• Ich habe gerade nebenbei die Pressekonferenz aus Niedersachsen zu dem Fortschritt der Impfkampagne laufen lassen und war erstaunt, dass es alles so super optimistisch klingt. Die Freigabe der Priorisierung gilt hier wohl nur für Hausärzte, in den Impfzentren wird weiterhin die ursprüngliche Priorisierung angewendet.

    Aber ich habe den Eindruck, man ginge davon aus, dass man ab dem 7. Juni in seiner Hausarztpraxis anruft, sich auf eine Warteliste setzen lässt und dann vielleicht nicht im Juni, aber sehr zeitnah geimpft wird. Vielleicht liegen mir ja gänzlich andere und vor allem falsche Informationen vor, aber ich habe den Eindruck, dass das Landesgesundheitsamt (?) die Sachlage sehr optimistisch einschätzt.

  • Ich habe gehört, dass in Niedersachsen demnächst die Erstimpfungen deutlich heruntergefahren werden, weil man die vorhandenen Kapazitäten erst einmal für die ausstehenden Zweitimpfungen benötigt.

    Dass die Priorisierung für die Impfungen durch die Hausärzte aufgehoben wird, ist nachvollziehbar. Die sollten eigentlich am besten wissen, wo es am dringendsten und sinnvollsten ist. Da ich allerdings in den letzten 10 Jahren nur dreimal bei meinem Hausarzt war, einmal davon für eine Routineuntersuchung, wird der sich sicherlich nicht von alleine bei mir melden.

    Mein Arbeitgeber bemüht sich darum, die Impfung durch die Betriebsärzte durchführen zu lassen. Aber das hängt natürlich auch davon ab, ob es die Priorisierung zulässt, bzw. ob die bis dahin aufgehoben ist und ob ein entsprechendes Kontingent an Impfstoff bereit steht.

    Zur möglichst effizienten Eindämmung der Pandemie und zum bestmöglichen Schutz gefährdeter Personen sehe ich mich als gesunder Home-Office Mensch allerdings auch noch nicht an der Reihe. Ein Angebot, geimpft zu werden, würde ich deswegen aber sicherlich nicht ausschlagen, aber ich bemühe mich derzeit auch nicht aktiv um einen Termin, weil ich glaube, dass es andere gerade noch dringender brauchen.

  • aber ist dieses Freigabe der Priorisierung ab dem 7. Juni jetzt ernsthaft die Konsequenz aus dem „Impfangebot für alle“?

    Nein, das ist eine Konsequenz daraus, dass es insgesamt nur vier Prioritäts-Gruppen gibt und vermutlich in drei Wochen fast alle aus Prio 1-3 die wollen einen Termin bekommen (der Termin kann natürlich nach dem 7.6. liegen). Also müssen logischerweise dann Leute aus Prio 4 in die Terminvergabe. Berechnungsgrundlage: 37% haben Erstimpfung, ca 50% haben Prio 1-3, also noch 13% der Bevölkerung in drei Wochen. Selbst wenn es noch 20% sein sollten, ist das 800k pro Tag, was nur minimal über dem aktuellen 7-Tage-Schnitt von 680k/T liegt.

    Die Länder können auch da weiter unterteilen (wie Hamburg das z.B. in Prio 3 macht), aber da müsste man dann objektivizierbare (und überprüfbare) Kriterien finden.

    "Vollständig geimpft" bedeutet: zweite Impfung erhalten, du schiebst also das Ziel fälschlicherweise zwei Wochen vor.

    Ansonsten: Ja, die Infrastruktur ist 1) sehr unterschiedlich und 2) bevorteilt sie technisch versierte Leute. Eine Bekannte in SH (Ü80 mit relevanten Vorerkrankungen) hat jetzt erst AZ vom Arzt bekommen, weil der sie angerufen hat. Hätte schon seit Januar einen Impftermin haben können, aber es fehlen die Verwandten die sich kümmern. Ich habe Freitag einen Rückläufer-Termin für Samstag gebucht bekommen, weil ich mir Javascript schreiben konnte, dass das wiederholte Klicken auf der Hamburger Seite automatisiert hat. Meine Eltern haben gestern beide die SH-Impflotterie gewonnen und können jetzt jeweils quer durchs Land fahren (unterschiedliche Tage & unterschiedliche Orte), weil man in der Schnelle einfach irgendein Zentrum anklickt.

