Bürgerantrag Radverteiler Grabenring Aachen

  • Ort
    Aachen

    Guten Abend liebe Community,

    am Dienstag, 13. Dezember werde ich einen Bürgerantrag zum Thema Radverteiler Grabenring vorstellen, Kernstück des Aachener Radnetzes. Es geht um eine Umgestaltung des Grabenrings mit städtebaulicher Entwicklung. Es gibt Vorträge von mir, der Verwaltung, eine Diskussion und Beschlussempfehlung.

    Ich freue mich wenn Ihr mich unterstützt, indem Ihr am besten vorbeikommt.

    Alle Infos unter grabenring.de

    Liebe Grüße

    Constantin

  • Zitat von VwV-StVO

    Ein Schutzstreifen für den Radverkehr ist ein am rechten Fahrbahnrand mit Zeichen 340 markierter und zusätzlich in regelmäßigen Abständen mit dem Sinnbild „Radverkehr“ versehener Teil der Fahrbahn. Er darf nur innerhalb geschlossener Ortschaften auf Straßen mit einer zulässigen Höchstgeschwindigkeit von bis zu 50 km/h markiert werden und nur, wenn die Verkehrszusammensetzung eine Mitbenutzung des Schutzstreifens durch den Kraftfahrzeugverkehr nur in seltenen Fällen erfordert.

    ...

    Der abzüglich Schutzstreifen verbleibende Fahrbahnteil muss so breit sein, dass sich zwei Personenkraftwagen gefahrlos begegnen können.

    Auf dem einen Bild wird der "Schutz"-Streifen aber von unzähligen KFZ genutzt, weil der mittlere Fahrbahnteil zu schmal ist.

    Solange Dummheit als plausible Erklärung ausreicht, sollte man keinen Vorsatz annehmen.

  • Mittlere Maustaste auf das Bild, dann kriegt man das Original gleich in nem neuen Tab. Ich hasse diese Image-Viewer.

    Solange Dummheit als plausible Erklärung ausreicht, sollte man keinen Vorsatz annehmen.

  • uff, sieht nach ganz großem Verkehrsexperiment aus ?(

    in mehrfacher Hinsicht. Anordnungen, Raumaufteilung, Gestaltung, bautechnologisch..

    allein die Ausführung der für Busverkehr vorgehaltenen Oberfläche in Großpflaster kann sich doch kaum jemand mit Tiefbauerfahrung ausgedacht haben, oder? oder? :whistling:

  • allein die Ausführung der für Busverkehr vorgehaltenen Oberfläche in Großpflaster kann sich doch kaum jemand mit Tiefbauerfahrung ausgedacht haben, oder? oder? :whistling:

    Wie ist denn der Untergrund in Aachen? In Berlin -° Gehweg auf, Gehweg zu, Gehweg auf, Gehweg zu, ........ Aber Berlin ist ja auch auf Sand gebaut.

  • Da eigentlich jeder weiß, dass viele Radfahrer ungerne Umwege fahren, frage ich mich, weshalb die Aacherner Radfahrer nicht mittendurch fahren werden, anstatt den Grabenkreisel zu nutzen?

    Der Aachener Innenstadtkern ist Fußgängerzone, es darf nur Schrittgeschwindigkeit gefahren werden, teilweise gar nicht.

    Der Grabenring soll zu einem Radverteiler werden, da alle Radvorrangrouten hier beginnen und sehr viele Wegebeziehungen hierüber führen.

    Der Radverkehrsanteil am Modal Split soll mehr als verdoppelt werden, das wird nicht nur mit den Fußgängerzonen funktionieren.

    In der Aachener Innenstadt sind die Straßen oft sehr eng, die Verkehrsstärken durch Netzdurchtrennungen meist gering.

    Die Randbedingen sind komplex und anspruchsvoll: Fahrbahnbreiten, Bushaltestellen, Querungen, Kreuzungen, etc.

    Das ganze Projekt ist ein erster Aufschlag mit bestehenden Flächen, viel Kreativität und mehr oder weniger eine One-Man-Show. 8)

    Die Website grabenring.de ist im laufenden Aufbau, dazu gibt es Infos im Ratsinformationssystem. ;)

    Ausschüsse (aachen.de) unter Bürgerforum

  • Ich halte diese Planung soweit auf den Bildern ersichtlich für ein Desaster. Diese ganze Streifenmalerei produziert unnötige Konflikte, zumal, wie bereits erwähnt, Schutzstreifen in der hier gezeigten Form gar nicht erst angelegt werden dürfen.

