BMW-Geschwindigkeitsassistent animiert zum Regelbruch

  • Du drehst dir die Zahlen aber auch nur, wie es gerade passt und vergleichst munter Äpfel mit Birnen.

    Den Citroen beschreibt der Hersteller als "echtes Stadtkind" und statt in Frage zu stellen, ob es sowas wie ein "Stadtauto" überhaupt braucht, das Vmax=130km/h läuft, rechnest du Tabellenwerte eines Langstreckenfahrzeugs dagegen auf.

    Genausogut könnte man fragen, warum sich die Leistung deiner Omnibusse um 67% erhöhen musste, obwohl sich deren Anforderungsprofil (Mitschwimmen im Stadtverkehr bei mehr oder weniger konstant bleibender Transportkapazität) in den letzten 50 Jahren kein bisschen geändert hat und die erlaubten Maximalgeschwindigkeiten in den Städten wohl eher noch reduziert wurden.

    Den Citroen C-Zero habe ich gewählt, weil er just genau die 50 kW Leistung hat, die Adsche angesprochen hatte. Und ja, Adsche hat Recht, man kann auch mit einem 50 kW starken Motor zu schnell fahren. Da hatte ich allerdings auch nicht dran gezweifelt.

    Warum sich die Leistung der Omnibusse um 67% erhöhten, habe ich mich auch schon gefragt. Es hat nach meinen Erfahrungen vor allem damit zu tun, dass so die Fahrtzeiten auf bergigen-Strecken verringert werden konnten. In Hannover jedenfalls hatte man die ersten Elektrobusse von Solaris auf der Strecke eingesetzt, an der die stärksten Steigungen zu absolvieren sind. (Hannover ist nicht ganz flach. Es gibt Steigungsstrecken.) Hier ist naturgemäß das Anfahren ein besonderer Kraftakt. Und da wollte das Verkehrsunternehmen sicher gehen, dass das auch die neuen Elektrobusse hinkriegen.

    Übrigens noch mal vielen Dank für den Hinweis auf die 2,50m Fahrzeugbreite bei den MAN-Bussen. Ich muss zugeben, das hatte ich nicht vermutet. Aber es scheint eine Besonderheit der MAN-Busse zu sein, dass sie nur 2,50m breit sind. Auch neuere Modelle von MAN sind nur 2,50m breit. Währenddessen sind ältere Modelle von Mercedes und Solaris bereits seit vielen Jahren schon 2,55m breit.

    Dass der Citroen von dem Autor als "Stadtkind" beschrieben wird, bedeutet nicht, dass man damit nicht auch auf der Autobahn fahren kann.

    Und es bedeutet schon gar nicht, dass ich es für erstrebenswert halte, dass sich möglichst viele Menschen ein solches Fahrzeug zulegen.

    Privater KFZ-Verkehr, inklusive Arbeitsstättenzubringerverkehr (das ist nämlich genau genommen kein Berufsverkehr!), muss in keiner Stadt stattfinden. Es reicht aber nicht, die Städte vom privaten KFZ-Verkehr und vom Arbeitsstättenzubringerverkehr zu entlasten.

    Auch im ländlichen Bereich muss eine Verkehrswende stattfinden!

  • Da gibt es doch noch dieses alte Werbeplakat: https://imgur.com/gallery/nneahZn

    Ich hoffe, damit habe ich nicht aus versehen einen weiteren Rant über geschwindigkeitsgeile 2CV Fahrer ausgelöst.

    och ja, ich würde mal sagen ...

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  • Auch im ländlichen Bereich muss eine Verkehrswende stattfinden!

    Tut sie, guckst du hier

    https://www.kempen.de/c125757c00439dde/files/radverkehrskonzeptkempen2019-massnahmentalog.pdf/$file/radverkehrskonzeptkempen2019-massnahmentalog.pdf?openelement zum Beispiel

    und da

    https://rp-online.de/nrw/staedte/ne…lo_aid-46605493

    Ich bin mit dem Rad im 12km entfernten Krefeld nur minimal langsamer als mit dem PKW (30 vs 35 Min.) , Für die 25km nach Venlo brauche ich an guten Tagen 50 Min und an schlechten auch 70. Mit dem Auto sind es 30 Min. Nach Kempen sind es ca. 5km und da bin ich schneller am Ziel als mit dem PKW.

