Seit einiger Zeit fällt mir auf, dass inzwischen so gut wie jeder Pkw irgend ein Schild mit dem Wortteil "blue" am Heck hat. Auch die tonnenschweren Panzer der einschlägigen Luxusmarken. Die verheerende Gesamteregiebilanz eines Autos ändert sich dadurch aber nicht! Bis ein Durchschnitts-Pkw im Laden steht, hat er bereits, je nach Modell, 20 bis 30 Tonnen Rohstoffe verbraucht. Bei der ganzen Diskussion um Stickoxide und CO2 wird das - natürlich - nicht erwähnt. Auch ist die höhere Besteuerung von älteren Fahrzeugen eine Farce: Die Gesamtenergiebilanz eines Autos ist insgesamt umso besser, je länger es gefahren (also nicht durch einen Neuwagen ersetzt) wird.
Es gibt so zahlreiche Widersprüche bei der ganzen Thematik Abgasreinigung. Aber diese Darstellung in dem Frontal 21 Beitrag läuft ja im Prinzip darauf hinaus, dass die Abgasreinigung zumindest der Stickoxyde mit der AdBlue-Technik einwandfrei funktioniert, was die Diesel-LKW, die bereits seit 10 Jahren mit der AdBlue-Technik ausgestattet sind, belegen.
Die Diesel-PKW-Motoren wurden einzig und alleine deshalb manipuliert, weil VW nicht wollte, dass die Kunden selbst dieses AdBlue nachtanken müssen. Denn da könnte ja einer zu rechnen anfangen: Auf 100 l Diesel kommen 5-7 Liter AdBlue. AdBlue kostet zwar nur rund 50-60 Cent pro Liter, aber der günstigere Dieselpreis (Warum ist der eigentlich so günstig???) wäre damit wieder dahin, oder zumindest teilweise dahin.
100 l Diesel für je 1,20 € = 120,- €
6 l AdBlue für je -,50 € = 3,- €
Zusammen: 103,- €
100 l Benzin für je 1,40 € = 140,- €
Rein vom Literpreis wäre der Diesel zusammen mit dem AdBlue also immer noch deutlich günstiger. Aber das würde ja bedeuten, dass VW seinen Kunden zutraut rechnen zu können.
Und möge mir kein Diesel-PKW-Besitzer vormachen, er fahre Diesel, weil das mal als umweltfreundlich galt wegen der niedrigeren CO2-Werte. Die gängigste Ausrede, die ich derzeit zu hören kriege, wenn ich mal einen Diesel-PKW-Besitzer drauf anspreche: "Der ist geerbt! - Was hätte ich denn machen sollen damit?"