Umfrage zum Radfahrverhalten und Bedüfnissen von Radfahrenden


  • Welcher Radfahrtyp sind Sie?


    Mit Ihrer Teilnahme an dieser Befragung helfen Sie uns herauszufinden, wer in der Bevölkerung Fahrrad fährt (oder auch nicht) und warum und wie sich die Bedürfnisse der Radfahrenden unterscheiden. Die Befragung setzt sich aus drei Teilen zusammen: Wir fragen Sie, wie Sie das Fahrrad früher genutzt haben, heute nutzen und wie Sie sich vorstellen, zukünftig Fahrrad zu fahren.


    Für das nächste Jahr suchen wir zudem 100 Radfahrende aller Altersgruppen - von Sommerradler bis Mountainbiker - für die vergütete Teilnahme an der Aufzeichnung ihrer Fahrten für vier Wochen. Dafür können Sie sich im Anschluss an diesen Fragebogen anmelden.

    Das Forschungsprojekt wird im Rahmen des Nationalen Radverkehrsplans durch das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur gefördert.

    Es gibt was zu gewinnen. Welcher Radfahrtyp seid ihr ;) ?

    Ich denke, dass die Umfrage relevante Punkte abfragt. Einige Fragen bzw. Formulierungen finde ich unglücklich oder zu ungenau. Ich denke, dass das zum Großteil daher kommt, dass der Fragebogen in ca. 15 min ausfüllbar sein soll.

  • Pah, ich kann nicht auswählen, dass ich bei Schnee und Eis häufiger als üblich mit dem Fahrrad fahre! Insgesamt ist es aber schon sehr Radverkehranlagen-lastig.
    Wenigstens bin ich ein motivierter Fahrradheld.

  • Ich habe folgendes als Denkanstoß hinterlassen:
    "
    Sie verwenden den Begriff "Straße'", wenn Sie die Fahrbahn meinen. Das ist nicht nur ungenau, sondern falsch.
    Die Straße ist das ganze Konstrukt, inklusive Fahrbahn, Gehweg, Radweg, Seitenstreifen etc.pp.
    Die Fragen, ob man bei gegebener Auswahl die Straße, den Gehweg oder den Radweg nutzen will, ist insofern nicht zu beantworten.
    Wo ich hier Straße ausgewählt habe, meine ich daher Fahrbahn.
    Für eine wissenschaftliche Arbeit ist dieser Fragebogen jedenfalls untauglich.
    Schade, bei dem Aufwand, der getrieben wurde. "

    bye
    Explosiv smilie_be_131.gif


  • Ich glaube, wenn man sprachlich alles richtig gemacht hätte, hätte man mehr Leuten erstmal erklären müssen, was man meint, als es Leute gibt, denen der falsche Ausdruck auffällt, und insgesamt hätte man wahrscheinlich weniger Leute gehabt, die den Fragebogen bis zum Ende ausfüllen. Man hätte vielleicht Zahlen ins Bild malen können, aber dann hätte man den Leuten auch wieder eine Position aufgedrängt, die vielleicht nicht jedem passt.

    Dass der Fragebogen vollständig untauglich ist, bezweifel ich. Es kommt auf die Fragestellungen drauf an.

    Die Forderung nach "richtiger" Sprache finde ich gut, aber dass man deswegen die Frage nicht beantworten kann, halte ich für pingelig. Außer von Leuten, die sich speziell mit Straßen-Verkehrszeug beschäftigen, habe ich noch nie das Wort Fahrbahn gehört. Ich kann also durch Weltwissen und Ausschlussverfahren feststellen, dass das, was ich als Fahrbahn bezeichne, dort als Straße bezeichnet wird.

  • Ich habe folgende Ergänzungen angefügt:
    "Bei den Abbildungen der verschiedenen Radverkehrsanlagen ist es m.E. unmöglich eine generelle Bewertung insbesondere der möglichen Behinderungen abzugeben. Dieser Faktor hängt extrem von der örtlichen Situation und damit dem Verhalten von anderen Verkehrsteilnehmern und Behörden ab. So ist ein Radfahrstreifen in Kiel so gut wie immer benutzbar, in Hamburg kann man hingegen davon ausgehen, dass man schnell auf den ersten Falschparker trifft. Oder man steht auf unterdimensionierten Radwegen im Radler-Stau.

