Tödlicher Unfall Kiel

  • Die Stelle ist in den städtischen Gremien schon oft auf dem Zettel gewesen und wird sie auch in Zukunft sein.

    Tja, sollte man diese Pupsnasen dann nicht spätestends jetzt in hohem Bogen rausschmeißen? Was hilft es einem Überfahrenen, dass irgendwelche Leute "was auf dem Zettel hatten"? Auf hektische Betriebsamkeit kann der Überfahrene jetzt auch verzichten, vielleicht bis an sein Lebensende, und die Pupsnasen werden bald wieder in ihre übliche Lethargie (*) verfallen sein.

    (*) Zustand körperlicher und psychischer Trägheit, in dem das Interesse ermüdet ist

  • Tja, sollte man diese Pupsnasen dann nicht spätestends jetzt in hohem Bogen rausschmeißen? Was hilft es einem Überfahrenen, dass irgendwelche Leute "was auf dem Zettel hatten"? Auf hektische Betriebsamkeit kann der Überfahrene jetzt auch verzichten, vielleicht bis an sein Lebensende, und die Pupsnasen werden bald wieder in ihre übliche Lethargie (*) verfallen sein.

    (*) Zustand körperlicher und psychischer Trägheit, in dem das Interesse ermüdet ist

    Naja...gewählte Pupsnasen rausschmeißen wäre ungewöhnlich.

    Einfacher wäre es, wenn die Pupsnasen von Fußgänger schauen bevor sie die Fahrbahn überschreiten. Ich glaube sogar, irgendwo gelesen zu haben, dass man das so machen soll.

  • Einfacher wäre es, wenn die Pupsnasen von Fußgänger schauen bevor sie die Fahrbahn überschreiten.

    Ja, die Attitüde "Der Depp hat halt nicht richtig aufgepasst, war nicht fit genug für die Evolution", hat schon was. Diese Ansicht ist vermutlich weiter verbreitet, als man denkt.

    Ein Problem an der Evolution ist aber, dass auch die unfitten Deppen überleben wollen (das ist, soweit ich weiß, ein biologischer Fakt) und deshalb Abwehrmechanismen entwickeln. Früher oder später wird deshalb eine Pupsnase von Fußgänger, bevor sie die Fahrbahn überschreitet, vorsichtshalber die Pumpgun ziehen und jeweils dreimal in die Windschutzscheiben der sich nähernden Fahrzeuge ballern.

    Dann könnte man sagen: "Die Deppen in den Fahrzeugen haben halt nicht rechtzeitig das Weite gesucht". Mal schauen, ob es so kommt.

  • ...Früher oder später wird deshalb eine Pupsnase von Fußgänger, bevor sie die Fahrbahn überschreitet, vorsichtshalber die Pumpgun ziehen und jeweils dreimal in die Windschutzscheiben der sich nähernden Fahrzeuge ballern.

    Es würde völlig reichen, wenn er wartet bis das Fahrzeug ihn passiert hat und die Fahrbahn frei ist.

    Mehr ist nicht erforderlich.

  • Es gibt jetzt unter Drucksache 0325/2022 übrigens die Pläne für den Umbau der Querung in der Werftstr.

    Die gesamte Querung wird etwas stadtauswärts verschoben. Damit wird die Sicht auf stadtauswärtsfahrende Kfz nicht mehr durch die Rampe verdeckt. Die mittlere Fahrbahn wird zwar wieder geöffnet, soweit ich das verstehe aber nur für Linienverkehr. Die aus dem Verkehrsversuch erfolgte Reduzierung der stadtauswärtsführenden Fahrstreifen auf 1 bleibt bestehen. Baubeginn ist im September.

    Ganze Drucksache: https://ratsinfo.kiel.de/bi/vo020.asp?VOLFDNR=26229

  • Gestern im Hasseldieksdammer Weg: Radfahrer bei Verkehrsunfall tödlich verletzt

    Wie sich dieser Unfall zugetragen haben mag, entzieht sich meiner Kenntnis. So wie es klingt, ist hier wohl der Radfahrer unaufmerksam beim Überqueren der Fahrbahn gewesen. Er näherte sich wohl hier von rechts und versuchte dann hier vorne links über die Verkehrsinsel zu queren. In der Pressemitteilung heißt das „Fußgängerfurt“, was ich für eine recht verwegene Bezeichnung halte, da der Radweg hier drübergeführt wird.

  • Ich frag mich immer: Hat jemand den Tod verdient

    Verkehrstod ist ein statistisches Phänomen. Millionen Menschen machen tagtäglich exakt die selben Fehler wie die armen Schlucker, die das Pech hatten, ihr Augenblicksversagen zum falschen Zeitpunkt zu erleiden. Niemand hat das „verdient“ - ganz so, wie die Zugehörigkeit zur großen Majorität, die ein Leben lang von sowas verschont bleibt, auch kein Nachweis besonderer Verdienste ist.

  • Verkehrstod ist ein statistisches Phänomen.

    Aber auch ein Phänomen der gesellschaftlichen Akzeptanz? Wir unterliegen z.B. mit T50 ja keiner unabwendbaren Notwendigkeit. Die VisionZero steht zwar jetzt in der VwV, aber anscheinend gibt es doch sehr viele Menschen, die auf die VisionZero pfeifen, wenn dafür irgendwas am MIV geändert werden müsste.

