Woche 26 vom 26. Juni bis zum 2. Juli 2023

  • Strafverfahren eingeleitet: Fast fünf Promille um 11 Uhr vormittags: Polizei stoppt Autofahrer in der Eifel
    Mit 4,92 Promille Alkohol wurde ein Mann in der Eifel nach einer Autofahrt gestoppt. Ein „nicht alltäglicher“ Wert, sagt die Polizei – für den man mehrere…
    www.volksfreund.de

    Selbst für die Eifel ein ganz passabler Wert.

    Aber die Bürgerinnen und Bürger wissen am besten, Maß und Mitte zu halten und wann sie noch fahren können.

  • 150 Tagessätze = fünf Monate. Das bekamen auch einige Leute fürs Festkleben auf der Fahrbahn. Allerdings nicht zum Arbeitslosen-Tarif von 10 Euro täglich, sondern als Knast, ohne Bewährung.

  • 150 Tagessätze = fünf Monate. Das bekamen auch einige Leute fürs Festkleben auf der Fahrbahn. Allerdings nicht zum Arbeitslosen-Tarif von 10 Euro täglich, sondern als Knast, ohne Bewährung.

    Unerscheide bitte zwischen Fahrlässigkeit und Vorsatz bzw. daraus folgend zwischen vernachlässigbarer kleiner und riesiger Wiederholungsgefahr.

  • Unerscheide bitte zwischen Fahrlässigkeit und Vorsatz bzw. daraus folgend zwischen vernachlässigbarer kleiner und riesiger Wiederholungsgefahr.

    Äh. Die Wiederholungsgefahr ist riesig, wenn man wegen Fahrlässigkeit sowieso nix dagegen tun kann? Sollte man nicht zwischen individueller und allgemeiner Wiederholungsgefahr unterscheiden?

  • Äh. Die Wiederholungsgefahr ist riesig, wenn man wegen Fahrlässigkeit sowieso nix dagegen tun kann? Sollte man nicht zwischen individueller und allgemeiner Wiederholungsgefahr unterscheiden?

    Wie oft ist es in der Geschichte des Automobils vorgekommen, dass ein und die selbe Person zweimal auf tödliche Weise jemandem die Türe vor den Latz geknallt hat? Das Risiko ist für die Stichprobe der noch unbescholtenen Verkehrsteilnehmer schon nur irgendwo im Bereich von 1:1 Milliarden Türöffnungen. Für das Kollektiv der wenigen Personen, die sowas schonmal verbrochen haben, dürfte das Risiko eher nochmal ein paar Größenordnungen geringer sein.

  • Unerscheide bitte zwischen Fahrlässigkeit und Vorsatz bzw. daraus folgend zwischen vernachlässigbarer kleiner und riesiger Wiederholungsgefahr.

    Wo hört die Fahrlässigkeit auf und fängt der Vorsatz, bzw. der bedingte Vorsatz an?

    These 1: Wer immer wieder ungestraft unachtsam die Autotür öffnet und dabei Menschen gefährdet, der rast auch mal mit 100 durch eine geschlossene Ortschaft und denkt sich, das wird schon gut gehen. Das ist kein guter Vorsatz.

    These 2: Bei einer Klimaprotestkundgebung dagegen besteht der Vorsatz darin, auf die Klimagefährdung aufmerksam zu machen, die von einem immer weiter zunehmenden Autoverkehr ausgeht. Und das ist erstmal ein sehr guter Vorsatz, der gar nicht bestraft gehört, sondern im Gegenteil: Klimaprotestkundgebungen bei denen der Straßenverkehr behindert wird, verdienen die volle Unterstützung der Polizei und der Ordnungskräfte.

  • Wo hört die Fahrlässigkeit auf und fängt der Vorsatz, bzw. der bedingte Vorsatz an?

    These 1: Wer immer wieder ungestraft unachtsam die Autotür öffnet und dabei Menschen gefährdet, der rast auch mal mit 100 durch eine geschlossene Ortschaft und denkt sich, das wird schon gut gehen. Das ist kein guter Vorsatz.

    Woher willst du wissen, dass jemand, der einmal einen Menschen mit der Türe unachtsam tödlich zu Fall gebracht hat, das

    1. bis zum Unfall immer (mindestens aber: wesentlich häufiger als die große Mehrheit der bislang unbescholtenen Autofahrer) so praktiziert hat,
    2. immer wieder (mindestens aber: auch künftig wesentlich häufiger als die große Mehrheit der bislang unbescholtenen Verkehrsteilnehmer) machen wird, und dass ferner
    3. diese Praxis als Indikator dafür taugt, dass dieser Mensch notorisch (mindestens aber: wesentlich häufiger als die große Mehrheit der bislang unbescholtenen Autofahrer) 100 igO gefahren ist sowie
    4. diese Praxis darüber hinaus auch noch als Indikator dafür taugt, dass dieser Mensch auch künftig notorisch (mindestens aber: wesentlich häufiger als die große Mehrheit der bislang unbescholtenen Autofahrer) 100 igO fahren wird?

