Das 49-Euro-Ticket kommt

  • Ach übrigens:

    ab dem 6. Geburtstag benötigen Kinder ein eigenes Deutschland-Ticket, egal ob sie alleine oder mit Eltern unterwegs sind. Kostenlose Kindermitnahme ist gestrichen.

    Studis mit Semesterticket erhalten das Deutschland-Ticket gegen Zahlung der Differenz, erhalten also keinen Rabatt.

  • Herr Sager spricht nicht "für die Menschen", sondern er ist ein Repräsentant derer, die diese Menschen regieren und die sich bisher geweigert haben, diesen Menschen ein vernünftiges Angebot bereitzustellen.

    Fakt ist, dass es kein vernünftiges ÖPNV-Angebot auf dem Land gibt. Und selbst wenn wir heute alle Kräfte und finanzielle Mittel bündeln, würden wir das in 10 Jahren nicht hinbekommen. Es fehlen Schienenwege, Züge, Busse, Busfahrer, Strom, Wasserstoff, usw. Also besteht keinerlei Einsicht bei mir und vielen anderen auf dem Land wohnenden für eine Mitfinanzierung der städtische Bevölkerung. Warum soll ich mit Steuern dafür bezahlen, dass der Bankmanager von seiner Villa im Taunus für monatlich € 49,- zur Arbeit nach Frankfurt fahren kann? Warum soll ich mitfinanzieren, dass jemand seine Oma mit dem Zug besuchen kann? Eine alte Dame, die auf dem Land mit dem Taxi zum Arzt fährt, ist doch nicht schlechter, als der junge Stadtbewohner, der mit dem ÖPNV-Dieselbus drei Haltestellen in die Kneipe fährt.

    Wer das € 49,-Ticket fordert, spaltet m.E. die Gesellschaft. Ich könnte ja auch fordern, die ÖPNV-Nutzer zahlen € 500,- pro Monat und mit dem überschüssigen Geld wird eine U-Bahn mit 10-Minuten-Takt vor meine Haustür gebaut.

    Es kann m.E. nur so funktionieren, dass jeder im wesentlichen das bezahlt, was es kostet mit ein wenig Auf- oder Abschlag für eine gewünschte Steuerungswirkung. Der Autofahrer, aber auch der ÖPNV-Nutzer, muss dann eben für die entsprechende Umweltbelastung pro Passagier zahlen bzw. klimaneutral ausgleichen, während Fahrradfahrer und Fußgänger verschont bleiben.

  • Dafür bezahlen die Leute nicht auf dem Land wohnen, mit Ihren Steuern die Kilometerpauschale von der die Leute auf dem Land profitieren. Nach deiner Logik müsste man die dann auch abschaffen.

    Absolut korrekt, so sehe ich das auch!

  • achwie? die 5 Hansel aufm Dorf zahlen dann den ÖPNV in der Wunschtaktung? :/

    Die 5 Hansel (hier wird ja auch schon deutlich, wie viele Städter über die Landbevölkerung denken) zahlen ZERO, weil es gar keinen ÖPNV gibt. 😜

  • Dafür bezahlen die Leute nicht auf dem Land wohnen, mit Ihren Steuern die Kilometerpauschale von der die Leute auf dem Land profitieren. Nach deiner Logik müsste man die dann auch abschaffen.

    Naja, und halt auch die ganze andere Infrastruktur. Um irgendein Gehöft mit Glasfaser anzuschließen, braucht es auch mehr mittel, als in einem städtischen Umfeld. Das selbe gilt für Straßen, Winterdienst usw bei der Anbindung. Die werden ja auch von allen mitgezahlt und nicht nur von den Anwohnern.

  • Naja, und halt auch die ganze andere Infrastruktur. Um irgendein Gehöft mit Glasfaser anzuschließen, braucht es auch mehr mittel, als in einem städtischen Umfeld. Das selbe gilt für Straßen, Winterdienst usw bei der Anbindung. Die werden ja auch von allen mitgezahlt und nicht nur von den Anwohnern.

    Na klar, die Finanzierung der Infrastruktur ist die Aufgabe des Staates bzw. Länder und Kommunen. Aber der Betrieb des ÖPNV sollte sich doch zumindest einigermaßen von den Nutzern finanzieren. Mit dem Billigticket wird das nicht funktionieren, sondern noch defizitärer werden. Es wird immer Menschen geben, die mehr oder weniger profitieren, aber es sollte in einem Staat Konsens sein, dass dies nicht übertrieben wird.

