- Hamburg: Wird der Rückbau der Hafenbahntrasse zur Posse?
- Wie viele Opfer im Straßenverkehr will unsere Gesellschaft noch tolerieren?
- Hamburg baut weniger Tempo-30-Straßen als geplant
- Köln: Der lange Weg weg vom Radweg
- Mehr Rechte für Radler? Der ADAC warnt
- Köln: Radweg-Pflicht soll weg – Radler sollen bei Rot abbiegen (Shitstorm)
- Aktuelle Stunde: Radwege schützen Radler, oder sind sie gefährlich? (inklusive Shitstorm)
Woche 45 vom 2. bis zum 8. November 2015
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- Radfahrer-Irrsinn: Herr Scholz, stoppen Sie Ihren Verkehr(t)-Staatsrat (Shitstorm)
- Tempo 30 in ganz Schleswig – ein Vorbild für SH? (Shitstorm)
- Fahrradstraße an der Alster: Umbau startet
- Bike Visibility Does Little to Change Drivers’ Dangerous Overtaking
- Radler mit Helm haben weniger schwere Kopfverletzungen
- Hamburg: Mühlenkamp wird zur Unfallfalle
Und dann noch VICE.
Es ist ja nun kein Geheimnis, dass man mit Online-Qualitätsjournalismus irgendwie Geld verdienen will. Das kann man so machen wie bei SPIEGEL ONLINE, wo man sich noch wenigstens etwas Mühe macht und die Kundschaft mit Inhalten auf die Seite lockt, oder wie bei FOCUS ONLINE, wo man die Kundschaft mit reißerischen Überschriften und zusammengeklöppelten Artikeln lockt. Um die Reichweite zu steigern verlinkt man diverse Artikel gerne auf facebook, wo es dann wiederum darauf ankommt, eine möglichst hohe Reichweite innerhalb des Netzwerkes zu erreichen. Es ist also wünschenswert, wenn möglichst viele Besucher mit dem Artikel interagieren, also ihn teilen oder kommentieren oder den Daumen heben.
Und das blöde ist: Das klappt am besten bei Aufreger-Themen. Wenn man sich beispielsweise die Seiten der Hamburger Zeitungen anschaut, werden dort in der Regel nur eine Handvoll Themen behandelt: Flüchtlinge, Fußball, ein bisschen Prominenz, Olympia, ein bisschen Politik und Polizeimeldungen. Und tatsächlich auch gerne die üblichen „Radfahrer gegen Autofahrer“-Artikel — die bringen schließlich ganz besonders viele Klicks, denn fast jeder Kraftfahrer hat zu diesem Thema etwas zu sagen. Mindestens hundert Kommentare sind garantiert, das steigert die Reichweite, weil bei vielen facebook-Nutzern plötzlich der Artikel angezeigt wird mit dem Hinweis „XYZ hat einen Kommentar dazu geschrieben“.
So ungefähr funktioniert das mit der Reichweite. Darum kann den Zeitungen eigentlich gar nichts besseres passieren als diese Flüchtlingskrise, in deren Kommentaren sich die Leute die Köpfe einschlagen. Mehr Reichweite zum Nulltarif gab es eigentlich noch nie. Und wenn dann morgens im Berufsverkehr ein Radfahrer „übersehen“ wird — hej, besser kann der Tag doch gar nicht anfangen, denn jeder hat schon mal einen Radfahrer gesehen, der ohne Speichenreflektoren gefahren ist, da ist die Reichweite ebenfalls geschenkt.
VICE macht es nun ganz witzig und bemängelt die negativen Kommentare unter einem YouTube-Video der Critical Mass Linz, bei dem ein Audi-Fahrer durch die Masse fährt und mehrere Radfahrer zur Seite drängelt: Ein Autofahrer fährt einen Radfahrer an und wird im Netz gefeiert
Tatsächlich hat sich der Autor hier sogar noch recht viel Mühe gegeben, um einen längeren und durchaus leicht kritischen Artikel zu schreiben.
Dann wurde der Artikel auf facebook verlinkt und dürfte eine durchaus bedeutende Reichweite geschafft haben. Hunderte Kommentare, in denen sich Radfahrer und Kraftfahrer gegenseitig die Köpfe einschlagen, verursachen abertausende Klicks auf den Artikel und damit abertausende Werbeeinblendungen. Das dürfte sich finanziell durchaus gelohnt haben.
