ist halt im Straßenverkehr immer die gleiche üble Mischung:

    • Verantwortungsdelegation an die StVO ("der hat aber verstoßen")
    • Entmenschlichung: Der Gegner ist ein Fahrzeug, kein Mensch
    • Vorurteile: Radfahrer fahren eh wie Sau! Der hat es verdient!
    • Krasse Asymmetrie der Gefährdung: Der eine sitzt gemütlich geschützt bei Musik in der Fahrerkabine, der andere wird von einem riesigen Gefährt mit ohrenbetäubender Hupe bedrängt.

    Das Problem ist offensichtlich uralt (Video) und weiterhin ungelöst.

  • Herr Rossi hat ähnliche automobile Mutationen erlebt.

    Ich habe es schon einmal gepostet, ich meine aber bei FB.

    Andernfalls bitte ignorieren oder löschen.

    „Zeigen wir dem staunenden Ausländer einen neuen Beweis für ein aufstrebendes Deutschland, in dem der Kraftfahrer nicht nur auf den Autobahnen, sondern auf allen Straßen durch den Radfahrer freie, sichere Bahn findet.“ (Reichsverkehrsministerium, 1934)

  • das andere Wiesendamm-Video steckt.

    In dem Fall ist der Radfahrer mMn nicht ganz unschuldig.

    Bei 0:36 ist die Lücke sechs Sekunden lang. Da hätte man das Überholen anbieten können. Auch an der Ampel hätte sich der Radfahrer rechts hinstellen und dem Autofahrer die Gelegenheit zum schnelle Beschleunigen geben können.

  • Da hätte man das Überholen anbieten können.

    Damit dann der hupende Autofahrer neben einen fährt statt zu überholen und ein Wiedereinscheren als erzieherische Maßnahme unterbindet? Oder damit man nach erfolgreichem Überholvorgang dem nachfolgenden Autofahrer vor die Karre fährt, der auch noch schnell vorbei will? Lieber nicht...

  • Damit dann der hupende Autofahrer neben einen fährt statt zu überholen und ein Wiedereinscheren als erzieherische Maßnahme unterbindet?

    Das erste Hupen kam nach dieser Lücke.

    Oder damit man nach erfolgreichem Überholvorgang dem nachfolgenden Autofahrer vor die Karre fährt, der auch noch schnell vorbei will?

    Ja, das ist das Risiko. Normalerweise klappt es bei mir ganz gut, dass mich der nächste Autofahrer reinlässt. Aber in Berlin haben wir ja auch normales Wasser :)

  • und es fährt auch immer nur genau ein Auto hinter einem. Und an jeder Ampel ist immer brav platz zu machen. und überhaupt: da war schließlich ein "sonstiger Radweg".
    hurra.

    erste Lücke: da gehts bergab. der Radfahrer ist da schon mit >30km/h unterwegs. Da muss schon alles passen, damit wenigstens _ein_ autofahrer so überholen kann, dass alles i.O. ist.

    Und wenns dann doch knallt, ist der Radfahrer schlangenlinien gefahren.

  • In naher Zukunft: Radfahrende sind mit mindestens 1,5 Meter Seitenabstand zu überholen. Die Bereitstellung des nötigen Platzes obliegt dem Radfahrenden.

    Wer mit dem Rad an Kreuzungen geradeaus fahren will, hat sich per Schulterblick zu vergewissern, dass andere Verkehrsteilnehmer dadurch nicht beim Abbiegen behindert werden. Notfalls ist zu warten.

    Wo keine Radverkehrsanlagen vorhanden sind, ist das Rad auf dem Gehweg zu schieben.

    Noch Fake News, aber bestimmt ein feuchter Traum von AfD, CDU und CSU.

  • Auf dem Video filmt offenbar aus einem Führerhaus eines Lastkraftwagens heraus jemand die Fahrt durch den Hamburger Wiesendamm von Osten nach Westen, fährt dem vor ihm fahrenden Radfahrer extrem dicht auf, hupt mehrmals und beleidigt ihn durchs offene Fenster, weil der Radfahrer nicht auf dem bestens ausgebauten und breiten Radweg gefahren ist. Was dem LKW-Fahrer aber nicht auffällt, auf dem Video aber gut zu erkennen ist: Es gibt dort gar keinen Radweg. Und unter Berücksichtigung etwaiger Sicherheitsabstände zu parkenden Kraftfahrzeugen verhält sich der Radfahrer grundsätzlich einwandfrei.

    Es gibt dort einen "Radweg". Das Hochbord ist per weißem Strich zweigeteilt:

    https://www.mapillary.com/map/im/EJ-4oBQJcU8Xl1Vv-1NkJA

    Ich fahr dort mehrfach pro Woche lang (auf der Fahrbahn!), aber meistens abends. Gibt ca. jedes dritte Mal Stress mit irgendwem.