    Wenn Hannover auch nur annähernd den Radverkehrsanteil wie das ländliche Kempen hätte, würde die "Akte Radverkehrskonzept in Hannover" geschlossen werden. Kempen hat bis zu 50% Radverkehrsanteil - siehe

    https://www.kempen.de/C125757C00439DDE/files/modal-split-erhebung-stadtkempen2017.pdf/$file/modal-split-erhebung-stadtkempen2017.pdf?OpenElement

    Zitat


    Die tägliche Verfügbarkeit über ein Verkehrsmittel sowie der Besitz von Führerschein und Zeitkarten für Bus und Bahn bestimmen die Verkehrsmittelwahl in einem erheblichen Maße. 89% aller Haushalte verfügen über (mindestens) einen Pkw. 96% aller Haushalte besitzen ebenso mindestens ein fahrbereites Fahrrad,

    Trotz dass deutlich mehr Leute ein Auto zur Verfügung haben, wird das Fahrrad oder zu Fuß gehen genau so häufig genutzt.

    Zitat


    An einem normalen Werktag werden in Kempen etwa gleiche viele Wege mit dem Fuß- und Radverkehr zurück gelegt (47 %) wie mit dem Auto gefahren werden (46 %). Bus und Bahn kommen auf einen Anteil von 6 % an allen Wegen. Insbesondere der Schülerverkehr weicht stark vom durchschnittlichen Modal Split ab: Mehr als die Hälfte der Wege von oder zur Schule werden mit dem Fahrrad zurückgelegt (51%). Darüber hinaus haben Bus und Bahn (20%) und der Fußverkehr (11%) im Ausbildungsverkehr von Schülern eine überdurchschnittliche Bedeutung. Dementsprechend gering ist die Bedeutung des Autos im Schülerverkeh

    Wenn du also dafür gesorgt hast, dass in Hannover ähnlich oder auch nur annähernd hohe Werte wie hier erreicht werden, kannst du wieder nach einer Verkehrswende auf dem Land rufen, bis dahin gibt es in Hannover mehr als genug zu tun. ;)

    Und hier würden alle mir bekannten Großstädte (inkl meiner Geburtsstadt Karlsruhe und der Stadt Münster) die Hauptforderung zum sanften Verkehr als erfüllt sehen.

    Zitat


    Wegelängen und Verkehrsaufwand 59% aller Wege sind maximal 5km lang und eignen sich daher ideal für Verkehrsmittel der Nahmobilität (Fuß- und Radverkehr). Dies zeigt sich darin, dass mehr als 60% der Wege zwischen 2 und 5km mit dem Fahrrad oder zu Fuß bewältigt werden. Das Auto ist ab einer Entfernung von mindestens 5km das meist genutzte Verkehrsmittel. Potenziale im Radverkehr bestehen insbesondere noch auf der Distanz zwischen 5 und 10km. Der ÖPNV-Anteil nimmt mit steigender Entfernung zu. Dies ist vor allem auf einen vergleichs-weise schnellen Schienenverkehr auf Mittel- und Langstrecken zurückzuführen. Das Maximum wird in der Entfernungsklasse zwischen 20 und 50 km erreicht.

    Also? Muss doch eher der "rad- und gehfaule Städter" etwas für die Verkehrswende tun. ODER? ;)

  • Noch ein kleiner Hinweis:

    Nicht nur die Autos sind größer geworden, auch die Busse sind größer geworden. Bei vielen PKW aber verhält es sich so, dass nach wie vor durchschnittlich nur 1,1 bis 1,2 Personen mitfahren. Und in der Regel verfügt ein PKW über 5 Plätze, obwohl die PKW immer größer und schwerer geworden sind.

    Beim Stöbern fand ich diesen Oberleitungs-Doppelgelenkbus der zwar im Vergleich zu einem herkömmlichen Solobus etwas mehr als doppelt so lang ist (24,7 m) bei dem aber auch mehr als doppelt so viele (nämlich mehr als 200) Fahrgäste mitfahren können.

    https://www.hess-ag.ch/fileadmin/user…anne_DE_Web.pdf

    Der hat übrigens eine Motorleistung von 320 kW. Und damit gerade mal nur 20 kW mehr als das Mercedes Elektro- SUV.

  • Wenn Hannover auch nur annähernd den Radverkehrsanteil wie das ländliche Kempen hätte, würde die "Akte Radverkehrskonzept in Hannover" geschlossen werden. Kempen hat bis zu 50% Radverkehrsanteil - siehe

    https://www.kempen.de/C125757C00439DDE/files/modal-split-erhebung-stadtkempen2017.pdf/$file/modal-split-erhebung-stadtkempen2017.pdf?OpenElement

    (...)

