Tolle Radwege in Niedersachsen

  • Leider ging man darin auf die vor allem außerorts möglichen Alternativen wie [Zeichen 250][Zusatzzeichen 1022-10] oder [Zeichen 260] nicht ein.

    Hat den kleinen, aber feinen Unterschied, dass auf solchen Wegen Fußgänger den § 25 beachten müssen, also bspw. alle im Gänsemarsch am Rand. Das mag uns Radfahrern ja sehr gefallen, aber da ich auch oft genug statt dem Radfahrerhut ('ne Mütze im Winter, um Verwechslungen zuvorzukommen ... ;) ) auch 'nen Fußgängerhut aufhabe (Elbsegler im bereits erwähnten Winter ;) ), kann ich die Begeisterung nicht ganz uneingeschränkt teilen ... ;)

    Die frz.-österr. viereckigen Schilder sehen dem runden blauen für meinen Geschmack zu ähnlich ... Autofahrer zählen wohl zu selten die Ecken ... Besser die lokal schon vereinzelt aufgetauchten Schilder mit weißem Grund und schwarzen Symbolen

  • Hat den kleinen, aber feinen Unterschied, dass auf solchen Wegen Fußgänger den § 25 beachten müssen, also bspw. alle im Gänsemarsch am Rand.

    Müssten...! ;) Ich bin ja auch sehr viel mit dem Mountainbike auf Wald- und Feldwegen unterwegs. Und hab da im Grunde noch nie erlebt, dass die Leute nicht wirklich immer in der Mitte des Weges rumschlappen würden...! Der Wieslauterradweg ist bspw. auch überwiegend mit [Zeichen 260] beschildert. Das interessiert dort: Niemanden. Also greift eh wieder der § 1. Außerdem finde ich es durchaus angebracht, dass auch Fußgänger (vor allem im Rudel; egal, ob nun [Zeichen 240] oder [Zeichen 260]) hin und wieder auch auf Radfahrer Rücksicht nehmen könnten, indem sie grade nicht immer die gesamte Wegbreite blockieren... Wohl wissend, dass dort ständig Radfahrer unterwegs sind.

    Einer der vielen Gründe, warum ich auch kaum noch touristische Radwege befahre.

  • Noch besser, als ein neues Verkehrszeichen einzuführen für Wege ohne Benutzugnspflicht, wäre es natürlich, wenn man neue Verkehrszeichen für Radwege mit Benutzugnspflicht einführen würde. Die heutige Situation haben wir ja nur deshalb, weil man nach 1997 einfach alle alten Schilder stehen lassen hat. Würde man neue Verkehrszeichen für benutzungspflichtige Radwege einführen, dann wäre überall, wo man die alten Schilder einfach stehen lässt, die Benutzungspflicht aufgehoben und die Behörden müssten für jeden benutzungspflichtigen Weg eine neue Anordnung schreiben. Man könnte dann auch gegen jedes neue Schild sofort klagen. Vielleicht würde dann die eine oder andere Verkehrsbehörde etwas gründlicher darüber nachdenken, wo sie benutzungspflichtige Wege anordnet.

    Mein Gedanke ist, die Bedeutung der aktuellen Verkehrszeichen anzupassen. Das funktioniert natürlich nur, wenn man eine Benutzungspflicht komplett abschafft. Ich pers. sehe darin auch keinerlei Sinn oder irgendeinen positiven Effekt. Alle Flächen auf denen Radfahrer fahren dürfen, werde mit dem entsprechenden Lollie gekennzeichnet. Dann gibts auch kein Rätselraten mehr darüber, ob Fläche x jetzt ein Radweg ist oder nicht.

  • Wenn es in knapp 3 Wochen wieder von Bremen über Verden nach Visselhövede geht, muss ich durch Kirchlinteln. Früher musste man von Verden aus auf der "Hauptstraße" den linken gemeinsamen Geh- und Radweg nutzen. Die Benutzungspflicht wurde mittlerweile aufgehoben. Für die Leute, die sich nicht auf die Fahrbahn trauen, wird ein lustiger Hindernisparkour angeboten.

    Am Ortseingang kriegt man erstmal auf der linken Seite ein [Zeichen 239] angeboten. Ein gelbes Hinweisschild sagt, dass man die Seite wechseln soll. Eine Verkehrsinsel gibt es auch. Rechts steht dann das [Zeichen 239][Zusatzzeichen 1022-10] Artikel in den Verdener Nachrichten

    An der ersten ampelgeregelten Kreuzung kann der abbiegende Verkehr den Gehweg kaum einsehen, da es so tolle Sichtbeziehungen gibt. Ich bin mir nicht mal sicher, ob die Streuscheiben angepasst wurden. Danach wird der tolle Gehweg immer schmaler.

    Nach dem Fußgängerüberweg darf man dann wieder links fahren, da der rechte Gehweg irgendwann endet. Ein tolles Schild (Link zur Kreiszeitung) weist darauf hin. In Höhe einer Tigertankstelle hängt dann ein Schild von einem crashenden Auto mit einem Fahrrad. Das soll wohl auf die 12-fache Unfallgefahr an linken Überfahrten hinweisen.

    Danach gibt es dann wieder einen ganz normalen niedersächsischen Betongehweg (So wie auch die tollen außerörtlichen Geh-und Radwege), der einfach nur mit [Zusatzzeichen 1022-10] beschildert ist.

    Aber immerhin ist ein Schutzstreifen im Gespräch.

    Jetzt ist die Frage: Soll ich mit Kamera auf der Fahrbahn fahren oder den Parkour absolvieren? Beides ist sicher recht interessant.