    Bei den Radfahrschutzstreifen im Bild, kommt es für eine Beantwortung der Frage auf die Fahrtrichtung an. In Blickrichtung ist der Fahrbahnrand leer und gerade. Hier könnte man in allen Kategorien Bestnoten geben (wenn man unberücksichtigt lässt, dass auf dem Schutzstreifen legal von KFZ gehalten werden dürfte.) In der Gegenrichtung führt der Schutzstreifen zu eng an geparkten KFZ vorbei. Hier ist es weder empfehlenswert, noch erlaubt mit dem Rad zu fahren (Stichwort "Dooring"). Es wäre somit in allen Kategorien die schlechteste Note zu vergeben. Ich hab nur die Blickrichtung bewertet. "

    Achja, ich bin Genussradler. ^^

  • Ich glaube, wenn man sprachlich alles richtig gemacht hätte, hätte man mehr Leuten erstmal erklären müssen, was man meint, als es Leute gibt, denen der falsche Ausdruck auffällt, und insgesamt hätte man wahrscheinlich weniger Leute gehabt, die den Fragebogen bis zum Ende ausfüllen. Man hätte vielleicht Zahlen ins Bild malen können, aber dann hätte man den Leuten auch wieder eine Position aufgedrängt, die vielleicht nicht jedem passt.

    Dass der Fragebogen vollständig untauglich ist, bezweifel ich. Es kommt auf die Fragestellungen drauf an.

    Die Forderung nach "richtiger" Sprache finde ich gut, aber dass man deswegen die Frage nicht beantworten kann, halte ich für pingelig. Außer von Leuten, die sich speziell mit Straßen-Verkehrszeug beschäftigen, habe ich noch nie das Wort Fahrbahn gehört. Ich kann also durch Weltwissen und Ausschlussverfahren feststellen, dass das, was ich als Fahrbahn bezeichne, dort als Straße bezeichnet wird.

    Aber den Begriff "Fahrbahn" hast Du verstanden, oder? Auch ohne täglichen Gebrauch in Gesprächen.
    Ich bezweifle stark, dass man den Begriff Fahrbahn extra hätte erklären müssen, damit zumindest jeder Muttersprachler weiß, was damit gemeint ist.
    Das wissenschaftlich untauglich bezieht sich darauf, dass es in einer wissenschaftlichen Arbeit höchst ungeschickt ist, als Beleg für eine These eine Umfrage herzunehmen, die solch fehlerhaften Formulierungen enthält. Der eine oder andere Prof, der Arbeiten bewertet, ist sicher pingeliger als ich.

    bye
    Explosiv smilie_be_131.gif

  • Also ich erwarte prinzipiell, dass
    a) eine Behörde
    b) ein Polizist
    c) ein Verkehrswissenschaftler
    d) ein Journalist aus dem Verkehrs- oder Polizeiressort
    die richtigen Begriffe verwendet. Das schließt Informationsbroschüren, Pressemitteilungen und ähnliche Äußerungen ein. Genau wie »Fahrzeug«, »Kraftfahrzeug« und »Pkw« auseinanderzuhalten sind, sind »Straße« und »Fahrbahn« auseinanderzuhalten.

  • Für das Verkehrsplanungsamt der Stadt Nürnberg kann ich solche Kenntnisse ausschließen.
    Die liefern die Rohdaten für die Verkehrsunfallstatistik an das Statistische Amt und unterscheiden bei den Unfallverursachern zwischen "Radfahrer" und "Fahrzeugführer".
    Ratet mal, wer mit Fahrzeugführer nicht gemeint ist!

    Twitter: @Nbg_steigt_ab

  • Aber den Begriff "Fahrbahn" hast Du verstanden, oder?

    Fahrbahn? Das ist doch das, wo ich fahre, wenn Leute sagen: "Dieser Sch*-Radfahrer fährt mitten auf der Straße!" ;)

    Ob ich den Begriff Fahrbahn verstehe oder nicht, ist auch völlig irrelevant, denn daraus kann ich nicht auf die Allgemeinheit schließen. Und wenn ich den Begriff Fahrbahn verstehe, heißt es auch nicht, dass ich oder andere den Begriff Straße in dem Zusammenhang nicht verstehen. Ich habe nie kritisiert, dass du auf sprachliche Schwächen aufmerksam macht. Im Gegenteil: Ich habe dir sogar zugestimmt. Was ich kritisiert habe, ist die Behauptung, dass man die Frage nicht verstehen bzw. beantworten kann.

    Ich bezweifle stark, dass man den Begriff Fahrbahn extra hätte erklären müssen, damit zumindest jeder Muttersprachler weiß, was damit gemeint ist.

