• Ein Leitfaden, der sich an Planer richtet, MUSS die deutschen Regelwerke berücksichtigen. Was de lege ferenda toll wäre, ist da nicht relevant.

    Dass man in der Tat aus den Niederlanden und Dänemark die eine oder andere Anregung aufgreifen kann und die Richtlinien ggf. ändert, meinetwegen, aber man muss nun Mal zunächst damit leben, was da ist - und die aktuellen deutschen Vorschriften ermöglichen es tatsächlich, gute Radverkehrsanlagen zu bauen, wenn man das denn will. Dafür muss ich nicht nach Kopenhagen.

  • Und wieder ein Radwegopfer. Quelle Focus:

    17.26 Uhr: Potsdam - Eine 48-jährige Radfahrerin ist am
    Donnerstag in Velten (Oberhavel) von einem Lastwagen erfasst und
    tödlich verletzt worden. Wie die Polizei berichtete, hatte der 49 Jahre
    alte Lastwagenfahrer die Radfahrerin an einer Kreuzung beim Abbiegen
    offenbar übersehen. Die 48-Jährige starb noch an der Unfallstelle. Noch
    während des Notarzt-Einsatzes erschien der Ehemann an der Unfallstelle,
    der von Kollegen der Frau alarmiert worden war. Er musste ebenso wie der
    Lkw-Fahrer ärztlich versorgt werden. Zur Ermittlung der Unfallursache
    wurde ein Gutachter eingeschaltet.

  • "Zur Ermittlung der Unfallursache wurde ein Gutachter eingeschaltet."
    Das wird ja spannend... Radfahrerin zu schnell? Sie trug keinen Helm? Tief stehende Sonne?

    Oder einfach nur die übliche Folge des Prinzips Radweg?

    "Terrorismus ist der Krieg der Armen und der Krieg ist der Terrorismus der Reichen"
    Peter Ustinov

  • Hier wird berichtet, dass es wohl im Vorfleld schon Hinweise auf die alles andere als optimale Situation an dieser Kreuzung gab.
    Erinnert mich an einige Kreuzungen hier und in Nachbarstädten, bei denen ich hoffe niemals Recht zu behalten.

  • Auch in München hat es heute wieder einen toten Radler mehr:


    http://www.sueddeutsche.de/muenchen/aktion-fuer-verkehrssicherheit-schon-drei-tote-radler-1.1997612</a>
    Die Reaktionen mal wieder klassisch: mehr Kontrollen von Radlern. Dass hier schon wieder ein LKW-Fahrer nicht richtig hingesehen hat - wen kümmerts. Die Unfallstelle ist übrigens relativ übersichtlich, der Radweg ist zwar hinter einem Grünstreifen mit Bäumen, aber diese sind "untenrum" kahl und es gibt auch keine Parkbuchten vor dem Kreuzungsbereich. Der alte Mann ist also vermutlich eine ziemlich lange Zeit im Sichtfeld des LKW-Fahrers unterwegs gewesen.

  • Entgegen Eurer Schreckensmeldungen ausnahmsweise eine gute Aktion der Berliner Polizei:

    Wobei die Aktion da etwas unzureichend beschrieben ist, es ging ja auch um die Sensibilisierung der Autofahrer. Finde jetzt aber keinen besseren Link.

  • Werbung in Hong Kong:

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  • Auf meinem Arbeitsweg von 3km gibt es jetzt drei Stellen, an denen Leute von LKWs überfahren wurden. Alle ausnahmslos auf dem Radweg:

    Hier der Beginn des Radwegs:

    Radfahrer und LKW müssen vorher hintereinander gewesen sein (ohne Radweg, schmale Fahrbahn). Durch den Radweg wird der Radfahrer, der geradeaus fahren will, rechts am LKW, der rechts abbiegen will, vorbeigeführt. Prinzip Radweg eben.
    Ca. 10:0 schwere Unfälle waren es glaube ich 2012 auf dieser Straße. Also 10 auf dem Radweg, 0 auf der Fahrbahn. Obwohl die Abschnitte ohne Radweg genauso lang sind wie mit Radweg. Mein Antrag zur Aufhebung der Benutzungspflicht liegt jetzt auch schon wieder ca. 5 Monate rum.

  • Hab bereits 5 Klagen am laufen und seitdem ich die ersten zwei verloren habe, bekomme ich gar keine Briefe mehr von denen. Nichtmal meine IFG-Anträge werden seitdem bearbeitet.

    Aber die Berufung ist beantragt, natürlich mit Anwalt. Der macht das bestimmt besser als ich.