    1. Alexianergraben

    Besser eine stinknormale Fahrbahn mit Tempo 30 statt Schutzstreifen, die die Zulässigkeitskriterien nicht im Ansatz erfüllen, da sie permanent von Bussen und PKW mitbenutzt werden. Die Konflikte und Gefahrensituationen kann ich mir lebhaft vorstellen.

    2. Kapuzinergraben

    Dasselbe, nur nochmal verschärft durch die Verschwenkungen. Querungshilfen durch Mittelinseln für Fußgänger sorgen regelmäßig für Abdrängung des Radverkehrs durch den MIV, der damit hoffnungslos überfordert ist. Macht Fußgängerüberwege oder eben Ampeln. So produziert man Leichen und Rollstuhlfahrer. Augenscheinlich soll die Fahrbahn später sich zugunsten der Schutzstreifen komplett in Luft auflösen, die aber trotzdem vom MIV mitbenutzt werden. Das ist nicht zulässig. Hatten wir schon.

    3. Peterstraße

    Auch schön. Hier werden nun die Radfahrer vor (bzw. unter) die Kfz geführt statt umgekehrt wie oben, es gilt dasselbe wie bei den Querungshilfen. Sind die Krankenhäuser und Rettungsdienste in Aachen so wenig ausgelastet?

    Mich erinnert das an eine Modellwelt, wo alles immer so hübsch aussieht.

    Durchdacht ist da offensichtlich nichts.

    Sorry, aber da will ich nicht nett und freundlich sein, geht schließlich um Menschenleben.

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    Peter Viehrig

    "Glaube ist die Überzeugung, dass etwas wahr ist, weil die Belege zeigen, dass es falsch ist."
    (Andreas Müller)

    2 Mal editiert, zuletzt von Peter Viehrig (2. Dezember 2022 um 12:16)

  • Ihr Kommentar ist sehr abwertend und unfreundlich.

    Es gibt Leute die was machen bzw. welche, die nur meckern.

    Diese Gestaltung ist ähnlich einer Fahrradstraße mit gepflastertem Mittelstreifen, das gibt sich Nichts, mit oder ohne Leitlinie.

    Schmale Kernfahrbahnen werden in den Niederlanden standardmäßig so verwendet, mit sehr hoher Verkehrssicherheit.

    Ihre Alternative wäre gar keine Radverkehrsführung, wo Radfahrer eng bei Gegenverkehr überholt und geschnitten werden. Hört sich sehr gut an.

    Die Verschwenkung ist ein Trichter vor der Ampel, um den Querschnittstyp zu wechseln, sonst müssten sich Radfahrer in die Fahrradstraße nach Paragraph 10 einsortieren.

    Elisenbrunenn ist eine schwierige Stelle.

    Es ist keine Modellwelt, sondern eine Vision. Ihre Bemerkung mit Rettungsdiensten ist daneben, da es gar keine Sicherheitsbedenken gibt.

    Wie sieht denn ihr Konzept aus? Ich sehr gespannt.

  • Schmale Kernfahrbahnen werden in den Niederlanden standardmäßig so verwendet, mit sehr hoher Verkehrssicherheit.

    Das Problem dabei ist, dass Aachen zwar dicht an der Grenze zu den NL liegt, dass dort aber dennoch die deutsche StVO und die VwV-StVO gilt. Und nach deutschem Verkehrsrecht sind Schutzstreifen in der Form wie in NL nunmal nicht zulässig.

    Du hast gefragt und eine fundierte, begründete Antwort erhalten. Unhöflich bist daher vor allem du, wenn dir die Antwort nicht passt.

  • Sorry, aber der Kommentar - besser eigentlich: die Analyse - war korrekt und sachlich. Wenn ich sehe, wie viele Autos auf diesen computergenerierten Szenen herumstehen und -fahren, dann sage ich: das funktioniert nie. Viel zu viele Autos für so eine fiktive Straßeneinteilung.

    Mittelinseln ("Querungshilfen") gibt es hier in Hamburg einige. Und sie "funktionieren" leider genauso wie von Peter Viehrig dargestellt.

