Jena - Arbeitsstellen

  • So, goodbye Hamburg. Welcome Jena.

    die lustige Hinweistafel steht auf der Camsdorfer Brücke und führt den Verkehr von Ost nach West durch den Steinweg (im Bildhintergrund) in die City hinein, Vornehmlich StraB und Radverkehr, der Autoverkehr will da eigentlich wegen der Enge nicht durch den Steinweg, oft nur "hin".

    Das "Radfahrer absteigen" triggert mich natürlich. Als ausgewiesene Umleitung. Soso.

    Situation vor Ort auf der Camsdorfer Brücke: Gehweg, Fahrbahn mit Schutzstreifen neben StraB-Gleisen, also Mischverkehr.

    Gut, als Hamburg-geprägter Radfahrer weiss ich: "hahaha, ist gar nicht so gemeint".

    Die Eisenbahnüberführung im Hintergrund, hier direkt drunter:

    okee, also Radfahrer geradeaus ist nicht. In der Tat geht es für Rad-Fahrer nur links oder rechts.

    Außer Linienverkehr, der darf geradeaus. Und Fußgänger, die auch.

    Positiv: immerhin ist der Gehweg nicht mit [Zusatzzeichen 1022-10] verunziert.


    Dennoch ist das einfach mal ... dämlich.:rolleyes:

    Mal schauen, wie die Stadt reagiert.

    Einmal editiert, zuletzt von DMHH (8. April 2020 um 18:53)

  • Die Stadt Jena lässt sich - auch in Corona-Zeiten - nicht lange bitten. Das ist wirklich positiv.

    Zitat

    Sehr geehrter Herr [DMHH]

    Ihre E-Mail zur Arbeitsstelle Steinweg / Camsdorfer Brücke ist an die Straßenverkehrsbehörde zur Bearbeitung gegeben worden. Dazu möchte ich Ihnen folgende Informationen geben:

    Die Plantafel auf der Camsdorfer Brücke ist auch nach unsere Meinung nicht sehr informativ, vielleicht sogar etwas irreführend. Sie sollte die Fußgänger auf dem nördlich gelegenen Gehweg eigentlich nur informieren, dass der südliche Gehweg gesperrt ist.

    Das ist erstmal nett. Ich nehme es zur Kenntnis.

    weiter:

    Zitat

    Das auf diese Plantafel abgebildete Zusatzzeichen " Radfahrer absteigen" ist ein amtliches Verkehrszeichen (Zeichen Nr. 1010-32 StVO) . Sie finden es nicht in der normalen StVO, weil dort nicht alle zugelassenen Verkehrszeichen aufgeführt sind. Es gibt neben der StVO auch noch
    zahlreiche andere amtlichen Verkehrszeichen. Es ist auch selbsterklärend und soll eine Vorinformation geben, dass Rad Fahrende nicht in den Steinweg einfahren dürfen.

    Ich stimme Ihnen zu, das es eines solchen Zusatzzeichens nicht bedurft hätte, da der Steinweg mit dem Gehwegschild Zeichen 239 StVO beschildert ist. Andererseits sind viele Verkehrsteilnehmer über plötzlich und unerwartet aufgestellte Verkehrszeichen immer sehr überrascht und reagieren darauf nicht. Genau dies sollte hier vermieden werden.

    schönes Bonmot. "nicht in der normalen StVO". Ja gut, jahrelange Hamburg-Erfahrung, es müssen mehrere StVOs im Umlauf sein.

    aber gut, "Radfahrer absteigen" als amtliches Verkehrszeichen - hat er wohl recht, da habe ich mich nicht deutlich ausgedrückt.

    Jetzt wirds aber interessanter:

    Zitat

    Das Verkehrszeichen "Radfahrer absteigen" gilt ab der Stelle, an der das Verkehrszeichen aufgestellt ist. Wir haben veranlasst, dass die Plantafel mit einem weiteren Zusatzzeichen "Entfernungsangabe 150 m" ergänzt wird.

    Damit wird rechtlich klargestellt, dass die Pflicht zum Absteigen nicht sofort gilt, sondern erst ab Steinweg.

    Nochmal langsam für mich zum mitschreiben: "Radfahrer absteigen" zeigt eine Pflicht an. Gilt ab Aufstellort. 8|:/

    echt jetzt?