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dass man mit Online-Qualitätsjournalismus irgendwie Geld verdienen will. Das kann man so machen wie bei SPIEGEL ONLINE, wo man sich noch wenigstens etwas Mühe macht und die Kundschaft mit Inhalten auf die Seite lockt, oder wie bei FOCUS ONLINE, wo man die Kundschaft mit reißerischen Überschriften und zusammengeklöppelten Artikeln lockt.
Äääh..., Du bringst ernsthaft "Spiegel online" und "Focus" mit Qualitätsjournalismus in Verbindung?
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Äääh..., Du bringst ernsthaft "Spiegel online" und "Focus" mit Qualitätsjournalismus in Verbindung?
Das war Ironie Außer dem Döpfner hat was Wort doch noch nie jemand ernst gemeint.
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- Potsdam: Trauer und Wut nach Tod von 19-jähriger Radfahrerin
- Düsseldorf: Straße frei für Radfahrer (mit tollen Kommentaren unter dem Artikel und hier und dort)
- Frankfurt: Radfahrer gegen Taxizufahrt (ein Taxifahrer meint: „Wir passen auf die Radfahrer auf. Sie verdanken uns ihr Leben“)
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Wird nur in letzter Zeit häufiger darüber berichtet, bilde ich es mir ein oder häufen sich gerade Vorfälle wie dieser hier?
Vor ein paar Wochen ist das hier keine zwei Minuten von meiner Haustüre entfernt passiert:
Dagegen kann einen leider auch die beste Infrastruktur nicht schützen. Auf dem Rad ist ja ja leider gegen plötzliches um geschubst werden ohne wirksamen Schutz. Gerade auf den Boden geknallt ist man dann auch recht hilflos gegenüber Angreifern.
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Wird nur in letzter Zeit häufiger darüber berichtet, bilde ich es mir ein oder häufen sich gerade Vorfälle wie dieser hier?
Gegen eine Häufung spricht, dass ich von einem solchen Ereignis soeben zum allerersten Mal gelesen/gehört habe.
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Wird nur in letzter Zeit häufiger darüber berichtet, bilde ich es mir ein oder häufen sich gerade Vorfälle wie dieser hier?
Ich hatte vor Urzeiten mal bei Radverkehrspolitik einen ähnlichen Fall verlinkt, wo allerdings jemand mit einem Kraftfahrzeug angefahren und ausgeraubt wurde, aber ansonsten habe ich von diesen Vorfällen nichts mitbekommen.
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Dann war ich wohl nur etwas sensibler für derartige Nachrichten, weil so etwas nah vor meiner Haustüre passiert ist.
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mit tollen Kommentaren unter dem Artikel
Da wundert es mich auch nicht mehr, wenn sich die Verkehrsteilnehmer gegenseitig so sehr aufschaukeln, dass man dann doch plötzlich vorsätzlich überfahren wird, um dieser Plage namens Fahrrad Einhalt zu gebieten:
ZitatLiebe RPO-Redaktion! Sie müssen sich es gefallen lassen, wenn die Meinung kundgetan wird!
Mein Beitrag von 10:02 Uhr enthält keine Beleidigung, Verunglimpfung und sonstige Straftatbestände! Kann sicher gerne auch ihr Hausjurist bestätigen! Das Wort Pöbel ist zwar vielleicht abwertend, aber nicht beleidigend!
Selbst beim Kreuzworträtsel gibt es diesen Begriff zu erraten! Deshalb gebe ich hier nochmals meine Meinung, die nach Artikel 5 des Grundgesetzes möglich ist, nochmals zu Gehör, denn wir leben, zum Glück, noch nicht wieder im Dritten Reich und/oder DDR!
Hier mein Beitrag von 10:02 Uhr:
Es ist wohltuend zu lesen, dass nicht Obdachlose, Menschen ausländischer Herkunft, Asylsuchende und Flüchtlinge die Schuldigen sind, die die Fußgänger bedrängen!
Fakt ist: Schon heute hält sich der Pöbel der Fahrradfahrer nicht an die Vorschriften! Mit Glück, kann man sagen, kommt einem keiner auf dem Bürgersteig entgegen! Und was die Einbahnstraßenregelung betrifft: Gilt nicht für Radfahrer!
Ich warte nun einmal auf die ersten toten Radfahrer in Düsseldorf! Dann wird man merken, dass man einen Fehler gemacht hat! Wobei ich die toten Radfahrer dann nicht bedauere!
