• Meine Erfahrungen sind begrenzt und auf den bayrischen Raum beschränkt. Ich habe (zum Glück) noch keine Fahrgäste erlebt, die sich unbedingt auf die Klappsitze setzen wollten. Zu meinen Fahrzeiten war es aber auch nie so richtig voll.

    Andererseits: Hier sieht es typischerweise wie im Mehrzweckabteil aus, und da muss ich schon fast bei meinem Radl sitzen bleiben, weil ich es nirgendwo befestigen kann. Mit Ständer ginge das leichter, haben aber die meisten meiner Räder halt nicht. Und ich kann es auch nirgendwo anketten. Das stört mich auch, wenn ich auf längerer Reise weit weg von meinem Rad sitzen (und schlafen) soll.

  • So geht das!


    Ein Freund schreibt dazu:
    Die slowakische ZSSK bietet speziell im Sommer eine Übersicht von 50 Ausflugszielen auf ihrer Homepage an, die man mal besuchen sollte.
    Selbstverständlich sind die Ziele mit der Eisenbahn bequem zu erreichen.
    Und speziell für die Sommersaison hat man auch für Nebenstrecken einen neuartigen Fahrradwagen im Einsatz, den man aus einem völlig entkernten
    Triebwagen gemacht hat, in dem ausschließlich Fahrradständer aufgestellt sind.
    (im überregionalen Verkehr ist sowieso ein jedem Zug planmäßig ein Gepäckwagen eingereiht...)

  • Fährt jetzt eigentlich die Regionalbahn Schleswig-Holstein im RE 7 und RE 70 wirklich nur mit den reduzierten Mehrzweckabteilen herum? Entweder sehe ich dank eines ganz komischen Zufalls immer den oder die selben Triebwagen oder man hat pünktlich zum Sommer alle Wagen umgebaut. Das wäre ja jedenfalls noch ein bisschen sinnvoll gewesen, wenn man denn wenigstens die Klappsitze ausgebaut hätte.

  • In der Schweiz wurde eine Petition an die ÖBB gestartet: Für mehr Fahrradplätze in den Nachtzügen. Dies betrifft auch:
    Hamburg-Berlin-Basel-Zürich
    Hamburg-Nürnberg-Wien
    Hamburg-Nürnberg-München-Innsbruck
    Düsseldorf-Nürnberg-Wien
    Düsseldorf-Nürnberg-München-Innsbruck


    Wir fordern mehr Velotransportplätze während der Sommerzeit, ein einfacheres Buchungssystem und damit eine höhere Attraktivität für Nachtzugreisen.
    Derzeit gibt nur 9 Veloplätze pro Zug während der Zeit vom 6. April bis zum 10. Oktober. Das muss sich ändern!
    Wichtig: Wir wollen die ÖBB unterstützen, das Angebot punktuell zu verbessern. Sonst verlieren sie Kunden, die aufgrund des Fahrradtransportes auf das Flugzeug umsteigen - das gilt es zu verhindern.

    Unterstützen Sie deshalb unsere Nachtzugkampagne!
    Es gibt mehrere Möglichkeiten:

    Variante 1)
    Kommen Sie nach Zürich - nehmen Sie wenn möglich ihr Fahrrad mit.
    Wir machen ein Gruppenfoto mit Velos vor dem Nightjet und wollen so unserer Forderung Nachdruck verleihen.
    Sie können gerne im Pyjama kommen, mit einem selbstgemalten Schild, zum Beispiel mit dem Text:
    „Auch wir wollen mit!“
    „Nightjet, nimm uns mit!“
    „Mein Velo träumt vom Nachzugreisen!“
    … der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt.
    Wann und wo:
    Montag, 12. Juni um 19:15 Uhr, Hauptbahnhof Zürich beim Gruppentreffpunkt (bitte pünktlich sein).
    Mitnehmen: Gute Laune, Velo (fakultativ), Pyjama (fakultativ), Schild mit einem originellen Spruch (fakultativ)
    Dauer: bis ca. 20:00 Uhr
    Anmelden ab sofort bis spätestens am Sonntag, 11. Juni um 18 Uhr an dcostantino@umverkehr.ch?subject=Nachtzugaktion&body=Guten%20Tag%0A%0AIch%20melde%20mich%20an%20f%C3%BCr%20die%20Nachtzugaktion%20vom%20Montag%2C%2012.%20Juni%202017.%0A%0AMit%20freundlichen%20Gr%C3%BCssen%2C%0A%0AVorname%2C%20Name[/email], Betreff: Nachtzugaktion