    PS: Durch Achim muss ich auch durch.

  • Im entlegenen Munster gibt es abgesehen von zwei Ausnahmen am Ortsausgang entlang der B 71 keine Radwegbenutzungspflichtigen, dafür aber in der noch allzu kleinsten Tempo-30-Zone einen baulichen Radweg, dafür aber keine Kraftfahrer, die sich über Fahrbahnradelei empören. Selbst recht junge Kraftfahrer, die mit ihren Kumpels zum BurgerKing cruisen, finden den notwendigen Abstand beim Überholen. Entweder lernt man bei der Bundeswehr immer noch die notwendige Disziplin zum Führen eines Kraftfahrzeuges oder die Leute sind hier einfach total entspannt.

    Nun gibt es auf einem dieser bummeligen Radwege an einer der Hauptverkehrsstraßen dieser kleinen Stadt eine Arbeitsstelle, an der nun plötzlich aus dem Vollen geschöpft wurde.

    Wir sehen hier also einen benutzungspflichtigen Radweg, daneben den Gehweg, beides ist aber einen Meter später schon gesperrt. Fußgänger mögen bitte gleich doppelt die andere Straßenseite nutzen:

    Drüben wartet dann das nächste Zeichen 241, das das Radfahren entgegen der eigentlichen Fahrtrichtung auf dem einen Meter breiten Radweg vorschreibt:

    Immerhin wurde darauf geachtet, dass Füße und Räder auf dem Schild mit den tatsächlichen Verhältnissen am Aufstellort korrespondieren — da ist man ja ganz andere Späße gewöhnt:

    Blick zurück: Die Radwegbenutzungspflicht wird artig wieder aufgehoben. War man also in der richtigen Fahrtrichtung unterwegs, muss man sich jetzt nicht mehr mit dem lästigen, aber angeordneten Gegenverkehr herumschlagen, sondern kann sich wieder der ungestörten Fahrbahnradelei widmen:

    Nun kann man die Sache natürlich großzügiger auslegen und feststellen, dass man unter Einbeziehung des Gehweges schon irgendwie mit Gegenverkehr klarkommen wird, auch wenn es hin und wieder mal enger wird, andererseits gilt das aber auch für die Fahrbahn — oder sieht jemand auf irgendeinem dieser Fotos auch nur ein einziges Auto?

    Hier kann man sich beispielsweise mit Gästen der örtlichen Schankwirtschaft anlegen — ganz abgesehen davon, dass die Radwege in Munster grundsätzlich in der Doorzone verlaufen:

    Blick von der anderen Seite. Hier beginnt dann also ein Stück benutzungspflichtiger Radweg, auf dessen einem Meter mit Gegenverkehr zu rechnen ist. Ah, Moment, Gegenverkehr — wo sind denn eigentlich die [Zusatzzeichen 1000-31] geblieben? Ist ja nicht so, dass nicht ohnehin grundsätzlich mit Gegenverkehr auf Radverkehrsanlagen gerechnet werden muss, aber wenn’s angeordnet wird, könnte man sich ja auch um die ensprechende Beschilderung kümmern:

    Wenigstens für das [Zusatzzeichen 1012-31]war ja noch Platz:

    Positiv ist immerhin, dass Fußgänger rechtzeitig in der Nähe einer Querungsmöglichkeit darauf hingewiesen werden, dass in weiter Ferne der Gehweg blockiert ist:

    Außer man lugt aus einer Seitenstraße raus:

    Im Endeffekt hat man sich also eine ganze Menge Gedanken darüber gemacht und einen ausgetüftelten Absicherungsplan gebastelt. Warum man den Radverkehr aber nicht einfach auf die komplett leere Fahrbahn gelassen hat, sondern dieses Hin- und Her mit Geisterradelei auf einem ein Meter breiten Radweg angeordnet hat, tja…

    Es ist in Niedersachsen halt wie in Schleswig-Holstein: Man findet Radverkehr ganz toll, weil das irgendwas mit Tourismus zu tun hat, aber der Rest überfordert die zuständigen Behörden mitunter ganz schön schnell.

  • Niedersachsen: Fahrradland Nr. 1, sagt der Ministerpräsident. Ich habe mich heute wieder einmal gefragt, wie es dann wohl im Fahrradland Nr. 2 aussieht (von Fahrradland Nr. 16 wollen wir gar nicht erst reden)..

    Der Radweg an der B3 zwischen Rade und der Kreuzung mit der B75

    Darunter ist tatsächlich Asphalt!

    Leider manchmal aber auch ein abgebrochener Ast.

    An der A1 Autobahnausfahrt Rade gibt es das lustige Ampelspiel: Welche gilt für mich?

    Aus dieser Richtung ganz klar: DIe erste ja, die zweite nein und die dritte (auf dem Bild verdeckt) ebenfalls nein.

    Doof, dass es aus der Gegenrichtung anders herum ist und das ist leider die Richtung, aus der die sonst nach §9 wartepflichtigen Rechtsabbieger den Signalgeber zu sehen bekommen:

    Weil die passende Streuscheibe ab der zweiten Ampel gerade ausverkauft war, hat man wohl das [Zeichen 101][Zusatzzeichen 1012-32] aufgestellt, denn für Fahrrad-schiebende Fußgnger gilt die Ampel ja (oder man möchte vor abgestiegenen Radfahrern warnen, daher bin ich ieber weitergefahren und nicht abgestiegen).

    Auf der anderen Seite der Autobahnbrücke geht der Spaß weiter.

