nach das Gegenteil eines Totschlagarguments darstellt
Die Aussage: "Es gibt auch 30-jährige, die keine Ahnung von Politik" haben, ist für mich ein Totschlagargument, das keinerlei Interesse an einer Diskussion zeigt. Denn es ist sowohl vollkommen unbrauchbar, um für oder gegen Wahlen mit 16 zu argumentieren und gleichzeitig unwiderlegbar. Es führt die Diskussion direkt in eine Sackgasse.
Die Aussage, dass Du die Repräsentativität meiner eigenen Erfahrung anzweifelst, ist etwas ganz anderes. Denn das ist diskutierbar.
Wirklich gute Zahlen zur Hinterlegung finde ich leider nicht. Man bräuchte ja irgendeine Frage, die etwas über das politische Interesse aussagt, die Menschen aller Altersgruppen befragt. Dürfte ja kein Hexenwerk sein, Menschen aus allen Altergruppen ein paar Fragen zu ihrem politischen Interesse zu stellen und die Ergebnisse auszuwerten.
Irgendwelche Aussagen über das absolute Niveau des Interesses (z.B. die Shell-Jugendstudie) werden gerne zitiert, bringen aber recht wenig. Denn der Vergleich mit dem Rest der Bevölkerung fehlt. Auch die Auswertung der Wahlbeteiligung nach Alter bringt recht wenig, da es einen sehr klaren "Erstwählererffekt" gibt: die erste Wahl ist toll, danach nimmt das Interesse erstmal wieder ab. Und darüber, ob uns wie sehr jemand darüber informiert ist, was er da tut, sagt das überhaupt nichts aus. Weder für die jungen noch die alten Menschen.
Ich habe nur eine Zahl zu den starke Veränderungen des Interesses nach Alter gefunden: hier Grafik 2. Damals war das Fernsehen ja noch die Hauptquelle für politische Informationen.
Ist aber etwas dünn, um irgendwas zu belegen.
Edit: Hier ist noch eine Untersuchung, die ich ganz interessant fand. Leider von 2008.