    Variante 2)
    Sie machen ein Bild mit sich, ihrem Fahrrad und einem Schild mit der Forderung nach mehr Velotransportplätzen im Nachtzug beim Bahnhof ihrer Nähe. Bitte schicken sie uns ihr Bild bis spätestens am Sonntag, 11. Juni um 18 Uhr per Email an dcostantino@umverkehr.ch?subject=Bild%20Aktion%3A%20Mehr%20Platz%20f%C3%BCr%20Velos%20im%20Nachtzug&body=Guten%20Tag%0A%0AAngeh%C3%A4ngt%20finden%20Sie%20ein%20Bild%20meiner%2Funserer%20Aktion%20zu%20Velotransportpl%C3%A4tzen%20im%20Nachtzug.%0A%0AMit%20freundlichen%20Gr%C3%BCssen%2C%0A%0AName%2C%20Vorname%2C%20Ort[/email]
    Wir werden die eingegangen Bilder auf unserer Webseite aufschalten und sie per Medienmitteilung verbreiten.
    [/quote]


    Und als Zusatz-Info: am 11.6. und am 12.6. dreht die ARD im Bahnhof Altona zum Thema Nachtzüge; am 12.6. ist die Kamera im Nachtzug Hamburg-Berlin-Zürich dabei.
    Also wer da zufällig in der Nähe ist und ein Fahrrad hat ...

  • Am Freitagabend ging’s um 20.21 Uhr mit dem RE 70 von Hamburg nach Kiel.

    Gegen 19.50 Uhr war ich noch der einzige in dem halbierten Mehrzweckabteil, um 20.15 Uhr rollten plötzlich vier Kinderwagen heran.

    Tjoa.

    Vier Kinderwagen bedeutet vier Kleinkinder mit insgesamt acht Begleitpersonen. Die Fahrt nach Kiel verbrachte ich dann stehend, weil es mir am notwendigen Mumm fehlte, den jungen Eltern auf die Nerven zu gehen. Ist ja auch irgendwie blöd: Man kann schlecht das Kind allein im Kinderwagen lassen und den ganzen Hausrat inklusive Kind im Doppelstockwagen herumzutragen ist genauso unsinnig. Aber hey, soviel dann zu den elf Fahrrädern, die in dieses Mehrzweckabteil passen sollten.

    Und ein ganz herzliches Dankeschön auch an die Bediensteten der DB Sicherheit, die mir vorsichtshalber schon mal erklärten, dass ich mich mit dem Rad nicht im Türraum aufzuhalten hätte — nur rein vorsichtsmäßig, versteht sich.

    Montagmorgen ging’s um 6.21 Uhr zurück, sogar in einem „doppelten Mehrzweckabteil“. Die eine Hälfte war um 5.55 Uhr schon von Fußgängern bevölkert, die andere Hälfte komplett leer, also machte ich es mir dort bequem, mein Fahrrad lehnte ich einfach quer zur Fahrtrichtung an die Rückwand der Toilette, so blockierte ich insgesamt gar nur zwei Klappsitze. Ich finde, da kann man bei einem Mehrzweckabteil echt nicht meckern.

    In das vordere Abteil drängelten sich noch vier (?) Radfahrer hinein, was einige Wortgefechte verursachte („Kannst du mit deinem Scheißrad nicht fahren?“), aber das war nicht mein Problem, ich hielt mich fein heraus. Es verirrten sich dann ein paar der Fahrgäste auf die meine Seite des Mehrzweckabteils, keiften weiter, stiegen aber in Neumünster aus, so dass ich wieder ganz allein war, während man sich auf der anderen Seite mit vier Fahrrädern und mindestens zwei Kinderwagen arrangierte. Das war wohl eine ganz lustige Runde, ich hätte sicher viel lernen können.