    Hier hat man zwar überall die passenden Streuscheiben spendiert, aber die letzte Ampel wurde einfach nicht grün. Wie sich auf der Rückfahrt herausstellte, habe ich allerdings auf den falschen Bettelknopf gedrückt. Vielleicht hätte man die ganzen gelben Taster durchnummerieren und eine Erklärtafel dazu stellen sollen.

    Lustig auch die nächste Situation bei Mienenbüttel.

    Soweit nicht Besonderes, sondern Fahrradland-Nr-1-Standard: Knapp 2m Asphalt für Fußgänger und Mofas in beiden Richtungen.

    Kurz danach wollte ich mich gerade angesichts des einsetzenden Regens über den 4m langen überdachten Abschnitt des "Radweges" freuen, als mein geschulter Blick etwas Blaues auf der gegenüberliegenden Straßenseite erspähte:

    Weil ich gerade in Kasperlaune war, habe ich mal ausprobiert, was es damit auf sich haben könnte, dass man hier die Straßenseite wechseln muss...

    ...und musste leider feststellen, dass dieser "Radweg" 30m weiter schon wieder endete. So sieht das in Gegenrichtung aus:

    Wenn ich keine Bösartigkeit unterstelle, sondern nur grenzenlose Dummheit, dann soll dieses Konstrukt wohl so gemeint sein, dass Radfahrer, die hier in die Nebenstraße abbiegen wollen, bereits an der Querungshilfe die Straßenseite wechseln sollen, um sich dann der schlecht einsehbaren Einmündung von der falschen Seite her zu nähern.

    Alle Bilder stammen übrigens von diesem 1,7km langen Abschnitt https://goo.gl/maps/or3cjJVpoGQNv9nKA und ich bin heute 105km durch NIedersachsen gefahren. Hätte ich jeden Quatsch fotografiert, der mir unterwegs begegnet ist, wäre ich jetzt noch nicht wieder zu hause.

  • Heute war leider einer dieser drei bis fünf Tage im Jahr, ...

    Anschließend soll man wohl irgendwie durch die Bushaltestelle fahren oder sich an dieser strategisch ungünstigen Stelle auf die Fahrbahn einordnen:

    (...)

    Diese Bushaltestellensituation ist interessant! Du hast ja in deinem Beitrag hauptsächlich über die Benachteiligung des Radverkehrs geschrieben.

    Aber besonders auf dem Land werden auch die ÖPNV-Fahrgäste erheblich benachteiligt.Das ist deshalb so schlimm, weil auch auf dem "flachen Land" ÖPNV die richtige Alternative zum MIV ist!

    Das kann auch funktionieren, wenn deutlich mehr unternommen wird, die zahlreichen Benachteiligungen der ÖPNV-Fahrgäste abzustellen.

    Ganz konkret an der Stelle auf dem Foto würde das bedeuten:

    Der Omnibus fährt nicht in eine Haltebucht, sondern die Einstiegskante rückt so weit zur Fahrbahnmitte, dass der Buss gerade an die Haltestellenkante heranfahren kann (ohne Lenkmanöver) und der nachfolgende Autoverkehr hinter dem Bus warten muss!

    Auf dem Beispiel-Foto ist sehr schön die Mittelinsel zu sehen und das blaue Schild, das ein links an der Mittelinsel vorbeifahren verbietet.

    Die Mittelinsel kann so platziert werden, dass Radfahrer die Möglichkeit hätten, an dem Bus vorbeizufahren, Autofahrer allerdings nicht, weil sie zu breit dafür sind.

    Es sind eine große Menge Fahrgästre, die da beim Einsteigen zu sehen sind.

    Ein Fahrgast braucht durchschnittlich 0,8 Sekunden. 50 Fahrgäste bräuchten also 40 Sekunden

    Die Haltestellen-Standzeit hängt unter anderem davon ab, wie eben der Einstieg ist, ob mehrere Türen zur Verfügung stehen und ob der Fahrer damit seine Zeit verschwendet, Fahrkarten zu verkaufen.

    Siehe auch hier:

    http://ivh.ivs.bau.tu-bs.de/peb/de/Mitarbe…haltszeiten.pdf


    Zur Zeit werden diese Verlängerungsfaktoren kaum beachtet. Das verbreitete Denken ist:

    "Der Omnibus hält ja ohnehin in der Haltebucht und ist damit dem Autoverkehr nicht im Weg.

    Wie lange er da hält ist egal, es betrifft ja nur Omnibusfahrgäste, die Nachteile von den langen Haltestellen-Standzeiten haben."

    Das wird sich ganz schnell ändern, wenn ganz selbstverständlich der Autoverkehr hinter dem Bus warten muss, bis dieser weiter fährt. So kann man ÖPNV auch in der Fläche attraktiv gestalten! Und das Ganze ist nur mit minimalen Einschränkungen für den Autoverkehr verbunden. Denn die Taktzeiten auf dem flachen Land sind nicht sehr dicht. Nur wenige Autofahrer müssten dann halt hin- und wieder mal warten.

    Und wenn diese wenigen Autofahrer dann "den Lauten machen", dann greift das eine geschickte Verkehrverwaltung auf und trifft Entscheidungen, die das Ein- und Aussteigen an den Haltestellen beschleunigen.

  • Für mich ist Niedersachsen nicht Fahrradland, sondern Radwegland Nr.1!

    Dann wäre es vielleicht angebracht, mal zu schauen, ob sich das positiv (oder negativ) in den Statistiken niederschlägt hinsichtlich der Häufigkeit, mit der das Fahrrad in Niedersachsen im Vergleich zu anderen Bundesländern benutzt wird.