    In Hamburg wird Biontech übrigens aktuell mit 6-Wochen-Abstand verimpft, was ich sehr begrüße. Dadurch bekommen früher mehr Leute eine erste Immunität. Initial war Biontech mit drei Wochen ins Rennen gegangen.

  • Frisch aus Schleswig-Holstein via NDR Info:

    Heute Nachmittag wolle Gesundheitsminister Garg (FDP) ein geändertes Verfahren zur konreten Impftermin-Vergabe vorstellen. Es sei unzumutbar, sich online immer wieder vergeblich um einen Termin zu bemühen.

    „Zeigen wir dem staunenden Ausländer einen neuen Beweis für ein aufstrebendes Deutschland, in dem der Kraftfahrer nicht nur auf den Autobahnen, sondern auf allen Straßen durch den Radfahrer freie, sichere Bahn findet.“ (Reichsverkehrsministerium, 1934)

  • Ab Juni mit Registrierung im Impfzentrum über "impfen-sh.de", Auswahl eines Impfzentrums und dann wird per Zufallsgenerator ein Termin zugewiesen.

    Quelle: aktuell laufende Pressekonferenz.

    „Zeigen wir dem staunenden Ausländer einen neuen Beweis für ein aufstrebendes Deutschland, in dem der Kraftfahrer nicht nur auf den Autobahnen, sondern auf allen Straßen durch den Radfahrer freie, sichere Bahn findet.“ (Reichsverkehrsministerium, 1934)

  • Nur: Irgendwann wäre ich auch gerne mal versorgt, denn auch ich möchte durchaus hin und wieder mal ein Restaurant besuchen, mit der Bahn fahren oder vielleicht sogar mal Urlaub machen.

    Dann geh halt vorher kurz zur nächsten Schnellteststation und mach. Das darfst du mit einem aktuellen Schnelltest auch alles obwohl du nicht geimpft bist.

  • Dann geh halt vorher kurz zur nächsten Schnellteststation und mach. Das darfst du mit einem aktuellen Schnelltest auch alles obwohl du nicht geimpft bist.

    Ich habe mich da unklar ausgedrückt. Dürfen ist das eine, aber ob’s sinnvoll ist? Ich bin nicht scharf drauf, mit Leuten in die Bahn zu steigen, die vielleicht vor einer Stunde ihre erste Corona-Impfung bekommen haben und plötzlich der Meinung sind, die Corona-Schutzmaßnahmen derart falsch zu verstehen, dass sie keine Maske mehr tragen müssten. Ich empfinde es schon als unangenehm genug, dass in letzter Zeit die Maskenquote in der Lüneburger Innenstadt deutlich gesunken ist.

  • Die Gewinnzahlen gibts mittwochs und freitags vor der Tagesschau. <X

    Das Verfahren ist viel besser als das derzeitige. Wie zud_ritt schrieb: Derzeit klickt man in SH (sofern man mobil genug ist) einfach irgendwo (örtlich und zeitlich), damit man überhaupt einen Termin kriegt. Wenn man sich Ort und Zeit überlegen würde, sind die Termine auf jeden Fall weg. In meiner Umgebung gab's jeweils die Absprache, dass man dann eben alles andere an den Termin anpassen muss (quasi wie krank werden, da hat man auch keine Wahl). Das Ergebnis des geplanten Verfahrens ist also in etwas das gleiche wie das des jetzigen Verfahrens, aber vermutlich mit weniger Stress und weniger Vorteil für Schnellklicker bei der Terminvergabe verbunden.

    Wenn man darüber nachdenkt, merkt man auch, dass es nicht so viele Möglichkeiten für die Terminvergabe gibt, wenn die Nachfrage größer ist als das Angebot, und bestimmte Vorteile auch mit Nachteilen einhergehen. Eine Zufallsverteilung ist immer noch mit am fairsten. Über die Terminvergabe bei Hausärzten wurde ja hier auch schon diskutiert.