    Dann Einfahrt nach Elmshorn gegen 7.11 Uhr. Vor dem Halt im Bahnhof stolpert einer der fahrradlosen Fahrgäste in meine Hälfte des Mehrzweckabteils hinüber und quittiert meine Anwesenheit mit „noch so einer!“. Er setzte sich dann demonstrativ direkt neben mich, Manspreading inklusive, Donnerwetter, und das in seinem Alter. Am Bahnhof stolperten dann Dutzende Pendler ins Abteil, der Fahrgast von eben bemängelte, dass ich mich ja ganz schön breitmachte, ob ich denn nicht sehen könnte, dass die Menschen sitzen wollten, zwei weitere Fahrgäste stimmten mit ein und weil ich echt keine Lust auf diese Diskussionen hatte (und auch nicht von der DB Sicherheit in Elmshorn ausgesetzt werden wollte), überließ ich den Typen meinen Platz, sollen sie halt dumm herumkrakelen. Ich habe einfach nicht das notwendige Nervenkostüm, um mich alleine diesen Diskussionen zu stellen, schon gar nicht, wenn man drei vor Tatendrang sprühenden Männern gegenübersteht, die mein Bike auch ruckzuck auf den Bahnsteig schmeißen könnten.

    Dann ging die lustige Fahrt los uuuuuuuuuuuuund… Trommelwirbel: Lokschaden! Zwei Wagenlängen hatten wir ungefähr geschafft.

    Die Stimmung war am Kochen! Der nervige Manspreader von vorhin fettete sich seine feine Hose an meinem Fahrrad ein, weil er plötzlich aufstand und zum Steuerwagen hastete, was leider total sinnlos war, weil sich der Steuerwagen hinten befand und er dort keinen Gesprächspartner finden würde, aber immerhin war der Platz jetzt frei und ich pflanzte mich wieder. Ein paar Fahrgäste kamen auf die Idee, schnell in die Nordbahn nach Hamburg zu hüpfen, die noch gegenüber herumstand, dann gab’s eine Durchsage, diese Bahn führe nicht weiter, man solle in ebenjene Nordbahn steigen und so ergossen sich sieben (?) Doppelstockwagen in einen sechsteiligen FLIRT. Da passte nicht mal die Hälfte der Fahrgäste hinein, mit meinem Fahrrad habe ich es gar nicht erst versucht.

    Kurz darauf kam die nächste Nordbahn, Gottseidank standen wir ja in Elmshorn und nicht in der Provinz, der Rest der Fahrgäste stieg ein und düste Richtung Altona davon.

    Das Personal der Regionalbahn Schleswig-Holstein bemühte sich sichtlich nach bestem Wissen und Gewissen, mich inklusive Fahrrad nach Hamburg zu schaffen, aber insgesamt nervten die Ratschläge mehr als sie nutzten.

    In die Nordbahn einsteigen? Auf keinen Fall, die lynchen mich dort.
    Mit dem Rad nach Hamburg fahren? Theoretisch kein Problem, aber zweieinhalb Stunden Fahrt kamen terminlich heute nicht in Frage, außerdem baute ich darauf, mit irgendeinem Doppelstockwagen-Zug weiterfahren zu können.
    Mit dem Rad bis Pinneberg fahren, dort in die S-Bahn steigen? Ja, wäre machbar, aber die Sperrzeiten in der S-Bahn verbieten bis neun Uhr die Fahrradmitnahme.

    So blieb ich allein im Fahrradabteil zurück und wartete auf den nächsten RE 7 Richtung Hamburg. Der rollte gegen 7.48 Uhr herein, pfff, dass im winzigen Mehrzweckabteil lauter Fußgänger saßen, fiel im Endeffekt dann auch nicht mehr ins Gewicht.

  • Während ich gestern im Kieler Reisezentrum eine relativ komplizierte Kombination aus Fahrkarten, Fahrradkarten und Reservierungen für Ende Oktober buchte, hatte ich einen verhängnisvollen Geistesblitz: Ich könnte ja am heutigen Montagmorgen mit dem EC 379 von Kiel nach Hamburg fahren.