    Nach dieser Statistik aus 2008 aus dem Hause des Bundesverkehrsministers (damals noch Ramsauer, nicht dass das was besser machen würde) ist die Radnutzung so, dass bei den Flächenbundesländern Niedersachsen mit 14,7% an zweiter Stelle liegt (an erster Stelle liegt übrigens Sachsen Anhalt mit 15,1%).

    Im Bundesland Rheinland-Pfalz aus dem ja Pirminator häufiger berichtet, dass es dort nur wenige Radwege gibt, liegt der Fahradanteil bei 6,2%.

    Radverkehr in Deutschland, Zaheln, Daten, Fakten, Seite 10 https://www.ziv-zweirad.de/fileadmin/reda…r-in-zahlen.pdf

    Fazit: Viele Radwege = hoher Anteil der Fahrradnutzung!

    Um nicht missverstanden zu werden: Ich plädiere hier keineswegs blindwütig für mehr Radwegebau. Aber wenn man auf Landstraßen, an denen es keine Radwege gibt, Tempo 100 erlaubt, dann muss sich keiner wundern, dass dort keiner mit dem Rad langfahren will.

    Für Landtsraßen muss als generelles Tempolimit Tempo 60 gelten, und es muss eine breite abgesetzte Radspur auf der Fahrbahn geben, die für den Radverkehr reserviert ist. Wo es gelingt, den Autoverkehr entsprechend zu reduzieren oder wo ohnehin jetzt schon wenig Autoverkehr stattfindet kann es auch ein ausreichend breiter Schutzstreifen (2 m) sein, der im Bedarfsfall vom Autoverkehr überfahren werden darf. Wo der Autoverkehr noch weiter reduziert werden kann oder ohnehin jetzt schon wenig Autoverkehr stattfindet braucht es auch keine Schutzstreifen.

    So lange das nicht umgesetzt ist, muss leider alles so weiter laufen wie bisher und die Autofahrer werden dringend gebeten, sich nicht dazu hinreißen zu lassen, das Tempolimit von 100 auf Landstraßen ständig auszureizen, insbesondere dann nicht, wenn mit Radverkehr zu rechnen ist. (Auch dann nicht, wenn der auf einem separierten Radweg stattfindet, denn diese sind oft sehr unzulänglich.) Und mit Radverkehr sollte stets zu rechnen sein, auch wenn das, was ich weiter oben als erstrebenswert beschrieben habe, noch nicht umgesetzt ist.

  • Ich glaube, dass da noch viel mehr Faktoren eine Rolle spielen als die Frage, wie viele "Radwege" es gibt. Der Radverkehrsanteil an den Landstraßen ist marginal. Mir ist am Samstag auf den 50km zwischen Stade und Buchholz außerhalb der Ortschaften kein einziger Radfahrer begegnet. So schlecht war das Wetter nicht. Ich bin vielleicht eine halbe Stunde in Regenzeug gefahren, sonst ging es ohne.

    Ein Grund, warum es hier vielleicht mehr Radfahrer gibt als anderswo, ist die Tatsache, dass bis auf den Süden von Niedersachsen alles weitgehend flach ist und dass die Winter mild sind, so dass man das ganze Jahr über Fahrrad fahren kann.

    Da man außerhalb der Ortschaften kaum andere Radfahrer oder Fußgänger trifft, hat man die 2m "Radweg" in der Regel für sich alleine. Aber es rechnet auch niemand mit Radfahrern. Ich habe das Unheil schon rechtzeitig kommen sehen, als ein Traktor sich der Ausfahrt eines Feldweges genähert hat. Der Fahrer hat beim Abbiegen nach rechts auf die B3 nicht einmal in meine Richtung geschaut und mich erst gesehen, als er bereits abgebogen war. Da stand ich winkend auf dem "Radweg". Immerhin hat er sich ein wenig erschrocken, als er realisiert hat, dass er mich umgenietet hätte, wenn ich nicht angehalten hätte.

  • Was du da beschreibst ist genau die Gefahrenquelle von separaten Radwegen. Aber selbst wenn das eindeutig belegbar sicherer ist, auf der Fahrbahn zu fahren, auch wenn da Tempo 100 gilt, das macht (fast) keiner. Deshalb fordere ich ja eine Temporeduktion. Und was die Abbiegesituation angeht: Auch ein separater Radweg kann im Kreuzungsbereich oder Einmündungsbereich rechtzeitig (150 bis 200m) an die Fahrbahn herangeführt werden, so dass Radfahrende rechtzeitig erkennbar sind. Kann man natürlich nicht bei jedem Feldweg machen. Darum die Feldwegzufahrten absperren und dafür sorgen, dass die Feldwege andernwegs zugänglich gemacht werden anstatt über eine Radweg hinweg. Und der Treckerfahrer und andere Abbiegende müssen noch sehr viel deutlicher das Tempo reduzieren, so dass auch mehr Zeit zum Kucken bleibt, ob Radfahrer gefährdet sind.

    Ich vermute übrigens, dass auch viele S-Pedelec-Fahrer, die ja gar nicht auf dem Radweg fahren dürften, einen einigermaßen gut geteerten und ebenen Radweg benutzen werden, wenn auf der Fahrbahn Tempo 100 gilt und schneller dichter Verkehr herrscht.

    Das Wetter in Rheinland-Pfalz ist übrigens noch milder als bei uns in Norddeutschland. Was die Geländemodulation angeht, müsste man allerdings in der Tat noch mal genauer hinschauen.