    Und hier würden alle mir bekannten Großstädte (inkl meiner Geburtsstadt Karlsruhe und der Stadt Münster) die Hauptforderung zum sanften Verkehr als erfüllt sehen.

    Also? Muss doch eher der "rad- und gehfaule Städter" etwas für die Verkehrswende tun. ODER? ;)

    Laut wikipedia ist Kempen eine Stadt in Nordrhein-Westfalen mit 35.000 Einwohnern.

    https://de.wikipedia.org/wiki/Kempen

    Als ländlich würde ich das nicht bezeichnen. Und ich würde auch nie auf die Idee kommen, Menschen im ländlichen Bereich irgendwie abzuwerten oder ihnen zum Beispiel vorzuwerfen, sie würden zu viel Auto fahren. Jemand, der auf dem Land wohnt, der wohnt selten mit einer Bushaltestelle um die Ecke mit einer oder gar mehreren Buslinien, die im 10-Minuten-Takt fahren.

    Was ich allerdings kritisiere (kritisieren heißt nicht abwerten!) sind Landbewohner, die darüber schimpfen, wenn eine Bushaltestelle so gebaut wird, dass der Autoverkehr hinter dem Bus zu stehen kommt, wenn der Bus an einer Haltestelle hält. Oder die die Augen verdrehen (oder schlimmer mir den Hals umdrehen wollen), wenn ich darauf hinweise, dass der PKW-Verkehr auf Landstraßen im Sinne einer Verkehrswende nicht schneller fahren darf als der Linienbusverkehr, nämlich 60 km/h. (Diese Höchst-Geschwindigkeit gilt für Linienbusse in denen auch Stehplätze besetzt sind.)

    Zu den Modal Split-Zahlen:

    Dein Link führte mich zu der Broschüre, "Stadt Kempen

    Mobilitätsuntersuchung 2016"

    Auf Seite IV stehen folgende Angaben zum Modal Split:

    MIV als Fahrer 39%

    MIV als Mitfahrer 7%

    (Der MIV-Anteil ist in Kempen also 46%)

    Fahrrad 35%

    zu Fuß 12%

    ÖPNV 6%

    (Der Anteil an sanfter Mobilität ist in Kempen also 53%)

    In der Landeshauptstadt Hannover ist es um den Modal Split so bestellt:

    MIV als Fahrer 27%

    MIV als Mitfahrer 9%

    (Der MIV-Anteil ist in Hannover also 36%)

    Fahrrad 19%

    ÖPNV ebenfalls 19%

    zu Fuß 26%

    (Der Anteil an sanfter Mobilität ist in Hannover also 64%)

    Quelle: "Mobilität in Deutschland 2017", Seite 8

    https://www.hannover.de/content/downlo…_2018-11-26.pdf

    Es kann schon sein, dass man in Hannover den Radverkehrsanteil noch steigern kann. Auf jeden Fall halte ich das für wünschenswert im Sinne einer Verkehrswende. Allerdings ist bei entsprechenden Maßnahmen darauf zu achten, dass damit auch der Autoverkehrsanteil gesenkt wird. Es würde wenig Sinn machen, die Situation für den Radverkehr zu verbessern, wenn damit gleichzeitig die Situation für den Fußverkehr verschlechtert werden würde.

    Wenn es aber darum geht, Maßnahmen zu ergreifen, die den Radverkehr verbessern und damit Einschränkungen für den Autoverkehr einhergehen, dann sind es dicke Bretter, die da gebohrt werden müssen.

  • Kempen (Stadt) hat nur ca 15.000 EW, viele der EW wohnen dabei rundherum in sogenannten Honschaften. St. Hubert als nächster Stadtteil in ca 5km zu Kempen hat ca 8000 EW, wiederum vieles darum in umliegenden Honschaften. Dann noch der 3 Ortsteil Tönisberg mit 6000-7000 EW (ochmal 8km hinter St. Hubert). Der Rest wohnt irgendwo dazwischen. Kempens 35000 EW verteilen sich auf eine Fläche die 1/3 von Hannover entspricht.

    Den ÖPNV rechne ich hier nicht in die sanfte Mobilität, er spielt hier im Nahverkehr keine Rolle. Der früher existente ÖPNV wurde zugunsten des PKWs gnadenlos zusammengestrichen.