    Zunächst einmal gibt es da eine gewisse Neuerung: Wenn ich im Fernverkehr eine Reservierung für ein Fahrrad kaufe, ist die Sitzplatzreservierung für 4,50 Euro automatisch mit dabei. Das weiß aber das Online-Angebot der Bahn nicht, dort kann ich momentan nach meiner Kenntnis gar keine Verbindungen mit Fahrradkarte ohne Sitzplatzreservierung kaufen, ich erhalte dann immer die folgende Meldung: „Bei der Verarbeitung Ihrer Anforderung ist ein unerwarteter Fehler aufgetreten.“

    Früher hätte ich mit meiner BahnCard 25 für 14,90 Euro plus einer Fahrradkarte für 6 Euro immerhin etwas günstiger als mit dem RegionalExpress für insgesamt 21,40 Euro fahren können. Beim EuroCity hätte ich zusätzlich noch den Komfort einer Fahrradhalterung für mein Bike, was mir das Herumstehen im überfüllten Mehrzweckabteil erspart hätte. Nun kostet der Spaß 4,50 Euro mehr, aber ich malte mir eine gewisse Ruhe plus Steckdose plus WiFi im EuroCity aus und buchte den Spaß.

    Der „Spaß“ ging dann heute morgen hier los:

    Der nackte Hintern der tschechischen Bahn bereitete mir gewisses Unbehagen — bei meinen vorherigen Fahrten im tschechischen EuroCity wurde immer ein Wagen mit der Nummer 255 aus dem InterCity-Rollmaterial der Deutschen Bahn angehängt, der die übliche Fahrradhalterungen im bekannter Qualität bereithielt. Dieser Wagen fehlte hier.

    Radlinge sollen stattdessen hier in der Mitte des Zuges einsteigen. Die breite Tür ist tatsächlich besser gelöst als bei einigen InterCity-Fahrradabteilen, außerdem gibt’s auch WiFi:

    Vor mir waren vier andere Räder an Bord und ich half beim Einsteigen, wobei sich meine Hilfe aufs Bewachen der draußen liegenden Taschen und das nicht im Weg herumstehen beschränkte.

    Dann war ich an der Reihe.

    Trommelwirbel! Fanfaren! Dramatische Musik!

    Meine Fahrradhalterung war kaputt. Da fehlte oben ein Bügel, der war wohl abgebrochen.

    Okay, halb so wild, pff, ganz links war ja noch eine freie Halterung:

    Das Problem war nur: Wenn ich dort mein Fahrrad hinhänge, passt keiner mehr durch. Nicht jeder ist so ein schmales Hemd wie Malte Hübner, wer da mit Rucksack oder Koffer durch den Wagen stiefeln wollte, hing zwangsläufig an meinem Lenker fest. Ich hörte mir die zurecht misslaunigen Bemerkungen der übrigen Fahrgäste eine Weile an und nahm mein Fahrrad anschließend aus der Halterung heraus, bis sich der Publikumsverkehr gelegt hatte:

    Man sollte sich bei dieser Gelegenheit ins Gedächtnis rufen, dass ich mit meinem Zweitrad unterwegs war, das noch ein Stück niedriger war als mein neues Bike. Hätte ich meinen Neuerwerb dort hingehängt, es wäre sicherlich überhaupt keiner mehr durchgekommen.

    Leider nahmen die Wanderungen durch den Zug kein Ende. Er hier muss beispielsweise auch vorbei:

    Und so stand ich dann mit meinem Rad in der Tür eingekeilt eine knappe Stunde zwischen Kiel und Hamburg herum:

    Absolut geil. Die Fahrradmitnahme im Fernverkehr ist immer wieder ein Genuss.

    So.

    Hamburg-Hauptbahnhof. Vor mir steigt jemand mit etwas viel Gepäck aus, dann bin ich mit meinem Rad an der Reihe, hinter mir noch etwa ein Dutzend Fahrgäste, Zugbegleiterin inklusive. Der Herr vor mir entlädt sein Gepäck, zwischendurch springen bereits wieder die gleichen zwei Fahrgäste von außen in den Zug, stellen unter Protest fest, dass es nicht weitergeht, keifen, steigen wieder aus. Ach Mann. Wenn die Leute doch einfach mal kurz warten könnten. Oder wenigstens mitdenken. Blablabla.

    Egal.

    Ich brachte in Erfahrung, dass dieser EuroCity insgesamt sechs Fahrräder an den Halterungen und zwei an dieser Lehne hier fasst:

    Auf dieser Lehne hockten aber während der Fahrt schon wieder ein paar Fahrgäste, die offenbar kein Deutsch sprachen. Ich weiß nicht, was man dann in dieser Situation machen soll. Ist mir inzwischen auch alles egal. Ich kann die Leute ja schlecht anbrüllen oder von den Sitzen schubsen, allein das Berühren des Arms oder der Schulter wäre mir eigentlich schon zu viel.