  • Frisch aus Schleswig-Holstein via NDR Info:

    Heute Nachmittag wolle Gesundheitsminister Garg (FDP) ein geändertes Verfahren zur konreten Impftermin-Vergabe vorstellen. Es sei unzumutbar, sich online immer wieder vergeblich um einen Termin zu bemühen.

    Wo er auch recht hat. Habe den Spaß jetzt eine Weile beobachtet. Immerhin gab's in SH feste Zeiten für zurückgegebene Termine. In HH darf man einfach immer mal wieder auf der Webseite klicken (wenn man das zu viel macht, gibt der Server zurück, dass man zu viele Anfragen stellt, was einem auf der Webseite aber nicht angezeigt wird).

  • Und so geht es dann munter weiter: Ab dem 7. Juni sollen Betriebsärzte impfen — aber mit welchem Impfstoff? Denn mit BioNTech läuft’s halt auch nicht so geil, weil jetzt die ganzen Zweitimpfungen dran sind und pünktlich zur Aufhebung der Priorisierung die Erstimpfungen erst einmal zurückgefahren werden.

    Und vor ein paar Wochen wurde noch vehement negiert, dass es überhaupt Überlegungen geben könnte, die Maskenpflicht für Geimpfte und Genesene aufzuheben, nun gibt es allerdings doch schon einigermaßen konkrete Ideen: Keine Maskenpflicht mehr für Geimpfte!

  • Und vor ein paar Wochen wurde noch vehement negiert, dass es überhaupt Überlegungen geben könnte, die Maskenpflicht für Geimpfte und Genesene aufzuheben, nun gibt es allerdings doch schon einigermaßen konkrete Ideen: Keine Maskenpflicht mehr für Geimpfte!

    Damit es noch mehr Anreize gibt, sich um Impftermine zu prügeln? Bitte nicht!

    Und wer soll das kontrollieren? Dann werden sich viele nicht mehr an die Maskenpflicht halten und die ganze Kacke dauert nur NOCH länger.

  • Und vor ein paar Wochen wurde noch vehement negiert, dass es überhaupt Überlegungen geben könnte, die Maskenpflicht für Geimpfte und Genesene aufzuheben, nun gibt es allerdings doch schon einigermaßen konkrete Ideen: Keine Maskenpflicht mehr für Geimpfte!

    Solche Äußerungen regen mich irgendwie nicht auf, da ich sie nicht ernst nehmen kann, wenn damit *jetzt* gemeint ist. Allerdings war hier wohl eher die Überlegung gemeint, was man macht, wenn sich nicht mehr genügend Impfwilige finden und keine Lösung für *jetzt*. Das wird ja gern alles durcheinander geworfen. Natürlich muss man sich darum Gedanken machen, wie man die geschätzten 80% Impfquote erreicht und wann man Masken nicht mehr tragen braucht.

  • Wo er auch recht hat.

    Das wird niemand ernstlich bestreiten, der sich vorher (vergeblich) um einen Termin bemüht hat. Im Ministerium dauerte es allerdings ein "wenig" bis zu dieser Einsicht. Wobei ich Garg bislang recht nachvollziehbar und vernünftig fand. Den kann ich im Gegensatz zu meiner Dienstherrin MP'in Prien in Pressekonferenzen ganz gut ertragen.

    „Zeigen wir dem staunenden Ausländer einen neuen Beweis für ein aufstrebendes Deutschland, in dem der Kraftfahrer nicht nur auf den Autobahnen, sondern auf allen Straßen durch den Radfahrer freie, sichere Bahn findet.“ (Reichsverkehrsministerium, 1934)

  • Immerhin gab's in SH feste Zeiten für zurückgegebene Termine

    Nicht von Beginn an und auch das hat nicht wirklich geklappt.

