Neues aus Stade

  • "Geduldet" war vielleicht nicht der richtige Begriff und sollte auch keine Rangfolge zwischen verschiedenen Verkehrsarten ausdrücken.

    Ein Thema bei dem letzten Gespräch mit Stadt, Landkreis und Polizei waren Hindernisse, die auf Radwegen errichtet werden. Der Vertreter der StVB sagte, dass er das in der Form nicht anordnen würde und ich ihm gerne Hinweise geben sollte, damit er sich um deren Beseitigung, bzw. ordnungsgemäße Aufstellung temporärer Verkehrszeichen kümmern kann.

    Die folgenden Bilder hat er gerade per Mail bekommen und mal sehen, wie lange es dauert, bis es in Ordnung gebracht wurde.

    Die Warnung für die Baustelle auf der anderen Straßenseite steht natürlich auf dem ohnehin zu schmalen Radweg, wo sonst?

    In Gegenrichtung beginnt das Arrangement mit einer Fußplatte und Pfosten ganz ohne Verkehrszeichen. Sinnloser geht es nicht mehr.

    Auf das obligatorische ZZ 1012-32 hat man ebenfalls nicht verzichtet. Die Baustellenausfahrt ist durch die Banner am Bauzaun schlecht einsehbar und die Verantwortung möchte man den Radfahrern auferlegen.

    Diese Bake warnt vor sich selbst (oder vor dem herunter gefallenen Halteverbotsschild).

  • Die SPD stellt seit 1991 fast durchgängig den Bürgermeister / die Bürgermeisterin in Stade

    1991 - 2001 Heinz Dabelow (SPD)

    2001 - 2006 Hans-Hermann Ott (CDU)

    2006 - 2011 Andreas Rieckhoff (SPD)

    2011 - 2019 Silvia Nieber (SPD)

    Ob das mit Sönke Hartlef (CDU) ab nächstem Jahr besser wird, muss sich allerdings zeigen.

  • Ist es nicht das, was die Polizei bei allen Critical Mass gerne gehabt hätte? Einen Organisator, den man ansprechen und festsetzen kann. Eine Person, die die Versammlung ordentlich anmelden muss? Gar jemanden, dem man einen CM während des Feierabendverkehrs verbieten könnte?

    Ist doch schön, wenn sich dort jemand findet...

  • Zum Kotzen: Die SPD Stade beansprucht die Idee der CM für sich https://www.spdstade.de/2018/09/25/und…n-spass-machen/

    Ich habe meine Zusammenarbeit mit dieser Rest-Partei gerade bis auf weiteres aufgekündigt. :cursing:

    Lese ich daraus allerdings nicht:

    "Zustande gekommen ist sie durch Mitwirkung interessierter Mitbürger*innen, die für eine Verbesserung der Radwegesituation ein Zeichen setzen wollen."

    Edit: Alles klar, hatte noch nicht den ganzen Strang gelesen. Was stand da vorher?

    „Zeigen wir dem staunenden Ausländer einen neuen Beweis für ein aufstrebendes Deutschland, in dem der Kraftfahrer nicht nur auf den Autobahnen, sondern auf allen Straßen durch den Radfahrer freie, sichere Bahn findet.“ (Reichsverkehrsministerium, 1934)

  • Da stand, dass die CM Stade eine Initiative der Fahrrad-AG des SPD Ortsvereins sei. Das ist ja insoweit richtig, als dass ich mit dieser Fahrrad-AG zusammen arbeite und daraus auch die Idee entstanden ist, einfach mal auszuprobieren, ob man in Stade ausreichend Radfahrer für eine CM zusammen bekommt. Ich habe anfangs sehr betont, dass eine CM keine Veranstaltung ist und dass es auch ziemlich dumm wäre, sich als Veranstalter oder Organisator zu outen, und dass alles, was den Anschein einer Kundgebung erweckt, bitteschön zu hause bleiben soll.

    Ich fände es sehr schade, wenn sich Radfahrer von der Teilnahme abhalten lassen würden, weil sie die CM als Initiative einer politischen Partei ansehen. Würde ich lesen, dass eine Aktion, die mich eigentlich interessieren würde, z.B. auf eine Initiative der AfD zurück geht, würde ich jedenfalls nicht daran teilnehmen. Nicht dass ich die SPD mit der AfD vergleichen möchte, aber Vorbehalte gibt es da sicherlich auch (nicht nur bei Marc-Uwe Kling Fans).

    Da die Fahrrad-AG inzwischen mehr aktive Mitstreiter hat, die nicht SPD-Mitglied sind, habe ich ohnehin schon die Idee gehabt, eine parteipolitisch neutrale Fahrrad-Initiative zu gründen. Da wären dann natürlich auch SPD-Mitglieder willkommen. Der Leiter der AG ist dem auch nicht abgeneigt und spätestens wenn die Nicht-SPDler dort nicht mehr mitwirken würden, könnten sie ohnehin aufhören. Ich habe zu den Fraktionsvorsitzenden von CDU und Grünen im Stadtrat einen besseren Draht als die Fahrrad-AG zur SPD, das ist schon komisch :)

  • Für die Stader Polizei sind Radwege in Stade Parkplätze:

    Das ist übrigens in der Neubourgstraße. Ich hoffe ja schon länger, dort endlich mal wegen Fahrbahnradelns angehalten zu werden.

