Niederlande ist kein vorbildliches Radlerland

  • Bis Juli 2018 durften wohl Snoorfiets( 25 km/h Mofas) und Bromfiets (45 km/h Mopeds) uneingeschränkt Radwege benutzen. Inzwischen dürfen Kommunen Ausnahmen per Beschilderung anordnen

    Ansonsten gilt das hier beschriebene ( wenn ich das richtig übersetzt habe) .

    Nicht benutzungspflichtige Radwege: Nur Fahrräder

    Benutzungspflichtige Radwege sind auch für Snoorfiets verpflichtend und mit Zusatzbeschilderung auch für Bromfiets. Wobei Bromfiets agO 40 km/h und igO max 30 km/h auf Radwegen fahren dürfen.

  • Beitrag von Th(oma)s (22. August 2021 um 13:55)

    Dieser Beitrag wurde vom Autor gelöscht (22. August 2021 um 13:56).
  • Baghira und mkossmann

    Lustige Wörter, zumindest in deutschen Ohren.

    Das "Snoorfiets" ist ein Fahrrad, das schnurrt oder schnarcht oder schnaubt? So richtig habe ich das nicht rausbekommen.

    Aber es ist wohl ein Motor-Zweirad, dass max. 25 km/h fährt.

    Und das "Bromfiets" ist ein Fahrrad, das brummt und bis zu 45 km/h schnell fährt.

    Mit beiden Fahrzeugen muss man auf dem Radweg fahren.

    Wenn man aber ein Bromfiets fährt, dann darf man auch auf der Fahrbahn fahren. Aber dann muss man einen Helm tragen.

    Habe ich das richtig verstanden?

  • Kleine Ergänzung :

    Blaues Kennzeichen = Snoorfiets

    Gelbes Kennzeichen = Bromfiets

    Und : Am 1.7 2022 kommt die Helmpflicht auch für Snoorfiets. Es sollen Motoradhelme (Norm ECE 22.05) vorgeschrieben werden, möglicherweise werden auch noch Helme für Speed-Pedelecs ( Norm NTA 8776:2016) erlaubt.

    In Amsterdam ist man da schon 2019 vorgeprescht.

    Helmpflicht für Bromfiets gibt es schon länger. ( Seit der RVV (=StVO NL) 1990 ? ) .

    Mit beiden Fahrzeugen muss man auf dem Radweg fahren.

    Wenn man aber ein Bromfiets fährt, dann darf man auch auf der Fahrbahn fahren. Aber dann muss man einen Helm tragen.

    Habe ich das richtig verstanden?

    Nein. Siehe die Tabelle ganz oben im bereits oben verlinkten Artikel.

  • Die Tabelle sieht so aus, als dürfe man mit dem bromfiets nicht auf dem Radweg fahren.

    Aber in dem Text steht:

    "Bromfiets buiten de bebouwde kom

    Buiten de bebouwde kom rijden auto’s harder dan 50 kilometer per uur. Daar moet u wel met uw bromfiets op het fietspad rijden. Is er geen fietspad, dan mag u met uw bromfiets op de rijbaan rijden.

    Ich lese das so, dass außerhalb geschlossener Ortschaften (buiten de bebouwde) gilt:

    Du musst mit dem bromfiets auf dem Radweg fahren (bromfiets op het fietspad rijden).

    Die "bromfiets-Fahrer" sind also außerhalb geschlossener Ortschaften verpflichtet, den Radweg zu benutzen.

    Innerhalb geschlossener Ortschaften dagegen dürfen die "bromfiets-Fahrer" den Radweg nicht benutzen.

    Es sei denn da steht ein blaues rundes Verkehrsschild, auf dem ein Fahrrad und ein "bromfiets" abgebildet ist. Dann sind die "bromfiets-Fahrer" auch innerorts verpflichtet den Radweg zu benutzen.

    Mit dem Mofa muss man immer den Radweg benutzen, der mit einem blauen runden Schild mit Fahrradsymbol gekennzeichnet ist.