    Hätte ich den Fragebogen erstellt, wäre das tatsächlich eine Frage, über die ich mir Gedanken gemacht hätte. Ganz allgemein hätte ich mir Gedanken darüber gemacht, welche Begrifflichkeiten, ich verwende. Du sprichst da auch einen interessanten Punkt an: Soll der Fragebogen nur von Muttersprachlern bearbeitbar sein? Ob man sich hier Gedanken um die Verwendung von Straße oder Fahrbahn gemacht hat, kann man an dem Ergebnis natürlich nicht erkennen. Normalerweise macht man mit einem Fragebogen einen Vortest, um zu gucken, ob der Fragebogen "funktionieren" könnte. In diesem Fragebogen gibt es mindestens eine Unterfrage, bei der dieser Vortest nicht vernünftig stattgefunden haben kann (und damit meine ich nicht die Unterscheidung zwischen Straße und Fahrbahn). Zur Straße/Fahrbahn-Frage: In dem Zusammenhang wie es in dem Fragebogen auftraucht (Foto + Auswahl aus Gehweg, Radweg, Straße) bezweifel ich stark, dass ein Muttersprachler nicht weiß, was dort mit "Straße" gemeint ist. Angenommen du liest folgenden Satz:

    Einige Städte und Gemeinden informieren mit Sonderschildern die Verkehrsteilnehmer darüber, dass Radfahrer an bestimmten Stellen nun auf der Straße fahren dürfen und nicht mehr auf dem parallel verlaufenden Radweg fahren müssen.

    Dann denkst du dir doch wahrscheinlich nicht: "Keine Ahnung, was die meint. Der Radweg ist Teil der Straße. Radfahrer sind doch schon immer auf der Straße gefahren, wenn sie auf dem Radweg fahren. Was soll denn nun anders sein?"

    Das wissenschaftlich untauglich bezieht sich darauf, dass es in einer wissenschaftlichen Arbeit höchst ungeschickt ist, als Beleg für eine These eine Umfrage herzunehmen, die solch fehlerhaften Formulierungen enthält. Der eine oder andere Prof, der Arbeiten bewertet, ist sicher pingeliger als ich.

    Wie oben schon angedeutet, denke ich auch, dass der Fragebogen an mindestens einer Stelle so ungeschickt ist, dass aus den Antworten auf die Frage keinerlei Schlüsse gezogen werden können, und meiner Ansicht nach ist das aber nicht die Unterscheidung zwischen Straße und Fahrbahn.

    Also ich erwarte prinzipiell, dass
    a) eine Behörde
    b) ein Polizist
    c) ein Verkehrswissenschaftler
    d) ein Journalist aus dem Verkehrs- oder Polizeiressort
    die richtigen Begriffe verwendet. Das schließt Informationsbroschüren, Pressemitteilungen und ähnliche Äußerungen ein. Genau wie »Fahrzeug«, »Kraftfahrzeug« und »Pkw« auseinanderzuhalten sind, sind »Straße« und »Fahrbahn« auseinanderzuhalten.

    Ich stimme dir zu, dass ein Verkehrswissenschaftler diese Dinge auseinander halten können muss. Man muss allerdings zwei Dinge unterscheiden: Die Sprache, die bei der Datenerhebung verwendet wird (also die Sprache mit der mit Nicht-Fachleuten kommuniziert wird), und die Sprache, die in der wissenschaftlichen Arbeit verwendet wird. Bisher sehe ich nur die Datenerhebung und bezogen auf den Begriff Straße kann ich nur feststellen, dass der Begriff so verwendet wird, wie ich denke, dass ihn auch ein durchschnittlicher Sprecher des Deutschen verwenden würde. Wie gesagt, das ist nur meine Vermutung, die ich bei der Erstellung des Fragebogens überprüft hätte.

  • Nicht alle, die den Fragebogen ausgefüllt haben, haben auch ihr Ergebnis geschrieben. Zwischenzeitlich kam in meinem Umfeld die Hypothese auf, dass man einfach irgendein Ergebnis bekommt. Ich bin als "Fahrradkönig/in" (oder so ähnlich, weiß ich nicht mehr genau) eingestuft worden und zumindest für mich gibt es schon einen inhaltlichen Zusammenhang, weil ich meine täglichen Wegen derzeit eigentlich immer mit dem Fahrrad zurücklege.