  • Heute im Hamburger Abendblatt

    Zitat

    Insgesamt nahmen rund 4500 Hamburger an der Befragung teil. Zugleich plädiert eine überraschend große Mehrheit von 71,9 Prozent der Hamburger für massive Investitionen in Hamburgs Radwegenetz...
    Abgesehen von den Fragen zur Elbvertiefung und zur City-Maut stimmten rund 4500 Hamburger ab, eine Zahl, die repräsentative Ergebnisse ermöglicht.

    In der Kantine der Verkehrsbehörde fand unbestätigten Gerüchten nach vielleicht folgendes Gespräch statt:

    In velo veritas.

  • Am kommenden Dienstag, 17. Juni, ist es so weit: Das Helm-Urteil des OLG Schleswig wird vor dem BGH verhandelt.
    Zwei Links dazu:

    und

    Das Leben ist wie ein Fahrrad. Man muß sich vorwärts bewegen, um das Gleichgewicht nicht zu verlieren. - Albert Einstein

  • Verhandelt heißt aber noch nicht entschieden, oder? Wann ist mit der Entscheidung zu rechnen?

    Solange Dummheit als plausible Erklärung ausreicht, sollte man keinen Vorsatz annehmen.

  • Nein, entschieden ist noch nichts. Ich gehe aber davon aus, dass am Dienstag eine Entscheidung getroffen wird, ob der verunglückten Radfahrerin der nicht getragene Helm angelastet werden darf.

    Das Leben ist wie ein Fahrrad. Man muß sich vorwärts bewegen, um das Gleichgewicht nicht zu verlieren. - Albert Einstein

  • Du merkst echt gar nichts mehr.

    Sehe ich ebenso...


    Ich habe da doch gar nicht mit abgestimmt! Okay, ich geb's zu: Ich wollte. Aber irgendwie funzte das nicht, da hab ich's gelassen.
    Wieso also krieg ich jetzt die Schuld?

    Und wer merkt nichts mehr? Und wovon überhaupt?
    Wer merkt nichts mehr davon , wie die Leute Radfahren wollen?

    72%! Für Massive Investitionen in Radwege! Massive!

    Ein Paukenschlag. Und das nicht in der Taz-Nord, nein, im Hamburger Abendblatt. Im Leitmedium des gesetzten konservativen Bürgertums mittenmang aus Hamburgs breiter sozialen und politischen Mitte.

    Was für ein Potential! 72%!!
    Leider ohne jegliche politische Vertretung.
    Im Gegenteil: Verkehrsverbände und Parteien treten den Willen der Hamburger mit Füßen.

    Hamburg! Will! Radfahren!
    Hallo! Verkehrspolitik! Parteien ! Verbände! Hamburg will Radfahren!

    Die, reichlich verschrobene, Political Correctness des Radfahrens, wie sie der ADFC formuliert und wonach man nur PC ist, wenn man auf der Fahrbahn radelt und man außerdem nur PC ist, wenn man beim Radeln entweder ständig Autos bekämpft oder ständig von Autos bekämpft wird, am besten beides, diese Political Correctness ist den Hamburgern ein sehr nordisch-sachliches "Klei di an'n Mors" wert.
    Für Nicht-Hamburger: „Klei di an'n Mors“. Gerne auch : "Klei mi anne Fööt". "Hamburger Gruss" als Pendant des "Schwäbischen Grußes": („Leck mich am Arsch“)

    Aber immer PC muss ja auch nicht.
    Wäre es denn wirklich zuviel verlangt, wenn der ADFC Hamburg Fahrradpolitik nach dem Willen der sehr, sehr vielen Hamburger macht, die Radfahren wollen?
    Oder, falls das aus irgendwelchen Gründen nicht geht, wäre es dann zuviel verlangt, wenn sich der ADFC Hamburg mitsamt seiner eigentümlichen Political Correctness eine andere Stadt sucht?

    In velo veritas.

  • Ich gehöre auch zu den 72%. Gar keine Frage.

    Aber die Zusammenhänge, die Du mit der abgeschafften allgemeinen Radwegebenutzungspflicht herstellst, sind komplett an den Haaren herbei gezogen. Und dem ADFC vorzuwerfen, der Auto-Lobby zuzuarbeiten völlig daneben.

    Wenn ich mir eine generelle RWBP bei der heutigen Infrastruktur vorstelle, sehe ich nur mehr tote und schwer verletzte Radfahrer. Nicht aber einen schnelleren Ausbau der Infrastruktur.

    Und selbst wenn es so funktionieren würde, wie Du denkst, wäre der Erfolg mit viel Blut erkauft. Ich würde meinen, dass läge auch nicht in Deinem Interesse.