    Also, egal jetzt, es passen dann insgesamt acht Räder rein. Minus der kaputten Halterung sieben, minus den zwei eigentlich unbenutzbaren Halterungen fünf.

    Fünf waren drin, einer steigt aus, fünf steigen ein. Ich war doch ein bisschen dankbar, dass ich mir den Stress dort drin nicht antun musste:

    Es gibt im tschechischen EuroCity übrigens auch keine Nummern an den Fahrradhalterungen, man nimmt, was da ist:

    Weil ich stinkig war, 4,50 Euro für die Sitzplatzreservierung zu zahlen, die ich aber gar nicht nutzen konnte, marschierte ich zum Reisezentrum, um mich zu beschweren und die 4,50 Euro zurückzufordern. Ich hatte schließlich extra die teure Verbindung anstelle des RegionalExpress’ gebucht, um entspannt im Bureau ankommen zu können und nicht um mir diesen Stress anzutun.

    Allerdings: Geld zurück gibt es nicht. Das läge einerseits daran, dass diese Verbindung von der tschechischen Bahn betrieben wird, andererseits wäre Sitzplatzreservierung und Fahrradreservierung nunmal miteinander gekoppelt, also könnte ich nicht das eine zurückgeben, wenn ich ja meine Fahrradreservierung wahrgenommen hätte. Bla. Ich bekam noch einen Verzehrgutschein für zwei Euro als Trost.

    Und am Ende ist auch noch mein Rücklicht irgendwo auf der Fahrt verschwunden.

    Das war ein recht teures Vergnügen — vielleicht sollte ich mir lieber ein Faltrad anschaffen.

  • klingt wieder asozial und belehrend: aber ich glaub, du bist einfach zu nachgiebig.

    Ich bin am Sa früh mit genau dem gleichen (vielleicht sogar dem selben) Zug gefahren. Die lustigen Fahrradeinhänger fielen mir auch sofort ins Auge, als ich im HH-Hbf einstieg. Denn dort standen 2 Räder an die Sitze gelehnt, quer vor den Halterungen.

    Interessante Sache, wenn draußen 3 Leute mit Rädern einsteigen wollen. Der Zugbegleiter rief entnervt in den Sitzbereich des Wagens, dass die 2 Fahrräder in die Halterung zu hängen seien. Was er wohl schon vorher verlangt hatte.
    Und so erhoben sich 2 kleinere, ältere Damen von ihren Sitzen, um ihre schweren Aluminiumrösser an die Deckenhalterung wuchten zu wollen. Der Zugbegleiter verließ den Ort des Geschehens und brabbelte was von "Verspätung einhandeln"

    Und da ist dann so der Punkt, in dem ich nicht bereit bin, den älteren Damen zu helfen. Was, wenn das Fahrrad kaputt geht, während ich es hochhebe? Was, wenn ich es fallen lasse und eine der Damen unter sich begräbt? Gut, das Einhängen haben andere erledigt - ich hätte auf den Zugbegleiter gewartet.
    Soll die DB doch Fahrradmitnahme verbieten, wenn Räder nicht einhängbar sind.

    Ich vertrete den Standpunkt, dass man Dinge auch mal knallhart vor die Wand fahren lassen muss. Und in einem Fall mit der kaputten Halterung: ich hätte mich quer hingestellt und den gesamten Publikumsverkehr inkl. Fresswagen aufgehalten. Soll der Zugbegleiter doch mal kommen und mir einen Platz zuweisen. Vorher geh ich da nicht weg.

    Und im DB-Reisezentrum hätt ich da auch Spaß am eskalieren gehabt. 2EUR Fressgutschein? pfft. Die Teamleitung bitte einmal...
    An deiner Stelle würd ich jetzt an die DB schreiben. 2EUR ist zu wenig.

    Was wollen sie denn im Zug machen? den auf freier Strecke anhalten und dich rauswerfen? :D

  • wenn der nächste Bahnhof ohnehin mein Zielbahnhof ist - so what?
    der EC aus Kiel hält nur in Neumünster und HH-Hbf. wenn man das Palaver auf nach Neumünster verschiebt...