  • Mir sind Begrifflichkeiten in der Regel auch egal. Man muss nur wissen was gemeint ist. Ich als Physiker verstehe unter Arbeit auch nicht 8 bis 17 Uhr sondern Kraft mal Weg :)

    Beim Duo Straße-Fahrbahn (und einigen anderen, die mir erst wieder einfallen, wenn sie mir auffallen) bin ich aber sensibel:
    Damit wird suggeriert, Fussgängr und (die meisten) Radfahrer würden nicht am Straßenverkehr teilnehmen, wären kein richtiger Verkehr. Diese falsche Begrifflichkeit ist Folge oder Ursache oder beides für die oder Mittel zur Diskriminierung da draußen.

  • Begrifflichkeiten in oder her: bei der Frage mit Radfahrstreifen bekomme ich nur die Auswahl:

    Wo würden Sie in der abgebildeten Situation am ehesten mit dem Fahrrad fahren?

    • auf dem Radfahrstreifen
    • auf dem Gehweg

    Bei der Frage mit dem Schutzstreifen lautet die Auswahl:
    Wo würden Sie in der abgebildeten Situation am ehesten mit dem Fahrrad fahren?

    • auf dem Schutzstreifen
    • auf dem Gehweg

    Da fehlt doch allerwenigstens theoretisch die Möglichkeit, die jeweiligen Streifen rechts liegen zu lassen und auf der anderen Fahrbahn zu fahren.
    Die für Radfahrer verbotenen Gehwege werden schließlich auch immer wieder als Lösungsmöglichkeit angeboten.

    Twitter: @Nbg_steigt_ab

  • Solche wissenschaftlichen Materialien sollten aber Dinge richtig benennen, damit die unwissenschaftlichen Leser/Hörer/Gäste nix Falsches lernen. So wie ein Zoodirektor oder ein Tagesschau-Redakteur nicht von einem »Walfisch« sprechen sollten, erwarte ich, dass offizielle Stellen die Fahrbahn als Fahrbahn bezeichnen und nicht als Straße. Damit bauen Sie keine Probleme für das Publikum auf, denn kein des Deutschen mächtiger Mensch wird auf einem Bild, das einen kompletten Straßenquerschnitt zeigt, beim Stichwort »Fahrbahn« auf den Gehweg, den Hochbordradweg oder die Parkbuchten zeigen.
    Abe man stelle sich umgekehrt mal vor, in einem Unfallprotokoll würde »Straße« stehen, wo »Fahrbahn« gemeint ist - und davon hinge die Schuldfrage ab.

  • Ich habe folgende Ergänzungen angefügt:
    "Bei den Abbildungen der verschiedenen Radverkehrsanlagen ist es m.E. unmöglich eine generelle Bewertung insbesondere der möglichen Behinderungen abzugeben. Dieser Faktor hängt extrem von der örtlichen Situation und damit dem Verhalten von anderen Verkehrsteilnehmern und Behörden ab. So ist ein Radfahrstreifen in Kiel so gut wie immer benutzbar, in Hamburg kann man hingegen davon ausgehen, dass man schnell auf den ersten Falschparker trifft. Oder man steht auf unterdimensionierten Radwegen im Radler-Stau.

    Bei den Radfahrschutzstreifen im Bild, kommt es für eine Beantwortung der Frage auf die Fahrtrichtung an. In Blickrichtung ist der Fahrbahnrand leer und gerade. Hier könnte man in allen Kategorien Bestnoten geben (wenn man unberücksichtigt lässt, dass auf dem Schutzstreifen legal von KFZ gehalten werden dürfte.) In der Gegenrichtung führt der Schutzstreifen zu eng an geparkten KFZ vorbei. Hier ist es weder empfehlenswert, noch erlaubt mit dem Rad zu fahren (Stichwort "Dooring"). Es wäre somit in allen Kategorien die schlechteste Note zu vergeben. Ich hab nur die Blickrichtung bewertet. "

