Hamburg - Unfälle mit Radfahrern

  • Er hat doch relativ eindeutig geschrieben (zulässigen)

    Nachdem in Bayern, im Gegensatz zu den Radwegpflichten, mit Argusaugen aufgepasst wird, das ja kein Meter zu viel Geschwindigkeitsbegrenzt wird, kann man davon ausgehen, dass die angeordneten T30, egal in welcher Form, legal sind.


    Da werden um jeden Meter Possen aufgeführt, notfalls mit dem BayFwG argumentiert, pipapo.


    In FFB zum Beispiel gibts seit einem Jahr 400m vbGb T20. Deswegen kam sogar hoher Besuch aus München von der oberen Verkehrsbehörde, deswegen ist es jetzt erst einmal ein Verkehrsversuch.

  • Ja, er hat "zulässigen" geschrieben, ohne das ansatzweise beurteilen zu können. Er wird ja nicht alles geprüft haben.

    Im übrigen ist die Diskussion um Tempo 30 innerorts eine Phantomdiskussion. Im Allgemeinen kann man sagen, dass heute 80% der Verkehrsfläche einer Tempo30-Zonenbeschränkung unterliegt. Hinzu kommen die Streckenbeschränkungen, die oft ähnlich willkürlich sind, wie Radwegebenutzungspflichten.

    Man stelle sich vor, 30 km/h würde innerorts zur Regelgeschwindigkeit, was man dann zu tun hätte. Alle 30 km/h-Beschränkungen müssten dann zwingend beseitigt werden. Dort, wo weiterhin 50 km/h gelten soll, müsste man dann positiv ausschildern. Und diejenigen, die für eine flächendeckende 30 km/h-Beschränkung votieren, wollen natürlich genau das nicht. Auch sie wollen natürlich Ausnahmen.

  • Einige wenige wollen tatsächlich 30 ohne Ausnahmen – aber selbiges ist vor allem ein Schreckgespenst, dass die Auto-Lobby an die Wand malt. Schlechte Beispiele, in denen 30 an nicht unbedingt nachvollziehbaren Stellen angeordnet wurde, helfen dabei freilich auch nicht.

    Worum es bei der Diskussion viel mehr geht, sind Straßen, die zwar "Vorfahrtsstraßen" sind, deswegen aber noch lange nicht für Tempo 50 geeignet. Vor allem weil Radwege fehlen, Autos auf der Fahrbahn parken oder die Straße schlicht für Begegnungsverkehr zu eng ist. Diese Straßen tauchen aber nicht in den Unfallstatistiken auf – weil diese Straßen eben nicht wegen guter Infrastruktur "funktionieren", sondern wegen "da wird schon keiner kommen".

  • Man stelle sich vor, 30 km/h würde innerorts zur Regelgeschwindigkeit, was man dann zu tun hätte. Alle 30 km/h-Beschränkungen müssten dann zwingend beseitigt werden.

    Das müsste so nicht sein. Ich plädiere dafür, dass dort dann Tempo 20 km/h gilt, wo bisher Tempo 30 galt.

    Als preiswerte Sofortmaßnahme kann dann einfach mit einer geeigneten Folie eine 2 auf die 3 geklebt werden, bis die Schilder turnusmäßig ausgetauscht werden, so wie auf der Fotomontage zu sehen. Und aus Tempo-30-Zonen werden nach demselben Prinzip Tempo-20-Zonen gemacht:

  • Worum es bei der Diskussion viel mehr geht, sind Straßen, die zwar "Vorfahrtsstraßen" sind, deswegen aber noch lange nicht für Tempo 50 geeignet. Vor allem weil Radwege fehlen,

    Radwege sind eher ein Grund für T30 als kein Radweg. Entschleunigung schützt den Querverkehr.

  • Radwege sind eher ein Grund für T30 als kein Radweg. Entschleunigung schützt den Querverkehr.

    Nichts und niemand schützt den Querverkehr. In Tempo 30-Zonen gibt es keine Ampeln. Und Politiker wie Wissing und Co wollen kein Tempo 30 außer in gutbürgerlichen Wohngebieten in Tempo-30-Zonen. Dort ist allerdings auch nur wenig Verkehr. Deshalb gibt es dort keine Ampeln.

    Tatsächlich ist es so, dass erst Ampeln es ermöglichen eine wirklich große Menge Verkehr zu managen. Deshalb gibt es Ampeln.