    Straßen,- U und S Bahnen gibt es nicht (gab es auch nie) und die Busse die im 1 St Takt fahren, bringen mich nirgends hin. Zum Kempener Bhf habe ich 5km, zur nächsten Bushaltestelle laufe ich 1,5km (nur wohin soll ich damit fahren?), Bleibt noch der 1 übrig gebliebene genannte BHF, wo alle Std 1 Zug fährt. Das Ticket für eine 8 Min Fahrt mit der Bahn nach Krefeld kostet soviel eine Tageskarte in HH.

    Setze den ÖPNV in Hannover auf eine ähnliche Taktung und verlange für eine 8 Min Fahrt 7€, dann guck mal was von den 19% ÖPNV noch übrigbleibt, Hier ist das vor Dekaden so geschehen und dennoch nutzen knapp die Hälfte der Leute für ihre täglichen Strecken Rad+Fuß und lassen das deutlich bevorteilte KFZ stehen.

  • Mich würde bei diesen Zahlenerhebungen mal interessieren, ob bei den Fahrradbenutzer-Zahlen die Schüler dabei sind? Zumindest meine Kids *hassen* Fahrradfahren und sehnen den Tag herbei, an dem sie ihr Fahrrad über die Wupper kicken können und endlich Autofahren dürfen. Bei mir wars ähnlich.

    Insofern frage ich mich bei diesen Zahlen immer, wieviele Prozent eigentlich auf Menschen entfallen, die tatsächlich *freiwillig* Fahrrad fahren - und das auch noch morgen tun werden.

  • Mich würde bei diesen Zahlenerhebungen mal interessieren, ob bei den Fahrradbenutzer-Zahlen die Schüler dabei sind?

    Ja

    Zitat

    ...Wegezweck und tageszeitliche Verteilung 24% aller Wege an einem Werktag sind Arbeitswege, die von oder zur Arbeitsstätte ver-laufen. Rund ein Viertel aller Wege werden zu Freizeitzwecken zurücklegt (26%). Ebenfalls ein Viertel aller Wege werden zu Einkaufszwecken (14%) und für private Erledigun-gen (11%) aufgewendet. Die übrigen Wegezwecke teilen sich auf Ausbildungswege (16%), Begleitwege (z. B. ein Kind zum Kindergarten begleiten) (6%) und auf geschäftliche Erledigungen während der Arbeitszeit (3%) auf. Der überwiegende Teil der Wege wird tagsüber in der Zeit zwischen 6 und 22 Uhr zurück-gelegt (98%). Die Spitzenzeit ist morgens zwischen 7 und 8 Uhr, in der etwa 13% aller Wege am Tag zurückgelegt werden. Nachmittags verläuft die Spitze über einen längeren Zeitraum zwischen 15 und 19 Uhr etwas flacher als in den Morgenstunden. In diesem Zeitraum werden 8 bis 9% des täglichen Wegeaufkommens pro Stunde zurückgelegt. Besonders ausgeprägt ist die morgendliche Spitze beim ÖPNV und beim Fahrrad: Hier finden 17% aller täglich mit dem ÖPNV und 15% aller täglich mit dem Fahrrad zurückge-legten Wege zwischen 7 und 8 Uhr statt. Dies ist auf die im Vergleich zu anderen Wegezwecken überproportionale hohe Bedeutung des Schülerverkehrs zurückzuführen.

    Zum einen sind da Schulbusse, die aus dem Verwaltungbereich der Stadt, die Kids einsammeln. das sind auch die einzigen Buse die regelmäßig voll sind und wo ÖPNV auch Sinn macht. Zum anderen sind das en masse Schüler die in großen Wellen zur Schule radeln. Man trifft sich nahe des Hauses/Bauernhofes und radelt dann mit 5-20 Kids gen Schule.

    Als dann vor Dekaden die Kempener Innenstadt (30-35Jahre ist das her), für den MIV komplett geschlossen hat, hat man die Fußgängerzone aber sehr wohl für den Radverkehr offengehaten, damit die Schüler möglichst abseits des Innenstadtrings auf kürzestem Weg zur Schule kommen, da sich das bewährte und viele hier mit dem Rad zur Schule fahren, ist man vor ca. 20 Jahren! hingegangen und hat alle das Schuzentrum umlaufenden Straßen in Fahrradstraßen umgewandelt.