    Oder es gibt einen außerplanmäßigen Halt in Brokstedt ;)

    Solange Dummheit als plausible Erklärung ausreicht, sollte man keinen Vorsatz annehmen.

  • Das übliche: Ein halbes Mehrzweckabteil für elf Fahrräder. Man kann drüben sogar noch sehen, wo das alte Fahrrad-Pikogramm einmal angebracht war:

    Mit fünf Fahrrädern ist das hier schon recht überfüllt. Klar, da geht noch einiges, mit gutem Willen sowieso, aber nicht ohne Beschädigungen. Und sobald hier ein Rollstuhlfahrer oder ein Kinderwagen mitfahren möchte, wird die Kapazität erheblich reduziert:

    Dafür habe ich dann aus dem Fenster noch einen der neuen Elektrotriebwagen gesehen, die etwa hier im hübschen nah.sh-grün herumstanden. Ich hatte die Kamera leider nicht rechtzeitig griffbereit, hat jemand Lust, dort ein Foto von der Gablenzbrücke zu schießen?

  • Während ich gestern im Kieler Reisezentrum eine relativ komplizierte Kombination aus Fahrkarten, Fahrradkarten und Reservierungen für Ende Oktober buchte, hatte ich einen verhängnisvollen Geistesblitz: Ich könnte ja am heutigen Montagmorgen mit dem EC 379 von Kiel nach Hamburg fahren.

    Ich hätte den Teil mit den Fahrradkarten für meine Hamburg–Berlin-Tour vielleicht etwas detaillierter ausführen sollen, hätte ich im Voraus geahnt, was das wieder für ein Desaster wird.

    Der Teil mit den Fahrradkarten in Kiel war nämlich dreist gelogen. Da die eigentlichen Fahrten zwischen dem 26. und dem 29. Oktober stattfinden, konnte ich einen Teil der Fahrten nur ohne Fahrradkarten buchen, weil das erst drei Monate im Voraus geht. Nach den Berechnungen, die ich vor zwei Monaten angestellt habe, wäre das also der 26. bis 29. Juli gewesen.

    Ich marschierte heute mit meinen Eltern zum Reisezentrum, die wollen schließlich auch mal was erleben, und wir warteten erstmal eine Dreiviertelstunde, bis unsere Nummer aufgerufen wurde. Dann lernte ich, dass das nicht „drei Monate“ im Voraus geht, sondern „90 Tage“. „90 Tage vor dem 26. Oktober“ ist im Bahn-Universum der 29. Juli, in meinem Universum der 28. Juli, aber wie auch immer, die Fahrradkarte für die Fahrt am 26. Oktober konnte ich heute kaufen.

    Wer jetzt aber meint, die Rückfahrt am 29. Oktober könnte ich dann am… hmm, Montag, den 31. Juli kaufen, der irrt, im Bahn-Universum geht das ab dem 1. August. Whatevvvvverrr. Sei’s drum. 10,50 Euro auf den Tisch gelegt für die Fahrradkarte (6 Euro) und meine Sitzplatzreservierung (4,50 Euro) und Tschö mit Ö! Ich komme wohl sicherheitshalber erst am Dienstag wieder, man kann ja nie wissen.

    „HALT STOP“, rief ich lauter als gewollt beim Blick auf meine gerade ausgedruckte Reiseverbindung, denn ich fuhr mit dem IC 2071 um 16.44 Uhr von Altona nach Berlin, mein Fahrrad aber um 16.42 Uhr vom Hamburger Hauptbahnhof mit dem IRE 4277. Zeitlich wäre das wohl gerade noch machbar, aber ich und mein Fahrrad in verschiedenen Zügen, das war mir zu heikel, zumal hier offensichtlich ein Fehler vorlag.

    Aber wo? Die Dame klickte auf ihrem Rechner den IC 2071 an, ausgedruckt wurde aber der IRE 4277. Ich liebe Software, die funktioniert, habe ich das schonmal erwähnt?

    Wir kamen dann irgendwann dahinter: Der IC 2071 fährt nicht am 26. Oktober. Das fiel der Bahn aber erst kurzfristiger ein, denn vor zwei Wochen konnte ich ihn ja noch buchen. Weil die Software aber nicht blöd ist, bucht sie halt den anderen Zug, der ungefähr zu gleichen Zeit fährt. Vermutlich glaubte jemand, man täte dem Fahrgast damit einen Gefallen.