    „Zeigen wir dem staunenden Ausländer einen neuen Beweis für ein aufstrebendes Deutschland, in dem der Kraftfahrer nicht nur auf den Autobahnen, sondern auf allen Straßen durch den Radfahrer freie, sichere Bahn findet.“ (Reichsverkehrsministerium, 1934)

  • Denn mit BioNTech läuft’s halt auch nicht so geil, weil jetzt die ganzen Zweitimpfungen dran sind und pünktlich zur Aufhebung der Priorisierung die Erstimpfungen erst einmal zurückgefahren werden.

    Der Twitter-Account Impfstatistisches Tweetamt hat dazu mal recht ausführlich berichtet und bringt regelmäßig lohnenswerte Updates zur Lage. War alles von langer Hand absehbar, und man fragt sich wie eine Entscheidung getroffen werden kann, die Freigabe der Impfstoffe in eine Phase des maximalen Engpasses zu legen - sehenden Auges. Vermutlich schimpft "das Volk" so auf die Hausärzte und nicht die Politik?

  • Weil im September Wahlen sind, 50Mio Deutsche-Ärsche gerade unruhig auf der Bank hin- und herrutschen, denn TATA-TATAAA > Sommerferien und URLAUB ansteht.

    Prio 3 hätte man gar nicht eröffnen müssen, wenn es so Wirklichkeit wird, weil da gar nicht ernsthaft angefangen werden wird, bis die Priorisierung fällt.

    Wer in SH, MP, B, BR und HH nicht letzte Woche den ersten Stich hatte, für den sieht der Ferienanfang düster aus. Also noch reell 3 Wochen bei diesen Bundesländern für die Erstimpfung, sonst ist der Sommerurlaub gelaufen, äh, gesessen.

    Impf-Handtuch

  • in eine Phase des maximalen Engpasses zu legen

    ... Den man dann auch noch durch Lockerungen für Geimpfte angeheizt hat. Ich denke viele nicht Risikopatienten (also ich geh hier einfach mal von mir selbst aus, wo dies so ist) hätten es ohne diese Maßnahmen nicht so eilig gehabt jetzt einen Impftermin zu bekommen. Dadurch wird das ganze jetzt noch zusätzlich befeuert. Ist natürlich eine knifflige Frage: Einerseits ist es juristisch dünnes Eis Menschen die Grundrechte zu beschränken, von denen keine große Gefahr ausgeht. Andererseits ist diese Maßnahme politisch unglücklich, da sie den Engpass noch erheblich verschärft.

  • Ich bin nicht scharf drauf, mit Leuten in die Bahn zu steigen, die vielleicht vor einer Stunde ihre erste Corona-Impfung bekommen haben und plötzlich der Meinung sind, die Corona-Schutzmaßnahmen derart falsch zu verstehen, dass sie keine Maske mehr tragen müssten.

    In den einschlägigen „Pendler HH–Lüneburg–Uelzen“-Gruppen auf Facebook machte passend zu dem oben zitierten Beitrag heute die Nachricht die Runde, dass in Kürze die FFP2-Maskenpflicht in Metronom-, Erixx- und Enno-Zügen aufgehoben würde.

    Die Schlussfolgerung der meisten Gruppenmitglieder: Es muss jetzt keine Maske mehr getragen werden. Daraus resultierte entweder Freude oder Frust, je nachdem, was man selbst von einer Pandemie hält. Gemeint ist aber mit der Aufhebung der FFP2-Maskenpflicht nur, dass auch eine medizinische Maske genügt. Ohne Maske geht’s nach wie vor nicht.

    Ich wundere mich ja wirklich, wie viele Menschen diese Meldungen falsch verstehen werden. Abgesehen davon halte ich die Maßnahme nur bedingt für sinnvoll, nur weil der Wert ist gerade mal um Haaresbreite mit 49,9 unterhalb von 50 liegt. Und obwohl ich nachvollziehen kann, dass hinsichtlich der Maskenpflicht zwischen Nah- und Fernverkehr differenziert wird, erscheint es mir nicht hilfreich, dass jedes Eisenbahnverkehrsunternehmen separate Regelungen festlegt.

  • Die Risikogruppe potenzieller CDU-Wähler sollte doch schon weitestgehend geimpft sein. Nicht dass denen nach Maskenaffären und K-Theater nun auch noch die verbliebenen Wähler wegsterben.