    Die Polizistin meinte, das dortige Parken sei Ihr gutes Recht, schließlich müsse sie ja ggf. schnell zu Ihrem Wagen. Unter welchem Stress sie stand, verdeutlicht das letzte Bild. 1/2 Stunde später hatte sie grad mal ihre Körperhaltung geändert.

  • Nachvollziehbar! Würde sie nicht mit 2 Rädern auf dem "Radweg" parken sondern am Fahrbahnrand, hätte sie es 1m weiter zum Wagen.

    Ich habe mich in der Thuner Straße mal mit der Polizei angelegt. Da stand ein Abschleppwagen halb auf dem Geh-/Radweg und halb auf der Fahrbahn, Polizei daneben. So war wenigstens beides blockiert. Ich habe eigentlich nur freundlich gefragt, ob man den Abschleppwagen denn nicht komplett auf die Fahrbahn stellen könnte, weil man daran sowieso nur vorbei kommt, wenn kein Gegenverkehr kommt. Der Polizist antwortete mir, dass er das so angeordnet hätte.

    Keine weitere Fragen, euer Ehren.

    Es gibt hier seitens der Polizei keinerlei Bewusstsein für die Probleme des Radverkehrs und ich fürchte, dass meine Lieblings-StVB von der Polizei viel Unterstützung darin erhält, dass Radwege grundsätzlich sicher sind und sie daher auch immer benutzungspflichtig sein müssen.

  • Oh Mann!

    „Zeigen wir dem staunenden Ausländer einen neuen Beweis für ein aufstrebendes Deutschland, in dem der Kraftfahrer nicht nur auf den Autobahnen, sondern auf allen Straßen durch den Radfahrer freie, sichere Bahn findet.“ (Reichsverkehrsministerium, 1934)

  • Ich habe heute Morgen auch mit zwei Polizisten gesprochen. Sie hatten das Pech, gerade entgegen zu kommen, als ich dabei war, das Foto von dem silbernen BMW für die Anzeige zu machen und habe sie heran gewunken.

    Pozilei: Da können Sie doch dran vorbei fahren.

    Ich: Ja, könnte ich. Soll ich ihrer Meinung nach dann eine OWi begehen, indem ich auf den Gehweg ausweiche oder indem ich gegen die Radwegbenutzungspflicht verstoße und auf der Fahrbahn fahre?

    Pozilei: Da kommt eine Mutti mit Kinderwagen problemlos dran vorbei.

    Ich: Aber ich nicht mit dem Fahrrad.

    Pozilei findet einen Zettel hinter der Windschutzscheibe: Der hat eine Ausnahmegenehmigung

    Ich: Eine Ausnahmegenehmigung zum Parken auf Radwegen? Wo gibt es denn sowas? Warum parkt der nicht auf der Fahrbahn, wenn er eine Sondergenehmigung hat?

    Na ja, so ging es noch ein wenig weiter. Die Beamten haben erklärt, dass ich eine Anzeige bei der Stadt erstatten solle und dass sie keinen Handlungsbedarf sehen, weil ihrer Meinung nach keine Gefährdung vorliege. Ich habe mich dann noch ein bisschen ausgekotzt, dass dort überhaupt kein Grund besteht, Radfahrern zu verbieten, auf der Fahrbahn zu fahren und dass die Stadt dafür sorgen solle, dass die Radwege auch frei sind, wenn man sie benutzen muss. Und dass ich mit ihrem Kollegen Herr M., der bei der Pozilei Stade für die Verkehrssicherheit und Prävention zuständig ist, schon die selbe Diskussion hatte und dass ich nicht das Gefühl hatte, dass ihn das sonderlich interessiert hätte (dass er stattdessen lieber Reflektorbänder an Radfahrer verteilt, habe ich mir verkniffen).

    Dann sind wir alle weggefahren (auf der Fahrbahn :saint:).

  • Und es zeigt ein grundsätzliches Problem: Radfahren auf dem Gehweg kostet 15,- EUR, mit Behinderung 20,- EUR, mit Gefährdung 25,- EUR, mit Unfallfolge oder Sachbeschädigung 30,- EUR.

    Parken auf dem Radweg kostet 20,- EUR, mit Behinderung 30,- EUR. Aber die Polizei sieht keine Behinderung und schon gar keine Gefährdung, wenn der Radfahrer auf den Gehweg ausweichen kann und damit selbst eine OWi begeht.