    Zitat

    Rad Fahrende müssen nur absteigen, bevor sie die Fahrbahn Am Anger überqueren [also geradeaus wollen]. Absteigen ist nicht erforderlich, wenn Rad Fahrende in die Straße Am Anger oder Am Eisenbahndamm abbiegen.

    JA ok, da geh ich mit. Wenn ich rechts oder links abbiegen will, muss ich nicht absteigen.

    Zitat

    Die Einfahrt in den Steinweg [geradeaus, hatte ich zur Prüfung gegeben, weil Bus darf] haben wir für Rad Fahrende nicht erlaubt, weil die Verkehrsverhältnisse dann wahrscheinlich zu unübersichtlich werden.

    Derzeit ist diese Unübersichtlichkeit noch nicht so gegeben. Das wird sich jedoch rasch ändern, wenn die Bautätigkeit in den Steinweg gewandert ist und auch Fußgänger zusätzlich die Fahrbahnseiten wechseln müssen. Insgesamt treten an dieser Baustelle häufig wechselnde Verkehrsbeschränkungen auf, die sich zeitlich nicht exakt planen ließen.

    Auch damit kann ich grundsätzlich leben. Eine Arbeitsstelle sieht in x Tagen anders aus als heute. Ja.

    Aber auch in x Tagen wird der Linienverkehr (nicht StraB, nur Bus) da durch fahren. Und das ist Raf Fahrenden nicht zuzutrauen. hm.

    Zitat

    Die Ausschilderung einer Umleitung für den Radverkehr ist hier nicht erforderlich, da Radfahrer gleichberechtigt mit anderen Fahrzeugen die Fahrbahn benutzen. Die besondere Lage der Baustelle macht es hier leider nicht möglich, Umleitungen für den Radverkehr anzubieten, wie sie an anderer Stelle eher möglich wären. Dafür bitten wir um Verständnis

    Ich befürchte fast, meine Kritik ist ins falsche Ohr gewandert. X/

    Eine Umleitung ist nicht nötig, weil Rad Fahrende gleichberechtigt sind. Und weil sie das sind, werden sie zu Fußgängern umgewandelt.

    Was ich möchte:

    Einen Hinweis darauf, wie ich legal die gesperrte Straße umfahren kann. Zur Not auch einfach das Fahrradsymbol aus dem Umleitungsgelb streichen.

    Was man in Jena offensichtlich glaubt, das ich erwarte: eine Sonderregelung und kürzer WEg als KFZ. ?(

    Narf.

  • Zitat

    Auf der Camsdorfer Brücke befindet sich eine Hinweistafel (Bild: Anhang), die auf eine Arbeitsstelle und eine daraus resultierende Umleitung hinweist.

    Der Verkehr soll in Richtung Zentrum offensichtlich links abbiegen.

    Rad Fahrende und zu Fuß Gehende können weiter geradeaus.

    Ich interpretiere das Schild genau andersherum. Auf der nach links abzweigenden Straße befindet sich nach der nächstfolgenden Biegung eine Baustelle.

    Denn das Baustellensymbol steht ja NICHT geradeaus, sondern auf dem linken Abzweig. Für Radfahrer und Fußgänger gibt es eine Umleitung. Diese führt geradeaus: für die Umleitung folgst Du der Richtung des gelben Schilds. Und dabei fährst Du nicht in die rechte Öffnung, denn die ist offenbar für die Fußgänger gedacht, sondern Du nimmst die linke Öffnung.

    Wo der Autoverkehr fahren soll, geht aus dem Schild nicht hervor.

    Jena sieht ja ein, dass es "irreführend" ist. Gab es solch eine Erkenntnis schon mal bei einer Hamburger Behörde?

  • "In Geschäften, Bussen und Bahnen ist es in Jena nun Pflicht: das Tragen eines Mundschutzes. Erlaubt sind auch selbst genähte Masken oder Tücher – doch noch diese Woche sollen die Vorgaben verschärft werden." aus: welt.de vom 6.4.2020: Mundschutzpflicht in Bussen und Geschäften ist in Jena erst der Anfang

    https://www.welt.de/regionales…e-verschaerft-werden.html

    Ist denn in Jena im Hinblick auf die angekündigten Verschärfungen, der Mund-Nasen-Schutz auch für Radfahrende bald vorgeschrieben?

  • nach einem kurzen Anruf versteht man mein Problem weiterhin nicht so richtig.

    Ich habe versucht zu erläutern, dass bei einer Sackgasse, an deren Ende eine Treppe steht, auch nicht das Sackgassenzeichen in der Variante "für Fußgänger und Radfahrer durchlässig" genutzt werden würde.