    Dann, wenn alle im Radverkehrskonzept aufgeführten Maßnahmen umgesetzt sind, kann ich ich aus ca 5km Entfernung fast nahtlos über Fahrradstraßen zum Kempener Bahnhof radeln (und zu vielen weiteren Destinationen).

    Die Kempener Polizei weiß auch wie sich KFZ Lenker zu verhalten haben und ist etwas mehr bemüht als ihre Kieler? Kollegen, das korrekt im Sinne der STVO an Autofahrende weiterzugeben.

    https://rp-online.de/nrw/staedte/ke…en_aid-38012051

    Alles in allem - in Kempen macht fahrradfahren heute schon Spaß - wer's nicht glaubt, ist eingeladen das hier höchstpersönlich auszuprobieren. 2 Gästezimmer stauben derzeit (wegen Corona) etwas ein.

    Wenn dir ein Niederländer sagt, dass es sich hier entspannter fährt als um Eindhoven, dann beginnt man sich Gedanken zu machen.

    Ist hier alles schlecht oder sind wir Weltmeister darin, nur alles Schlechte zu sehen? ;)

  • Ullie Die Verbrauchsunterschiede von denen du schreibst kommen aber im Wesentlichen durch das Fahrzeug (größer, schwerer) zustande. Würdest du in das Mercedes SUV kleinere Motoren einbauen, würde es immer noch deutlich mehr verbrauchen. das Problem ist hier nicht der 300kw Motor, sondern die riesige Karosse.

  • Mich würde bei diesen Zahlenerhebungen mal interessieren, ob bei den Fahrradbenutzer-Zahlen die Schüler dabei sind? Zumindest meine Kids *hassen* Fahrradfahren und sehnen den Tag herbei, an dem sie ihr Fahrrad über die Wupper kicken können und endlich Autofahren dürfen. Bei mir wars ähnlich.

    Insofern frage ich mich bei diesen Zahlen immer, wieviele Prozent eigentlich auf Menschen entfallen, die tatsächlich *freiwillig* Fahrrad fahren - und das auch noch morgen tun werden.

    Das ist eine gute Frage, die muss man sich auch im Zusammenhang mit Verstößen stellen, wenn Kfz Verkehr mit Radverkehr verglichen wird. Da werden auch gerne die Verstöße von Radfahrern (Kindern + Erwachsende) mit denen von Autofahrern (fast nur Erwachsende) gegenübergestellt.

    Wenn deine Kids diese Einstellung haben, dann liegt das wohl leider daran, dass immer noch Radfahrer Verkehrsteilnehmer zweiter Klasse sind :( , die wollen halt gerne aufsteigen.

    Doomsday: It's nature's revenge for what we've done (Chris Pohl)

  • Ullie Die Verbrauchsunterschiede von denen du schreibst kommen aber im Wesentlichen durch das Fahrzeug (größer, schwerer) zustande. Würdest du in das Mercedes SUV kleinere Motoren einbauen, würde es immer noch deutlich mehr verbrauchen. das Problem ist hier nicht der 300kw Motor, sondern die riesige Karosse.

    Neben dem Fahrzeuggewicht gibt es noch weitere wichtige Faktoren, die den Verbrauch bestimmen.

    Ein Beispiel:

    Das Mercedes SUV EQC hat einen Verbrauch von 22,7 kWh je 100 km.

    https://efahrer.chip.de/elektroautos/m…00-4matic_20197

    Das Leergewicht ist 2495 kg.

    Der Porsche Taycan Turbo S hat einen Verbrauch von 26,9 kWh pro 100 km.https://efahrer.chip.de/elektroautos/p…n-turbo-s_20261

    Das Leergewicht ist 2305 kg.

    Trotz des geringeren Gewichtes (190 kg leichter) hat das Porsche-Fahrzeug also einen höheren Verbrauch.

    Die Ursache ist m. E. die deutlich stärkere Beschleunigungsfähigkeit. Das Mercedes-SUV braucht 5,1 Sekunden, um von 0 auf 100 km/h zu kommen.

    Der Porsche Taycan braucht dafür nur 2,8 Sekunden.

    Diese Angaben sind allerdings nur ein Indiz und eigentlich müsste man mehr darüber wissen, wie diese Verbrauchsangaben zustande kommen.

    Unabhängig davon ist es jedoch offensichtlich, dass eine starke Beschleunigung einen höheren Energieverbrauch verursacht als eine moderate Beschleunigung.