  • Also besteht keinerlei Einsicht bei mir und vielen anderen auf dem Land wohnenden für eine Mitfinanzierung der städtische Bevölkerung.

    Ich wohne in der Stadt, zur Miete. Ich fahre mit dem Rad. Ich heize mit Fernwärme in einem (inzwischen) gedämmten Gebäude.

    Durch meine Wohn- und Mobilitätsverhältnisse habe ich einen sehr geringen Flächenverbrauch im Vergleich zu Menschen auf dem Land: Eigenes Haus, eigener Garten, eigene Garage, mehrere Autos, viel mehr Straßenfläche, mehr Aufwand für andere Infrastruktur (Strom, Wasser, Abwasser, Internet, usw.).

    Und da in der Stadt die Grundsteuern usw. deutlich höher sind, zahle ich auch mehr Miete als jemand auf dem Land.

    Vielleicht sind es eher die Landbewohner, deren Flächenverbrauch und Infrastrukturkosten durch die Städter bezahlt werden?!

    Wer im Vorort wohnt und Einpendler ist, darf gerne mit dem PKW zur nächsten Bahnstation fahren und mit den Öffis weiterfahren. Kostenlose P&R-Häuser für Inhaber der 49€-Tickets fände ich in Ordnung. Und zusätzlich eine City-Maut für alle, egal ob die in oder außerhalb der Stadt wohnen.

    Solange Dummheit als plausible Erklärung ausreicht, sollte man keinen Vorsatz annehmen.

  • Na klar, die Finanzierung der Infrastruktur ist die Aufgabe des Staates bzw. Länder und Kommunen. Aber der Betrieb des ÖPNV sollte sich doch zumindest einigermaßen von den Nutzern finanzieren. Mit dem Billigticket wird das nicht funktionieren, sondern noch defizitärer werden. Es wird immer Menschen geben, die mehr oder weniger profitieren, aber es sollte in einem Staat Konsens sein, dass dies nicht übertrieben wird.

    Da haben wir des Pudels Kern.

    Glasfaser zum Gehöft in der Pampa legen? Aufgabe des des Staates bzw. Länder und Kommunen.

    Straßen ins Dorf bauen? Aufgabe des Staates bzw. Länder und Kommunen.

    Stromleitungen bis ins hinterste Dorf legen? Aufgabe des Staates bzw. Länder und Kommunen.

    Wasserleitungen bis ins hinterste Dorf legen? Aufgabe des Staates bzw. Länder und Kommunen.

    Auch noch das letzte Gehöft an die Kanalisation anschließen? Aufgabe des Staates bzw. Länder und Kommunen.

    Briefe für 85 Cent nicht nur von Hamburg nach Hannover, sondern auch vom Gehöft im Hochschwarzwald zum Strandhotel auf Norderney befördern? Aufgabe des Staates bzw. Länder und Kommunen.

    Aber jede Stunde einen Bus durchs Wendland schicken? Iiiiiiih, Teufelszeug, niemals gehört das zur Daseinsvorsorge! Das sollen die Nutzer selber zahlen, aber total gerecht je nach Aufwand!

  • Ich wohne in der Stadt, zur Miete. Ich fahre mit dem Rad. Ich heize mit Fernwärme in einem (inzwischen) gedämmten Gebäude.

    Durch meine Wohn- und Mobilitätsverhältnisse habe ich einen sehr geringen Flächenverbrauch im Vergleich zu Menschen auf dem Land: Eigenes Haus, eigener Garten, eigene Garage, mehrere Autos, viel mehr Straßenfläche, mehr Aufwand für andere Infrastruktur (Strom, Wasser, Abwasser, Internet, usw.).

    Und da in der Stadt die Grundsteuern usw. deutlich höher sind, zahle ich auch mehr Miete als jemand auf dem Land.

    Vielleicht sind es eher die Landbewohner, deren Flächenverbrauch und Infrastrukturkosten durch die Städter bezahlt werden?!

