Woche 23 vom 6. bis zum 12. Juni 2022

  • Da fällt den VW-Ingenieuren bestimmt etwas ein, wie sie den Verbrennungsvorgang so dermaßen verschlechtern, dass nur Kohlenmonoxid aus dem Auspuff kommt. Aber ob das unbedingt besser ist... :/

  • Also noch bis mind. 2050 Verbrenner, die im Winter beim Scheibenfreikratzen laufen. Da kauf ich mir doch glatt noch einen oder zwei. :)

    So richtig verstanden haben die "die Signale" nicht, glaub ich.

  • Irgendwie hält Wissing seine Fahne ja noch mehr in den Wind, als die verkehrspolitische Null, die ihm den Sessel warm gehalten hat...

    "Wir wollen, dass auch nach 2035 Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor neu zugelassen werden können, wenn diese nachweisbar nur mit E-Fuels betankbar sind", sagte Wissing. Eine Zulassung von klimaneutralen Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor entspreche dem wichtigen Prinzip der Technologieoffenheit.

    Im Januar klang das so:

    E-Fuels werde man vor allem für den Flugverkehr brauchen, betonte Wissing. „Auf absehbare Zeit werden wir aber nicht genug E-Fuels haben, um die jetzt zugelassenen Pkw mit Verbrennungsmotor damit zu betreiben.“ [...] Im Bundestagswahlkampf hatten sich die Liberalen noch für E-Fuels im Straßenverkehr eingesetzt.

    Wenn Wissing rechnen könnte, würde er wissen, dass es wenig Sinn macht, unter hohem Energieeinsatz Wasserstoff in Methanol umzuwandeln, um es dann mit wenig Effizienz wieder in Bewegungsenergie zu verbrennen. Von einem kompetenten Verkehrsminister hätte ich mir irgendwie eine Aussage zu Rad- oder Schienenverkehr oder ÖPNV gewünscht, nicht so etwas.

  • ich hab durchaus "Respekt" vor Politiker:innen auf diesen Ebenen.

    Die sind ja nicht dumm. Oder vollkommen behämmert.

    Jemand wie Wissing wird wissen/gesagt bekommen haben, dass der Wirkungsgrad von e-fuels von Anfang der Erzeugung bis Umsetzung in Bewegung furchtbar mies ist.

    Dennoch(!) stellt er sich hin und im Brustton der Überzeugung vertritt er eine Position, die mutmaßlich gar nicht seine eigene ist.

    Ich könnte mich nicht so sehr verstellen. Er schon. Andere Politiker:innen an der Spitze auch.

    Die müssen ebenso aus bestimmten Zwängen heraus eine Meinung vertreten, die sie vllt überhaupt nicht haben.

    Tjo.

  • Ich muss da nochmal auf meine Signatur verweisen.

    wenig Sinn macht, unter hohem Energieeinsatz Wasserstoff in Methanol umzuwandeln, um es dann mit wenig Effizienz wieder in Bewegungsenergie zu verbrennen.

    Es macht ebenfalls wenig Sinn, mit nem SUV zu fahren. Oder zum Shoppen nach London zu fliegen. Die Leute machen's trotzdem.

    Wissing, wie auch seine Vorgänger, machen Politik für die Automobilindustrie und ihr eigenes verdorbenes Klientel. Die wissen genau was sie tun.

    Solange Dummheit als plausible Erklärung ausreicht, sollte man keinen Vorsatz annehmen.

  • Ich verstehe es trotzdem nicht: E-Fuels werden sehr teuer werden und sich kostenmäßig niemals gegen batterieelektrische Fahrzeuge durchsetzen. E-Fuels oder Wasserstoffantriebe werden daher rein aus wirtschaftlichen Gründen den Nischen vorbehalten bleiben, wo es mit Batterie nicht geht (Luftfahrt, Schifffahrt).

    Oder planen Lindener und Wissing schon einen Tankrabatt für E-Fuels von 2,- EUR / Liter, um "technologieoffen" Energie zu verschwenden? Bevor wir darüber nachdenken, wie wir Wind- und Sonnenenergie mit miesestem Wirkungsgrad über Umwege in Autos verbrennen, müssen wir doch erst einmal alle Bereiche elektrifizieren, wo es mit geringem Aufwand möglich ist.