    Hier haben viele Radfahrer ein Problem damit, auf der Fahrbahn zu fahren, weil sie das nicht kennen und weil man ihnen immer eingetrichtert hat, dass das gefährlich sei. Also wird an so einer Stelle kaum jemand auf die Fahrbahn wechseln, sondern alle werden auf dem Gehweg vorbei fahren. Wie ich meine Fahrrad-"Kollegen" hier kenne, auch dann, wenn dort gerade Fußgänger gehen.

    Es nehmen also alle in Kauf, dass Radfahrer behindert werden und dass sie dabei ggf. auch Fußgänger gefährden. Dann sind aber die bösen und rücksichtslosen Radfahrer schuld, die sich ja sowieso nie an die Verkehrsregeln halten.

  • Aber die Polizei sieht keine Behinderung

    Das ist überhaupt das bekloppteste an diesen Diskussionen.

    Denn laut Definition ist eine Behinderung jegliche erzwungene, aber eigentlich ungewünschte Handlung. Sogar eine Verunsicherung genügt schon. Man kann also in der Stadt praktisch nicht falsch parken, ohne dass es eine Behinderung gibt.

    Ich bin jedesmal ziemlich genervt, wenn mir ein Polizist erzählt, er sehe keine Behinderung. Aber leider reagieren Polizisten normalerweise nicht konstruktiv, wenn ihnen jemand ihre Arbeit erklärt.

  • Der "Radweg" ist hier unbenutzbar, also fährt man auf die Fahrbahn. Fertig, aus! Wenn da grade kein Fußgänger kommt, fährt der Teil der Verängstigten halt kurz auf den Gehweg. Das ist grundsätzlich falsch, aber noch am pragmatischsten und in 99,99 % der Fälle wird da auch nix passieren. Außerdem wünsche ich mir persönlich auch keine Polizei, die wirklich immer mit Kanonen auf Spatzen schießt. Ich fahre bspw. seit 20 Jahren Rennrad ohne den überflüssigen Reflektoren-Klimbim - und finde es schön, dass die Polizei da nicht auch jede Gelegenheit nutzt, mich anzuhalten und mich um ein paar Euro ärmer zu machen bzw. mich dazu zu zwingen, halt die restlichen 50 km wegen des "nicht verkehrssicheren" Rades halt nach Hause zu laufen... Und in all den Jahren hätte es bestimmt eine dreistellige Zahl von Möglichkeiten gegeben, mich wegen der Missachtung von blauen Schildern zu drangsalieren.

    So nach dem Motto "man soll vorsichtig mit dem sein, was man sich wünscht! ;)

    Die Toleranz gegenüber Falschparkern ist halt gefestigtes Kulturgut. Polizisten fahren halt in den meisten Fällen selber Auto. Der Leiter der städtischen StVB hat mir kürzlich nebenbei mitgeteilt, dass das Parken auf Gehwegen nicht beanstandet wird, wenn 1 Meter Restbreite verbleibt...!

  • So nach dem Motto "man soll vorsichtig mit dem sein, was man sich wünscht! ;)

    Ich wünsche mir vor allem, dass man die Widersprüchlichkeit erkennt, einerseits aus angeblichen Gründen der Sicherheit Radwege benutzungspflichtig zu machen, sie aber andererseits nicht benutzbar zu halten. Oder dass man kein Problem damit hat, dass Fußgänger gefährdet werden, weil dieser BMW dort parkt und man keinen Bock hat, sich darum zu kümmern. Oder dass die Polizei wie im Beispiel von 2und4zig selbst ohne Not auf dem Radweg parkt.

    Und sollen sie mich doch anhalten, wenn ich trotz Blauschild auf der Fahrbahn fahre. Dann werde ich ihnen erklären, dass ich das Blauschild "übersehen" habe und aufgrund der Beschaffenheit des Weges und der fehlenden besonderen Gefahrenlage auf gar keinen Fall davon ausgehen konnte, dass es sich um einen benutzungspflichtigen Radweg handelt :saint:

  • Das ist überhaupt das bekloppteste an diesen Diskussionen.

    Denn laut Definition ist eine Behinderung jegliche erzwungene, aber eigentlich ungewünschte Handlung. Sogar eine Verunsicherung genügt schon. Man kann also in der Stadt praktisch nicht falsch parken, ohne dass es eine Behinderung gibt.

    Ich bin jedesmal ziemlich genervt, wenn mir ein Polizist erzählt, er sehe keine Behinderung. Aber leider reagieren Polizisten normalerweise nicht konstruktiv, wenn ihnen jemand ihre Arbeit erklärt.

    Schön ist auch immer das "Ermessen" beim Parken im absoluten Halteverbot. Leider diskutieren Polizisten ja nicht, aber ich möchte da jedes Mal fragen, warum man dann nicht ein eingeschränktes Halteverbot erlassen hat? Alternativ könnte man auch mal die Bedeutung des Wortes "absolut" googlen.