  • Dann wäre es vielleicht angebracht, mal zu schauen, ob sich das positiv (oder negativ) in den Statistiken niederschlägt hinsichtlich der Häufigkeit, mit der das Fahrrad in Niedersachsen im Vergleich zu anderen Bundesländern benutzt wird.

    Nö, man müsste eher mal nachschauen, wo auf der Fahrbahn fahrende Radfahrer am häufigsten angeupt, engüberholt, geschnitten und von der Straße abgedrängt werden. Da dürften HH, S-H und NDS ganz weit vorne liegen. Beim Bebläuungsgrad liegen die nachweislich (irgendwo im Nationalen Radverkehrsplan mal eine Statistik gesehen) sehr weit vorne.

    Fazit: Viele Radwege = hoher Anteil der Fahrradnutzung!

    Und wo viele Störche leben, ist bekanntlich auch die Geburtenrate höher...!? :evil:

    Aber: was war zuerst? Die Henne oder das Ei? In der Südwestpfalz gibt es in der Tat nur relativ wenige "Radwege" (Dank mir verschwanden in den letzten Wochen übrigens gleich mindestens 12 mit [Zeichen 240] beschilderte Gehwege). Ich wage eher die gegenteilige Behauptung: Radwege werden in vielen Fällen dort gebaut, wo bereits zu viele(!) Radfahrer "den Verkehr" aufhalten. Natürlich baut man Radwege auch da, wo traditionell viele Touristen rumfahren (wie z. B. im südlichen Pfälzerwald) - auch wenn die Verkehrsstärke von teils deutlich unter 2500 Kfz am Tag eigentlich keine rechtfertigt. Mit Glück sind die Wege aber nicht straßenbegleitend. Und natürlich ziehen diese Wege dann auch Radfahrer an - allerdings eher Freizeitradler. Weil für die sonstigen Wege trotzdem ein Auto benötigt wird. Im saarländischen Bliestal gibt es auf der Trasse der ehemaligen Bahn einen 1-A-Bahntrassenweg. Nach meinen Beobachtungen wird er überhaupt nicht von klassischen "Alltagsradlern" benutzt. Es gab sogar Bahnfreunde, die darüber gejammert haben, wie sie denn ohne Bahn ins 10 oder 15 km entfernte Homburg kommen sollten. Fahrrad - auf einer 1-A, sogar weitestgehend exklusiven "Infrastruktur"? Undenkbar! Und warum? Weil das alles in erster Linie eine Kopfsache ist - und auf Gewohnheit basiert. In Kopenhagen fahren die Leute auch nicht wie blöde Rad, weil es diese "Radwege" gibt, die fahren Rad, weil sie es kulturell so gewohnt sind. So, wie man andernorts von kleinauf dran gewöhnt wird, eben alle Wege in einem Auto zurückzulegen... Ich hab diesen "Teufelskreis" auch erst im späten Teenageralter durchbrochen. Und selbst danach gab es noch viele Notwendigkeiten, ein Auto zu besitzen. Weder das Fachabi in der Nachbarstadt (wir hatten in unserer dreiköpfigen Fahrgemeinschaft auch noch eine ohne Auto mitgenommen), noch das Studium (2- bis 4-köpfige Fahrgemeinschaft) wären ohne Auto möglich gewesen.

    Hedwig-Holzbein und Niedersachsen (als auch das Paradies der Wegelchen-Fans namens Niederlande) sind im Grunde bretteben. Die Pfalz (und der überwiegende Rest der BRD) nicht. Das immer wieder von anderen gebrachte Hauptargument, warum man hier das Rad nicht nehmen könne, sind die Höhenunterschiede. Das ist zwar blödsinnig und nur eine Ausrede, aber der Hauptgrund dafür, warum man hier insbesondere an den Steigungsstrecken überhaupt keine "Radwege" findet. Von besonders wahnsinnigen Ausnahmen mal abgesehen.

    Für Landtsraßen muss als generelles Tempolimit Tempo 60 gelten, und es muss eine breite abgesetzte Radspur auf der Fahrbahn geben, die für den Radverkehr reserviert ist.

    Schon wieder dieser Stuss. Du willst du Straßen grade außerorts künstlich verschmälern (angeblich wegen der "Sicherheit"). Wie sollen auf diese schmalen Straßen dann noch breite, abgesetzte "Radspuren" passen? :rolleyes: Ist dir klar, dass der Straßenbau grade in Mittelgebirgsregionen hauptsächlich der Topographie abhängt? Und dass es dafür eben in den meisten Fällen gar keinen Platz für gibt?

    Aber wenn man auf Landstraßen, an denen es keine Radwege gibt, Tempo 100 erlaubt, dann muss sich keiner wundern, dass dort keiner mit dem Rad langfahren will.

    Vielleicht liegt das ja auch daran, dass man diese Paranoia unbedingt am Leben erhalten muss, indem man ständig behauptet, wie lebensgefährlich dieses Tempo 100 doch sei? Die Leute wollen doch "den Verkehr" nicht aufhalten. Zumal ja selbst hier im Forum voller Nerds alles über 5 - 10 km oder Radverkehr auf dem Land zwischen zwei oder mehreren Orten generell undenkbar erscheint; siehe die Nicht-Reaktionen auf mein B-10-Thema...

    So lange das nicht umgesetzt ist, muss leider alles so weiter laufen wie bisher und die Autofahrer werden dringend gebeten, sich nicht dazu hinreißen zu lassen, das Tempolimit von 100 auf Landstraßen ständig auszureizen, insbesondere dann nicht, wenn mit Radverkehr zu rechnen ist.

