Radfahren an der nördlichen Holtenauer Straße vom Belvedere stadtauswärts:
Dieser so genannte „Radweg“ ist allerdings schon zu normalen Zeiten eine Zumutung. Er ist zwar einigermaßen breit, wird aber ständig „nur ganz kurz“ von Anwohnern oder Lieferdiensten zum Parken genutzt, mal aufgeschultert, mal mit kompletter Blockade. Die Parkweise quer zur Fahrbahn ist natürlich im wahrsten Sinne des Wortes tödlich: Wenn dort irgendwo der Rückfahrscheinwerfer aufleuchtet, sollte man nach Möglichkeit anhalten und auf die angeblich eingebaute Vorfahrt verzichten. Bis der Kraftfahrer rückwärts weit genug auf dem Radweg ausgefahren ist, um durchs Beifahrerfenster eventuell bevorrechtigte Radfahrer sehen zu können, blockiert er ja den kompletten Radweg:
Durch diese hohle Gasse muss er kommen. Das Malerfahrzeug gehört übrigens nicht den Baumaßnahmen an, der steht hier nur, weil er ja sonst nirgendwo stehen kann. Ist aber auch egal, denn der Radweg ist im folgenden ohnehin durch Baumaschinen oder deren Einzelteile gesperrt. Ist ja logisch: Hier wird gebaut, dazu braucht man Platz, dann sind eben die heiligen Parkplätze als auch der bestens ausgebaute und breite Radweg nicht nutzbar. Aber dann sollte man ihn nicht mit Zeichen 240 ausweisen:
Und schon gar nicht Zeichen 240 in beide Richtungen aufstellen. Das ist bestimmt nett gemeint, vielleicht nur ein Versehen, vielleicht nur ein Hinweis für Fußgänger, dass auf diesem schmalen Streifen mit radfahrendem Gegenverkehr zu rechnen ist, aber nein danke!
Ebenso nett gemeint war sicherlich, mich hier noch schnell unter dem Kran durchfahren zu lassen. Nein, danke! Hier gehört ebenfalls eine Absicherung hin, denn unter schwebenden Lasten hält man sich nicht auf, weder mit Fahrrad noch ohne. Und ja, wer die Stützen des Krans „übersieht“, sollte vielleicht lieber nicht mit dem Rad fahren, andererseits schmiegen sich die Stützen grau in den grauen Hintergrund ein und wenn dann von rechts plötzlich eine schwebende Last hinter dem Glascontainer auftaucht, reißt man bei der Bergabfahrt womöglich doch noch den Lenker nach links. Alles nicht so optimal.
Und ja, mir ist klar, dass es müßig ist und lustig klingt, zum Verladen einer Baustellenabsicherung noch eine zusätzliche Baustellenabsicherung aufzustellen, und ja, man sollte als verständiger Verkehrsteilnehmer nicht freiwillig unter einem Kran hindurchfahren. Aber andererseits denke ich mir: Im Bereich der Fahrbahn würde man so wahrscheinlich nicht arbeiten, weil die Leute genau wissen, dass ihnen das nächstbeste Auto gegen die Stützen knallt, wenn dort keine Absicherung steht.