    Was macht man dagegen? Rechtzeitig und immer wieder die Fahrplanauskunft überprüfen und im Zweifelsfall so schnell wie möglich im Reisezentrum aufschlagen und umbuchen. Wenn’s nicht rechtzeitig auffällt, ist man halt angeschmiert — und steht im Zweifelsfall während einer längeren Reise mit Rad an einem Umsteigebahnhof ohne Möglichkeiten zur Weiterfahrt. @DMHH hatte ja irgendwo in diesem Thread schon mal dargelegt, was dann für Späße zu erwarten sind; Nahverkehr und Umsteigen ohne Ende.

    Gut, zurück zum 26. Oktober. Wir sondierten die weiteren Möglichkeiten. IC 2073 ab 18.45 Uhr vom Dammtor? Nee, kann ich nicht leiden, der kommt aus Westerland, ich will was mit Startbahnhof Altona, damit ich in Ruhe mein Fahrrad einparken kann. 15.13 Uhr ab Altona über Hannover? Über vier Stunden? Abgelehnt. 15.37 Uhr ab Altona? Drei Stunden Bimmelbahn mit vier Mal umsteigen? Nein.

    Aha, um 14.37 Uhr fährt der EC 179 ab Altona nach Prag, der soll’s dann werden. Gut, Klick hier, Klick dort, alles umbuchen, ausdrucken, eintüten, „HALT STOP“, rief ich lauter als gewollt, denn nun fahre ich am 26. Oktober um 13.30 Uhr mit dem EC 179 nach Berlin, mein Fahrrad aber um 14.37 Uhr mit dem EC 179 nach Berlin. Die zeitliche Differenz ist wohl dieses Mal nicht dem Bahn-Universum anzurechnen, sondern den Bauarbeiten am Berliner Hauptbahnhof, weswegen wohl Änderungen im Fahrplan auftreten (und weswegen wohl auch der IC 2071 an dem Tag nicht fährt). Die Daten für die Fahrradmitnahme kommen aber offenbar aus einer anderen Datenbank oder woher auch immer, vielleicht fallen sie auch jauchzend vom Himmel, jedenfalls… keine Ahnung. Die Abfahrtszeiten werden sich ohnehin noch ein paar Mal verändern, meinte die Dame, insofern ist diese ausgedruckte Reiseverbindung das beste, was sie mir anbieten konnte.

    Mein Fahrrad sitzt übrigens am Fenster, ich am Gang. Da bin ich ja mal gespannt.

    Netterweise hat mir die Dame auch noch die Zugbindung meiner Tickets aufgehoben. Das ist zwar sehr freundlich, hilft mir aber nicht weiter, denn wenn mein reservierter Zug ausfällt, komme ich ja in den nächsten InterCity mit meinem Fahrrad nicht rein. Da bleibt dann wohl nur der Umweg über den Nahverkehr. Immerhin ist das zwischen Hamburg und Berlin noch eine einigermaßen akzeptable Alternative, von weiter weg würde ich nicht mehr mit dem Nahverkehr reisen wollen.

    Ich bin gespannt, wie es weitergeht.

    Vor allem aber kann ich verstehen, dass für viele Zwecke die Bahn eben doch keine Alternative zum Auto ist. Allein die Mitnahme eines Fahrrades macht aus der ganzen Angelegenheit einen derart großen Vorgang, bei dem ich langsam bei einem Autovermieter meiner Wahl günstiger und zeitlich flexibler davongekommen wäre.

  • Mit dem ICE fahren, in Berlin ein Rad ausleihen?
    Oder das eigene Rad mit der Post vorausschicken?
    Oder Fernbus mit Fahrradmitnahme?

    Wo ich die ganzen Stories hier mitlese, glaube ich langsam, dass Fahrrad im Bahn-Fernverkehr einfach nicht funktioniert.

    Solange Dummheit als plausible Erklärung ausreicht, sollte man keinen Vorsatz annehmen.

  • Mit dem ICE fahren, in Berlin ein Rad ausleihen?


    Das wäre wohl das vernünftigste — aber dann weiß man halt auch nicht so richtig, was man da für ein Bike bekommt. Ich hänge einfach zu sehr an meinem eigenen Rad.

    Oder das eigene Rad mit der Post vorausschicken?