    Um die Gefährlichkeit geht es gar nicht, sondern darum, dass sich keine so lange Autoschlangen bilden. Nicht nur auf den Hauptverkehrsstraßen sollen sich keine allzu langen Staus bilden, auch in den kreuzenden Hauptverkehrsstraßen nicht. Und auch nicht in den Zubringerstraßen, die auf die Hauptverkehrsstraßen münden. Und das lässt sich nur mit ausgeklügelten Ampelschaltungen erreichen. Auch Kreisel kommen schnell an ihre Grenzen, sie funktionieren nur für weniger große Verkehrsmengen.

    Gilt genau so auch für Fußgängerampeln. Deren bedeutendste Aufgabe ist es nicht den Fußgängerverkehr zu schützen. Das könnte man viel einfacher haben, indem man den Autoverkehr abschafft. Fußgängerampeln sollen den Fußverkehr so kanalisieren, dass sie dem Autoverkehr möglichst wenig in die Quere kommen. Fußgänger*innen sollen nur an bestimmten Stellen in möglichst kurzen Zeitintervallen die Fahrbahn benutzen, um den Fahrzeugverkehr nicht zu stören oder zu behindern.

    Weil aber der Eindruck erweckt werden soll, das Auto sei ein pfeilschnelles Verkehrsmittel, das mit 50 und mehr durch die Straßen der Stadt zischt, wird gerne von der Gefährlichkeit gesprochen, die für die Fußgänger durch Ampeln reduziert werden soll. In Wirklichkeit geht es dabei um Verkehrs-lenkende Maßnahmen, die ein möglichst hohes Maß an Fahrzeugmengen managen sollen.

    Der Eindruck wird erzeugt: Tempo 50 erfordert Ampeln, wo nur Tempo 30 gilt, braucht es keine. Das ist Unfug. Bei großen Verkehrsmengen mit niveaugleichen Kreuzungen braucht es immer Ampeln. Und noch etwas: Das Managen der Verkehrsströme gelingt bei Tempo 30 besser als bei 50.

  • Aus dem gleichen Grund, warum jetzt Tempo 30 gilt, wenn doch 50 Km/h die Höchstgeschwindigkeit für geschlossene Ortschaften ist.

    Es scheint so, dass du den hohen Geschwindigkeiten im Autoverkehr mehr zugeneigt bist als niedrigen Geschwindigkeiten. Tobe dich doch einfach auf einer Rennstrecke aus. Gönn dir mal was zum Geburtstag oder lass dir einen Gutschein schenken:

    Rennstrecke am Nürburgring
    einmalige-erlebnisse.de

    "Selber fahren oder Renntaxi, bei uns finden sie tolle Motorpower Erlebnisse auf der Rennstrecke in Deutschland.", heißt es in dem verlinkten Werbefilm.

  • Radwege sind eher ein Grund für T30 als kein Radweg. Entschleunigung schützt den Querverkehr.

    Also brauchen wir viele, viele Radwege, dann bekommen wir ganz viel Tempo 30. ;)

    Wenn schon mit solchen generalisierenden Aussage hantiert wird, dann doch eher diese:

    Sehr viel Autoverkehr (egal ob bei Tempo 30 oder bei Tempo 50) ist ein Grund für Radwege.

    Wer glaubt, mit dem Verzicht auf Radwegebau den Autoverkehr reduzieren zu können, der ist auf dem Holzweg.

    Allerdings: Mag sein, dass derjenige, der glaubt, mit viel Radwegebau den Autoverkehr reduzieren zu können, ebenfalls auf dem Holzweg ist.

    Sinn macht der Radwegebau besonders dann, wenn dafür Autoverkehrsflächen zurückgebaut werden!

  • Ich hab hier jedenfalls gerade an einer Kreuzung gezählt, wo mal wieder die Regel galt "Radwege braucht's in der Stadt vor allem, weil die Autos im Weg rumstehen". Aus irgendeinem Grund außer Sichtweite ging mitm Auto da gar nix voran – die Radfahrer konnten hingegen munter weiter fahren.

  • Wie soll das gehen? Radwege machen ja aus einer Verkehrsfläche erst eine Autoverkehrsfläche.

    So kann das gehen: Hildesheimer Straße in Laatzen. Früher gab es hier zwei Fahrspuren je Richtung für den Fahrzeugverkehr. Der Fahrradverkehr wurde auf relativ schmalen Hochbord-Fahrradwegen abgewickelt.