    Das ist hier aber entsprechend.

    "Radfahrer, eure Umleitung ist geradeaus. Achja, absteigen!"

    Nunja, man denkt drüber nach, das Radfahrerpiktogramm abzukleben.

  • Neues Schmankerl:

    Hindernis auf einem der wenigen Radfahrstreifen in Jena.

    Ich hab Samstag früh überlegt, ob ich die Polizei anrufe. :rolleyes:

    Habs aber sein lassen.

    Stattdessen Montag früh mal bei der Stadt angerufen. Zentrale. Zentrale gibt mir die Durchwahl.

    Bei der Gesprächseröffnung kam ich nur bis "in der Erlanger Allee steht ein Hindernis mitten auf dem Radfahrstreifen, und ..."

    Ich wurde jäh unterbrochen. :|

    "... wissen Sie, das ist un-möglich! Entschuldigen Sie bitte, dass ich jetzt so ungehalten bin, aber es kann einfach nicht sein!"

    Ich war etwas überrascht... "öhm.. also.. ?("

    bis es dann weiterging: "Es kann doch einfach nicht sein, dass die Kollegen das Ding mitten auf den Radfahrstreifen stellen! Das darf so nicht sein! Das müsste auch dem letzten klar sein! Wo genau ist das?"

    "öh... ich könnte Ihnen sonst einfach schnell eine E-Mail schreiben mit Foto und so, weil das so bestimmt besser zu bearbeiten ist..."

    Ich bin mal gespannt. :whistling:

    Achja: bei den Kehrmaschinen-Umfahrungsspuren am Schild nix bei denken. Gefühlt hat Jena 5 Fahrzeuge, die im 24h-Schichtbetrieb durch die Stadt fahren.

    Wobei ich ehrlich sein muss und Gerüchte über ein Hindernis dort schon vor einer Woche umgingen. Der Corona-Drive-In sogar schon vor 3 Wochen eingerichtet wurde.

  • Schätze dich glücklich DMHH, dass man euch Radfahrern in Jena nur so kleine Corona-bedingte Schwenker zumutet. In Hannover wurde eine auf den Vorplatz, Bürgersteig und Radweg vorgelagerte Notaufnahme an einem Krankenhaus eingerichtet und die Radfahrer*innen müssen jetzt die Straßenseite wechseln und auf dem ansonsten nur für eine Richtung freigegebenen Radweg in entgegengesetzter Richtung fahren.

  • alte Berufskrankheit: kleine, weit entfernte Objekte fallen mir auf. :rolleyes:

    Gestern dann ein fehlendes Zusatzzeichen unter einem Blauschild. Auf 80 Meter. :S

    Irgendwie ratterte es im Unterbewusstsein und 2 Minuten Weg machte ich kehrt mit der Vermutung, dass da was schief gelaufen ist.

    Und in der Tat:

    vorher - nachher.

    Also das eigentlich überflüssige "Ende gemeinsamer Radweg", der nie begann wurde mit Wegnahme ZZ. "Ende" zum benutzungspflichtigen Geh- und Radweg. ||

    Und das hat in der Ecke da hinten Konsequenzen, die man bei der anordnenden Behörde so wohl nicht gesehen hat.


    Der Reihe nach:

    Ich glaub, hier erkennt man das Übel schon, oder?

    Auf der südlichen Straßenseite darf ich jetzt nicht mehr fahren. Alle Wege nach Osten führen über die nördliche Seite.

    Das sieht dann für Rad Fahrende so aus:

    narf! Die Ausrufe-Zeichen sind Ampeln, die man queren muss. Die Kreuzung im rechten Bildteil hat für zu Fuß Gehende nur 3 Arme signalisiert. Ohnehin frech.

    Ah moment... Ampel? Etwa eine Ampel, die am WE ausgeschaltet wird? Ja genau, der Spaß geht jetzt richtig los.

    Ich werfe mal "Vorfahrt" ein. Vorfahrt hat die Friedrich-Engels-Straße. Also Ost->West und West->Ost. Wer nimmt noch an der Vorfahrtsregelung der Straße teil?

    Richtig, der Radverkehr auf dem straßenbegleitenden Radweg.