    Verkehrsunfälle sind wie Radioaktivität: du kannst ziemlich sicher vorhersagen, wie hoch die Anzahl der Zerfälle (Unfälle) pro Zeit sein wird. Diu weißt aber nie, welchen der Atomkerne (Verkehrsteilnehmer) es im Laufe der aktuellen Halbwertszeit (Jahresperiode) treffen wird. Das einzige, was man angesichts dieser Unsicherheit vernünftigerweise machen kann, ist, andere Isotope zu verwenden (längere Halbwertszeit, weniger Teilchenenergie beim Zerfall = Entschleunigung, leichtere Fahrzeuge) sowie die Abschirmung verbessern (zB Schirme, die beim Abfangen der direkt emittierten Zerfalls-Teilchen eine noch gefährlichere Bremsstrahlung produzieren durch effektive Materialien ersetzen = gefährliche Radwege aufheben).

    Was nicht hilft: den entstandenen Bleikern zur Abschreckung für die anderen Urankerne dafür bestrafen, dass er beim Zerfall vorhin aus einem Uran-235-Kern hervorgegangen ist. Die anderen Uranatome juckt das nicht, und das Bleiatom wird sich hüten, erneut zu zerfallen. :evil:

  • Aber während Atomkerne sich von Gerichtsurteilen nicht beeinflussen lassen, tun dies Menschen schon?

    Bei der kürzlichen Meldung bzgl. dem Ectasy-Dealer dachte ich mir: Hätts se mal mit dem SUV beim Rechtsabbiegen "übersehen", würde kein Hahn danach krähen.

  • Aber während Atomkerne sich von Gerichtsurteilen nicht beeinflussen lassen, tun dies Menschen schon?

    Wir bislang unbescholtenen Verkehrsteilnehmer wähnen uns ja fehlerfrei, weil wir aus dem glücklichen Umstand, dass unsere Fahrlässigkeiten noch keine schweren Folgen gezeitigt haben, den Trugschluss ziehen, wir seien bessere Verkehrsteilnehmer als die Pechvögel, die es schon erwischt hat. Infolgedessen wirken schärfere Strafen bei der Handvoll ernster Unfälle prinzipiell nicht verhaltensbildend auf die Allgemeinheit.

    Verkehrsunfälle sind ein statistisches Phänomen, dem du folglich auch nur mit der „Gießkanne“ beikommst. Also muss man die Axt nicht ganz oben im äußersten Wipfel der schweren Unfälle ansetzen, sondern ganz weit unten am dicken Stamm der vermeintlich harmlosen Mikrodelikte (allgemeine Verkehrskontrolle, Parküberwachung, Tempokontrollen, Alkoholkontrollen) im Vorfeld, *ohne* konkreten Anlass.

  • Unerscheide bitte zwischen Fahrlässigkeit und Vorsatz bzw. daraus folgend zwischen vernachlässigbarer kleiner und riesiger Wiederholungsgefahr.

    Na ja, ich hätte jetzt zwischen Zeitverlust und Tötung unterschieden.

    Und ich möchte wetten, dass der Typ mit der Tür das immer so macht.

  • Und ich möchte wetten, dass der Typ mit der Tür das immer so macht.

    Lass es, die Wette verlierst du.

    Das Kriterium ist aber in Wahrheit sowieso, ob er es häufiger macht als die Stichprobe der bislang noch keinen Todesfall verursacht habenden Verkehrsteilnehmer (nein) und ob es was bringt, wenn man ihn mit der größtmöglichen Härte bestraft (auch nicht, weil der Schulterblick beim Türöffnen nicht etwa bewusst unterlassen wird, weil die Leute keine Angst vor den viel zu milden Konsequenzen hätten, sondern weil ganz einfach bisher noch nie jemand kam, der gegen die Türe gefahren wäre, weswegen den Leuten gar nicht klar ist, dass sie eigentlich jdesmal einen Schulterblick hätten machen müssen, diesen aber fahrlässig unterlassen haben).

  • sondern ganz weit unten am dicken Stamm der vermeintlich harmlosen Mikrodelikte (allgemeine Verkehrskontrolle, Parküberwachung, Tempokontrollen, Alkoholkontrollen) im Vorfeld, *ohne* konkreten Anlass.

    Dann bin ich mal gespannt ...

    "Perspektivenwechsel": Die Polizei Karlsruhe hat eine neue Fahrradstaffel | ka-news
    Jährlich verunglücken rund 700 Radfahrende im Stadtgebiet Karlsruhe. Um daran etwas zu ändern, wird ab heute, 28.
    www.ka-news.de
  • Zitat

    "Wir haben aus dem ADFC-Fahrradklimatest gelernt, dass beispielsweise das Thema Falschparken auf Radwegen als sehr problematisch empfunden wird", meint der Bürgermeister.

    Dass das Blockieren der zugewiesenen Fahrtrasse durch Autos real sehr problematisch ist, das ist diesem Bürgermeister bis zur Lektüre dieses Klimatests offenbar nie in den Sinn gekommen.