    Ich sage es auch hier einmal mehr: Tempo 100 ist überhaupt kein Problem - das darfst du mir als Extrem-Viel-Landstraßenradler gerne mal glauben. Weil man als Autofahrer auf schmalen, ansteigenden und verwinkelten Straßen eh keine 100 fahren kann, selbst wenn man es wollte. Zumal auf vielen Straßen außerorts nicht selten eh schon Tempo 70 angeordnet ist. Aber dir geht es ja bekanntlich eh nur um pauschale Gängelei des Pkw-Verkehrs... :sleeping:

  • Ich sage es auch hier einmal mehr: Tempo 100 ist überhaupt kein Problem - das darfst du mir als Extrem-Viel-Landstraßenradler gerne mal glauben. Weil man als Autofahrer auf schmalen, ansteigenden und verwinkelten Straßen eh keine 100 fahren kann, selbst wenn man es wollte. Zumal auf vielen Straßen außerorts nicht selten eh schon Tempo 70 angeordnet ist. Aber dir geht es ja bekanntlich eh nur um pauschale Gängelei des Pkw-Verkehrs... :sleeping:

    Dass Tempo 100 kein Problem ist, wo man ohnehin keine Tempo 100 fahren kann, das glaube ich dir sofort!

    Und wenn auf vielen Landstraßen ohnehin schon Tempo 70 angeordnet ist, dann kann man doch auch nicht von "Gängelei" sprechen, wenn von mir ein 10 km/h niedrigeres generelles Tempolimit von Tempo 60 angeregt wird. Aus gutem Grund übrigens!

    "Wie schnell dürfen Busse auf der Landstraße sein?

    Auf der Landstraße darf ein Linienbus nicht schneller als 60 km/h fahren, wenn nicht für jeden Fahrgast ein Sitzplatz verfügbar ist."

    Quelle: Bußgeldkatalog.de https://www.bussgeldkatalog.de/hoechstgeschwindigkeit-bus/

    LKW über 7,5 t dürfen übrigens auch nur Tempo 60 km/h fahren auf Landstraßen. Quelle ebenda: https://www.bussgeldkatalog.de/lkw/

    Ein generelles Tempolimit von Tempo 60 auf Landstraßen würde also schon alleine deshalb mehr Sicherheit schaffen, weil etliche Überholanlässe entfallen.

    Und das mit dem Linienbus hatte ich schon an anderer Stelle erläutert, es stärkt den ÖPNV!

  • Schon wieder dieser Stuss. Du willst du Straßen grade außerorts künstlich verschmälern (angeblich wegen der "Sicherheit"). Wie sollen auf diese schmalen Straßen dann noch breite, abgesetzte "Radspuren" passen? :rolleyes: Ist dir klar, dass der Straßenbau grade in Mittelgebirgsregionen hauptsächlich der Topographie abhängt? Und dass es dafür eben in den meisten Fällen gar keinen Platz für gibt?

    Wie kommst du jetzt darauf, dass ich Straßen verschmälern will?

    Die aktuelle Situation ist doch die, dass es das Bestreben gibt, alle Landstraßen auf Tempo 100 auszubauen. Dem würde sofort der Wind aus den Segeln genommen werden, wenn es ein generelles Tempolimit von 60 auf Landstraßen gilt.

    Die aktuelle Situation ist auch, dass im Sinne der Radverkehrförderung Landstraßen mit separaten Radwegen ausgestattet werden sollen, wenn auf den Landstraßen Tempo 100 gilt. Und damit sind in der Regel Zweirichtungsradwege gemeint, die nur einseitig gebaut werden sollen.

    Das von mir vorgeschlagene Gesamtkonstrukt schmalere Auto-Fahrbahnen + Radfahrstreifen auf der Fahrbahn, das ist breiter als eine Landstraße ohne Radfahrstreifen. Ich plädiere nicht für schmale Straßen, sondern für schmalere Fahrbahnen für den Autoverkehr. Das ist weniger aufwendig zu bewerkstelligen als breite Straßen mit Grünstreifen als Abtrennstreifen und einem separaten Zweirichtungs-Radweg!

    Was du dagegen vorschlägst, ist alles so zu lassen wie es ist und darauf zu hoffen, dass potenzielle Radfahrer von selbst entdecken, das Radfahren auf Landstraßen gar nicht so gefährlich ist. Oder gehst du so weit, wie du es andeutest, dass die Kinder von den sauren Trauben, die ihre Eltern gegessen haben, stumpfe Zähne bekommen? Will heißen: Wenn die Eltern nie Rad gefahren sind, oder auf der Landstraße Rad gefahren sind, dann werden dass (von wenigen Ausnahmefällen abgesehen) die Kinder auch nicht tun, ganz egal wie die Radverkehrsinfrastruktur aussieht?

  • Darum die Feldwegzufahrten absperren und dafür sorgen, dass die Feldwege andernwegs zugänglich gemacht werden anstatt über eine Radweg hinweg. Und der Treckerfahrer und andere Abbiegende müssen noch sehr viel deutlicher das Tempo reduzieren, so dass auch mehr Zeit zum Kucken bleibt, ob Radfahrer gefährdet sind.

    Der hätte genug Zeit zum Gucken gehabt. Weil er aber schon 1000 mal geguckt hat und nie ein Radfahrer kam, hat er es bleiben lassen. Der war auch nicht zu schnell.