    Demnach würden Rad Fahrende gegenüber den hier dargestellten Fahrbeziehungen Vorfahrt gemäß [Zeichen 306] genießen, bzw. natürlich auch nach §9 Abs3

    Weil die Ampel aus war, konnte ich nicht erkennen, ob Kombi-Streuscheiben verbaut sind. Ich vermute mal stark: nein. Warum auch, denn auf den Nebenflächen ist Radfahren untersagt. Eigentlich. Wenns keine Kombi-Streuscheiben sind, dann.. ach, ihr kennt das ja. ;(

    Bildübersicht:

    Übersicht_F-E-Strasse.pdf


    Mag jemand kurz meinen Nicht-Widerspruch gegenlesen und Rückmeldung geben, ob noch was gestrichen / ergänzt / geändert werden sollte?

    Einrichtung linksseitige Radwegebenutzungspflicht - Friedrich-Engels-Straße_geschw.pdf

  • ich bin "neu" hier in der Stadt.

    in meiner letzten Heimat (Hamburg) hätte ich in der Tat andere Formulierungen gewählt.

    Bei mir in der Schublade liegen 3 fertige Widersprüche gegen RWBP. Ich scheue noch, die abzuschicken. Einerseits hat die Erfahrung gezeigt, dass man bei keiner StVB darauf hoffen darf, mit netten Vorschlägen zu Radverkehrsführungen gehört zu werden. Andererseits ist "hier, zack, 3 Widersprüche!" als Einstand auch schlecht. Und mit der Einstellung "alle anderen StVBen bewegen sich ohne schriftliche Widersprüche nicht!" bin ich vermutlich dann im Ende nicht besser als "die Radfahrer ignorieren alle das rote Licht!!!"-Rufer, nehme Mitarbeiter quasi in Sippenhaft. ?(

    bei der letzten Diskussion (siehe oben) um "Radfahrer absteigen", lag 3min nach dem Gespräch eine e-Mail im Postfach mit dem Verkehrszeichenplan der Maßnahme. So grundsätzlich scheint man einem Austausch hier (noch) nicht abgeneigt zu sein. hm.

  • Diese Radwegpflicht wäre für mich das Paradebeispiel, was unter unzumutbar fällt und deswegen getrost ignoriert werden kann.

    Interessant wäre, die das VZ240 da überhaupt hingekommen ist. Auf dem Lufttbild sieht es nicht so aus, als ob es da in grauer Vorzeit mal einen sinnvollen linksseitigen Radweg gab, die Friedrich Engel Straße wird nach der Kreuzung Camsdorfer zu eng. Außerdem ist doch da rechtsseitig eine Radspur markiert, oder?

  • Interessant wäre, die das VZ240 da überhaupt hingekommen ist.

    soweit ich das eruieren kann, 2 Möglichkeiten:

    a) das stand singulär und allein niemals da. Man hat das da zusammen mit ZZ "Ende" aufgestellt, um dem letzten Radfahrer klar zu machen: hier wirklich nicht weiterfahren. Auch wenn du von einer Fläche (die große Brücke nördlich) kommst, wo wir mit genau dem 240er gesagt haben, dass du da fahren musst.

    Und im Zuge der Umleitung hat man nun das ZZ abgenommen.

    b) das wurde damals mal bewusst aufgestellt, um bis zur Straße "Camsdorfer Ufer" radeln zu können und dort weiter auf dem westlichen Gehweg. Irgendwann hat man gesagt: oh, ist doof, weil ... und ein ZZ "Ende" rangeklemmt. Bis zur Einrichtung der Umleitung.

    Generell ist das mit dem Radfahren hier in Jena so ein wenig Himmel und Hölle.

    Super Radfahrstreifen <-> Gehwege mit "Radfahrer frei", auch schmale, auch mit Gefälle

    keine Radwege <-> [Zeichen 254]

    Radwege durchs Grüne, asphaltiert <-> Abschnitt direkt als [Zeichen 325.1]

    keine Ampeln <-> ganz nachteilig geschaltete Ampeln

    Städte, die jahrzehntelang mal gar-nichts für den Radverkehr getan haben, können aktuell irgendwie unbefangener an das Thema herangehen. Jena hat den gewissen Nachteil, dass man in den vergangenen Jahren was gemacht hat, die Ergebnisse dessen aber nicht mehr den geltenden Vorgaben entsprechen. Also hat man so ... Frankensteininfrastruktur.

    BEispiel:

    sieht erstmal ganz nett aus.

    Radweg, Führung im Sichtbereich. Eigene Fahrradampel, vorgezogene Aufstellfläche.