    Wer im Vorort wohnt und Einpendler ist, darf gerne mit dem PKW zur nächsten Bahnstation fahren und mit den Öffis weiterfahren. Kostenlose P&R-Häuser für Inhaber der 49€-Tickets fände ich in Ordnung. Und zusätzlich eine City-Maut für alle, egal ob die in oder außerhalb der Stadt wohnen.

    Guter Punkt. Wir sollten die Dörfer platt machen und alle ziehen in die Stadt. Dann können auf dem Land die Wölfe herum laufen, und die gesamte Fläche kann mit Windrädern und Solarmodulen genutzt werden. Dazwischen sind landwirtschaftliche Nutzflächen auf denen Ernteroboter herumfahren.

    Das wäre durchaus eine Option für eine nachhaltige und ökologische Zukunft. Ich fürchte nur, da machen die Menschen nicht mit. Dann hilft nur eine Ökodiktatur und dann geht das.

    Ich klebe mich dann mal auf die Autobahn und übermorgen fliege ich in den Urlaub nach Thailand und weiter nach Bali 🤣 ciao :P

  • Guter Punkt. Wir sollten die Dörfer platt machen und alle ziehen in die Stadt. Dann können auf dem Land die Wölfe herum laufen, und die gesamte Fläche kann mit Windrädern und Solarmodulen genutzt werden. Dazwischen sind landwirtschaftliche Nutzflächen auf denen Ernteroboter herumfahren.

    Das wäre durchaus eine Option für eine nachhaltige und ökologische Zukunft.

    Vorsicht, Du beschreibst gerade den Traum einiger Forums-Teilnehmer!

  • Vorsicht, Du beschreibst gerade den Traum einiger Forums-Teilnehmer!

    :/ ob die wissen, dass ich dann deren Haus kaufe und sie per Eigenbedarfskündigung unter die Brücke ausquartiere? ;)

  • Guter Punkt. Wir sollten die Dörfer platt machen und alle ziehen in die Stadt.

    Dies. Aber unironisch. Die Dörfer sind dort wo sie sind, weil die Leute früher zu Fuß zu den Feldern mussten. Das ist aber schon lange nicht mehr der Fall.

    Auf dem Land zu leben ist eine reine Lifestyle-Entscheidung. Um die Leute zum Umzug zu bewegen bedarf es auch gar keiner ÖkOdIkTaTuR. Wenn die notwendige Infrastruktur von den Landbewohnern selbst erwirtschaftet werden müsste und sie sich ihren ausschweifenden Lebensstil nicht mehr von Dritten subventionieren lassen könnten wäre das Thema recht schnell durch.

    Eventuell geplante Flüge nach Bali währen dann mangels Portokasse ohnehin kein Thema mehr.

  • Die Stadt kannst Du Dir sonstwo hinstecken. Ganz sicher würde ich nicht in eine Großstadt ziehen, aus vielen Gründen.

    Ich habs schon mal geschrieben, da gibts sicher Freude, wenn alle Bauern um 5 Uhr morgens ihre Traktoren starten und dann bis zu 100km auf Land "pendeln".

    Groß-Schweinehaltung und Giggerl direkt im den Stadtaußenbezirken, Kuhställe, Misthaufen, Biogasanlagen, wobei letzteres sinnvoll wäre zwecks der Abwärme,..., da käme Freude auf

  • Na klar, die Finanzierung der Infrastruktur ist die Aufgabe des Staates bzw. Länder und Kommunen. Aber der Betrieb des ÖPNV sollte sich doch zumindest einigermaßen von den Nutzern finanzieren. Mit dem Billigticket wird das nicht funktionieren, sondern noch defizitärer werden. Es wird immer Menschen geben, die mehr oder weniger profitieren, aber es sollte in einem Staat Konsens sein, dass dies nicht übertrieben wird.

    Den Straßenbau als Aufgabe des Staates zu bezeichnen ist das eine. Das andere ist die Qualitätsfrage!

    Für den Omnibusbetrieb genügen Landstraßen, die eine Geschwindigkeit von Tempo 60 km/h zulassen.

    Diese sind preiswerter zu bauen und zu unterhalten als Straßen auf denen mit Tempo 100 gefahren werden kann, wie es derzeit generell erlaubt ist auf Landstraßen, es sei denn es ist ein niedrigeres Tempolimit angeordnet.