    Von 0 auf 100 in 2,8 Sekunden entspricht einer Beschleunigung von 9,92 m/Sek².

    https://www.johannes-strommer.com/rechner/beschleunigungsrechner/

    Für diese Beschleunigung von 0 auf 100 km/h benötigt der Porsche Taycan Turbo S eine Wegstrecke von 38,89 m.

    Ich weiß nicht, ob diese maximale Beschleunigungsfähigkeit ausgefahren wird, wenn der oben angegebene Durchschnittsverbrauch berechnet wird.

    Aber alles spricht dafür, dass die Fahrer eines solchen Fahrzeuges öfter auch mal den Sportmodus wählen und dann auch bei der Beschleunigung an die Grenze dessen gehen, was man aus dem Fahrzeug herausholen kann.

    Und das treibt den realen Verbrauch erheblich nach oben und sorgt für einen deutlich höheren Verbrauch als bei Fahrzeugen, denen diese extrem starke Beschleunigungskraft nicht zu eigen ist.

    Deshalb plädiere ich dafür nicht nur das Gewicht für PKW zu limitieren (derzeit 3,5 t zulässiges Gesamtgewicht), sondern auch die kW-Leistung. Und es muss ein Verhältnis von kW-Leistung und Gewicht festgelegt werden, um diese gefährlichen und verbrauchsintensiven Eigenschaften von PKW's, die für die Straße zugelassen sind, viel deutlicher zu begrenzen, als das bisher der Fall ist.

    Wer gerne schneller und sportlicher fahren will, der kann das gerne auf dafür geeigneten Rennstrecken tun, die nicht Teil des öffentlichen Straßennetzes sind. Zum Beispiel hier:

    "TOURISTENFAHRTEN AM NÜRBURGRING

    (...)

    Während der Öffnungszeiten von Montag bis Donnerstag kostete eine Runde Nordschleife 25 Euro. Von Freitag bis Sonntag und an Feiertagen gab es das Fahrvergnügen „Grüne Hölle“ für 30 Euro pro Umrundung."

    https://www.nuerburgring.de/news/artikel/t…hin%2029%20Euro.

    Wer das machen will, der kann seinen Rennwagen auf einem Anhänger dorthin bringen oder sich vor Ort einen ausleihen. Auf öffentlichen Straßen haben solche "PKW-Kraftmotze", mit PS-Zahlen wie ein Omnibus, in dem 100 und mehr Fahrgäste mitfahren können, nichts verloren!

  • Was war dass denn?

    Sie sagen selbst, dass die Aussage über die maximale Beschleunigung nur ein Indiz ist, legen sich aber im selben Post fest, dass genau dies für Sie immer die Kernaussage sein wird? Die Angabe einer Leistungsaufnahme über ein festgelegtes Fahrprogramm schließt genau Fahrmanöver aus, die den Verbrauch steigern. Der Hersteller will ja sein Auto mit einer Reichweite verkaufen, und nicht hinschreiben dass nach 130 km mit Klimaanlage im Sommer die Batterie leer ist.

    "Ich weiß nicht ob [...] aber alles spricht dafür" etc etc. Kein Verständnis für Elektromotoren, Prüfprogramme, Marketingangaben und Vergleichswerte. Faszinierend.

    Und zum Schluss: Haben Sie wirklich gerade ernsthaft vorgetragen, dass sich Autobesitzer eines Ihnen nicht genehmen Fahrzeugs ein zweites Auto und einen Anhänger kaufen müssen um zu fahren? Faszinierend.

  • Und weil es gerade so gut dazu passt:
    Die entsprechende Meldung des gestrigen Tages aus der HAZ:

    "Audi und Mercedes liefern sich illegales Autorennen auf dem Cityring

    (...)

    Am Mittwochabend jagten demnach ein Audi- und ein Mercedes-Fahrer mit hohem Tempo vom Friederikenplatz in Richtung Aegidientorplatz. Ein Verdächtiger konnte gefasst werden, dem zweiten gelang die Flucht. Es ist bereits das zweite illegale Rennen auf diesem Bereich des Cityrings binnen weniger Monate.

    (...)