  • Herstellung von E-Fuels und Wasserstoff könnte eine Zukunft für Nordafrika bedeuten. Und mag so auch in großem Maßstab und relativ günstig herzustellen sein. Denke einige Kolonialisten reiben sich schon die Hände. Davon abgesehen wird Öl in Zukunft wohl deutlich teurer werden, außer (Öko)-Strom wird so billig dass die Mineralöle praktisch komplett ersetzt werden. Dann aber werden auch E-Fuels billiger. Mal abgesehen davon gibt es bei uns genügend Leute die problemlos 5€ pro Liter Sprit bezahlen könnten und auch werden

  • Mal abgesehen davon gibt es bei uns genügend Leute die problemlos 5€ pro Liter Sprit bezahlen könnten und auch werden

    Das sollen sie meinetwegen machen, wenn wir genügend grünen Strom zur Verfügung haben. Aber wenn einige wenige, die es sich leisten mögen, die Energie einfach sinnlos verballern, bedeutet das eben auch für alle anderen, dass Energie teurer ist, solange es Mangelware ist.

    Deutschland deckt aktuell knapp die Hälfte seines Strombedarfs aus erneuerbaren Energien und das ist ca. ein Sechstel des Gesamt-Energiebedarfs.

    E-Autos sind energieeffizienter als Verbrenner und daher müssen wir die fossile Energie beim Umstieg auf die E-Mobilität auch nicht 1:1 durch grünen Strom ersetzen. Abgesehen davon muss Mobilität durch mehr Bahn, ÖPNV und Radverkehr energieeffizienter werden. Beim Umstieg von fossilen Brennstoffen auf E-Fuels bräuchten wir aber sogar noch mehr Energie als vorher.

    Das selbe gilt bei der Gebäudeheizung beim Umstieg auf Wärmepumpen. Der Energiebedarf würde sich dadurch verringern, aber beim Ersatz von Heizöl oder Gas auf E-Fuel oder synthetisches Methan würde sich der Energiebedarf und damit die Lücke, die es noch zu schließen gilt, weiter vergrößern.

    Wasserstoff, synthetisches Methan und E-Fuel werden dennoch eine Rolle spielen, vor allem als Energiespeicher, um Schwankungen bei Angebot und Nachfrage abzufedern. Wenn der Porschefahrer das Verbrenner-Feeling braucht, soll man einen Soundgenerator (nur nach innen) und einen Vibrator in den Fahrersitz einbauen. Dafür muss man nicht wirklich etwas verbrennen.

    Die FDP-Politik ist daher aus meiner Sicht postfaktische Realitätsverleugnung von und für Arschgeigen, die Freiheit als grenzenlosen Egoismus auf Kosten aller anderen und künftigen Menschen missverstehen.

    2 Mal editiert, zuletzt von Yeti (10. Juni 2022 um 14:44)

  • Alle reden vom Energiesparen und davon, dass die Welt bald untergeht. Aber die größte Energieverschwendung, die derzeit stattfindet, spricht keiner an: Dass täglich Millionen 1000+ kg schwere Massen etliche Milliarden(!) km durch die Gegend bewegt werden, um etwas zu bewirken, das vielleicht 1% der dabei verbrauchten Energie bedarf: Der Transport des Manschgerls von A nach B.

    Nicht umsonst zählt bei Radsportprofis jedes Gramm am Fahrrad. Aber Leichtfahrzeuge für die Masse? Unvorstellbar.

    Passend dazu: https://www.spiegel.de/wirtschaft/kli…9f-c0a0ab177591

    Einmal editiert, zuletzt von Pepschmier (10. Juni 2022 um 18:05)

  • Ich könnte mich nicht so sehr verstellen. Er schon. Andere Politiker:innen an der Spitze auch.

    Die müssen ebenso aus bestimmten Zwängen heraus eine Meinung vertreten, die sie vllt überhaupt nicht haben.

    Öffentliche Mandate und Ämter haben keine Meinung zu haben, genausowenig wie ein Richter seine private Meinung ins Urteil einfließen lassen soll. Obs nun seine eigene Meinung ist, oder eine aufgeschwatzte. Die einzige Meinung, die zählen soll, ist die mehrheitliche Meinung der Bevölkerung.

    Was der Privatmann Wissmann denkt, hat den Minister nichts anzugehen. Gilt für alle anderen "Würdenträger"/Politclowns auch. Dann klappts auch mit dem Tempolimit und allem anderen, das wegen deren "Meinungen" nicht klappt.