So grausam es sich anhört, aber es ist nun einmal Fakt, dass die Radfahrer selbst an ihrem Unglück schuld sind! Wer an einer Kreuzung nicht absteigt und sein Rad über die Kreuzung schiebt und dann unter einem LKW liegt, dem gehört es nicht anders!
Radfahrer mit Gehirn, anständigem Verhalten habe ich bislang weder in Köln, Wuppertal, Düsseldorf, Solingen, Bonn gesehen! Nur das Gegenteil!
@ p-a-c: Vielen Dank für Ihre Frage: Ob sie es glauben oder nicht: Ich finde es nicht o.k., dass er getötet wird, dies verbietet schon die Achtung vor dem Leben! Aber ich bedauere diesen Menschen nicht, der nicht sein Rad über die Kreuzung schiebt und dann von einem abbiegenden LKW übersehen wird!
Jeder Radfahrer weiß nämlich, dass es den toten Winkel gibt. Auch wenn bei einem LKW tausende von Spiegeln an diesem wären, gäbe es immer noch Stellen, wo es unübersichtlich wird!
Und ich möchte nicht in der Haut des LKW-Fahrers stecken, der lebenslang mit dem Gedanken herumlaufen muss, einen Menschen totgefahren zu haben! Ich kenne einen Fall, da wurde der LKW-Fahrer vor Gericht, wegen erwiesener Unschuld, freigesprochen! Drei Monate später nahm er sich das Leben und hinterließ eine minderjährige Tochter und ihre Mutter!
Es ist nun mal so, wer sich in Gefahr begibt, p-a-c, kommt darin um. Und wenn ich die Radfahrer, die ich bis jetzt beobachtet haben, die einem sogar auf dem Fußgängergehweg den Stinkefinger zeigen (Straftatbestand der Beleidigung), wenn sie einen fast umfahren, dann sage ich: Denen, und nur denen, gehört es nicht anders!
Dies ist meine, durch das Grundgesetz gedeckte Meinung, und diese, und auch nur diese, lasse ich mir von niemanden nehmen! Noch leben wir ein kleines Stück in einer Demokratie! -
Mir stellt sich die ganze Zeit die Frage, wie man "noch nicht wieder" im Dritten Reich UND in der DDR gleichzeitig leben kann? Da sag noch einer, Geschichte wiederholt sich nicht! Wahrscheinlich hat damals jeder sein Fahrrad über die Kreuzung geschoben.
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"Sie müssen sich es gefallen lassen, wenn die Meinung kundgetan wird!"
Gibt immer mehr Argumente gegen "SocialMedia" und "Kommentarfunktion".
Langsam bin ich echt dafür, dass wieder Leserbriefe-Only eingeführt wird.Da kann dann die Redaktion mit der eisernen Harke durchgehen und aussieben, entscheiden, ob und wenn ja, was gedruckt wird.
Das mag am Ende tendenziös sein - doch würde so ein widerlicher Text wie oben niemals als Leserbrief erscheinen. Jetzt jedoch ist er irgendwo in den weiten des Netzes archiviert und lesbar.
Und hat Reichweite. Bekommt vielleicht sogar Zustimmung. Und schwupps, fühlt sich Proleten-Ingo in seiner Meinung über scheißRadfahrer nicht mehr allein und hält beim nächsten Mal drauf. "Andere ja auch..." -
Der Kommentar da oben ist sicher von einem sog. "Reichsbürger" aka Aluhutträger verfasst worden.
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Verkehrte Welt? Ein guter Artikel zum Radfahrern im Winter von der Auto-Presse: Gar keine 'Hinweise' auf Fehlverhalten, Licht, oder ähnliches, einfach nur gut dar gelegt, dass Radfahren auch im Winter Spaß machen kann. Dafür zeigt dann der ADFC in Worms, dass die Kenntnisse der Gesetzeslage veraltet sind (die 11 kg Grenze für Stecklichter wurde lange aufgehoben):
Aber gut, die Welt steht doch nicht Kopf. Hier gibt es dann wieder totale Unkenntnis von Behörden, also doch alles beim Alten:
Das Zeichen verbietet da mal eben Rad fahren in einer Tempo 30 Zone. Da hätte schon mal ganz klar ein hin gemusst für die eigentlich gewünschte Wirkung (laut Text). Dazu wird völlig ignoriert, das am Ende linksseitiger Radwege eine Querungshilfe Pflicht ist. Wobei man auf dem Foto auch nicht erkennen kann, wieso da überhaupt ein linksseitiger Radweg ist. Aber Hauptsache noch der Hinweis, Radfahrer sollen aufmerksam sein. -
Dafür zeigt dann der ADFC in Worms, dass die Kenntnisse der Gesetzeslage veraltet sind (die 11 kg Grenze für Stecklichter wurde lange aufgehoben):
Die Stecklichter bleiben nach wie vor nur für Rennräder bis 11 kg erlaubt (StVZO §67: Lichttechnische Einrichtungen an Fahrrädern).