    Viele Autobahnen sind in einem derartigen Ausbauzustand, dass kein Tempolimit angeordnet ist. Tatsächlich könnten Autobahnen sehr viel günstiger gebaut und unterhalten werden, wenn dort ein maximales Tempolimit von 80 km/h gelten würde. Viele Autobahnen könnten dann sogar heruntergestuft werden zu Landstraßen. Und bei Tempo 60 braucht es dann auch nicht mehr zwangsläufig kreuzungsfreie Auffahrten und Abfahrten.

    Würde also die Finanzierung der Autoverkehrsinfrastruktur auf ein vertretbares Maß unter den Aspekten Nachhaltigkeit und Sicherheit reduziert werden, dann könnte dort jede Menge Geld gespart werden!

    Und natürlich hätten Omnibusse in einem nachhaltigen klima- und ökologisch verträglichen Straßenverkehrsnetz auch im ländlichen Raum grundsätzlich Vorrang vor dem Autoverkehr! Omnibusse dürften grundsätzlich nicht überholt werden! An Haltestellen müssen Autofahrer hinter dem Omnibus warten, bis alle Fahrgäste ein- und ausgestiegen sind. Konsequente Bevorrechtigung des ÖPNV an allen Ampelschaltungen usw.

    Überhaupt ist es völlig daneben bei dem 49 Euro-Ticket von einem "Billigticket" zu reden.

    Damit ist nämlich ein gedeihlicher und ausreichender Personennahverkehr zu bewerkstelligen, der keine Subventionen benötigt, außer für den Straßenbau, wovon aber aber auch für Fahrradfahrer und Fußgänger und Autofahrer profitieren.

    Sehr viel mehr Menschen würden den ÖPNV benutzten wenn der Autoraserei Grenzen gesetzt würden und stattdessen ein privilegiertes ÖPNV-System besteht. Und dadurch, dass sehr viele Menschen den ÖPNV benutzen kann der ÖPNV kostengünstig betrieben werden.

    Nicht einmal das 9 Euro-Ticket war ein Billigticket. Denn eigentlich ging es dabei doch gar nicht wirklich darum, Verbesserungen für den ÖPNV zu erreichen. Genau wie bei den Vorschlägen für den kostenlosen ÖPNV geht es oft nicht darum. Vielmehr soll mit der Maßnahme "Billig-ÖPNV" einmal der Eindruck erweckt werden, die Politik kümmere sich. Und so weit das überhaupt etwas bewirkt, geht es darum, dass ein paar Leute weniger mit ihren Autos die Straßen verstopfen, damit für die anderen weiter genug Platz zum Rasen ist.

    Die Forderung ...

    es sollte in einem Staat Konsens sein, dass dies nicht übertrieben wird.

    ... kann ich gerne unterstützen. Aber ich fürchte, dass wir da zu sehr unterschiedlichen Einschätzungen kommen werden. Wie bereits geschrieben halte ich es für völlig übertrieben, das für Autos Autobahnen gebaut werden, auf denen schneller als 80 km/h und Landstraßen gebaut werden auf denen schneller als 60 km/h gefahren werden kann.

    Aber vielleicht täusche ich mich ja auch? Bei deinen Ausführungen wird es nicht so recht klar, was du von einem ökologisch und ökonomisch sinnvoll langsamen Autoverkehr hältst.

  • Auf dem Land zu leben ist eine reine Lifestyle-Entscheidung. Um die Leute zum Umzug zu bewegen bedarf es auch gar keiner ÖkOdIkTaTuR. Wenn die notwendige Infrastruktur von den Landbewohnern selbst erwirtschaftet werden müsste und sie sich ihren ausschweifenden Lebensstil nicht mehr von Dritten subventionieren lassen könnten wäre das Thema recht schnell durch.

    Dieses dämliche Gerede von der "Ökodiktatur" ist genau derselbe Mist, den Malte aufgefallen ist im Zusammenhang mit der Zulassung bestimmter Insektenarten als Lebensmittel.

    Hier wird über Verbesserungen für den ÖPNV gesprochen und schon geht das Geraune von der "Öko-Diktatur" los.

    Da werden einige wenige Insekten als Lebensmittel zugelassen und schon wird darüber schwadroniert, dass die Elite jetzt dem Volk das "richtige Fleisch" (Schweinebauch und Rinderrouladen) verbieten wolle.