    Das lässt vermuten, dass in den Niederlanden noch weniger als in Deutschland die Bereitschaft besteht, als Radfahrer*in den Radweg nicht zu benutzen und stattdessen auf der Fahrbahn zu fahren. Werden denn die snoorfiets und bromfiets-Fahrer*innen von Autofahrern oft angehupt und angebrüllt, gefälligst den Radweg zu benutzen, wenn der vorhanden ist? Hier in Deutschland passiert einem das ja häufiger als Fahrradfahrer. Mofa-Fahrer*innen dagegen werden in Deutschland in der Regel auf der Fahrbahn geduldet.

  • Meiner geringen Erfahrung nach nutzen Bromfijets Fahrer innerorts vielleicht 50/50 die Fahrbahn. In Amsterdam sind sie auf dem Radweg oft schneller. Aber die brezen auch in den Außenbezirken durch Parks, insofern ist die Regeltreue vielleicht nicht so ausgeprägt.

  • Meiner geringen Erfahrung nach nutzen Bromfijets Fahrer innerorts vielleicht 50/50 die Fahrbahn. In Amsterdam sind sie auf dem Radweg oft schneller. Aber die brezen auch in den Außenbezirken durch Parks, insofern ist die Regeltreue vielleicht nicht so ausgeprägt.

    In diesem Film mit einem Vergleich von Radverkehrsinfrastruktur in den Niederlanden mit Kanada gibt es mehrere Szenen, auf denen sogenannte "Mikroautos" den Radweg benutzen.

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    Ich habe leider nicht alles verstanden von dem, was der Sprecher sagte.

    Aber die Filmszene zeigt ein solches Mikroauto mit einem gelben Nummernschild, das dem für Bromfietsen entspricht, die 45 km/h schnell fahren dürfen.

    Möglicherweise sagte der Sprecher in dem Film, dass diese 45 km/h schnellen Bromfietsen-Mikroautos trotzdem auch auf Radwegen erlaubt sind, die nicht mit einer "Bromfietsen-Freigabe" ausgeschildert sind, wenn der Fahrer eine Gehbehinderung nachweisen kann.

    Meines Wissens ist es in Deutschland nicht erlaubt, den Gehweg oder den Radweg mit einem Krankenfahrstuhl zu benutzen, der bis zu 45 km/h schnell fahren kann.

    Für Krankenfahrstühle (bauartbedingte Höchstgeschwindigkeit darf nicht mehr als 15 km/h) gilt: "Ein Senioren Elektromobil und Krankenfahrstuhl ersetzt die Beine, wenn die Füße nicht mehr wollen - auf öffentlichen Wegen und Plätzen. Außerdem ist Ihnen - gem. § 24 Straßenverkehrsordnung (StVO) - das Fahren auf Gehwegen und in Fußgängerzonen in Schrittgeschwindigkeit erlaubt. Mit Betonung auf Schritt: Wer einen Krankenfahrstuhl fährt, ist verkehrsrechtlich Fußgänger! Auch am Zebrastreifen hat Ihr Elektromobil also Vorrang. Nur dort, wo kein Fußweg in Sicht ist, dürfen Sie Radweg oder Straße benutzen."

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    Ich finde das nicht gut, dass in den Niederlanden diese Mikroautos auf Radwegen zugelassen sind. Wobei mir allerdings noch nicht alle Regelungen in den Niederlanden ganz klar sind. In dem verlinkten Filmabschnitt in dem Film, "How to Cycle to the Hardware Store - Netherlands vs. Canada", jedenfalls fährt ein solcher Krankenfahrstuhl mit gelbem Nummernschild, vom Sprecher "Mikroauto" (im englischsprachigen Originaltext "micro-car" genannt, auf einem Radweg. (Minute 1:15, siehe Link oben)

  • NJB hat zu diesen "Micro-Cars" ein eigenes Video:

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    Edit: Soweit ich das verstehe, sind die "Brommobielen", die als "Mobilitätshilfe" für mobilitätseingeschränkte Personen zugelassen sind, auf Radwegen gestattet. Reguläre Brommobielen sind dies aber nicht. https://expatinfoholland.nl/help-guides/tr…cro-moped-cars/

  • ha cool.