    Achja, ich bin Genussradler. ^^

    Nachdem ihr mich jetzt alle neugierig gemacht habe, bin ich schwach geworden und habe ebenfalls den Fragebogen ausgefüllt. Das wünschenswerte Ergebnis sollte sein, dass es guten Radverkehr dort gibt, wo breite Hauptverkehrsstraßen für den Radverkehr so ertüchtigt werden, dass dem Radverkehr deutlich mehr Platz eingeräumt wird, als dass derzeit vielerorts der Fall ist. Die Verantwortungsträger sind nur in wenigen Fällen bereit, Autofahrspuren oder Parkplätze am Straßenrand zu breiten Radwegen umzubauen.
    Das Bild mit dem Radschutzstreifen aus der Umfrage, das Julius hier erwähnt, ist mir aus dem selben Grund auch aufgefallen. Es gab da auch noch ein Bild von einem Radweg, der auf der Straße markiert war. Dabei ist mir aufgefallen, dass ich den als sicherer empfinden würde, wenn es zusätzliche Abgrenzungen zur Autofahrbahn gäbe. (Nennt man so was Überfahrsperren?*)
    Bei beiden Fragen fände ich eine Umfrage geeigneter, die die selbe Straße zeigt in unterschiedlichen Ausbauvarianten.
    Zum Beispiel ein Schutzstreifen bei dem rechts keine Autos parken und im Vergleich dazu der selbe Schutzstreifen, bei dem rechts zahlreiche Autos parken.
    Oder ein auf der Fahrbahn markierter Radweg bei dem der weiße durchgezogene breite Streifen zusätzlich mit Überfahrsperren geschützt wird im Vergleich zum selben Radweg nur mit Markierung.

    Gibt es denn für so eine zusätzliche Sicherung eines Radfahrstreifens durch Elemente die ein Überfahren verhindern sollen einen feststehenden Begriff? Im Internet habe ich unter anderem den sogenannten "Frankfurter Hut" gefunden.
    Es gibt auch einen Wikipedia-Artikel zum Frankfurter Hut:

    In Mannheim wurden diese Frankfurter Hüte zur Radwegsicherung benutzt.

    Der verlinkte Artikel aus der Internetseite Mannheim 24 zeigt allerdings, dass Autofahrer so aggressiv in den Verkehrsraum der Radfahrer eindringen, dass sie auch vor dem Kaputtfahren der Frankfurter-Hut-Elemente nicht zurückschrecken.

    Wenn man den Frankfurter Hut in Kombination mit einem breiten durchgezogenen weißen Streifen benutzt, um eine vorhandene Autofahrspur auf einer dreispurigen Einfallstraße abzutrennen und damit zum Radweg umzuwidmen, dann ist das eine kostengünstige und wirkungsvolle Maßnahme zur Verbesserung des Radverkehrs. Es könnten auch zweispurige Fahrbahnen mit breiten Fahrspuren umgewandelt werden zu zweispurigen Fahrbahnen mit schmalen Fahrspuren plus Radweg.

    Ist es das, was die Mitarbeiter der Uni-Dresden im Hinterkopf haben, wenn sie ihre Umfrage durchführen?

  • Da fehlt doch allerwenigstens theoretisch die Möglichkeit, die jeweiligen Streifen rechts liegen zu lassen und auf der anderen Fahrbahn zu fahren.
    Die für Radfahrer verbotenen Gehwege werden schließlich auch immer wieder als Lösungsmöglichkeit angeboten.

    Die von dir angestellte Überlegung offenbart, dass die Autoren der Studie das Bild vom "Rüpel-Radler" im Hinterkopf haben, der zu feige ist, sich mit dem Autoverkehr anzulegen und stattdessen lieber die Fußgänger in Bedrängnis bringt, wenn es ihm mulmig wird, weil er den Eindruck hat, dass ihm die Autofahrerinnen und Autofahrer zu dicht auf den Pelz rücken.

  • Disclaimer: Ich hätte den Fragebogen anders erstellt, auch wenn man meine Beiträge so lesen könnte, dass ich den Fragebogen gut finde.

    Begrifflichkeiten in oder her: bei der Frage mit Radfahrstreifen bekomme ich nur die Auswahl:

    Wo würden Sie in der abgebildeten Situation am ehesten mit dem Fahrrad fahren?

    • auf dem Radfahrstreifen
    • auf dem Gehweg

    Bei der Frage mit dem Schutzstreifen lautet die Auswahl:
    Wo würden Sie in der abgebildeten Situation am ehesten mit dem Fahrrad fahren?

    • auf dem Schutzstreifen
    • auf dem Gehweg

    Da fehlt doch allerwenigstens theoretisch die Möglichkeit, die jeweiligen Streifen rechts liegen zu lassen und auf der anderen Fahrbahn zu fahren.
    Die für Radfahrer verbotenen Gehwege werden schließlich auch immer wieder als Lösungsmöglichkeit angeboten.