    Heute gibt es breite Radfahrstreifen. Und für den allgemeinen Fahrzeugverkehr gibt es jetzt eine Fahrspur je Richtung.

    Google Maps
    Find local businesses, view maps and get driving directions in Google Maps.
    www.google.de
  • schon krass, oder? damit hat man jetzt eigentlich zu wenig Platz für alle Verkehrsarten, die auf der Fahrbahn unterwegs sein dürfen.

    2 Fahrstreifen pro Richtung:

    • überholen KFZ-KFZ locker möglich
    • überholen KFZ-Rad locker möglich
    • überholen Rad-Rad (Lastenrad etc.) locker möglich
    • überholen von Traktoren, Kutschen, Gespannen locker möglich
    • Winterdienst / Reinigung easy

    1 RiFa + 1 Radfahrstreifen

    • überholen auf Fahrbahn unmöglich, für alle
    • überholen Rad-Rad schwierig
    • Reinigung: doppelter Aufwand

    Und wer profitiert? die Radwege!!!-Rufer, für die Fahrbahn=Lava, Mischverkehr = sicherer Tod ist

  • schon krass, oder? damit hat man jetzt eigentlich zu wenig Platz für alle Verkehrsarten, die auf der Fahrbahn unterwegs sein dürfen.

    2 Fahrstreifen pro Richtung:

    • überholen KFZ-KFZ locker möglich
    • überholen KFZ-Rad locker möglich
    • überholen Rad-Rad (Lastenrad etc.) locker möglich
    • überholen von Traktoren, Kutschen, Gespannen locker möglich
    • Winterdienst / Reinigung easy

    1 RiFa + 1 Radfahrstreifen

    • überholen auf Fahrbahn unmöglich, für alle
    • überholen Rad-Rad schwierig
    • Reinigung: doppelter Aufwand

    Und wer profitiert? die Radwege!!!-Rufer, für die Fahrbahn=Lava, Mischverkehr = sicherer Tod ist

    In deiner Aufzählung fehlt noch:

    • überholen KFZ-KFZ locker möglich
    • überholen KFZ-Rad locker möglich
    • überholen Rad-KFZ locker möglich
    • überholen Rad-Rad (Lastenrad etc.) locker möglich
    • überholen von Traktoren, Kutschen, Gespannen locker möglich
    • Winterdienst / Reinigung easy

    Wie sieht denn dein Alternativvorschlag aus für die Hildesheimer Straße? Hier ein Abschnitt der Hildesheimer Straße in Hannover, wo noch alles seinen "geregelten Gang" geht: Autoförderung pur:

    Google Maps
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    www.google.de

    Du könntest dich sehr gut den "Verkehrswendespezialisten" von CDU, SPD und FDP andienen. In Hannover wollen die nur noch den Fußverkehr und Autoverkehr fördern. Mit deinen Vorstellungen von Fahrradverkehrsförderung rennst du bei denen offene Türen ein.

    Einmal editiert, zuletzt von Ullie (19. August 2024 um 23:03) aus folgendem Grund: Text vergessen, letzter Absatz ergänzt

  • Die Herstelle von Leitboys.:evil:

    "Sehr lustig" - haha, was haben wir gelacht.

    Hier schützen "Leitboys" den Fahrradgegenverkehr in einer Einbahnstraße am Ernst-August-Platz in Hannover.

    Hier sichern Leitboys einen Radfahrstreifen in Wiesbaden.

    Ungeschützte Protektoren: Immer wieder werden in Berlin Leitboys und Poller beschädigt
    Leitboys und Poller sollen Radwege sicherer machen. Auf den Straßen in Tempelhof-Schöneberg sieht man aber auch etliche Schutzelemente, die beschädigt wurden.…
    www.tagesspiegel.de

    In diesem Artikel aus Berlin geht es darum, dass Beschädigungen ggf. schnell repariert werden müssen, um die volle Wirkung zu entfalten.

    Und das ist bei anderen Verkehrseinrichtungen auch so:

    In der Thread "krumm gefahrene Verkehrszeichenträger" gibt es viele Beispiele.

    Hier hatte ein Autofahrer in Hannover gleich mehrere Laternen-Mäste platt gemacht. Trotzdem wurden die wieder aufgestellt. Und keiner kommt her und sagt: "Auf die Laternen verzichten wir in Zukunft komplett, die werden ja sowieso wieder umgefahren."