    Gegen den 30-jährigen Audi-Fahrer wird nun wegen unerlaubten Kraftfahrzeugrennens ermittelt. Allerdings darf er vorerst seinen Führerschein behalten und konnte nach der Kontrolle weiterfahren. Selbst die nicht eingetragenen Veränderungen an Fahrwerk, Luftfilter, Beleuchtung und Auspuffanlage führten nicht zum Erlöschen der Betriebserlaubnis. Laut Bertram hatte der A3 rote Kennzeichen, wie sie bei Probefahrten genutzt werden. Diese Sonderform der Zulassung mache ein Stilllegen rechtlich nicht möglich."

    https://www.haz.de/Hannover/Aus-d…ales-Autorennen

    Den Audi A3 gibt es mit Motoren bis 195 kW

    https://www.mobile.de/auto/audi/a3/2…ll/daten-fakten

    Das Mercedes SUV gibt es in unterschiedlichen Ausstattungen. Den Mercedes-AMG GLS 63 4MATIC+ beispielsweise mit 450 kW Motorleistung.

    https://www.mercedes-benz.de/passengercars/…167.module.html

    Das ist deutlich mehr als zum Beispiel die Motorleistung eines Gelenk-Linienbusses, in dem rund 150 Fahrgäste mitfahren können.

    Warum werden solche PKW-PS-Monster für den öffentlichen Straßenverkehr zugelassen? Warum haben PKW keinen Intelligenten Geschwindigkeits-Assistenten, der bei Fahrten auf reinen Innerorts-Straßen das Tempo auf max. 50 km/h begrenzt?

  • Und zum Schluss: Haben Sie wirklich gerade ernsthaft vorgetragen, dass sich Autobesitzer eines Ihnen nicht genehmen Fahrzeugs ein zweites Auto und einen Anhänger kaufen müssen um zu fahren? Faszinierend.

    Richtig und Falsch. Das Rennfahrzeug für den Nürburgring kann er nicht auf öffentlichem Grund abstellen. Den Anhänger dafür bisweilen (leider) ja.

    Aber kaufen muss der Möchtegern-Rennfahrer das Fahrzeug ohnehin nicht, denn ich hatte auch die Möglichkeit erwähnt, ein nur für die Rennstrecke zugelassenes Fahrzeug vor Ort zu mieten.

    Davon abgesehen gibt es das alles genau so heute schon. Sie können zum Beispiel nicht mit einem Formel 1 Rennwagen am öffentlichen Straßenverkehr teilnehmen. Mein Vorschlag zielte auf eine Erweiterung der bestehenden Regeln ab, die besonders hoch motorisierte PKW einschließt, die bislang völlig unvernünftigerweise für den normalen Straßenbetrieb zugelassen sind.

    Deshalb folgende Gegenfrage:

    Wollen Sie tatsächlich, dass auch Rennwagen wie zum Beispiel Formel-1-Rennwagen für den öffentlichen Straßenverkehr zugelassen werden, damit Sebastian Vettel damit über das öffentliche Straßennetz zu seinem nächsten Rennen fahren kann?

  • Die Angabe einer Leistungsaufnahme über ein festgelegtes Fahrprogramm schließt genau Fahrmanöver aus, die den Verbrauch steigern.

    Es gibt allerdings mehr als ein Fahrprogramm!

    "Die Fahrmodi unterstützen Sie vom Energie sparen bis hin zu einer sportlichen Fahrweise. Eine Besonderheit ist Max Range. Mit der Hilfe dieses intelligenten Fahrprogramms erzielen Sie die maximale Reichweite.

    Auch bei Eco liegt der Schwerpunkt auf hoher Effizienz und niedrigem Verbrauch. Bei Comfort handelt es sich um die Standardeinstellung. Sie integriert eine Fahrpedalkennline, die komfortabel ausgelegt ist. Je nach Fahrweise wird diese auch automatisch dynamischer. Bei Sport liegt der Anspruch des Fahrprogramms dagegen auf bestem Ansprechverhalten für höchste Fahrperformance."

    https://www.mercedes-benz.de/passengercars/…energy/eq-modes

    Vermutlich werden im MaxRange-Fahrprogramm Beschleunigungsmanöver von 0 auf 100 in 5,1 Sekunden ausgeschlossen. Noch sicherer ist, dass das maximale Beschleunigungsvermögen im Sport-Programm abrufbar ist.

  • Es gibt allerdings mehr als ein Fahrprogramm!

    Ich bin immer verwirrt. Schon klar, Sie suchen eine Information die Ihre Argumentation stützt im Internet. Das mache ich genau so. Und natürlich lasse ich auch alles weg, was mir nicht in den Kram passt. Ist ja hier nicht mein Job, sondern nur Unterhaltungsprogramm.

    Aber was mich überrascht: Ihnen scheint gelegentlich (hier handelt es sich um so ein Beispiel) jeder Bezug zum wirklichen Leben zu fehlen.

