Zum Thema "holländisches Design": den Stand der Forschung fasst die niederländische Verkehrsforschungsanstalt SWOV in einem Factsheet aus dem Jahr 2015 zusammen.
Wundert es noch jemanden, dass darin nicht ein einziges Sterbenswörtchen über den Einfluss der baulichen Kreuzungsgestaltung verloren wird, und dass auch die gezeigten Führungsformen keinerlei Hinweise auf das angeblich in NL als Standard und Wundermittel empfohlene "Schutzdesign" enthalten?
Das sogenannte "holländische Kreuzungsdesign" wird vor allem von jenen als "angebliches Wundermittel" bezeichnet, die es ablehnen. Es ist doch offensichtlich, dass für das "holländische Kreuzungsdesign" breite Radwege und viel Platz im Kreuzungsbereich unabdingbare Voraussetzungen sind.
Es wäre deshalb technisch nicht möglich alle Kreuzungen so umzubauen, dass sie dem Ideal des "holländischen Kreuzungsdesign" entsprechen.
Na und! Trotzdem kann es Sinn machen, Kreuzungen so zu gestalten. Und es gibt keinen Grund, denjenigen, die dieses Kreuzungsdesign gutheißen, polemisch zu unterstellen, sie sähen darin ein "Wundermittel".
Faktisch wird jedoch oft eine weitere Fahrspur für den Autoverkehr als wichtiger erachtet als ein sicheres Kreuzungsdesign.
Ebenso wird ein möglichst großzügiger Abbiegeradius oft als wichtiger erachtet, als die Sicherheit der Radfahrer.
Wenn ein soggenanntes holländisches Kreuzungsdesign dazu beiträgt, die Kurvenradien zu reduzieren und ein langsames Abbiegen herbeiführt, dann spricht da meines Erachtens nichts gegen.
Es ist schade, dass in der Studie anscheinend kein Vergleich gemacht wird, ob bestimmte Kreuzungsgestaltungen das Unfallgeschehen positiv oder negativ beeinflussen.
Mein Eindruck: Es geht in der Studie sehr stark um die verschiedenen Außenspiegel an LKW's.
Auf jeden Fall wird das Kreuzungsdesign in Bild B und C von Abbildung 3 auf Seite 3 nicht als Problem gesehen!