    Was man nicht sieht:

    Das zwischen Hauswand rechts und Bordstein ist ein Gehweg. [Zeichen 239][Zusatzzeichen 1022-10]

    Tja. Und hinter der Ampel geht es damit weiter. X/

    Eigentlich ist die Kreuzung hier soweit gut. Aber nach VwV passt kein Radweg mit B-Pflicht hin. Warum man hier aber direkt zum Vorschlaghammer griff und alles zum Gehweg machte? Naja, der ist ohne den Radwegeteil eben auch gehörig unter dem erforderlichen Maß.

    Und von sowas gibts noch ganz ganz viele Stellen. Bei aller Kritik ist aber positiv zu bewerten, dass die deutliche und weitaus überwiegende Mehrheit der KFZ-Führer mit dem Thema "Fahrrad auf Fahrbahn" sehr viel entspannter umgehen als in HH oder dem Umland.

  • So, eine Woche ist vergangen und ich komme gestern Abend an der Stelle vorbei. X/

    Klar, die linksseitige B-Pflicht ist immer noch angeordnet. :rolleyes:

    Aber diesmal ist die Ampel an. 8|

    Die Linksabbieger bekommen hier den Grünpfeil.

    Die Ampel an der Querungsfurt für Fußgänger hat rot. logisch!

    Die Streuscheibe hat aber kein Fahrradpiktogramm. Damit gilt für den Radverkehr, der da auf dem Gehweg links im Foto rumgurkt das Signal für den Fahrverkehr. Geradeaus. Der hat auch grün.

    Nun hab ich gerade bei der StVB angerufen.

    Hinweis, dass an der Stelle feindliches Grün ist. Man wiegelt ab.

    Nachgefragt, ob meine Ausführung von Anfang letzter Woche gelesen wurde. Ja, meine ausführliche Darlegung hätte man gelesen.

    Aber man müsse sich das die Tage mal anschauen.

    Ich erwähne, dass ich bereits in der letzten Woche die Möglichkeit erwähnt habe, dass da feindliches Grün zustande kommen kann. Jetzt weise ich explizit auf das feindliche Grün hin, weil gestern die Ampel an war und "die Tage mal angucken" ist da nicht angebracht. Das ist sofort abzustellen.

    Man sichert mir zu, die Situation noch vor dem langen Wochenende anzuschauen. Aber erstmal wird mit dem Vorgesetzten drüber gesprochen.

    Ich biete an, ein Foto zu schicken. Das wird immerhin dankend angenommen. Klar, spart man den Weg raus, um zu gucken, ob da wirklich feindliches Grün durchläuft.

    Argh! Ja, Prioritäten setzen, viele Baustellen, viel Arbeit - echt, keine Frage. Ist so. Ist doof.

    Aber maaaaaan .... :cursing:

  • ich schätze die Polizei Thüringen (Jena) so ein, dass die gar nicht verstehen, was ich von ihnen will.

    Die würden vermutlich am Telefon erstmal sagen "ja, wir gucken mal".

    Dann müsste ich warten. Denn ohne explizite Erklärung versteht das keiner.

    Wenn ich es erkläre, käme wohl: "und was sollen wir jetzt machen"?

    Oder "wir kümmern uns drum, sie können jetzt weitergehen".

    Und vielleicht tue ich den Beamten damit total unrecht - aber hier in Jena interessiert sich die POL einen Sch... für irgendwas.

    Da liegen ein auseinandergenommenes VZ und 3 Aufstellfüße verteilt über den Gehweg und du rufst die örtliche Polizei an - 1 Tag später steht das VZ in einem der Aufstellfüße, dafür mitten aufm Gehweg.

    :rolleyes:

  • Echtes feindliches Grün ist eher ein Fall für die 110, oder?

    Auf dem Papier ist das vollkommen richtig.

    In der Praxis wird wohl kein Radfahrer dort bei Fußgänger-Rot blind weiterfahren?

    Denn intuitiv hält man als Radfahrer bei der Fußgänger-Rot an (zumindest bei [Zeichen 240] und [Zeichen 239][Zusatzzeichen 1022-10]).

    Auf die Idee, in der Situation bei Rot weiter zu fahren, kommt man doch nur, wenn man in der Fahrradblase unterwegs ist :)

    Trotzdem müssen Behörden sowas natürlich schleunigst abstellen.

  • Und vielleicht tue ich den Beamten damit total unrecht - aber hier in Jena interessiert sich die POL einen Sch... für irgendwas.