    Gäbe es dort keine 2. Reihe-Parker, gäbe es auch genug Platz zum Überholen.

    In der Gegenrichtung wo es nun seit längerer Zeit einen Radfahrstreifen gibt, ist inzwisches alles super entspannt.

    Solange Dummheit als plausible Erklärung ausreicht, sollte man keinen Vorsatz annehmen.

  • Über das Verhalten des Radfahrers kann man sicherlich diskutieren. Ich hätte dem kamerabewehrten Hitzkopf am Lenkrad längst Platz gemacht, weil ich keine Lust auf ein weiteres kaputtes Fahrrad habe. Und wie man im weiteren Verlauf des Videos sieht, ist der LKW-Fahrer schließlich bereit zum Äußersten zu gehen. Hätte der einhändig gestikulierende Radfahrer am Ende das Gleichgewicht verloren, wäre der Typ mit seinem Lastkraftwagen locker über ihn rübergerollt.

    Wie wir aber schon mehrfach festgestellt haben, ist mein teilweise übertrieben vorsichtiges Verhalten nicht unbedingt maßgeblich.

    Bezüglich der in § 5 Abs. 4 S. 2 StVO geforderten Sicherheitsabstände sehe ich hier keinen Spielraum, um auf der verbleibenden Restfahrbahn einen ordnungsgemäßen Überholvorgang durchzuführen. Das passt vorne und hinten links und rechts nicht. Vielleicht ist es dann einfach mal so, dass man im LKW-Führerhäuschen ganz hart chillen muss und notfalls die 900 Meter des Wiesendammes mit zwanzig Kilometern pro Stunde hinter einem Radfahrer herfahren muss.

    Auf Twitter wurde mehrfach dargelegt, dass der liebe Radfahrer ja den Radweg hätte benutzen müssen. Ich ging davon aus, dass der nach der Teilsanierung des Wiesendamms entfallen wäre, offenbar habe ich mich darin getäuscht. Das ändert aber im Endeffekt nichts an der Ausgangslage, nach § 2 Abs. 4 StVO besteht keine Pflicht, diese Buckelpiste im direkten Dooringbereich zu befahren. Da hilft auch § 1 StVO nicht, den einige Diskussionsteilnehmer fallbackmäßig bemühen wollen, denn was § 2 Abs. 4 StVO bereits umfassend regelt, kann § 1 StVO nicht widerrufen. Dass einige Diskussionsteilnehmer angesichts dieser Erwiderung mehr oder weniger beleidigt den Spielplatz verlassen ist schade.

    § 5 Abs. 6 StVO regelt, dass langsame Fahrzeuge unter Umständen rechts ranfahren oder notfalls anhalten müssen, um mehreren nachfolgenden Fahrzeugen das Überholen zu ermöglichen. Ich halte das hier nicht für einschlägig.

    Hentschel schweigt sich leider dazu aus, ob § 5 Abs. 6 StVO in diesem Umfang auch für den Radverkehr in einer 900 Meter langen Straßen gilt, Hentschel kennt aber ansonsten nur Rechtsprechungen zu Fragestellungen, bei denen mindestens zwei Fahrzeuge über mehrere Kilometer nicht überholen konnten.

    Auch nach einiger Recherche im Netz klingt der ganze Absatz für mich nicht so, als hätte der Verordnungsgeber im Sinn gehabt, dass Radfahrer alle fünfzig Meter in eine mehr oder weniger passende Parklücke fahren oder gar dort anhalten müssen, um den nachfolgenden Verkehr vorbeizulassen. Das läuft dann in Straßen wie dem Wiesendamm darauf hinaus, dass man mitunter zu Fuß auf dem Gehweg schiebend schneller vorankommt. Hier ging es offenbar eher um außerörtliche Straßen, in denen ein Traktor oder ähnliche langsame Fahrzeuge eine Kolonne anführt.

    Wie man sich allerdings als verständiger Mensch auf die Aussage verlegen kann, der LKW-Fahrer habe alles richtig gemacht, weiß ich nun auch nicht. Das widerspricht jeglicher objektiver Betrachtung des Sachverhaltes und lässt für mich eher den Schluss zu, dass so jemand gewisse Vorbehalte gegenüber Radfahrern pflegt. Einige Diskussionsstränge sind hingegen nur noch anstrengend, wenn die Teilnehmer dort plötzlich eine angebliche Mindestgeschwindigkeit, die es abseits von noch nicht einmal auf Autobahnen gibt, weil da lediglich eine bauartbedingte Geschwindigkeit von mindestens 60 Kilometern pro Stunde vorgeschrieben wird (wobei letzteres durch § 3 Abs. 2 StVO etwas relativiert wird, was aber immer noch keine Mindestgeschwindigkeit ergibt).