    Das scheint mir etwas viel Aufwand für einen dreitägigen Berlin-Aufenthalt zu sein. Zumal man nach meiner Erfahrung bei Sendungen dieser Größe auch nicht so richtig weiß, ob, wann und in welchem Zustand das Bike dann am Ziel eintrifft.

    Oder Fernbus mit Fahrradmitnahme?


    Das habe ich bislang einmal von Hamburg nach Kiel versucht, damals hatte Flixbus die Fahrradmitnahme eine Stunde vorher plötzlich abgesagt. Keine Ahnung, warum denen das so kurzfristig einfiel, der Bus war schließlich schon einen ganzen Tag unterwegs — übrigens mit Fahrradträger mitsamt Rennrad am Heck, den ich durch die Rückfahrkamera des Fahrers beobachten konnte.

    Ansonsten scheint die Fahrradmitnahme im Fernbus ähnlich fröhlich zu sein: Fällt ein Bus aus, fährt womöglich ein anderer ohne Fahrradträger. Oder der Fahrradträger ist kaputt und man wird mitsamt Fahrrad am ZOB stehengelassen. Oder der Fahrer weiß nicht, wie man den Fahrradträger bedient und man wird mitsamt Fahrrad am ZOB stehengelassen. Oder es fährt einfach ein anderer Bus ohne Fahrradträger oder irgendjemand hat sein Fatbike dabei und belegt zwei Plätze oder der Fahrer hat keine Lust oder oder oder. Auf facebook erzählt man sich diesbezüglich die wildesten Geschichten.

    Außerdem mag ich das Geschäftsmodell der Fernbus-Anbieter nicht so richtig.

    Ich glaube, am besten wäre es wohl wirklich, sich ein ordentliches Faltrad zuzulegen.

  • Wieso nimmst Du nicht den IRE? Der fährt zwar länger als der IC, aber startet am HBF und fährt durch und ich hatte bisher keine Probleme mit der Fahrradmitnahme.

    Berechtigte Frage — soweit ich das verstanden habe, ist das Ding teurer. Dazu hätte die ausgefallene Fahrt storniert werden müssen, was aber irgendwie nicht geht, weil sie ja storniert wurde oder keine Ahnung was. Allerdings glaube ich das auch nicht so ganz, denn wenn irgendwelche Nahverkehrsverbindungen mit viermaligem Umstieg buchbar sind, sollte das mit dem IRE eigentlich auch gehen.

    Wobei ich es korrekt formulieren solle: „… müsste es nach meinem Verständnis mit dem IRE eigentlich auch gehen“. Bei der Bahn scheint ja einiges ganz schön kompliziert zu sein.

  • Okay, jetzt bin ich aber vollständig am Ausrasten: Die Fahrkarten für die Rückfahrt von Berlin sind weg.

    Die sind wohl heute in dem ganzen Papierberg im Reisezentrum versehentlich abhanden gekommen.

    Bevor ich mich jetzt ein biiiischen aufrege: Weiß jemand, ob die Buchungsinformationen für diese Papierfahrkarten irgendwo mit meinem Namen verknüpft abrufbar sind? Oder kann ich jetzt noch mal fünfzig Euro ausgeben?

  • Du kannst leider mit der Quittung die Fahrkarte nicht noch mal ausstellen lassen. Versuch trotzdem die Bahnmitarbeiter im Reisezentrum darauf anzusprechen. Vielleicht hast Du unwahrscheinlich unglaubliches Glück, daß Deine Rückfahrkarte nicht entsorgt wurde, sondern doch noch hinterlegt ist.

  • Bevor ich mich jetzt ein biiiischen aufrege: Weiß jemand, ob die Buchungsinformationen für diese Papierfahrkarten irgendwo mit meinem Namen verknüpft abrufbar sind? Oder kann ich jetzt noch mal fünfzig Euro ausgeben?

    Bar oder elektronisch gezahlt?
    Bei Abbuchung hab ich auf dem Kontoauszug sowas wie "Fahrschein FOOBAR" stehen.

    Ich gehe außerdem mal davon aus, dass du eine Bahncard hast, du scheinst ja häufiger zu fahren. Sollte also auch darüber abrufbar sein.

    Ob dir das was bringt ist eine andere Frage.

    Solange Dummheit als plausible Erklärung ausreicht, sollte man keinen Vorsatz annehmen.