    Wie willst du Feldwege anders zugänglich machen als über den "Radweg", wenn es einen solchen fahrbahnbegleitenden Weg gibt? Soll der Traktor jedes Mal mit dem Kran über den "Radweg" hinweg auf das Feld gehoben werden? Oder soll man "Radwege" untertunneln oder Brücken darüber hinweg bauen, nur weil die Leute nicht lernen, zu schauen, ob da jemand auf dem Weg fährt, bevor sie darüber hinweg abbiegen?

    Ich lege -ehrlich gesagt- keinen gesteigerten Wert darauf, auf stark befahrenen Bundesstraßen auf der Fahrbahn zu fahren, habe das aber auch schon getan. Lieber als ein Radweg entlang einer Bundesstraße wäre mir allerdings eine gut beschilderte Strecke auf Radweg-freien Nebenstrecken, alleine schon wegen des ständigen Lärms auf der Bundesstraße. Leider ist das gegenüber den Bundesstraßen aber meistens mit deutlichen Umwegen verbunden oder solche Routen führen über unbefestigte Buckelpisten. Wenn ich längere Strecken über Land fahre, dann in der Regel nicht nur um des Fahrradfahrens willen, sondern weil ich mit dem Fahrrad irgendwo hin will.

  • Wir sind hier nicht im Märchen, wo "Wünschen" ja manchmal schon geholfen hat, Yeti.

    Aber gut - zugegeben - das könntest du umgekehrt mir genau so vorhalten, dass ich mit der Forderung nach Tempo 60 auf Landstraßen ein "Wunschkonzert" anstimme.

    Zurück zu deinem Wunsch, "eine gut beschilderte Strecke auf Radweg-freien Nebenstrecken, alleine schon wegen des ständigen Lärms auf der Bundesstraße", ist dir lieber als ein Radweg entlang der Bundesstraße oder Fahren auf der Fahrbahn der Bundesstraße.

    Da wir uns hier ohnehin in der "Wunsch-Sphäre" bewegen bleibe ich bei Tempo 60 auf Landstraßen! Es ist dann übrigens auch nicht so laut!

    Dazu folgende Aussagen:

    "Die Absenkung der Höchstgeschwindigkeit auf 30 km/h reduziert den Lärm der Fahrzeuge im Durchschnitt um rund 2 bis 3 dB(A). Eine Absenkung um 3 dB(A) wird dabei von uns Menschen wie die Halbierung der Verkehrsmenge wahrgenommen." Quelle: VCD, Noch mehr Argumente für tempo 30, https://tempo30.vcd.org/argumente.html

    Leider habe ich keinen direkten Vergleich Tempo 100 > Tempo 60 gefunden.

    Aber dafür folgende Aussagen:

    "Eine Tempoabnahme von 100 auf 80 km/h reduziert die Lärmemissionen dem gegenüber um 2 dB." Umweltbundesamt Österreich

    https://www.umweltbundesamt.at/umweltsituatio…hnik/pkw/tempo/

    und diese Aussage:

    "Bei einer Geschwindigkeitssenkung von 80 km/h auf 60 km/h beträgt die Lärmminderung ca. 2 dB(A)," Wirtschaftsministerium Baden -Würtemberg

    https://www.staedtebauliche-laermfibel.de/?p=111&p2=7.1.5

    Eine Temporeduktion von Tempo 100 auf Tempo 60 reduziert also den Verkehrslärm um 4 db(A).

    Demnach halbiert eine Reduktion von Tempo 100 auf 60 den Verkehrslärm in der menschlichen Wahrnehmung um etwas mehr als die Hälfte!

    Und da die Reifengeräusche bei einem Tempo über 30 deutlich dominieren, werden auch 100% Elektro-Autos nicht leiser sein und diese Darstellung nicht entkräften! Immer vorausgesetzt, die Temporeduktions-Maßnahmen werden durch Tempokontrollen oder automatisertes oder teilautomatisiertes Fahren auch durchgesetzt, was bei einem Bundesverkehrsminister unwahrscheinlich ist, der alles andere als möglichst schnelles Fahren als "gegen jeglichen Menschenverstand gerichtet" sieht.

    Noch eine Anmerkung zu deinen Radwegfreien vom Autoverkehr vergleichsweise wenig belasteten Nebenstrecken. Spätestens, wenn es sich staut auf der Hauptstrecke, werden diese "Nebenstrecken" zur Hauptstrecke, es sei denn es gibt Feldwegabschnitte die für den regulären KFZ-Betrieb gesperrt sind.

    Da kann dir dann aber so was begegnen:

    Und besonders zur jetzigen Jahreszeit so was:

       

    Oder so was:

    Zu Erntefest-Wochenenden muss man dann verstärkt mit solchen Fahrzeugen im ländlichen Raum rechnen, so eine Art "ländliches Omnibusunternehmen". Die regulären Omnibuslinien im ländlichen Raum sind ja leider vielerorts schon eingestellt worden. Dafür gibt es dann an Erntefestwochenenden regen "Omnibusverkehr" Verkehr zwischen den Ortschaften, die gegenseitig in Konkurrenz treten, um den am schönsten geschmückten Erntewagen-Anhänger. Manchmal hat man aber auch den Eindruck, es geht weniger um den Anhänger als vielmehr um die Zugmaschine! Sag ich jetzt mal so ganz "frech und frei" an dem Tag, an dem die Landeshauptstadt Hannover von mehr als 1000 Trekkern heimgesucht werden soll von Bauern, die die Nase voll haben, gemobbt zu werden.



    Im Sommer sind es dann statt Rübenvollernter (verharmlosend "Rübenmaus" genannt) Mähdrescher, die ähnlich groß sind. Und von den "regulären" Traktoren hattest du ja schon berichtet.