    Ich versuche diese Erklärung: Der von Ihnen vorgetragene Wert für die Leistungsaufnahme in einem genormten Programm für Elektrofahrzeuge entspricht genau dem, was bei den Verbrennungsmotoren der "durchschnittliche Verbrauch" ist. Das diese Zahl nicht mit dem tatsächlichen Verbrauch übereinstimmt geht ja immer wieder durch die Presse - dass die Hersteller mit Tricks wie abgeschraubten Außenanbauten, zugeklebten Luftspalten etc. arbeiten auch.

    Was bringt Sie zu der Ansicht, die Werte von Elektrofahrzeugen seien nicht in gleicher Weise für das Marketing aufbereitet?

    Ich bin gerade in der Situation ein neues Fahrzeug auszusuchen. Dort wird immer wieder eine typische Reichweite angegeben (im Kleinbusbereich entweder ~120 km oder ~400 km). Ebenfalls angegeben ist eine Batteriekapazität und eine Motorleistung. Selbst wenn der Wirkungsgrad 100% wäre und die Straße nur für Sie gesperrt, bei maximaler Leistung erreichen Sie nicht die maximale Distanz.

    Zitat

    Deshalb folgende Gegenfrage:

    Wollen Sie tatsächlich, dass auch Rennwagen wie zum Beispiel Formel-1-Rennwagen für den öffentlichen Straßenverkehr zugelassen werden, damit Sebastian Vettel damit über das öffentliche Straßennetz zu seinem nächsten Rennen fahren kann?

    Und darf ich noch darauf hinweisen, dass Ihre Art zu argumentieren eine Frechheit ist?

    Das schrieb ich nicht, und wenn Sie gerne anderen Menschen Worte in den Mund legen ist das einfach nur unrühmlich. Enttäuschender als der Rest Ihrer Beiträge.

    Zum Schluss: Ich wäre gerne bereit Herrn Vettel die Teilnahme am öffentlichen Straßenverkehr zu gestatten, wenn sein Formel-1-Rennwagen mit den notwendigen Einrichtungen für den Betrieb ausgestattet ist. Ich sehe selbst keine Formel 1 Rennen (und es wundert mich, dass bei Ihrem Eifer für niedrige Geschwindigkeiten dies anders zu sein scheint), aber ich vermute dass die gelb leuchtenden Fahrrichtungsanzeiger am typischen Formel 1 Wagen fehlen.

  • Zum Schluss: Ich wäre gerne bereit Herrn Vettel die Teilnahme am öffentlichen Straßenverkehr zu gestatten, wenn sein Formel-1-Rennwagen mit den notwendigen Einrichtungen für den Betrieb ausgestattet ist.

    Ich nicht, so ein Formel 1 Rennwagen hat um die 1000 PS und wiegt um die 750 kg. Ich weiß nicht ob es Fahrzeuge mit solchen PS-Zahlen gibt, die als PKW für den Straßenverkehr zugelassen werden. Dagegen weiß ich sehr sicher, dass es im Sinne einer Verkehrswende weg vom Auto und hin zu sanfter Mobilität sehr gut wäre, die maximale Leistung eines PKW auf 100 kW zu begrenzen. Für ein niedrigeres Leergewicht als 3,5 t müssen niedrigere Werte gelten.

    Man könnte zum Beispiel anfangen mit 5 kW für Fahrzeuge mit einem Leergewicht bis 125 kg und das dann steigern bis 100 kW für Fahrzeuge mit einem Leergewicht bis 2500 kg.

    Warum? Deshalb: Da zum Beispiel ein Formel 1 Rennwagen nur 750 kg wiegt, hätte er mit 100 kW Motorleistung statt 1000 kW immer noch eine sehr starke Beschleunigungsfähigkeit, die ihn disqualifiziert für eine erfolgreiche Verkehrswende.

    Ich weiß auch, dass wir nicht im Märchen sind, wo Wünschen vielleicht helfen würde, aber bitte: Wer meint, dass es sehr wichtig sei daran festzuhalten, deutlich PS-stärkere Fahrzeuge bereit zu stellen, der kann da ja vielleicht auch Gründe dafür nennen. Ich bin neugierig!

    Nbgradler: Vettel könnte dann nicht mit seinem, Formel-1-Rennwagen auf öffentlichen Straßen zur Rennstrecke fahren. Auch dann nicht, wenn er Blinker usw. anbaut.