    Da liegen ein auseinandergenommenes VZ und 3 Aufstellfüße verteilt über den Gehweg und du rufst die örtliche Polizei an - 1 Tag später steht das VZ in einem der Aufstellfüße, dafür mitten aufm Gehweg.

    Kenne ich... Das Ding stand dort noch zwei Wochen, nachdem ich zum ersten Mal die Polizei informiert habe. Der Beamte, der meinen Hinweis aufgenommen hat, fand das sogar lustig, als ich ihm das Bild gezeigt habe.

    Auf die Idee, in der Situation bei Rot weiter zu fahren, kommt man doch nur, wenn man in der Fahrradblase unterwegs ist :)


    Trotzdem müssen Behörden sowas natürlich schleunigst abstellen.

    Da hast du wohl recht. Jeder außerhalb der Fahrradblase würde vermutlich auch bei meinem Beispiel denken, dass das überhaupt kein Problem darstellt, weil man das Hindernis einfach auf dem Gehweg umfahren kann. Oder den Pizzadienst, der nur mal kurz auf dem "Radweg" parkt und den Autotransporter, der auf dem Gehweg entladen wird und das Gebüsch, das bereits den halben "Radweg" überwuchert hat..

    Ich reibe der Polizei das gerne unter die Nase, wie es mit der Benutzbarkeit benutzungspflichtiger "Radwege" bestellt ist. Einerseits interessiert es sie einen Scheixx, was auf den Wegen steht, parkt, herumliegt und wächst, aber andererseits wollen sie sich nicht einmal auf eine Diskussion darüber einlassen, dass so ein Mist gar nicht benutzbar ist.

    Das Selbe gilt für solche Ampelgeschichten: Ständig liest man in den Stammtisch-Leserkommentaren, dass sich Radfahrer eh nie an die Verkehrsregeln halten, aber an solchen Stellen wird davon ausgegangen, dass man sich gar nicht an die Regeln hält, weil das nämlich ziemlich gefährlich werden könnte, wenn man es täte. Wo bitte ist das Problem, dort die Streuscheibe zu tauschen?

    Viel mehr als die Frage, ob ich da lieber doch bei Fußgänger-rot warten würde, ärgert mich die Gleichgültigkeit, die einem als Radfahrer ständig entgegengebracht wird. Am Ende soll ich als Radfahrer als Sündenbock herhalten, weil ich immer öfter selbst entscheide, welche Verkehrsregeln ich beachte und welche Anordnungen ich als offenkundigen Unsinn ignoriere. Ich soll mich anhupen lassen, wenn ich auf der Fahrbahn fahre und an roten Fußgängerampeln warten. Am besten entschuldige ich mich immer bei allen, dass ich es überhaupt wage, Fahrrad zu fahren: Bei Fußgängern, bei Autofahrern, bei langsameren Radfahrern, bei E-Roller-Fahrern und am besten noch bei den Deichschafen, die sich erschrecken, wenn ich mit dem Rennrad vorbei fahre. :)

  • Ich reibe der Polizei das gerne unter die Nase, wie es mit der Benutzbarkeit benutzungspflichtiger "Radwege" bestellt ist.

    Da hatte ich mal ein sehr schönes Telefonat mit der Polizei: Der b-pflichtige Radweg wurde mit Pollern für Filmarbeiten gesperrt. Radfahrer wurden sich selbst überlassen. Formal blieb nur "absteigen und 100 m schieben" oder "absteigen, durch die parkenden Autos durch und auf der Fahrbahn weiter.

    Also habe ich auf dem zuständigen Abschnitt angerufen.

    Das ganze Gespräch über war klar, dass der Polizist denkt: "Soll der sich nicht so anstellen und wie alle über den Gehweg fahren!". Aber er wusste ganz genau, dass er das nicht laut sagen darf. Außerdem hatte er keine Lust, vor Ort eine für Radfahrer akzeptable Lösung durchzusetzen.

    Und so eierte er minutenlang mit dem Versuch herum, mich irgendwie abzuwimmeln.

    Sehr vergnüglich das Gespräch.

    Wo bitte ist das Problem, dort die Streuscheibe zu tauschen?

    Wahrscheinlich müssen sie dafür die ganze Ampelschaltung neu prüfen. Denn Radfahrer fahren schneller in eine grün werdende Kreuzung ein als Fußgänger laufen. Und für diese Prüfung muss man wohl erstmal die alten Planungs-Unterlagen finden.