  • E-Autos sind energieeffizienter als Verbrenner und daher müssen wir die fossile Energie beim Umstieg auf die E-Mobilität auch nicht 1:1 durch grünen Strom ersetzen.

    Doch. Die gesamte Stromgewinnung muss so schnell wie möglich grün werden. Das ist eine der einfachsten und wichtigsten Sachen an der Klimawende, weil es dem E-Auto oder der Kaffemaschine egal ist, wo der Strom herkommt.

    Industrieprozesse und Gebäudeheizungen müssen mit viel Aufwand umgestellt werden.

    Stand 2021 kommt ca. 16% des Primärenergieverbrauchs aus Erneuerbaren. Wenn wir Industrieprozesse, Fahrzeuge usw. auf Elektro umbauen, brauchen wir SEHR VIEL mehr Strom. Dafür wollen wir aber nicht neue Kohle-Kraftwerke bauen, sondern Windräder und Solarzellen.

    Ergo wird jedes neue Elektroauto künftig mit grünem Strom fahren.

    Herstellung von E-Fuels und Wasserstoff könnte eine Zukunft für Nordafrika bedeuten.

    Wasserstoff und Ammoniak recht sicher. E-Fuels glaube ich noch nicht dran. Die sollen aber auch gerne massenweise Meerwasser entsalzen.

    Solange Dummheit als plausible Erklärung ausreicht, sollte man keinen Vorsatz annehmen.

  • Putzig: https://www.heise.de/downloads/18/3…klimaschutz.pdf

    Davon, dass täglich ca. 600 Millionen kWh durch den MIV "verpulvert" werden, findet man - nichts. Vermutlich "Alternativlos", wie das Merkel uns gelehrt hat.

    Vom Habeck persönlich: https://www.energiewechsel.de/KAENEF/Navigat…giewechsel.html

    Duschkopf wechseln! Aber bitte mit dem SUV zum Baumarkt fahren, um einen neuen zu kaufen. Oh Mann.

  • SWR3 die Tage dazu:

    Verstromter MIV braucht nur 1/6 des heutigen Stroms mehr, das sollte bis 2035 locker klappen. Genauso wie der Netzausbau, der eh fällig ist.

    Stehen ja nicht gleich morgen früh schon 100% Stromer an der Steckdose ...

    Was ich im Text gerade vermisse, ist aus der Sendung, dass E-Fuels 7x mehr an Eingangsenergie brauchen. Deswegen sollte man die nur dort verwenden, wo man Akkus weniger gut nutzen kann (Fluchverkehr, Schiffsverkehr, wobei ich letzteres nicht verstehe, die hatten vor Jahrhunderten doch schon 100% regenerativ ...)

    Und in FB flog eine Grafik durch die Timeline, dass eh schon alle relevanten Autohersteller Planungen für einen Verbrennerausstieg VOR 2035 haben (Hundai für genau 2035), die Politik macht da eine überflüssige Diskussion ...

  • Verstromter MIV braucht nur 1/6 des heutigen Stroms mehr, das sollte bis 2035 locker klappen.

    Aber schon der heutige Strom kommt nur zu einem Bruchteil aus erneurerbarer Energie? Prinzip Hoffnung? Und bei allem Respekt, wer ist Werner Eckert, SWR3-Umweltexperte? Hat der vielleicht in den 1980ern dafür plädiert, Kupferkabel statt Glasfaser zu verlegen? ^^

  • Und in FB flog eine Grafik durch die Timeline, dass eh schon alle relevanten Autohersteller Planungen für einen Verbrennerausstieg VOR 2035 haben (Hundai für genau 2035), die Politik macht da eine überflüssige Diskussion ...

    Gut 25 Jahre her: Ein damaliger Bekannter aus der Autoindustrie sagte mir, dass ALLE Autohersteller längst Blaupausen für Wasserstoffmotoren in den Schubläden liegen hätten. Bis hin zur "Kleinkaliber-Schusskanal-Zertifizierung auf den Wasserstofftank eines umgekippten Fahrzeugs". Ein Fingerschnipsen der Politik, und es geht los.

    Heute sagen alle, es sei der "überragenden Intelligenz der Politik zu verdanken, dass es nicht soweit kam". Ich hab da meine Zweifel. Ich denke, ohne Elon Musk gäbs heute kein einziges Elektrofahrzeug aus deutscher "Premiumproduktion". :)