Radfahrstreifen Dammtor und Edmund-Siemers-Allee in Hamburg

  • Am nächsten Mittwoch ist das seltsame Rechtsabbiegen auf der Tagesordnung des Verkehrsauschuss Hamburg-Eimsbüttel:

    Mag jemand mitkommen?

  • Dass der Radfahrstreifen auch von Fußgängern und Geisterradlern rege genutzt wird, überrascht mich auch nicht mehr so richtig. Ich weiß zwar nicht, wie man ernsthaft auf die Idee kommen kann, in so einer Situation auf der falschen Seite zu fahren und das auch noch für eine gute Idee zu halten, aber naja: Bei Begegnungsverkehr müssen diese Experten dann immer halb auf den rechten Fahrstreifen ausweichen. Boah.

    Heute habe ich während der Demonstration zur #FridaysForFuture ganze 13 Fußgänger auf diesem Radfahrstreifen gezählt. Das ist dann langsam aber doch eine derart frequente Nutzung, dass man sich mal über eine Lösung Gedanken machen sollte. Nur was? Poller aufstellen geht halt nicht. Zeichen 259 wird Fußgänger, die im Stau aus einem Taxi springen und mit ihren Rollkoffern zur Bahn hasten, sicherlich total beeindrucken.

    Ich fürchte, hier greift das gleiche Prinzip wie bei Fahrrädern: Der Fußverkehr wird sich seinen Weg suchen. Und wenn man ihm keinen Gehweg anbietet, landet er notfalls auch auf dem Fahrbahnniveau des Radfahrstreifens. Ich weiß jedenfalls nicht, wie man Fußgängern hier deutlich machen soll, doch bitte auf der anderen Straßenseite zu laufen. Ein gewisser Teil der Kampfflaneure wird sich vielleicht wieder verziehen, wenn auf der anderen Seite der Verbindungsbahn die Tiergartenstraße nach der Sanierung des CCH wieder geöffnet wird, aber ich vermute, wer hier herumläuft, weiß sowieso nicht so ganz wohin und warum.

  • Oh, während der Internorga in den benachbarten Messehallen wurde der Radfahrstreifen bereits seiner hanseatisch-sachlichen Verwendung zugeführt: https://twitter.com/christophnebge…623621533618176

    Die Hamburger Polizei schreibt weiter unten im Thread, man habe sich bereits um die Fahrzeuge „gekümmert“, nach meiner Kenntnis wurde aber weder abgeschleppt noch Strafzettel verteilt. Kommt zufällig jemand zeitnah oder morgen an dieser Stelle vorbei und könnte ein paar Fotos mitbringen?

  • ein Hoch auf den unermüdlichen Einsatz der Polizei Hamburg, die stets eine Überwachung des Verkehrsraums im Rahmen der personellen Kapazitäten und nach Priorisierung der Örtlichkeiten durchfü... ach, leckt mich doch am Arsch.

  • Alles Karren aus dem gehobeneren Preissegment. Für mich wieder ein Beleg dafür, dass finanzielle "Abschreckung" (in dem Fall durch ein mögliches Knöllchen) umso weniger funktioniert, je dicker der Geldbeutel ist. Dann kann man sich sowas nämlich auch im wahrsten Sinne des Wortes immer wieder mal leisten!

  • Wer sich (in diesem Wirtschaftssystem) solche Karren leisten kann, ist schon in der Lage, mit dem ihm zur Verfügung stehenden Geld umzugehen - denn andernfalls müsste er ggf. einen 15 Jahre alten Fiesta, Bus oder Fahrrad fahren. Abschleppgebühren oder Knöllchen tun jemandem mit 1.000, 5.000 oder 10.000 + Euro netto im Monat halt nun einmal unterschiedlich stark weh.

    Und jeder setzt die Prioritäten, wofür er im Kapitalismus sein Geld zum Fenster hinausschmeißt, nun einmal anders...! ;)

  • ein Hoch auf den unermüdlichen Einsatz der Polizei Hamburg, die stets eine Überwachung des Verkehrsraums im Rahmen der personellen Kapazitäten und nach Priorisierung der Örtlichkeiten durchfü... ach, leckt mich doch am Arsch.

    Laut den Beiträgen auf Facebook soll da gestern sehr großzügig abgezettelt worden sein.