    Die Radverkehrsführung kann gut mittels der Bordsteinkanten erfolgen. Malt Sharrows auf die Fahrbahn und packt an jeder Ampel eine separate Aufstellfläche davor. Das hilft den Autos beim Lernen, dass sie nicht priorisiert sind.

  • Seh ich das richtig, dass jetzt schon auf dem Grabenring Tempo 30 herrscht? Mobilitätsausschuss AAchen

    Sollte man auf dieser Entscheidung nicht aufbauen? Den Durchgangsverkehr draußen halten, wenn das nicht schon geschehen ist?

    Überholverbot für KFZ.

    Diese Schutzstreifen sind zwar nett anzusehen, wird aber kaum den KFZ Verkehr abhalten, den MIndestabstand beim Überholen zu unterschreiten.

  • Ja natürlich, ich möchte diese fachliche Diskussion und es sind noch paar Fehler drin, da es ein erster Aufschlag ist.

    Aber einen positiven Aspekt hätte man schon nennen können, wenn man so viel Initiative zeigt, etwas zu verbessern, das war mein Punkt.

    Es gilt endlich max 30 km/h, seit rund 2 Jahren erst. Es gibt zwei Netzdurchtrennungen, in Zukunft auch am Theaterplatz.

    Aber die Verkehrsstärke ist auf einem großen Teil immer noch über den 4000 für eine Fahrradstraße,

    aber deutlich geringer als sie den Bildern erscheint, zwischen 0-8000, meist 3000-7000 DTV.

    Eine 8 Meter breite rote Fläche sieht auch bisschen komisch und unstrukturiert aus, darum diese gepflasterten Streifen in der Mitte,

    das erstmal ohne Leitlinie zu machen ist auch eine Idee von Peter Gwiasda.

    Mir ist das bewusst, dass eine Kernfahrbahn unter 4,5m nicht zulässig ist, auf wenn es paar Kilometer weiter so gemacht wird.

    Ich gehe im 20-seitigen Antrag sehr ausführlich auf diesen Punkt ein.

    Ich möchte dass (ein) Verkehrsversuch(e) gemacht wird, bzw. der Rest vom Konzept erstmal umgesetzt wird: der Templergraben als Fahrradstraße, die Schutzstreifen in rot verbreitert werden, soweit es zulässig ist, Bushaltestellen verbessert werden, städtebauliche Aspekte und Verkehrsberuhigung.

    Das wäre doch ein Riesenfortschritt?, und Anstoß einen breiten fachlichen Diskussion.

    Ich hätte auch nur schreiben können, ein Konzept ausarbeiten und umzusetzen, dann hätte ich mich nicht angreifbar gemacht.

    Um mehr geht es nicht, es gibt eine fachliche Stellungnahme der Verwaltung und dann wird diskutiert, weitergeplant, Varianten untersucht, abgestimmt, usw.

    Und ich lege erstmal mit meiner Vision einen Grundstein, es ist eben nur ein kleiner Bürgerantrag und keine Fachplanung. :)

    Viele Grüße

  • Das wäre doch ein Riesenfortschritt?, und Anstoß einen breiten fachlichen Diskussion.

    Es wär m.E. viel einfacher möglich, den MIV (und der ist ja das, was stört) in seine rechtlichen Schranken zu verweisen: Pflastert die Straßen mit Abstands-Hinweisschildern und Überholverbots-Schildern, verteilt in ganz Aachen wöchentlich Zeitungsbeilagen in denen auf die gültigen Regelungen hingewiesen werden, bis die Leute es nicht mehr hören können, und sorgt dafür, dass die Polizei jede Missachtung gnadenlos ahndet.

    Einfach, billig, effektiv. Kommt aber seltsamerweise nirgends in Betracht, es muss statt dessen ganz viel umgebaut und angepinselt weden.

  • Das will man nicht. Weil man damit die heilige Kuh Autofahrer belangen müsste.

    Klar, weiß ich. Aber wenn das die allgemein akzeptierte Ausgangslage ist, welchen Sinn haben denn dann solche umfangreichen Planungen?

    Bei uns in Fürstenfeldbruck wird seit Jahrzehnten geplant, umgeplant, neugeplant, passiert ist eigentlich gar nichts. Es wird aber tapfer weiter geplant am Innenstadtkonzept, an der Verlegung von Straßen, usw. Vom ersten Stadtrat, der vor 25 Jahren damit anfing, lebt vermutlich keiner mehr. :)

    Vielleicht kann man User1 dieses Schicksal ersparen?