Batterie oder Akkubeleuchtung ist zwar inzwischen erlaubt: [stvo]Fahrräder müssen für den Betrieb des Scheinwerfers und der Schlussleuchte mit [...] oder einer Batterie mit einer Nennspannung von 6 V (Batterie-Dauerbeleuchtung) oder einem wiederaufladbaren Energiespeicher als Energiequelle ausgerüstet sein.[/stvo].
Aber: [stvo]Die lichttechnischen Einrichtungen müssen vorschriftsmäßig und fest angebracht sowie ständig betriebsfertig sein.[/stvo]
Im Gegensatz zum Rennrad bis 11 kg, bei dem die Stecklichter nur mitgeführt werden müssen. -
Fahrräder müssen für den Betrieb des Scheinwerfers und der Schlussleuchte mit [...] oder einer Batterie mit einer Nennspannung von 6 V (Batterie-Dauerbeleuchtung) oder einem wiederaufladbaren Energiespeicher als Energiequelle ausgerüstet sein..
Kann mir eigentlich jemand erklären, wie ein Politiker auf die Idee kommt, die Nennspannung der Stromquelle in ein Gesetz zu schreiben?
Eine Beschreibung der nötigen Helligkeit wäre doch viel sinnvoller, oder? -
Kann mir eigentlich jemand erklären, wie ein Politiker auf die Idee kommt, die Nennspannung der Stromquelle in ein Gesetz zu schreiben?
Hervorhebung von mir.
Jahrzehntelange Parteimühle verursacht Hirn- und Integritätsschwund. Ab und zu gibt es natürlich Blitzstarter, das sind die, die schon vor Parteieintritt in Vorleistung gehen.
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Nachtrag: Wobei das natürlich etwas ungerecht ist. Ein Politiker delegiert. Folglich war der Erfinder dieser Spezialregelung irgendein Verwaltungsbeamter.
Die Verantwortung des damaligen Verkehrspolitikers bestand lediglich darin, diese Regelung als Gesetz einzubringen. Also im wesentlichen, sie nicht zu lesen bzw. nicht zu verstehen und anschließend einen Stoß Papier von einem Raum in den anderen zu tragen bzw. tragen zu lassen.Und das hat er ja offensichtlich geschafft, sonst gäbe es sie nicht.
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Kann mir eigentlich jemand erklären, wie ein Politiker auf die Idee kommt, die Nennspannung der Stromquelle in ein Gesetz zu schreiben?Eine Beschreibung der nötigen Helligkeit wäre doch viel sinnvoller, oder?
Soweit ich weiß ist diese Regelung uralt und wurde erlassen, damit Autofahrer und Kutscher nicht von den Lichtern geblendet werden und diese die damals gängigen Funzeln an Automobilen und Kutschen nicht überstrahlen.
Da die einzig gängige Beleuchtung für Fahrräder (und alles andere) damals nun mal Glühbirnen waren ist eine Begrenzung der Spannung dann auch sinnvoll (gewesen).
Die Helligkeit einer Glühbirne hat man halt damals mit der Spannung und Stromstärke angegeben.
Es gab ja durchaus auch schon früher Versuche ein 12V Beleuchtungssystem zu etablieren.
Heute macht das ganze natürlich keinen Sinn mehr. Andererseits werden Gesetze nur geändert wenn genügend Druck vorhanden. Über die Vorschrift nur Dynamoanlagen zuzulassen haben sich viele aufgeregt, über die Nennspannung nicht. -
Interessanterweise wird bei Kraftfahrzeugen eine Nennleistung vorgegeben (neben Angaben zu Mindestbeleuchtungsstärken in Entfernung x).
"Die Nennleistung der Glühlampe im Scheinwerfer muss 15 W betragen." §50 (6a) StVZO
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