  • Mit Nebenstrecke meine ich keine Feldwege, sondern Land- und Kreisstraßen. Aber bitte ohne die in Niedersachsen dort typischen "Radwege". An den Bundesstraßen sind die Wege ja wenigstens noch baulich in einem halbwegs brauchbaren Zustand, aber die "Radwege" an den Kreisstraßen grenzen alleine schon wegen der vielen Schlaglöcher und Wurzelaufbrüche an versuchte Körperverletzung. Darauf will ich bestimmt nicht fahren: Wenig Autoverkehr auf der Fahrbahn und daneben eine völlig desolate Schlaglochpiste.

    Bezeichnend für Niedersachsen (insbesondere das nordwestliche Niedersachsen) ist, dass der Landkreis Stade im letzten Jahr ein "Radwegekonzept" hat erstellen lassen: https://www.landkreis-stade.de/portal/seiten/…ubrik=901000003

    Es erhebt nicht einmal den Anspruch, ein Radverkehrskonzept zu sein, sondern es wurde nur danach geschaut, an welchen Kreis- und Landstraßen noch "Radwege" fehlen und daher heißt es einfach nur "Radwegekonzept". Kein Wort über bestehende Mängel (insbesondere Sicherheitsmängel) auf vorhandenen Wegen. Alleine schon das Titelbild des Berichts sagt alles: Linksseitig [Zeichen 240]+ Mofas frei an irgendeiner gottverlassenen Straße.

    An solchen Straßen ist es übrigens immer noch leiser als an einer Bundesstraße, auf der alle 60km/h fahren (würden).

  • Zitat

    Straßenbegleitende Radwege sind ... vom KFZ-Verkehr losgelöst ...

    Völlig losgelöst von der Erde schwebt das Fahrrad über Einmündungen hinweg. Es gibt auch keine Grundstückszufahrten, keine Mähdrescher ...

    Zitat

    Die Straßenbreite und die zulässige Höchstgeschwindigkeit haben dabei keinen direkten einschränkenden Einfluss auf den Radverkehr.

    Ach. Auf der B 75 radelt man also genauso gerne wie auf einem Sträßchen am Deich?

    Zitat

    Grundsätzlich sind an bestehenden wie an neu zu bauenden Radwegen die Vorgaben der ERA 2010 (Empfehlungen für Radverkehrsanlagen, Forschungsgesellschaft für das Straßen- und Verkehrswesen)

    Hervorhebungen von mir. Halten die sich dran, dass die ERA 2010 »Vorgaben« macht?

  • Mit Nebenstrecke meine ich keine Feldwege, sondern Land- und Kreisstraßen. Aber bitte ohne die in Niedersachsen dort typischen "Radwege". An den Bundesstraßen sind die Wege ja wenigstens noch baulich in einem halbwegs brauchbaren Zustand, aber die "Radwege" an den Kreisstraßen grenzen alleine schon wegen der vielen Schlaglöcher und Wurzelaufbrüche an versuchte Körperverletzung. Darauf will ich bestimmt nicht fahren: Wenig Autoverkehr auf der Fahrbahn und daneben eine völlig desolate Schlaglochpiste.

    Bezeichnend für Niedersachsen (insbesondere das nordwestliche Niedersachsen) ist, dass der Landkreis Stade im letzten Jahr ein "Radwegekonzept" hat erstellen lassen: https://www.landkreis-stade.de/portal/seiten/…ubrik=901000003

    Es erhebt nicht einmal den Anspruch, ein Radverkehrskonzept zu sein, sondern es wurde nur danach geschaut, an welchen Kreis- und Landstraßen noch "Radwege" fehlen und daher heißt es einfach nur "Radwegekonzept". Kein Wort über bestehende Mängel (insbesondere Sicherheitsmängel) auf vorhandenen Wegen. Alleine schon das Titelbild des Berichts sagt alles: Linksseitig [Zeichen 240]+ Mofas frei an irgendeiner gottverlassenen Straße.

    An solchen Straßen ist es übrigens immer noch leiser als an einer Bundesstraße, auf der alle 60km/h fahren (würden).

    Dein Link führt zu einer Karte mit diesem Link: https://www.landkreis-stade.de/downloads/date…zdGFkZS5wZGY%3D

    Und die erinnert mich an einen kurzen Sommer-Trip von Hemmoor nach Wischhafen.

    Zugegeben ich war wenig vorbereitet, ich wollte einfach nur möglichst zügig mein Ziel Wischhafen erreichen.

    Also bin ich die Bundesstraße 495 lang gefahren. (Ohne das jetzt detailliert untersucht zu haben, war das vermutlich auch die schnellste Verbindung und ich brauchte mich nicht groß damit aufzuhalten, nach dem richtigen Weg zu suchen.)

    Separater Zwei-Richtungsradweg (einseitig) in einigermaßen baulichem Zustand.

    Auf der Fahrbahn wenig los (auf dem separaten Radweg noch weniger), aber das kann sich je nach der Intensität des Fährbetriebes Glücksstadt - Wischhafen auch mal schnell ändern, sagte man mir im späteren Verlauf des Tages.

    Was spricht dagegen, dass auf der Straße Tempo 60 gilt und die Straße etwas verbreitert wird, so dass links und rechts ausreichend breite Schutzstreifen oder Radfahrstreifen (oder geschützte Radfahrstreifen) angelegt werden können?

    Klar die aktuelle Gesetzes- und Verordnungslage spricht klar dagegen. Das ist aber etwas, das geändert werden kann (und muss!). Was spricht denn sonst dagegen?