    Natürlich könnten wir sofort die Energie aus dem MIV rausnehmen, wenn weniger Tote und Verletzte uns das wert wären.

  • Aber auch ein Phänomen der gesellschaftlichen Akzeptanz? Wir unterliegen z.B. mit T50 ja keiner unabwendbaren Notwendigkeit. Die VisionZero steht zwar jetzt in der VwV, aber anscheinend gibt es doch sehr viele Menschen, die auf die VisionZero pfeifen, wenn dafür irgendwas am MIV geändert werden müsste.

    Natürlich könnten wir sofort die Energie aus dem MIV rausnehmen, wenn weniger Tote und Verletzte uns das wert wären.

    Wie immer an dieser Stelle der Diskussion der Hinweis darauf, dass vor der Verschärfung der Regeln erstmal die konsequente Durchsetzung der bestehenden Regeln stehen muss. Wir haben ein Vollzugsdefizit, kein Regelungsdefizit.

    Man sollte auch das Potential von T30 als Regelgeschwindigkeit innerorts nicht überschätzen. Im Moment gibt es eine lautstarke T30-Bewegung, die mit dem IMO irreführenden Argument hausieren geht, dass alle anderen (Brüssel, Paris, Spanien, Helsinki, Oslo...) T30 einführen würden, aber bloß Deutschland mal wieder nix auf die Kette kriegt. Das Gegenteil ist der Fall: D ist bei T30 Vorreiter gewesen, und die Strecken, die jetzt im Ausland auf 30 limitiert werden, sind hierzulande schon seit Jahrzehnten Bestandteil von T30-Zonen.

    Was Tote und Schwerverletzte anbetrifft, passiert der Bulk außerorts. Wenn es innerorts heftig kracht, dann häufig in Straßen, die eh schon Bestandteil von T30-Zonen sind bzw. bei Manövern, bei denen entweder ohnehin aus physikalisch-technischen Gründen weit langsamer als 30 gefahren wird (Abbiegen) oder aber die Unfallverursacher sich eben auch schon nicht an die 50er-Limits gehalten haben.

  • Was Tote und Schwerverletzte anbetrifft, passiert der Bulk außerorts.

    Trifft das auch auf Fußgänger zu? Hin und wieder sehe ich anlässlich tödlich verunglückter Fußgänger Fotos des Unfallwagens der Presse, wo die Frontscheibe derart deformiert ist, dass die Kollisionsgeschwindigkeit wahrscheinlich über 40 km/h lag. Denn die EURO NCAP Crashtests, für die die Autos optimiert werden, gehen von 40 km/h Aufprallgeschwindigkeit aus. Meistens kommt beim Test heraus, dass der Kopf die Frontscheibe kaum berührt.

  • Beitrag von krapotke (25. November 2022 um 21:48)

    Dieser Beitrag wurde vom Autor gelöscht (5. Januar 2023 um 09:45).
  • Wie immer an dieser Stelle der Diskussion der Hinweis darauf, dass vor der Verschärfung der Regeln erstmal die konsequente Durchsetzung der bestehenden Regeln stehen muss. Wir haben ein Vollzugsdefizit, kein Regelungsdefizit.

    Es ist bedauerlich, dass bei der Frage Tempo-30 fast immer ausschließlich auf die reduzierte Unfallgefahr verwiesen wird.

    Dabei ist ein anderer Aspekt ebenfalls von Bedeutung:

    In vielen Städten wurden Schnellwege oder gar richtige Stadtautobahnen gebaut, auf denen sich in den Verkehrsspitzen der Verkehr staut und in den verkehrsschwachen Zeiten gerast wird.

    Die Alternative zum ÖPNV ist der Bus- und Straßenbahnverkehr.

    Bei Bussen und Straßenbahnen sind die Haltestellen oft so dicht beieinander, dass die Fahrzeuge gar nicht die Zeit, bzw. die notwendige Streckenlänge haben, um auf 50 km/h zu beschleunigen und an der Folgehaltestelle wieder rechtzeitig zum Stehen zu kommen.

    Bus- und Straßenbahnverkehr, zwei sehr wichtige Elemente der notwendigen Verkehrswende würden im Vergleich zum MIV enorm davon profitieren, wenn ausnahmslos auf allen innerstädtischen Straßen, auch auf Hauptverkehrsstraßen, Tempo 30 max. gelten würde.

    Besonders der in der Debatte vernachlässigte Aspekt, Verbesserung der Bedingungen für den ÖPNV im Vergleich zum Autoverkehr verdient es ausführlicher erörtert zu werden und muss als Entscheidungskriterium herangezogen werden.

    Und dabei geht es nicht um ein Vollzugsdefizit, sondern ganz klar um ein Regelungsdefizit!

    Der Vollzug würde sich übrigens sehr einfach gestalten lassen durch einen verbindlichen Intelligenten Geschwindigkeitsassistenten, der keine höheren Geschwindigkeiten zulässt als die angeordneten. Leider werden solche Maßnahmen von der Autoindustrie und deren Lobbygruppen seit Jahren sabotiert.