    Offensichtlich ist der Fragebogenersteller nicht daran interessiert, ob du dort auf der Fahrbahn fahren würdest. Offensichtlich ist das nicht Teil der untersuchten Fragestellungen. Die Frage zwingt dich die am besten passendste Antwort auszuwählen. Die Frage fragt nicht, wo du fahren würdest, sondern, wo du am ehesten fahren würdest. Der Effekt ist wie bei einer geraden Likert-Skala: Man wird dazu gezwungen, sich für eine Seite zu entscheiden. Die Aussagekraft der Antworten ist natürlich eingeschränkt. Ich habe diese Fragen übrigens so interpretiert, wie ich auch Schutzstreifen interpretiere: Ich fahre darauf, wenn's passt und sonst nicht. Meine Fahrt würde dann zumindest darauf anfangen, ob ich sie fortsetze, könnte ich ja eh erst vor Ort wirklich entscheiden...

    Solche wissenschaftlichen Materialien sollten aber Dinge richtig benennen, damit die unwissenschaftlichen Leser/Hörer/Gäste nix Falsches lernen.

    Abe man stelle sich umgekehrt mal vor, in einem Unfallprotokoll würde »Straße« stehen, wo »Fahrbahn« gemeint ist - und davon hinge die Schuldfrage ab.


    Bei aller Kritik an der Wortwahl: Das finde ich schon sehr weit hergeholt. Die Leute lernen in dem Fragebogen keine (also diese) falsche Bezeichnung. Die falsche Bezeichnung ist schon Teil des Sprachgebrauchs. Fachleute merken das und lernen nicht plötzlich das falsche Wort. Menschen sind in der Lage zwischen verschiedenen Sprachebenen und Mehrdeutigkeiten zu unterscheiden. Wenn jemand in einem Unfallprotokoll das falsche Wort benutzt, dann ist diese Person falsch/nicht genügend ausgebildet!

    Ob man es gut findet, dass "falscher" Sprachgebrauch weiter gepflegt wird, ist natürlich eine andere Frage.

    Die von dir angestellte Überlegung offenbart, dass die Autoren der Studie das Bild vom "Rüpel-Radler" im Hinterkopf haben, der zu feige ist, sich mit dem Autoverkehr anzulegen und stattdessen lieber die Fußgänger in Bedrängnis bringt, wenn es ihm mulmig wird, weil er den Eindruck hat, dass ihm die Autofahrerinnen und Autofahrer zu dicht auf den Pelz rücken.


    Ist doch auch sinnvoll diese Antwort-Möglichkeit anzubieten.

  • Ist doch auch sinnvoll diese Antwort-Möglichkeit anzubieten.

    Freilich, ich bin mir auch ziemlich sicher, dass das ein weitverbreitetes Radfahrerverhalten ist, im Zweifel nutze ich lieber den Bürgersteig, weil das ist sicherer für mich und die Fußgänger sollen halt mal ein bisschen zusammenrücken. Das ist meines Erachtens auch der Grund dafür, dass Radfahrer bei Fußgängern oft nicht gut gelitten sind. Sozusagen der "Fressfeind" auf der knappen Bürgersteigfläche.
    Und dann gibt es die Radler, die die Fahrbahn benutzen, wenn ihnen der Radweg oder der Schutzstreifen nicht ganz "koscher" vorkommt oder einfach nur zu schmal ist. Und davon ist dann der Autofahrer genervt, der den sehr viel schwächeren Radfahrer ebenfalls als Fressfeind sieht, bei der Konkurrenz um die vom Autofahrer als Eigentum betrachtete Verkehrsfläche Fahrbahn.

    Das Fahrbahnen grundsätzlich für alle da sind, ist eine Erkenntnis, die bei vielen Autofahrenden noch nicht gereift ist. Und auch bei der Befragung der Uni Dresden wird durch die einseitige Fragerei nach dem Befahren des Fußwegs der Eindruck verstärkt, die Fahrbahn sei ja schließlich vor allem für Radfahrer da.

  • Freilich, ich bin mir auch ziemlich sicher, dass das ein weitverbreitetes Radfahrerverhalten ist, im Zweifel nutze ich lieber den Bürgersteig, weil das ist sicherer für mich und die Fußgänger sollen halt mal ein bisschen zusammenrücken. Das ist meines Erachtens auch der Grund dafür, dass Radfahrer bei Fußgängern oft nicht gut gelitten sind. Sozusagen der "Fressfeind" auf der knappen Bürgersteigfläche.

    Da wird dann aber mit zwierlei Maß gemessen. Fußgänger die sich öffentlich über Gehwegparker aufregen, sind sehr selten.