    Das Nummern-System meine ich aus Teilen BRandenburgs zu kennen. Auf den ersten Blick sieht das - und das zeigst du im Clip - auch sehr intuitiv aus. In der Realität "darfst" du aber nur vorgegebenen Routen folgen. Sonst is Essig!

    ich vergleiche das gern mit IKEA: auch da sollst du als Kunde dem vorgegebenen Weg folgen. Aber bei ikea hat es immerhin noch beschilderte Abkürzungen..

    Aus Planungssicht ist das Nummernsystem auch recht statisch. Willst du doch noch weitere Knoten hinzufügen, "störst" du dir das eher Blockweise Nummernsystem. Beispielweise landet dann auf einmal eine 104 in einem 20er-Nummernsystem. Weil der 104er-Knoten erst nach einigen Jahren dazu kommt (Radweg neu gebaut oder so)

    Was auch auffällt in deinem Video: die Radwege sind durchweg nur zum gemächlichen dahinrollern gedacht. Zumindest erweckt es den Anschein. Eher schmal, eher ungeeignet zum guten Überholen anderer Rad Fahrender.

    Aber schön, mal so einen Eindruck zu bekommen. :)

  • Es gibt da - im Wald - [Zeichen 237] Schilder mit Wegen, die man auch ohne Fully-Mountainbike befahren kann?

    Eine mächtige KI zur Fake-Video-Erzeugung du haben musst, junger Padawan. :)

    Ja, vor allem extra für Radfahrer. Der Fortwirtschaftliche Verkehr muss sich auf Buckelpisten verkrümeln.

    DMHH Die Radwege kann man schon zügig befahren, was für mich 25km/h heißt. Mit Rennrädern wirst Du da nicht überall glücklich mit.

    Das Nummernsystem ist vermutlich lange vor der Smartphone- und Navi-Zeit entstanden. Von daher damals sicher schon einfacher als an jeder Ecke auf die Papier-Karte zu gucken.

    Auf OpenCyclingMap ist das System ja zu erkennen. Zumindest so betrachtet erschließen sich manche Linienführungen nicht auf den ersten Blick und erscheinen recht willkürlich. Für Rundtouren mag das noch angehen, aber wer zügig von A nach B möchte wird sich wahrscheinlich andere Wege suchen.

  • Verglichen mit unseren "hiesigen Forsten": Schotterpisten, die ausschließlich für die Belange der Forstwirtschaft angelegt wurden und bestenfalls mitbenutzt werden dürfen. Oder Waldwege/Trampelpfade, die man ohne Mountainbike sowieso nicht benutzen kann und die sich zur "Erntezeit" in unpassierbare Schlammpfade verwandeln.

    Wenn ichs recht überlege: Entlang meiner "Lieblingsstrecke" durch mein Lieblingspfarrdorf Emmering gäbe es tausend und eine Möglichkeit, solche Wege für Fahrradpendler und/oder Ausflügler anzulegen. Entlang der Amper und/oder entlang der sog. Emmeringer Leite. Aber das kam hierzulande wohl noch niemand in den Sinn.

  • ich glaube durchaus, dass die Wege dort im Video grundsätzlich gut befahrbar sind in punkto Oberfläche.

    Mir gibt die Breite etwas zu denken. Und ich hab kein Rennrad und muss auch keine 30kmh fahren - aber davon unbenommen sind Überholmanöver dann nervig.

    nicht unmöglich und ich käme nicht auf die Idee, mich durchzuzwängen - nur vom Prinzip eben: du hast einen Radweg und der ist direkt zu schmal für entspanntes Fahren. auch entspanntes Nebeneinanderfahren. hm.

    Tja - aber die Alternative, da direkt 4m Schneisen durch den Wald zu hauen, sieht auch nicht so prall aus.

  • nicht unmöglich und ich käme nicht auf die Idee, mich durchzuzwängen - nur vom Prinzip eben: du hast einen Radweg und der ist direkt zu schmal für entspanntes Fahren. auch entspanntes Nebeneinanderfahren. hm.

    ja, das ist leider bei uns ja auch auf den durchschnittlichen Radwegen entlang von "größeren" Straßen ja auch so. Ich mag da auch deutlich lieber die ca. 3m breiten asphaltierten Feldwege. Beispielbild