    Die Besucher der Messe dürften die Kleckerbeträge allerdings nicht davon abhalten, heute wieder dort zu parken.

  • Das sehe ich genauso. Nur die Polizei sieht ja meiner Erinnerung nach eine Benutzungspflicht über das Rechtsfahrgebot und scheinbar Parkverbot. Seitenstreifen würde aber Parkerlaubnis, Nutzungserlaubnis für Radfahrende, und sogar Benutzungszwang für Zufußgehende bedeuten.

    Malereien sind zwar ein Indikator für einen Radweg, aber dass Piktogramme alleine Pflichten auslösen, wäre ja wieder mal eine ungeschriebene Sonderregel für Radfahrer. :rolleyes:

  • Interessant. Bei zugeparkten Geh- oder Radwegen tut man sich in Hamburg mit der Verhältnismäßigkeit zum Abschleppen immer ganz besonders schwer, aber beim Parken auf Grünflächen wurde gestern gar nicht lange gezögert: Polizei lässt „Narzissen-Killer“ abschleppen

    Nehme ich das nur anders war oder ist dieses extreme Zuparken jeglicher freier Flächen neu? Das wurde nach meiner Erinnerung in den letzten Jahren noch nicht praktiziert, das hätte ich ja mitbekommen, weil das direkt auf meiner Route zur Arbeit lag.

  • SPL-Anweisung 2018-14:

    Zitat

    Störungen des Verkehrsflusses müssen konsequent beseitigt werden. [...]

    Insofern stellt die Beseitigung von Störungen des Fließverkehrs -ausdrücklich auch auf Sonderfahrstreifen für Radfahrer- einen besonderen Schwerpunkt im Rahmen der Überwachung des ruhenden Verkehrs dar.

    http://suche.transparenz.hamburg.de/dataset/spl-an…s-abstellen-ver

    Vor Ort darauf dringen, dass die Störung beseitigt wird. Bei Weigerung zur Wache und dort Druck machen. Wenn die ihre eigene Dienstanweisung nach < 3 Monaten ignorieren, dann wird Dudde möglicherweise was dagegen haben.

  • Nehme ich das nur anders war oder ist dieses extreme Zuparken jeglicher freier Flächen neu? Das wurde nach meiner Erinnerung in den letzten Jahren noch nicht praktiziert, das hätte ich ja mitbekommen, weil das direkt auf meiner Route zur Arbeit lag.

    Resultat der Parkplatzvernichtung des rot-grünen Anti-Autofahrer-Senats! :saint::S

    In den letzten Jahren hat's in meinem wohnumfeld ein Maßnahmen gegeben, die jede für sich kaum merkbar sind - in Summe aber gehörige Auswirkungen zu haben scheinen.

    an Stellen, an denen jahrelang ordnungswidrig auf dem Gehweg geparkt wurde, liegen jetzt Findlinge.

    neben Fußgängerfurten an Ampeln stehen jetzt Poller, wo früher ordnungswidrig geparkt wurde.

    Im Sievekingdamm war auf der rechten Spur das parken erlaubt. Jetzt läuft da ein Radfahrstreifen.

    im Grevenweg wurde ordnungswidrig schrägparken praktiziert. nach dem Umbau auch im Seitenraum jetzt nicht mehr möglich.


    Auf der anderen Seite: Nachverdichtung beim Wohnraum.

    Oder Neubau. Hier hat man ... 2015? ein paar schöne Blöcke hochgezogen und auch Tiefgaragen gebaut. ein paar wenige. Mehr hätten eben noch mehr Geld gekostet. Der Architekt meinte damals, dass die Leute auf der Straße parken würden und man zuversichtlich sei, dass sich das in ein paar Jahren "von selbst" regelt, die Nachfrage sinken wird. Tja... seit dem die Wohnungen bezogen wurden: massiver PArkdruck, Kreuzungsbereich, Gehweg, 2. Reihe.

    Bin mal gespannt, wie das wird, wenn in wenigen Jahren die SAGA am Rückerskanal direkt nebenan auf dem Sportplatz und den paar Kleingärten 800 Wohneinheiten realisiert. :)

    Also ja: in meiner Wahrnehmung nimmt das Kampfparken immer weiter zu. Unlängst parkte sogar ein Auto im Jacobipark bei mir um die Ecke. Hurra.

    HH ist auf dem richtigen Weg. Dauert nur noch etwas :D