  • Beim Berliner Volksentscheid Fahrrad blicke ich ja manchmal nicht so ganz durch. Zum oben verlinkten Video aus dem Wiesendamm schrieb man:

    Zitat

    Ein erschreckendes Beispiel warum abgetrennte Radwege so notwendig sind. Ein Radfahrer fährt StVO konform auf der Straße und wird von einem LKW Fahrer fast umgenietet. Eine Hetzjagd wie sie täglich auf deutschen Straßen passiert.

    Da bekomme ich echt einen Knoten im Gehirn. Ganz unabhängig von der Frage nach abgetrennten Radwegen geht’s bei dem Video eher um eine komplett außer Rand und Band geratenen LKW-Fahrer und dessen Aggressionspotenzial. Der Tweet ist ja soweit abseits der eigentlichen Problematik, das wundert mich echt.

    Besonders konsequent ist man aber nicht, denn zum Video eines Busses der BVG, der etwas ruppig vor einem Radfahrer eine Bushaltestelle anfährt, wird nun nicht nach abgetrennten Radwegen gerufen, nee, hier ist nun plötzlich der Busfahrer das Problem?

    Zitat

    Hey @BVG_Kampagne können oder wollen einige eurer Busfahrer keine Rücksicht auf Radfahrende nehmen? @polizeiberlin das ist kein Benehmen eines rücksichtsvollen Berufskraftfahrers.

    Das mit dem LKW im Wiesendamm war aber auch kein rücksichtsvoller Berufskraftfahrer, oder?

  • Ein erschreckendes Beispiel warum abgetrennte Radwege so notwendig sind.

    Was man im Wiesendamm braucht sind Überhol-Möglichkeiten.

    {Exkurs, welche es derzeit gibt}

    Bezüglich der in § 5 Abs. 4 S. 2 StVO geforderten Sicherheitsabstände sehe ich hier keinen Spielraum, um auf der verbleibenden Restfahrbahn einen ordnungsgemäßen Überholvorgang durchzuführen

    Es gibt im Wiesendamm vier Möglichkeiten zum Überholen-Lassen:

    1. Irgendwo rechts ranfahren und warten bis man überholt wurde.
    2. Beim Autohöker ist häufig genug Platz. Schauen was für ein KFZ/Fahrer man hinter sich hat, rechtzeitig Absicht anzeigen, hoffen dass das Gaspedal funktioniert. Siehe im Video ab Sek. 52. Da stand leider ein Auto-Transporter rum und aus der Einfahrt kam auch jemand. Also keine Option. Aber häufig ist da frei.
    3. An der Ampel kurz vor'm PK33. Wenn sie denn rot zeigt. Fährt man auf die rechte Spur, lässt links jemanden beim Wiederanfahren überholen.
    4. Am Borgweg.

    {Ende Exkurs}

    Der Radentscheid will getrennte Infrastruktur. Die mag an manchen Straßen Sinn machen, aber am Wiesendamm braucht man sowas nicht. In Ostrichtung ist das Überholen inzwischen kein Problem, dank ungeschütztem Radfahrstreifen. Selbst wenn da ab und an (später nachmittag etwa jedes 4. mal) jemand parkt.

    Solange Dummheit als plausible Erklärung ausreicht, sollte man keinen Vorsatz annehmen.

  • Nicht wahrgenommenes Hauptproblem für fehlende Überholmöglichkeiten ist ja genaugenommen das massenweise rumstehende Blech. Aber auch sonst ist ja eigentlich nicht der Radfahrer Schuld, dass er nicht überholt werden kann. Das sind die ständig aus der Gegenrichtung kommenden oder auch am Straßenrand stehenden Autos. Gegen die richtet sich der Zorn unterbelichteter Kfz-Nutzer aber natürlich nie...

    Ich hätte dort auch kurz Platz gemacht, ggf. auch auf Verzicht auf die "heiligen" 1,5 m ihn an einer geeigneten Stelle "durchgewunken". Allein schon deshalb, weil ich es fürchterlich nervig finde, ggf. über mehrere Minuten einen lauten, dicht auffahrenden Lkw hinter mir herschleichen zu haben. Es bringt mich nicht um, dafür auch mal 5 Sekunden oder 50 cm Seitenabstand zu opfern. Ich bin mir relativ sicher, dass die Polizei das mit dem § 5 (6) StVO entsprechend einseitig auslegen würde. Und man kann auch nicht ausschließen, dass da irgendeine StA schon eine Nötigung sehen würde.

    Kooperatives Verhalten ist ja in diesen Zeiten generell nicht mehr angesagt. Von allen Seiten. Ich bezweifle aber, dass man mit Egoismus und Rechthaberei auf lange Sicht wirklich etwas erreicht.